Beiträge von Nachtschatten

    Das mit der Wasserflasche habe ich etwas unglücklich formuliert. Also ich die Tiere sollen nicht nur mit Wasser als Wärmespeicher verschickt werden, sondern auch noch mit einen Heatpack. Ein zusätzlicher Schutz ist es auf jeden Fall, es fragt sich nur wie wirksam. Die üblichen Heatpacks setzen die Wärme durch Oxidation von Eisen frei. Es handelt sich quasi um eine kalte Verbrennung von Eisen. Somit verbrauchen sie auch Sauerstoff, was natürlich ein Problem werden kann, wenn man das Paket hermetisch verpackt. Günter hat das Thema ja schon angesprochen. Natürlich kann man über die Sauerstoffzufuhr so auch die "Brenndauer" regulieren. In wie weit sich das praktisch umsetzen lässt, weiß ich aber leider nicht.
    Hat nicht jemand die Möglichkeit mal ein verbrauchtes 75h-Pack aufschneiden/auseinanderbauen? Mich würde das sehr interessieren. :)


    Gruß,
    Nachtschatten

    Als Temperaturpuffer bietet sich Wasser aufgrund seiner hohen Wärmekapazität sehr an. So können auch mal Minusgrade von außen für gewisse Zeit überstanden werden.
    Wie sind diese 75h-Heizpackungen überhaupt aufgebaut?
    Ich denke kaum, das es sich um eine andere Füllung handelt. Wahrscheinlich wird nur die Sauerstoffzufuhr etwas gedrosselt, damit das Eisen nicht so schnell abreagiert und länger Wärme spendet. Möglicherweise kann man das auch selbst erreichen, indem man z.B. ein normales Heatpack nicht aus der Folienverpackung entnimmt, sondern diese nur etwas zerlöchert.

    Entschuldigung fürs OT, aber:


    Im Thread wurde mehrfach geschrieben, das ein Produkt ja giftig sein müsse, weil Rohöl drinsteckt.
    Als erstes muss dazu gesagt werden, das der Satz in dieser Weise Blödsinn ist. In keinen Produkt ist Rohöl enthalten, sondern es sind Stoffe enthalten, welche aus Rohöl gewonnen werden. Erdöl liefert die Bausteine für nahezu jede organische Verbindung, welche der Mensch synthetisiert. Es macht keinen Unterschied, ob die Grundstoffe nun aus der belebten Natur stammen oder eben aus Öl.
    nebenbei: Erdöl ist auch "natürlich". Das hat kein fremdes Wesen auf die Erde gebracht.


    Was Weichmacher betrifft, so muss man sich vor allem bei PVC Sorgen machen. PE bzw. PP benötigen keine Weichmacher und sind vorzuziehen. Nicht gänzlich unbedenklich sind weiterhin Kunststoffe, welche aus gesundheitsschädlichen Monomeren hergestellt wurden, welche entweder zum Teil noch unpolymerisiert vorliegen bzw. z.B. durch Hydrolyse abgespalten werden können. Das betrifft beispielsweise Polycarbonate, Polyester, Epoxidharze, etc.

    An deiner Stelle würde ich ein handelsübliches 40cm*25cm*25cm-Aquarium umbauen. Das kostet neu zwischen 15-25EUR und gebraucht bekommst du es hinterhergeschmissen (z.B. ebay-kleinanzeigen). Das stellst du dann hochkannt auf und trennst die obere Glasplatte ab und ersetzt sie durch eine geeignetere gazebespannte Decke. An der Vorderseite bringst du unten einen Glasstreifen an, dann einen Streifen Gaze (hier geht auch Metall) und dann wieder einen Glasstreifen. Dann brinst du Führungsschienen an und mit einer Glasplatte hast du eine Falltür. --> Fertig wäre das Terrarium.
    Von Plexiglas rate ich eher ab, da es leicht zerkratzt und somit nicht toll aussieht. Einfaches Fensterglas bekommt man leicht und ist auch günstiger, wenn man die Augen offen hält auch kostenlos. Glasschneider gibt es auch für wenige EUR im Baumarkt.
    Lebende Pflanzen sind bei solchen kleinen Terrarium eher heikel. Oft fehlt das Licht für ein gutes Gedeihen. Das Tier zum Füttern herausnehmen ist unnötig, verwende einfach eine Pinzette und lasse die Mantide im Terrarium.

    Selbstverständlich kannst du auch weiterhin Heimchen verfüttern. Das Risiko, das mal ein Tier umkippt, ist dann eben etwas größer. Da musst du selbst abwiegen. Unbedingt empfehlenswert sind Heimchen daher nicht, wo es zudem viele Alternativen gibt. Generell solltest du bedenken, das P. paradoxa auch eher ein Fluginsektenfresser ist.

    @Adrian: Von den Dosen, die ich bisher gekauft habe, kenne ich so einen leicht süßlichen, etwas fauligen Geruch. Der ist schwer zu beschreiben und auch nicht sehr intensiv, aber einen großen Behälter hätte ich davon ungern rumstehen. Ansonsten sind Schokoschaben aber super Futtertiere, die sich bei etwas Pflege auch sehr lange halten.

    Wenn du nur ein paar Hierodulas versorgen möchtest, dann ist das Becken für eine Futtertierzucht schon sehr groß gewählt. Du wirst also immer einen großen Überschuss produzieren. Mehlwürmer für deine Bedürfnisse kannst du z.B. schon einer kleinen Box von 2-3l züchten. Mehlwürmer haben allerdings einen gewissen Eigengeruch. Bei Schokoschaben ist der noch intensiver. Grillen sind absolut nervtötend und Wanderheuschrecken zu energieintensiv in der Zucht. Außerdem brauchen die Heuschrecken immer genügend Grünzeug.
    Gute Erfahrungen habe ich bisher mit Blaberus craniifer gemacht. Die Tiere kann man absolut trocken halten, vermehren sich auch bei mäßigen Temperaturen noch recht gut und sind sehr geruchsarm. Außerdem erklimmen sie kein Glas. Im Terrarium verkriechen sie sich aber sofort. Ähnlich sollte des bei Blaptica dubia aussehen. Eine interessante Alternative könnten Höhlengrillen darstellen. Die sind nicht ganz so temperaturbedürftig wie andere Grillen und zirpen nicht.

    Das ist eine Mantis religiosa. Die stehen zwar schon auf der roten Liste, aber die Art ist eigentlich nur deswegen so selten, weil es in Dtl. relativ wenige Standorten gibt, wo das Klima entsprechend ist. Wo sie vorkommt, ist sie aber keinesfalls selten. Zumindest zeigt der Thread einmal wieder das Problem zwischen Katzen und Wildtieren. Viel Lösungen gibt es da nicht, außer die Tiere abzuschaffen, aber das will ja niemand ...

    Einfach das Tier mit der Hand packen und in ein anderes Gefäß überführen. Was anderes wird dir kaum übrig bleiben. Mit etwas Glück stellt es sich tot, was die Sache noch einfacher macht. Vor Aufregung wird es kaum sterben, man muss nur wegen Verletzungen aufpassen.

    Also ich bin auch kein Experte, aber meiner Meinung nach sollte das Futter einen entsprechenden Proteingehalt aufweisen (>15 %) und der Fettgehalt eher gering sein. Kohlenhydrate müssen auch nicht in Massen enthalten sein, da sie am Ende auch nur als Fett gespeichert werden.
    Zu empfehlen sind eigentlich die meisten fertigen Futtermittel (z.B. für Katzen), da diese eigentlich allen Kriterien halbwegs entsprechen und durch Zusatz von Mineralstoffen wie Calcium und Spurenelemente- sowie Vitaminzusatz aufgewertet werden. Wenn man viel Calcium möchte, so sollte man am besten Legehennenmehl verfüttern, was aber bei Mantiden sicher nicht nötig ist.
    Ich persönlich verwende eine Mischung aus Katzen- und Kaninchentrockenfutter, Haferflocken, Bierhefe (extrem Eiweiß-, Spurenelemente und Vitaminreich), Soja und Legehennenmehl. Als Feuchtfutter gibt es Obst- und Gemüseabfälle aus der Küche (natürlich keine fauligen oder gespritzen Sachen).

    Bezüglich des Fettgehalts liest man viel in Foren, aber leider selten fundierte Informationen.
    Schaut man sich z.B. die Laborergebnisse an, die bei bugs-international veröffentlicht sind, so haben die Mehlwürmer dort einen Fettgehalt von 5,2 % und zählen somit zu den fettärmsten Futtertieren überhaupt. Natürlich kenne ich auch andere Angaben von 15 % und mehr.
    Andererseits hängt die Zusammensetzung des Futtertiers auch viel von dessen voriger Ernährung ab, weswegen es schon ziehmliche Unterschiede in der Qualität geben kann. Als Hauptnachteil der Mehlwürmer sehe ich das schlechte Calcium/Phosphor-Verhältnis (spielt bei Insekten aber nicht so die Rolle), was aber wohl auch nur durch die (phosphatreiche) Ernährung (Haferflocken, Kleie, etc.) bedingt ist. Ein Tierarzt zeigte mir mal Analysergebnisse, wo experimentell geziegt wurde, das sich der Ca-Gehalt von Zophobas durch entsprechende Fütterung um das 5-fache steigern ließ.
    Ich würde daher Mehlwürmer nicht verteufeln, die Futtertiere sollten bloß gut ernährt werden und es ist für eine entsprechend abwechslungsreiche Ernährung der Mantiden zu sorgen.

    Ich verfütter auch immer mal Mehlwürmer, wenn gerade sonst nichts da ist. Bisher gab es da keine Probleme. Vor allem bei der Pinzettenfütterung machen sich die Tiere gut. Allerdings ist mir vor einiger Zeit mal eine Mantide an einer Infektion gestorben, nachdem sie größere Mengen an Mehlwürmern gefressen hatte. Wiederum gab es parallel dazu auch Wiesenplanton, weswegen ich eher dort die Gründe sehe.

    Beobachte einfach, wie sich das Männchen in Gegenwart des Weibchens verhält. Achte besonders auf die Fühlerbewegungen. Man merkt eigentlich recht schnell, ob die Tiere für eine Verpaarung bereit sind oder nicht. Falls nicht, wird das Männchen nur als Futter enden. Das Weibchen kannst du eine Zeit lang mit einer adulten Blaptica dubia oder Blaberus craniifer beschäftigen.

    Da hast du recht und es würde auch reichen, wenn die Grundfläche z.B. nur 30*20 wäre. Bei der Höhe sollte man nicht einsparen, ansonsten kann es Häutungsprobleme geben. Wichtig ist auch das Terrarium für solche großen Tiere recht übersichtlich zu gestalten. Kleine Ästchen hindern das Tier nur, wenn es sich doch mal bewegen will. Also am besten ein paar wenige fingerdicke Äste und Seitenwände die mit Kork verkleiden, um zusätzliche Sitzfläche zu schaffen (trägt auch zur Wärmeisolation bei).

    Ich verstehe dein Problem mit Isopropanol nicht ganz. Du kannst es z.B. in jeder Apotheke bestellen/kaufen. Vor allem im Internet bekommt man sehr günstig. Da kostet der Liter gerade mal 2EUR. In der Apothke wird man etwa 5EUR+ zahlen. Für die desinfizierende Wirkung ist es wichtig, das der Alkohol etwas mit Wasser verdünnt wird. Üblich sind etwa 70 %. Man kann aber auch genauso Spiritus verwenden, welchen man etwas verdünnt. Dabei sollten nach Möglichkeit geruchsneutrale Sorten gewählt werden.
    Sehr gute Desinfektionsmittel sind noch Chlorbleichlauge (z.B. DanChlorix) und Wasserstoffperoxid (oder eben Peressigsäure). Essigwasser mag schon gegen vieles helfen, aber ein richtiges Desinfektionsmittel ist das keinesfalls!