Päppelfutter für Pflegefälle

  • Hallo,
    ich wollte aus aktuellem Anlass mal fragen, womit und wie ihr eure Pflegefälle so füttert,
    z.B. als Unterstützung für die letzten paar Tage eines Methusalems, oder bei Mantiden mit defekten Fangbeinen usw.
    Ich selbst habe immer eine "frisch verstorbene" Goldfliege mühsam mit zwei Zahnstochern püriert/zerpflückt,
    einen dicken Tropfen Honig untergemischt, und dann mit dem Zahnstocher vorsichtig dem Patienten "ums Maul geschmiert", und gewartet
    bis der jeweilige Tropfen Fliegenhonig nicht mehr zu sehen war.
    Wie macht ihr das so, oder haltet ihr es für besser, der Natur einfach ihren Lauf zu lassen, und eventuelles Leid nicht noch künstlich zu verlängern?
    Liebe Grüße

    Phyllocrania paradoxa
    Gongylus gongylodes
    Hymenopus coronatus
    Idolomantis diabolica
    Heterochaeta orientalis
    Pseudocreobotra wahlbergii

  • Also ich habe zur Zeit einen L6 Patienten von Hierodula Membranacea hier mit nur einem Fangarm und einem angeknackstem Bein. (Der wird natürlich nicht verkauft)
    Und da das Tier nicht mal eine Stubenfliege mit dem übrigen Fangarm festhalten kann wird das Tier alle 2-3 Tage mit einer ordentlichen Portion Honig gefüttert.
    Manchmal hat das Tier noch keinen Hunger , dann lege ich den Zahnstocher mit Honig einfach in das Terrarium mit rein und das Tier holt sich den Honig mitlerweile von selbst.
    Zwischendrinnen mach ich mal einen wildfang einer Fliege mit 5-6mm Länge. Die werden manchmal gefangen und gefuttert.


    Aber das Tier hätte sich eigentlich schon vor einer ganzen Weile häuten müssen.

  • Hallo,


    schwierige Frage, aber ich bin mir nicht sicher ob Honig ein Nährstoff Ist der dem Tier auf Dauer was bringt.


    Ich hatte für mich ein Schlüsselerlebnis mit einem Säugetier allerdings, wurde nach ner OP einfach nicht wieder fit...Dr vet meinte ich könnte versuchen das Tier noch per Sonde, also Flüssig über ne Spritze zu ernähren...das Tier hat sich verschluckt, ich musste zusehen wie das Tier erstickte und mir nehebnher überlegen wie ich das Tier erlösen kann.


    Tiere die langfristig selber keine Nahurng aufnehmen können....habe keine Chance, klar muss in jedem Fall erneut abgewogen werden.Ich bin aber generell eher gegen Lebensverlängermde Massnahemn bei Tieren wenn nicht absehbar ist, dass sie irgendwann mal wieder einfach Viech sein können.


    Grüsse Carmen

  • Ja, stimmt, da muss immer individuell beurteilt werden.
    Bei einem Insekten-Methusalem z.B. versüße ich die letzten Tage (wenn man merkt, dass es langsam, aber unvermeidlich zuende geht), gerne mit etwas Honig.
    Und wenn ich sehe, dass z.B. eine frisch adulte Krüppelmantis Appetit und Lebenswillen zeigt, nur nicht mehr genug erbeuten kann, dann tue ich mich auch schwer, sie dem Hungertod zu überlassen, und sie kriegt dann "normale" Nahrung, d.h. Insekten-Futter serviert.
    Ist ein Tier in einem so schlechten Zustand, dass ich die Fütterung unterlassen würde, käme mir auch gleichzeitig der Gedanke an Euthanasie in den Sinn, aber das ist auch wieder ein anderes, vielleicht noch viel heikleres Thema...

    Phyllocrania paradoxa
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    Pseudocreobotra wahlbergii

  • Hey,


    ältere Tiere können sich so lange sie eben können bei mir austoben. Ne spezielle Ernährung bekommen sie nicht und brauchen sie wohl auch nicht. Wenn sie nicht mehr halten können ruft die Gefriertruhe (Ürbigens auch wenn sie augenscheinlich schon tot im Becken liegen, man weiß eben nie bei dem Nervensystem). Bei Krübbelchen aus Fehlhäutungen und Anfraß endet es meist bei der Bartagame oder ich lasse denjenigen der sie anfraß einfach weiter fressen.
    Hier kommt eben wieder die Frage ins Spiel was eine Mantide von einem Futterinsekt unterscheidet.


    Liebe Grüße
    Tobias