Beiträge von MonaMour

    Zu kalt.


    Phyllocrania halten das zwar ausnahmsweise MAL ganz gut aus, z.B beim Versand oder in extrem kalten einzelnen (!) Nächten, angenehm ist es für sie aber bestimmt nicht.

    Hymenopus, Gongylus und Idolomantis brauchen deutlich höhere Temperaturen und sind auch empfindlicher was die Einhaltung der Haltungsparameter angeht.


    Wir haben derzeit eine Raumtemperatur von ca. 10-12°C, selbst da reicht eine ganz einfache Heizmatte um es auch nachts auf mindestens 20° zu bringen - trotz nur geringer Dämmung.

    Zu den Arten:


    Ich halte derzeit (nur) beide von dir favorisierten Arten - zwei Gruppen Phyllocrania paradoxa (Männchen und Weibchen) und ein Hierodula membranacea Weibchen, weil ich gern eine "Grande Dame" habe.

    Für mehr Arten habe ich derzeit weder Platz noch die Zeit.

    An den Wochenenden nicht da zu sein ist bei diesen Arten überhaupt kein Problem.


    Phyllocrania habe ich früher schon gehalten, es ist eine der unkompliziertesten Arten und m.E. auch eine der schönsten. Sie sind sehr verträglich solange sie genug Futter bekommen.

    Sicherer ist es jedoch, Männchen und Weibchen in getrennten Gruppen zu halten, da adulte Weibchen einen großen Appetit entwickeln und in einer gemischten Gruppe dann schon mal das eine oder andere Männchen fehlen kann...


    Mit der Hierodula bin ich nicht so glücklich - sie ist ängstlich, schreckhaft und zickig. Meine früheren Rhombodera megaera und Sphodromantis lineola waren wesentlich umgänglicher und auch nicht so mäkelig mit dem Futter, ihre Haltung ist genauso unkompliziert.

    Madame Hierodula ist dagegen recht wählerisch und nimmt auch nichts von der Pinzette.

    Ist mir auch schon passiert... EINE winzige Kugelspinne war - möglicherweise durchs Lüftungsgitter -

    eingestiegen und hatte mein einziges Phyllocrania Männchen während der Häutung von L5 nach L6 gekillt.


    Ich hatte damals mehrere Kugel- und auch Zitterspinnen im Tierraum, was mir im Grunde sehr recht war, da ich eine Nagerzucht und wegen des Futters immer wieder Kornmotten hatte und sie auch auch andere unerwünschte Insekten wirksam und auf natürliche Weise beseitigten.


    Die Lüftungsgitter mit Gaze abzudecken wäre wohl nicht sehr hilfreich gewesen, da die Spinnen auch durch die Türritzen der Terras eindringen hätten können - alle Terras spinnendicht zu machen wäre etwas viel Aufwand gewesen.

    Hatte mich dann dafür entschieden, die Spinnen zu belassen und für die Mantiden ein Gaze-Gewächshaus mit Reissverschluss anzuschaffen. Hat wunderbar funktioniert.


    Kugelspinnen sind bei uns mittlerweile sehr häufig in Häusern anzutreffen und recht produktiv.

    Daher ist selbst umziehen kaum eine Dauerlösung, du wirst immer wieder welche bekommen.


    Hier ein Exemplar aus unserm Hof, letzten Sommer - die Spinne selbst wollte zwar nicht fürs Foto posieren, aber man sieht sehr schön dass sie gerade wieder zwei Kokons produziert hatte.


    Kugelspinne.jpg

    Hi@all.


    eine Bekannte hat dieses Tier an ihrer Haustüre gefunden und es aufgenommen, weil sie befürchtete es könne erfrieren.

    Nachdem im Süden Badens auch Mantis religiosa vorkommt, haben sie nun einige Leute verunsichert es könnte eine einheimische und geschützt sein, ausserdem möchte sie dem Tier natürlich die richtigen Haltungsbedingungen bieten.

    M. religiosa schließe ich aus, bin mir bei der Art aber nicht sicher.


    Könnte es ein Ameles Mädel sein ?


    Fundort: Südbaden

    Dezember (bei milder Witterung)


    mantis.jpg

    Hallo Leo,


    Pseudocreobotra wahlbergii war die erste Art die ich selbst nachgezogen habe - ist schon eine Weile her... ;)

    Offenbar hast du dich bereits eingehend über ihre Haltung informiert, und das mit dem "Testlauf" war ein ausgesprochen guter Plan. :)


    Bei dieser Art sollte die Luftfeuchtigkeit tagsüber nur ca. 40-50% betragen, nachts höher (60-80%). Wäre also gut wenn es tagsüber etwas "abtrocknen" würde - abends dann (wenig) sprühen.

    Soweit hast du das Problem völlig richtig erkannt.


    Du hast relativ viel Bodengrund in den Terras, der die Feuchtigkeit speichert.

    Für die Asseln wäre das optimal, die mögen es deutlich feuchter als die Mantiden - denen gehts bei durchgehend 90% erst so richtig gut.

    Ein passendes Tag-Nacht-Gefälle hinzubekommen wird aber schwierig wenn der Boden so feucht ist.

    Ich denke daher nicht dass sich beide zusammen im selben Terra wohlfühlen würden (mit weißen Asseln habe ich allerdings nur wenig praktische Erfahrung).


    Ich persönlich würde den Bodengrund weglassen und auf die Asseln verzichten.

    Die Mantiden interessiert der Humus herzlich wenig, und ohne kannst du den Boden leichter reinigen.

    Aber dazu gibt es vielleicht auch andere Meinungen / Erfahrungen / Ideen.


    Kunstblumen brauchst du nicht zu besorgen, das ist Pseudocreobotra wahlbergii ziemlich schnuppe. ;)

    Ich kann mich noch ZU gut erinnern, wie meine mantidenerfahrenen Freunde über meine ersten Terrarien grinsen mussten - weil sie sich daran erinnerten wie sie selbst es anfangs genauso gemacht hatten. (Blüten)Pflanzen gekauft, alles schön bepflanzt... später (bzw. mit mehr Tieren) denkt man dann meist eher etwas praktischer. ;)

    Wissen sollte man das natürlich schon, und nach Möglichkeit auch ausreichend zur Verfügung haben.

    Sollten die Larven früher schlüpfen als erwartet oder die Zeitplanung bei der Futtertierzucht noch nicht so perfekt klappen muss man aber auch nicht unbedingt gleich in Panik geraten. ;)


    Regina, dein Einwand ist natürlich begründet.

    Ich bin jetzt - ohne nachzufragen - davon ausgegangen dass beim ersten Zuchtversuch die Wahl nicht gerade auf sehr kleine Arten fällt.

    Mein Fehler, sorry. ;)

    Nun ja, wenn Blepharopsis mendica mittlerweile ohne Diapause in Zucht ist kann man diesen Punkt wohl getrost vernachlässigen.

    Diese NZ benötigen dann sicher KEINE, ob aufgrund ihrer Herkunft oder warum auch immer... möglicherweise halten sie in der Natur ja gezwungenermaßen eine ein, benötigen sie zur Fortpflanzung aber nicht unbedingt.

    Das gibts so ja z.b. auch bei einigen Nattern - sollte man eigentlich überwintern, sie "tun" es aber auch sehr erfolgreich ohne. ;)

    Nach etlichen Jahren Terraristik-Pause bin ich sicher nicht auf dem aktuellsten Wissensstand... aber braucht Blapharopsis mendica nicht eine Diapause ? *grübel*

    Das hatte mich seinerzeit davon abgehalten, nach dieser schönen Art Ausschau zu halten - angeboten wurde sie damals kaum, auf Börsen habe ich z.B. nie welche gesehen und kannte auch niemanden, der sie hielt.

    Wenn ich mich recht erinnere, hängt das von ihrer Herkunft ab ?


    Creobroter, Phyllocrania und Rhombodera sind von den aufgeführten Gattungen so ziemlich am Einsteigerfreundlichsten.

    So sehe ich das auch.


    Pseudocreobotra wahlbergii - wunderschön, aber auch etwas anspruchsvoller, das kann ich nur bestätigen.

    Während z.B. schon bei relativ geringen wetterbedingten Temperaturschwankungen (siehe cawis Beitrag) Creobroter und Phyllocrania munter weiter fraßen und herumhüpften, wurden meine Pseudocreobotra bereits zu langsam um Beute zu schlagen und saßen nur noch apatisch herum.


    Rhombodera megaera hielt ich auch schon problemlos frei auf Zimmerpflanzen am Fenster, von Rh. basalis wurde mir damals abgeraten, da es in meiner Dachwohnung zeitweise SEHR warm wurde und diese Art höhere Temperaturen schlecht vertragen soll.


    Da ich selbst mittlerweile sowohl wenig Platz als auch weder Zeit noch Lust auf Arten habe, die einen größeren Aufwand erfordern, und auch nicht ZU sehr beheizen möchte (bei uns ist es im Winter sehr kalt) und daher nur noch "pflegeleichtere" Arten halten möchte, bin ich zu Phyllocrania paradoxa zurückgekehrt, m.E. eine der faszinierendsten und obendrein sehr unkomplizierten Mantiden.

    Dazu ein Hierodula Weibchen (hätte auch Sphodromantis lineola oder Rhombodera megaera sein können), denn eine "Grande Dame" muss schon sein... schon wegen meines Freundes, der mit "sowas" überhaupt keine Erfahrung hat. ;)

    Evtl. werde ich mir noch eine Creobroter Art zulegen, dann ist aber wirklich kein Platz mehr... :D

    Pseudocreobotra wahlbergii war die erste Art die ich verpaart hatte - ist schon ein paar Jährchen her... :D


    Ich war damals ziemlich aufgeregt, hatte ich doch nur das eine Paar, und auch noch WF - ich wollte auf keinen Fall dass dem Männchen etwas zustößt. Alleine gelassen hätte ich die beiden dabei nicht.

    Also habe ich das Weibchen, gut gefüttert, in ein großes Terrarium gesetzt, das Männchen ein Stück dahinter, und saß mit einem ESSLÖFFEL in der Hand daneben, um ggf. dazwischenzugehen. LOL

    So dumm war das aber nicht, ich musste tatsächlich erst einmal eingreifen.

    Hab dem Mädel dann lieber doch noch eine Grille zur Beschäftigung gegeben, und schon hats funktioniert. :)


    Die Pseudocreobotra Nymphen sind wirklich allerliebst. Die langen, schwarzen Fühler mit den weißen Spitzen strecken sie neugierig nach vorne oder legen sie zurück wie ein Esel seine Ohren, wenn sie etwas nicht ganz trauen. In den nächsten Stadien drohten sie erstmal alles an, das habe ich bei anderen Mantiden so nicht erlebt. Meine Creobroter Nymphen haben z.B. nie gedroht, die waren eher aufgeschlossen-neugierig. :)

    In den ersten 2 Tagen nach dem Schlupf fressen die Nymphen noch nicht.

    Putzig, wenn frisch geschlüpfte Creobroter, Pseudocreobotra oder Phyllocrania vor den "bedrohlichen" kleinen Drosophila wegrennen... :D

    Ab dem 3. Tag haben sie bei mir dann zugegriffen als hätten sie nie Angst davor gehabt. :D


    Bei den oben genannten Arten sind die Oootheken relativ klein, d.h. du hast nicht so viel Nachwuchs auf einmal und benötigst auch nicht solchen Unmengen von Futter, das kann man notfalls auch noch kurzfristig besorgen.

    Im Sommer, wenn es ohnehin mehr als genug "wilde" Fruchtfliegen gibt, locke ich sie auch einfach an.

    Wenn man Gaze verwendet, durch die die kleinen (D. melanogaster) durchschlüpfen können (z.B. einfachen Tüll) braucht man dazu nur ein Stückchen Obst in die Box zu legen - und darauf zu achten ob die Futterversorgung so ausreicht.

    Bei Arten, bei denen du mit 200 Nymphen pro Oothek rechnen musst, lohnt es sich rechtzeitig vor dem Schlupf mit einer eigenen Drosophila-Zucht anzufangen.

    In den ersten Stadien ziehe ich die Nymphen in gut belüfteten Braplast-Boxen auf (und überlege mir bald wie viele ich selbst behalten möchte ;) ).

    Die weitere Aufzucht hängt von der Aggressivität der Art ab.


    Wenn du eine einfache, preiswerte Drosophila-Zucht ohne Schimmel und Funghizide möchtest, nimm den billigsten Rotwein (am besten mit Schraubverschluss) oder Hefeweißbier und feine Haferflocken aus dem Discounter. Alles andere ist erfahrungsgemäß überflüssig bis unsinnig - Hefe ist z.B. nicht erforderlich, Apfelmus oder Milchbreie schimmeln schnell, und Funghizide möchte ich keinesfalls verwenden, wenn sie ohnehin unnötig sind.


    Ich hoffe das hilft dir etwas weiter. :)

    Phyllocrania paradoxa sind m.E. eine gute Wahl, wenn man noch keine oder wenig Erfahrung mit Mantiden hat.

    Habe mir auch gerade wieder ein Rudel L2 zugelegt - für mich ist es eine der schönsten Arten.

    Solange sie Drosophila bekommen halte auch ich sie in einer mit Gazelüftungen versehenen BraPlast Box, mit Birkenzweigen (davon haben wir reichlich) und Weißbuchenzweigen (da fallen die trockenen Blätter im Herbst nicht ab).

    Wenn sie größer sind ziehen sie in 2 Terrarien um - Männchen und Weibchen getrennt.

    Bei Phyllocrania kann man man das Geschlecht schon früh gut erkennen.


    Beim großen Möbelschweden gibts günstig einen feinen Polyester Gazestoff, weiß und schön durchsichtig.

    Den hab ich immer verwendet (und verwende ihn jetzt wieder), für alles was luftig aber dicht sein soll... u.a. auch für die Behälter zur Drosophilazucht.

    Heisst Teresia, 1m für 3 Euro, Breite 150cm. Hat man lange was davon. ;)