Beiträge von Skrag

    So, mal ein kleines Update.


    Trotz seiner Einschränkung scheint er doch vitaler zu sein als man denkt. Inzwischen hat er sich in seinem behindertengerecht eingerichteten Terrarium gut eingelebt und hängt trotz seiner nur einseitig vorhandenen Beine stabil und gerade an der Gazedecke ohne sich mit seinen Fangarmen zusätzlich abstützen zu müssen (bei ganz normal neben dem Körper plazierten Beinen ist das schon eine Wahnsinns Leistung in meinen Augen).
    Auch was das Insektenfangen angeht ist eigentlich kaum ein Unterschied zu "gesunden" Männchen zu erkennen, er pirscht sich normal an und auch schell bewegende Schmeißfliegen schnappt er sich ohne aus dem Gleichgewicht zu kommen.


    Und das allergeilste:
    Er hat es geschafft sich zu häuten. Abends hat er noch kräftig gepumpt und ich war in Alarmbereitschaft um ihm helfen zu können, aber irgendwann konnte ich auch nicht länger wach bleiben und bin ins Bett. Morgens sofort wieder ans Terrarium und der Kleine hängt deutlich größer an einem Ast und härtet aus. Die Haut hing recht tief am Ast, knapp über dem Boden, mit beiden Beinen am Ast verhakt und den Fangarmen über einen Zweig gefaltet. Es sieht fast so aus als gäbe es eine von der Natur geschaffene Notprogramm für Problemhäutungen, denn das ganze sah überraschend so aus als hätte er genau gewusst wie riskant die Sache wird.


    Nachdem er mich dermaßen erstaunt hat, wie gut er mit seinen fehlenden Beinen zurecht kommt, bin ich langsam doch optimistischer was die Begattung meines Weibchens angeht. Ich traue es ihm inzwischen zu das auch noch hinzubekommen.
    Drückt mir/ihm die die Daumen, so ein kleiner Kämpfer hat es echt verdient seine Gene weiter zu geben !!


    lieben Gruß
    Tino

    Es war nicht viel Holzwolle im Behälter, ich denke mal das es als Dämpfung gedacht war für den Fall das er wegen Erschütterungen runterfällt.
    Das das Päckchen so heftigen Erschütterungen ausgesetzt wird das sich der Kleine in der Holzwolle verwickelt war wohl kaum geplant.


    lieben Gruß
    Tino

    Hallo,


    mein subadultes Hierodula membranacea Männchen ist am Freitag bei mir eingetroffen, aber trotz wirklich guter Verpackung wurde er beim Versand anscheinend ziemlich übel durchgeschüttelt und war in die Holzwolle am Boden verstrickt. Dadurch hat er sich (ich vermute mal beim Versuch sich wieder zu befreien) auf der linken Seite beide Beine abgetrennt. Wobei das vordere komplett fehlt und am hinteren nurnoch das letzte (längere) Glied vorhanden ist. Ich denke mal das hier kein Bild nötig ist, fehlende Beine kann sich sicher jeder vorstellen :(


    Er kann zwar unter zuhilfenahme seiner Fangarme noch leidlich klettern, und auch das Beute machen klappt noch aber ich wollte mal nachfragen ob er so überhaupt noch eine Möglichkeit hat sich erfolgreich zu häuten, da er sich ja nicht mit beiden Hinterbeinen irgendwo festhaken kann.


    Desweiteren wollte ich mal fragen ob die eine noch austehende Häutung überhaupt reichen würde die fehlenden Beine soweit zu ersetzen das er zum verpaaren aufsitzen könnte.


    traurige Grüße
    Tino

    Wenn auch das Thema schon total veraltet ist möchte ich mich hier nochmal zum hier zwischendurch genannten Thema der asiatische Marienkäfer äußern da ich mich schon mit der sogenannten Faunenverfälschung befasst habe.


    Zitat

    Das ist Unsinn, wird aber gern behauptet. Hast Du Dich mal mit Käfern beschäftigt? Eher nicht oder? Ich wage sogar zu bezweifeln, dass Du die verschiedenen Farbformen der Asiaten von den Deutschen unterscheiden kannst, sprich, einen Asiaten nicht von einem Deutschen unterscheiden kannst. Das wagen andere Leute teilweise nicht mal am Bild.


    Doch, das ist sogar relativ einfach. Der asiatische ist etwas größer und ausserdem ist das Halsschild weiss und hat mehrere schwarze Flecken was entfernt an einen Totenkopf oder an ein "M" erinnert. Der einheimische hat ein schwarzes Halsschild mit zwei weissen Flecken rechts und links (jedenfalls der Siebenpunkt und/oder Vierpunkt-Marienkäfer den im Normalfall jeder meint wenn er von Marienkäfern spricht).Ausserdem hat der Asiatische 19 Punkte auf den Deckflügeln, der normale 7 oder 4
    Als Bildvergleich hier im Wikipedia
    Asiatische Marienkäfer (auch nette Infos drin):
    http://de.wikipedia.org/wiki/Asiatischer_Marienkäfer
    Einheimische Marienkäfer:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Marienkäfer


    Zitat

    Ja, er ist gefräßig und breitet sich aus. Er hat aber ganz andere Flugzeiten, wie unser einheimischer Marienkäfer und
    deshalb wird gedacht, dass er den einheimischen verdrängt. Das tut er aber in keinster Weise.

    Das ist mal wieder Ansichtssache. Es steht allerdings fest das er aufgrund seiner Gefräßigkeit nicht nur unmengen Blattläuse vertilg, meisstens sogar mehr als innerhalb seiner Larvenzeit an Blattlläusen nachkommen kann und sich somit seine Hauptnahrungsquelle nimmt, sondern auch alles andere das ihm in die Quere kommt und für ihn fressbar ist. Leider fallen auch die Larven/Eier der einheimischen Marienkäfer in sein Beuteschema was doch zur ziemlichen Nachwuchsausfällen bei den Einheimischen führt da sie sich ja die selben befallenen Pflanzen zur Vermehrung benötigen. Da der Asiatische mit unserem Klima bestens zurecht kommt und meines Wissens eine höhere Vermehrungsrate aufweisst wird es wohl zwangsläufig zu einer Verdrängung unerer Einheimischen kommen, wenn vielleicht auch nicht kompletten.


    Dem Interessierten hier mal ein kleiner Infolink zu der Problematik:
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/767875/

    Danke nochmals für die Info, das ist dann mal eine eindeutige Meinung :)


    Zitat

    Wie groß ist das Tier jetzt?

    Schwer zu messen, ich würde sie jetzt auf ca. 7 cm schätzen (von Kopf bis Gasterspitze)



    Zitat

    Ps: Die 5 Beiträge gehen doch schnell

    Das schon, aber ich will nicht einfach sinnfrei irgendwo meinen Senf dazugeben nur um über die Mindestschwelle zu kommen. Aber das mit dem Vorstellungsthread ist eine gute Idee, ich denke mal da werde ich mich in Kürze auch verewigen ;)



    lieben Gruß
    Skrag

    Hallo


    mein Hierodula membranacea Weibchen hat sich gestern (Montag, 14.März) gehäutet. Ich konnte zwar vorher schon die Flügelansätze sehen aber jetzt sind sie sehr deutlich zu erkennen und auch die Maserung ist gut zu sehen. Kann mir jemand sagen in welchem Stadium sich meine "Kleine" jetzt befindet damit ich mich auf die Suche nach einem altersmäßig passenden Männchen machen kann ?


    Subadult ist sie ja noch nicht da die Flügelansätze noch flach am Körper anliegen und nicht abstehn wie auf den (Subadult) Fotos hier im Forum oder ist das von Tier zu Tier verschieden?


    Hier ein Foto zur Hilfestellung des beschriebenen:
    Entwicklungsstadium.JPG


    lieben Gruß
    Skrag

    Schockt mich jetzt nicht wirklich, ich finde zB. meine Waldschaben auch klasse aber trotzdem habe ich kein Problem damit welche zu verfüttern.


    Rate mal was meine Ameisen fressen werden falls ich Nachwuchsüberschuss von meiner Hierodula membranacea habe (so sehr ich die Kleinen mag aber alle kann ich einfach nicht unterbringen und so haben sie wenigstens noch einen "guten" Zweck):D

    In einem Formicarium.
    Grob gesagt brauch man einen Freilaufbereich in dem sie ihr Futter suchen (wird meistens Arena genannt)und ein (verdunkeltes) Nest.


    Vom Aufbau ist sowas mit einem Aquarium vergleichbar (Glaskasten mit Öffnung oben) an dessen oberen Rand ein schmaler Streifen Ausbruchsschutz aufgetragen wird über den die Ameisen nicht laufen können (gibt verschiedene Arten zB. Parrafinöl, Pflanzenöl, Talkumpulver oder PTFE). Meisstens nutzt man noch einen Deckel als zusätzliche Absicherung oder damit bei großen Kolonien die fliegenden Geschlechtstiere zur Schwarmflugzeit nicht raus kommen.
    Was man als Nest nimmt ist recht flexibel bzw. auch Artabhängig. Kleine Kolonien sind mit einem verdunkelten Reagenzglas mit Wassertank zufrieden, bei größeren dann eins aus Ytong, Gips, Holz, Kork o.ä. (meisst selbstgebaut) oder zB die aus amerikanischen Filmen bekannten Glasfarmen (2 Scheiben mit Sandlehmgemisch dazwischen wo sie sich selbst Gänge und Kammern graben können).
    Das Nest kann entweder direkt in der Arena sein oder mit einem Schlauch und eine Bohrung im Formicarium damit verbunden werden.


    Als Futter Kohlehydrate (Honig/Zuckerwasser o.ä.) das die Arbeiterinnen brauchen und Proteine (Futterinsekten) die die Königin zur ständigen Eiproduktion und die Larven zum Wachstum brauchen.


    Falls du noch mehr Details wissen willst entweder gezielt nochmal nachfragen oder mal einem Ameisenhalterforum schmöckern, da kann man auch genaueres nachlesen. Ich persönlich finde Ameisencafe.de am besten und bin dort auch unter dem Nick "Skrag" zu finden aber es gibt auch andere, ist halt Geschmackssache wem welches liegt.


    lieben Gruß,
    Skrag


    P.S. im Ameisencafe habe ich auch einen Haltungsbericht über die oben genannte Art von Anfang bis jetzt, ich weiss nur grade nicht ob ich den Link dafür hier posten darf da es ja von einem anderen Forum ist.

    Hallo liebe Mantidenfreunde.


    Ich wollte euch mal ein paar Bilder von einer meiner Ameisenkolonien zeigen und mich damit auch gleich ein bisschen vorstellen, da ich mich momentan ins Thema Mantidenhaltung einlese um mit der Haltung zu beginnen. (Man wird also in Zukunft noch die Eine oder Andere Frage von mir hier im Forum finden :))


    Die drei Bilder hier sind alle von meinen australischen rotbeinigen Camponotus nigriceps, die ich seit etwas weniger als
    1 1/2 Jahren halte. Bekommen hatte ich damals nur die Königin aber trotz ihrem größenbedingten langsameren Larvenwachstum hat sie die Kolonie inzwischen sehr schön vermehrt.


    -Auf dem ersten Bild sieht man meine pralle Königin, die mit ca. 2,4 cm (noch) die größte Ameise der Kolonie ist
    -Auf dem zweiten Bild sieht man eine frisch geschlüpfte und noch nicht ausgehärtete (und deshalb hellere) Arbeiterin die auf einem kleinen Bruthaufen sitzt
    -Auf dem dritten Bild sieht man zwei Arbeiterinnen beim zerlegen einer mittleren Steppengrille



    Ich hoffe die Bilder haben euch gefallen


    lieben Gruß
    Skrag

    P.S. Dem Ameiseninteressierten kann ich die Dokumentation "Ameisen, die heimliche Weltmacht" empfehlen, die auch in einem bekannten Videoportal zu finden ist.
    (Ist aber nur als Info gedacht, nicht das es heisst ich will jemanden zu den Ameisenhaltern abwerben ;) )


    lieben Gruß
    Skrag

    Wenn auch recht verspätet kommt hier mal eine Antwort von mir als Ameisenhalter (Ich hoffe es besteht bei dir noch Interesse an der Frage)


    Ob Ameisen Säure nutzen ist Artabhängig und kommt drauf an auf welcher Entwicklungsstufe die jeweiligen Arten stehn. Grob gesagt sind Ameisen nichts anderes als Wespen die irgendwann beschlossen haben dem Leben auf dem Boden den Vorzug zu geben und ihren eigenen "Ast" auf dem Evolutionsbaum zu gründen.


    -Ältere/primitivere Arten haben noch ihren "gewöhnlichen" Wespenstachel und haben somit noch ihr altes Problem damit eine Schwachstelle an ihrem Gegner zu finden in den sie ihn stechen können. (Was die neueren Arten mit Säure jetzt ja gekonnt umgehen können ;)) .
    (Beispielsweise die roten Gartenameisen der Gattung Myrmica , die vielleicht auch viele aus den ehr feuchteren Ecken des Gartens kennt, hat noch ihren Stachel. Und vielleicht ist sie noch so manchem in unguter Erinnerung weil sie ihm im Kindesalter brennesselartige Quaddeln verpasst hat, wenn er/sie sich beim buddeln im Sandkasten zu nah am Nest zu schaffen gemacht hat)


    -Säure als Wehrsekret haben nur "modernere" Arten aber sie beissen sich mit ihren Mandbeln fest und tragen es mit ihrem Hinterleib an der Bissstelle auf. Wohl in der Hoffnung das sie mit ihren Mandibeln schon eine kleine Lücke in der Aussenhaut geschaffen haben und so der Säre ein bisschen vorarbeit geleistet zu haben.(Beispiel dafür währe hier die kleinen schwarzen Ameisen der Gattung Lasius ,die sicher jeder mit Garten kennt wo sie in fast überall rumwuseln)


    -Wirklich mit Säure spritzen können eigentlich die wenigsten Arten aber die sind dabei recht zielgenau und schaffen es meines Wissens sogar bis zu 40cm Weit (Beispielsweise die verschiedenen hügelbauenden Waldameisen der Gattung Formica, die nebenbei gesetzlich Artgeschützt sind und somit keinesfalls in die Kategorie Futtertiere fallen dürften)




    Im großen und ganzen würde ich auch grundsätzlich von der Fütterung von Ameisen abraten, egal welcher Art, da jegliche Arten recht wehrhaft sind. Nicht umsonst machen die meissten anderen Insekten einen großen Bogen um sie, auch wenn sie selbst Insektenjäger sind.


    Ich hoffe ich konnte dir damit ein bisschen helfen Daniel.


    lieber Gruß
    Skrag