Beiträge von Atlantis-Mantis

    Diapause ist ein komplexes Phänomen, das oft nicht oder falsch verstanden wird. Es gibt drei Typen: die obligate Diapause, die fakultative Diapause und die Dormanz. Eine obligate Diapause ist genetisch gestgelegt, und zwar sowohl Länge als auch Stadium, in der sie auftritt. Man kann sie nicht oder kaum durch äußere Faktoren beeinflussen. Bei Mantodeen sind hauptsächlich fakultative Diapause und Dormanz verbreitet. Beide werden durch sich verschlechternde Umweltbedingungen verursacht. Die fakultative Diapause ist im Stadium fixiert, und wird, einmal eingeleitet, erst nach Ablauf der schlechten Jahreszeit beendet. Beispiele finden sich unter den Arten, die in gemäßigten Breiten als Oothek überwintern. Auch Empusen vom Mittelmeerraum fallen darunter. Diapausen werden meist von der Photoperiodik gesteuert, werden also eingeleitet, bevor die Bedingungen sich verschlechtern. Bei Empusa heißt das, dass Tageslichtlänge, Temperatur und Futterangebot nach und nach zurückgefahren werden müssen. Ob bei Blepharopsis und Hypsicorypha fakultative Diapause oder Dormanz vorliegt, ist schwer zu sagen. Sie kommen auch ohne aus, aber dann muss die Tageslichtlänge übers Jahr konstant sein, und das betrifft auch Licht, das durch Fenster eintrifft. Besser entwickeln sich die Tiere, wenn man die Wintergeneration runterfährt. Das geht aber nicht von heute auf morgen, sondern nach und nach, und betrifft auch die Futtergaben. Dick gefressene Tiere sollte man erst verdauen lassen, bevor man sie überwintert. Nicht der Darm speichert Nährstoffe, sondern der Fettkörper. Außerdem sind nur subadulte oder präsubadulte Tiere fähig zur Diapause/Dormanz, selten andere. Unvedauter Darminhalt gammelt, wenn man die Tiere unvermittelt in die Kälte stellt, und das bedeutet oft den Tod des Tieres. 4-6 Wochen kühler reichen oft aus, bei Tieren von den Kanaren genügt es oft, die Heizung und Wärmelampen auszumachen, und die Kaltlichtlampen nach und nach auf 9-10 Stunden einzustellen, das gibt dann nur Zimmertemperatur von 20-25° statt den üblichen 40-45°.

    Sagt mal, ihr habt wohl an Silvester zu viel gesoffen... :popcorn:


    Weder sagte ich, dass niemand Bilder einstellen soll, noch dass es in der Verantwortung des Thread-Starters liegt, den Thread aktuell zu halten. Das sollte Aúfgabe der Mods sein. Die Kernaussage war nur, dass man sich mit Artbestimmungen zurückhalten sollte, wenn man keine Ahnung davon hat. Darunter fällt auch das Verbreiten von unsicheren bis falschen Infos aus zweiter Hand. Zweitens sei es sinnvoll, die Infos die man hat, auch bei Verkauf oder beim Einstellen von Bildern zu verwenden, etwa IGM-Nummer oder Herkunft. Dass es nicht alle machen und Ignoranz in weiten Teilen des Hobbys vorherrscht, bedeutet nicht, dass man nicht versuchen soll, die Situation zum Besseren zu wenden. Etwas Erziehnung zu mehr Genauigkeit schadet auch Einsteigern nicht. Wem etwas Ernsthaftigkeit beim Umgang mit lebenden Tieren zuviel ist, gerade auch im Internet, wo jeder mitliest, der ist vielleicht im falschen Hobby.

    Na, da kenn ich aber einige...


    Für das angesprochene Problem ist es prinzipiell egal, von wem die Tiere auf den Bildern sind, doch sind zu allgemeine gehaltene Überschriften mit dafür verantwortlich. Es geht generell darum, dem Rausposaunen von undifferenzierten Bestimmungsinfos Einhalt zu gebieten. Davon abgesehen, ob die betreffende Info überhaupt stimmt, ist es bedenklich, wenn man sagt: "die in Zucht befindlichen Tiere sind XY" anstatt "die von dem und jenem stammenden Tiere aus dem und dem Land, idealerweise mit der IGM-Nummer blablabla, wurden als folgende Art XY identifiziert". Bei jeder Gattung, die mit mehr als einer Art in Zucht vertreten ist, führte das immer zu Problemen weil jeder meinte, seine Tiere selbst einer Art zuordnen zu können. Wenn die Tiere in jenem Thread definitiv von Achim sind, wieso steht dann noch bolivari als Artname dabei? Wenn in 2 oder 3 oder 5 Jahren jemand nachsieht, woher soll er wissen, ob seine Tiere zum gleichen Stamm wie die schon länger zurückreichenden Fotos gehören?


    Es gibt noch andere veraltete oder anderweitige hanebüchene Namen hier, die noch nicht aktualisiert wurden, Stichwort "Photina" und "Phyllocrania illudens".

    Das spielt doch für die richtige Bestimmung keine Rolle. Ob sie in Deutschland noch in Zucht sind, woanders noch in Zucht sind, oder wieder mal ein ähnlicher Stamm von bolivari auftaucht, es ist wichtig, die Identifikationen auch den richtigen Tieren zuzuordnen. Wie viele würden sonst gar nicht blicken, dass die Tiere von älteren Fotos gar nicht mit solchen von neueren Fotos identisch sind? Ist für so Grundlegendes wie Zucht durchaus wichtig, der Unterschied. Kennt man schon von Creobroter, das Problem.


    Ah, heute ist ja Sonnenwendfeier... Also Frohes Fest und so...

    Nach Besuch der Bilderseite ist mir aufgefallen, dass hier irgendwer was durcheinander zu schmeißen scheint: die schon länger in Zucht befindliche Art aus Paraguay, jene mit der IGM-Nummer 162, ist Decimiana bolivari. Als Decimiana hebardi wurde ein Exemplar aus Bolivien bestimmt, und diese Bestimmung wurde den Jungs aus Berlin mitgeteilt. Ich verweise also mit Nachdruck auf das oben Gesagte.

    Hm, dazu fällt mir spontan ein: wenn Du Informationen aus zweiter Hand erhältst, solltest Du vielleicht nicht der erste sein, der sie auf die Menschheit loslässt. :this:


    Auch wenn's off-topic ist, muss ich konstatieren, dass es ein super Jahr ist, um Empusa zu züchten. Das Wetter draußen ist zum Überwintern super, und wenn es Ende Januar so richtig kalt wird, wie neuerdings öfters der Fall, dann ist es eh Zeit, die wieder reinzuholen.

    Ja, welchen denn? Denen oder jenen, die im besagten Artikel eine Zeile darunter stehen... :rofl:Aus allen möglichen Artikeln hast du den verwirrendsten rausgesucht.
    Zufällig weiß, ich, dass Andrea recht hat, also vergesst mal tessellata schnell wieder, bevor es sich in den Köpfen festfrisst.