Hestiasula brunneriana

  • Ich habe schon etliche unterschiedliche Methoden gehört, wie Hestiasula brunneriana gehalten werden. Nun beschreibe ich hier mal aus Anlass einiger Anfragen, wie ich selbst diese Art halte:


    Ootheken setze ich in kleine Einzeldosen, in die ich unten etwas nasses Moos einlege, mittels dessen ich die Luftfeuchtigkeit halte. Diese Dosen (solche, in denen man Maden kauft) haben an beiden Oberflächen mit Vlies beklebte Lüftungsflächen! Oben klebe ich mit lösungsmittelfreiem Holzleim die Ootheken ein, unten klebe ich einen kleinen Fuß an, damit die Dosen stehen. Ich stelle die Dosen senkrecht in Reih und Glied unter einen Halogenstrahler. Somit haben sie Luftfeuchtigkeit, ca. 30-32° Wärme und Luft genug. Es bedarf lediglich einer Schlupfkontrolle und einem Nachfüllen von Wasser.



    Sobald die Larven geschlüpft sind, setze ich sie in 3 oder 5 Liter BraPlastDosen um, je nachdem, was ich grad leer habe (3 Liter Dose reicht eigentlich). Diese Dosen haben ebenfalls reichlich Lüftungsflächen = zwei bis drei Seiten plus Deckel! Der Bodengrund besteht aus Seramis mit Moos, es werden Pflanzen und Pflanzenteile eingebracht. Wenn bewurzelte Pflanzen mit in die Box kommen, dann habe ich an diesen Stellen auch etwas Erde mit dabei.
    Als Zusatzlauffläche bringe ich Bögen ein, entweder Peddigrohr, oder Naturzweige. Wichtig sind Blättchen, damit sich die Tierchen mit genügend Abstand/Sichtschutz absetzen können.


    Auch diese Dosen stehen reichlich warm, bei den kleinen Larven halte ich die obig beschriebene Temperatur weiterhin ein.
    Die Feuchtigkeit von ca. 60% erhalte ich (recht konstant) durch das Wässern des Bodengrundes. Achtung! Dies klappt nur dann, wenn wirklich derart viel Lüftungsfläche eingebracht wurde! Ansonsten entsteht Staunässe!


    Nachdem IMMER Drosos griffbereit in den Boxen sein sollen, habe ich auch an die Versorgung der Fruchtfliegen gedacht. In einer Ecke steht eine "Fliegenbar" ... dadurch werden die Fliegen "fit" gehalten.


    In dieser "Fliegenbar" befindet sich Zucker, manchmal auch Milchpulver, bei größeren Larven gebe ich auch schon mal Honig mit rein, den ich an Haferflocken binde, damit keine Larve drin kleben bleibt. Das Röhrchen enthält dann natürlich Wasser, dient als Dochttränke und muss gelegentlich nachgefüllt werden.

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  • Wenn die Larven groß sind, dann dürfen sie in das große Becken. Es ist die Rede von einem 40er Würfel, den ich an allen drei Seiten und an der Decke mit Fliegengitter beklebt habe. Eine Schiebetüre wurde komplett durch einen gazebespannten Rahmen ersetzt. Das Becken ist komplett bepflanzt mit rankenden und stehenden kleinblättrigen Pflanzen. Holzranken wurden zu Bögen gespannt, bieten sich an zum Umwinden mit Ranken und dienen im kompletten Raum den Hestiasula brunneriana als Sitz- und Oothekenablageplatz. Die Adulthäutungen hatten meine Hestiasula brunneriana ohne Ausfälle in Gemeinschaft.


    Meine letzte Gruppe bestand aus zwei Weibchen und zwei Männchen. Sie haben sich oft, sehr oft (!) verpaart. Die Männchen wurden erst gefressen, als sie zur Verpaarung zu alt geworden waren. Und das halte ich für sinnvoll! Ach ja, zum Thema fressen: Gefüttert werden meine Hestiasula brunneriana mit Fliegen, kleinen Heuschrecken, und wenn ich mal welche finde, mit kleinen Faltern. In Notfällen habe ich auch schon mal kleine Steppengrillen angeboten. Die nehmen sie allerdings nur bis zu einer bestimmten Größe.


    Bei meinen Hestiasula brunneriana konnte ich während der Verpaarung beobachten, dass sich die Dame während dem Akt durchaus ein vorbeilaufendes Insekt gegriffen hat. Es sollte sich also IMMER brauchbares Futter mit im Becken aufhalten.


    Im Augenblick ist nur noch ein Weib drin, ich denke mal, sie macht es auch nicht mehr lang, das andere ist vorgestern an Altersschwäche gestorben. Nein, es wurde NICHT gefressen!


    Den Kanibalismus, der auch dieser Art manchmal nachgesagt wird, kann ich also nicht bestätigen!


    Ootheken habe ich immer noch ... viele ... viele ...


    Die nächste Truppe wird deutlich größer werden, mal sehen, was ich dann im Nachtrag berichten werde?


    Herzlicher Gruß, Kornelia

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