Beiträge von Insektenfan_Vorador

    Hey FettiBouletti,
    falls du das überhaupt noch liest, machen sie das immer wenn du ans Terrarium gehst oder nur wenn du mit Futter kommst, also zu relativ festen Zeiten? Weil Insekten sind in der Lage zum Belohnungslernen. Bienen gehören zu den besten Lernern.
    Das zittern würd ich allerdings wie oben schon erwähnt, nicht als Vorfreude deuten, das wäre zu viel des Guten, sind ja keine Hunde die mit dem Schwanz wedeln ;).

    Also Watte klingt auch gut, nur fummelt die sich ja leichter raus als son Schwamm, der hat ja wenn man ihn etwas rein quetsch n gewissen Gegendruck.
    Aber ich werd mal sehen, noch hab ich ja n bissel Zeit. Ich kann ja dann mal, wenn es soweit ist, das Ergebnis in Bildern vorstellen. Im Kopf hab ich mir schon alles ausgemalt, aber beim Bau treten dann ja doch immer wieder Sachen auf die einem vorher nicht eingefallen sind. Wahrscheinlich werd ich das wirklich von oben machen, aber das wird sich beim Bau zeigen ^^.


    Grüße Flo

    Hey Terrarienbauer,


    im Baumarkt gibt es Holzkisten die sich perfekt zu Terrarien umbauen lassen. Hier nun meine Frage: Wie kann ich die Kabel, z.B. von den Thermo-/Hygrometern ins Terrarium legen, sodass die Anzeige draußen steht und der Kabeldurchtritt (durchs Holz) Drosophila sicher ist? Das ganze sollte entfernbar sein, also nicht mit Silikon oder so abdichten.
    wenn ihr Ideen habt, bitte posten :)


    danke
    Grüße Flo

    Hallo cawi,
    also ich hab die Fliegen direkt vom Züchter (privat) von dem ich auch die Mantiden hab und er nimmt die auch immer. Vielleicht ist es ja wirklich die Luftfeuchte, hab aber jetzt mal n Bananenstück auf einen Ast gelegt, mal sehen ob das was hilft.


    Grüße

    Hallo,
    ich habe auch schon mit Singvögeln gearbeitet, um genauer zu sein Zebrafinken. Die sind in der Forschung von besonderer Bedeutung, denn deren Gesangslernen entspricht dem unseren Sprachlernen. Und Defekte in bestimmten Genen (FoxP2), verursachen die gleichen Gesangsdefekte wie beim Menschen in der Sprache.
    Man muss zwischen verschiedenen Singvogelgruppen unterscheiden, die die es von Geburt an können und die (und das ist eigentlich die Regel) die es Lernen müssen. Die Schlüpflinge benötigen einen Tutor, von dem sie wie Babys die Sprache, den Gesang lernen.
    Angeborenen Gesang kannst du dir so vorstellen, dass genetisch der Gesangsapparat (Syrinx) angelegt ist und Nerven-Netztwerke, die den Muskelapparat zum singen steuern können. Und wenn wir dann mal davon ausgehen würden, dass ein im Genom festgelegtes Netzwerk aus Neuronen für den Ton C zuständig ist, also die Muskeln so bewegt, dass am Ende der Ton C aus dem Schnabel kommt, dann kann auch jeder andere Ton im Genom codiert sein. Und das ist ja das faszinierende an der Biologie, wie sich im Laufe von Millionen von Jahren solche hochkomplexen Strukturen und Eigenschaften entwickelt haben.


    Liebe Grüße Flo :)

    Hallo,
    ich versuch es mal kurz und unkompliziert zu machen ^^.
    Wie jeder weiß trägt das Genom die Erbinformation und wie der Name schon sagt steckt darin die Information für z.B. den Aufbau des Körpers und auch des Nervensystems. Das heißt genetisch sind schon einige Neuranale Netzwerke vorverschaltet, die dann auch nach der Geburt/Schlupf (je nach Tier) gleich funktionieren. Diese Netzwerke sind z.B. dafür zuständige auf Reize aus der Umwelt zu reagieren, sprich ein Verhalten auszulösen oder es zu modulieren. Sieht also eine Mantide eine Fliege vorbei fliegen, schnappt sie nach ihr, falls sie Hunger hat. Dieses Verhalten war schon im Genom vorprogrammiert und in ihrem Nervensystem ausgelöst und moduliert, in dem sie Reize aus der Umwelt analysiert oder auswertet.
    Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen, die Umwelt beeinflusst auch die Gene, die sogenannte Epigenetik, wer sich dafür interessiert sollte unter dem Stichwort suchen. Kurze Erklärung: hier werden nicht die Erbinformationen geändert (also Basen ausgetauscht oder so) sondern hier wird z.B. die Verpackung einzelner Genabschnitte verändert, Gene die vorher "verpackt" (also inaktiv) waren, werden nun frei gelegt (aktiv) und schon ändert sich was in den Zellen. Hochkomplexes Thema, teilweise extrem kompliziert.


    Zum Schmerzempfinden:
    Das Thema ist noch etwas umstritten. Insekten haben keine klassischen Schmerzrezeptoren (Nozizeptoren) wie Säugetiere (also auch der Mensch). Sie haben aber Rezeptoren die etwas anders funktionieren. Es ist wohl eher so, dass wenn sie gefangen werden, natürlich Rezeptoren aktiv werden und Fluchtverhalten auslösen. Aber Schmerz würd ich sagen empfinden sie nicht, sie reagieren aufs gefresen werden. Aber wie gesagt schwer zu sagen. Wohl aber eher nicht.
    Vllt noch ein Beispiel:
    denkt man an die Paarung von Mantiden so kennt jeder den abgebissenen Kopf des Männchens. Würde es in unserem Sinne Schmerz empfinden, würde es wohl kaum noch zur Paarung fähig sein, stattdessen macht es was, wie oben erwähnt im genetischen Vrhaltensrepertoir so festgelegt ist. Und man kann sogar sagen, das jedes Körpersegment, seine eigene Schaltzentrale (""Gehirn"") hat, sonst wäre das nicht möglich.


    Ich hoffe das war verständlich ^^


    Grüße

    Hey Mettgolem,


    mit Literatur ist das so ne Sache. Fachliteratur gibt es schon einiges, in Form von Büchern eher "allgemeiner" gehalten, ansonsten wissenschaftliche Artikel (immer in englisch), aber die sind extrem speziell auf einen einzigen Aspekt eines Forschungsergebnisses. Ab und zu kommen dann mal Reviews, die ein paar Jahre Forschung zusammen fassen, aber das ist dann auch oft nicht viel einfacher ;). Aber ich kann mich Montag mal auf Arbeit umhören ob es gute Literatur gibt. Mantidenfoschung allerdings hält sich ziemlich in Grenzen, da eine Zucht sehr sehr aufwendig ist (für Laborverhältnisse).
    Was ich zu Hause stehen hab und zum Thema passt ist "Learning and Memory - From Brain to Behaviour" ist von Mark A. Gluck, gibt es auch auf deutsch. Hab es aber noch nicht gelesen ;), soll aber in dem Bereich eines der Besten sein. Ist aber halt ein wissenschaftliches Buch und nicht mal eben als Abendlektüre ^^!
    Übrigens für alle die es interessiert, das absolute non plus ultra in Sachen Forschungsobjekt bzw. Modellorganismus egal ob es um Menschen oder sonstige Tiere geht, ist Drosophila melanogaster.


    Grüße


    P.S. Mettgolem, vllt kannst du mir auf meine Frage im Forum helfen, hab gesehen du hattest auch mal Phyllocrania paradoxas (Terrariumgröße für Phyllocrania paradoxa)