Latrodectus

  • Hallo Mantidenfreunde,


    das ich gelegentlich auch mal in Sachen Wirbellosen fremdgehe ist vielleicht einigen Usern noch bekannt (siehe Ampulex compressa). Nun habe ich ja nicht nur den Hobbyschwerpunkt Mantiden sondern bin auch von den achtbeinigen Kollegen faziniert.
    Alle welche Arachnophobie haben sollten ab hier bitte aufhören zu lesen :P .


    Der Formenkreis der Latrodectus ist auch unter dem Namen Witwen bekannt. Ihre Verbreitung erstreckt sich nahezu auf die gesamte Erdkugel (mit Ausnahme der Polkappen). Viele Arten wurden bereits als Bioinvasoren (durch die Seeschifffahrt, Flugzeugverkehr, etc.) in andere Länder verschleppt. Somit haben wir als Beispiel seit einigen Jahren schon das Verknügen auch Latrodectus geometricus in Frankreich zu begegnen.


    Interessant ist vielleicht auch das sich der Spruch "von der Tarantel gestochen" eigendlich auf Witwen bezieht. Sie suchen gerne leicht feuchte, dunkle Plätze auf und ausgediente Toiletten bieten ihnen hier ein perfektes Umfeld. Unter der Klobrille sitzend warten sie auf Beute. Nun kommt es bekanntlich vor das der Mensch seine Notdurft nicht umbedingt in freier Wildbahn verrichten will soweit doch ein Klo (obgleich etwas älter) zur Verfügung steht. In Vorfreude auf baldige Erleichterung wird sich auf die Klobrille gesetzt und durch die Virbrationen die Spinne gereizt. Diese kommt hervor und droht zuerst dem rießen Ungetüm ohne Augen welches ihr die Luft nimt und beißt schließlich zu. Das Gift führt zu starken lokalen Schmerzen, welche auch Tage überdauern können.
    Da im Mittelmeerraum auch die europäischen Taranteln vorkommen und diese eher gesehen werden als die unscheinbare Witwe kam eben jener Spruch zu stande. Unglaublich aber wahr


    Dieser doch sehr komische Fall soll aber nicht darüberhinweg täuschen das einige Witwen von ihrem Gift her deutlich potenter sind als andere.
    Totesfälle sind durchaus möglich.


    Ich selbst halte derzeit zwei Arten an Latrodectus (und bin auf der Suche nach mehr :D ). Nummero uno ist ein junges L. hasselti Weibchen und die Zweite ein adultes (seit dem 26.08.10 nun auch verpaartes :thumbsup: ) L. menavodi Weibchen und dazugehörige drei Männchen.


    Die Haltung der Mädels erfolgt in 2L Dosen mit Gegenlüftung, etwas Humus als Bodengrund und ein/zwei Ästen um das Netz kunstvoll anbringen zu können. Die Männchen sitzen in 125 ml Lebensmitteldosen unter den selben Bedingungen.


    Als Futter kamen bei mir schon Fliegen, Heimchen, Grillen und Phasmiden zum Einsatz es wird aber sogut wie alles grefressen was überwältigbar ist.


    Hoffe das Thema kribbelt euch nicht zu arg und auch die Tatsache das ich auch anderweitig orientiert bin hat euch hoffentlich nicht zu sehr entgeistert ?
    Vielleicht hat auch einer von euch seine Erfahrungen mit Latrodectus gemacht oder hält sogar noch welche.


    Hier noch ein paar Bilder meiner "Kleinen" im Anhang.


    Gruß
    Tobias

  • Wie würde Mr. Spock sagen: Faszinierend!!


    Mehr Bilder bitte ;)

    Gruß
    Jenny
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    Wie poste ich falsch?
    Nachdem ich Google, das Wiki und die Suche
    erfolgreich ignoriert habe erstelle ich zwei bis fünf neue Themen,
    in den falschen Unterforen, mit kreativem Titel und undeutlichem Text,
    unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann.