Moin,
zum Thema Inzucht: Ich möchte behaupten, dass es in 99% der Fälle NICHT an Inzucht liegt, wenn es zu Problemen in der Zucht kommt.
So auch im Fall von Parymenopus. Es gibt einfach Leute die schaffen es und andere eben nicht. Gibt genug, die keine Probleme mit der Stabilität der Larven habe und schon seit Ewigkeiten Inzucht betreiben.
Nur mal als Beispiel, auch wenn es noch nicht sooo viele Generationen sind. Der komplette Bestand an Sibylla dolosa europaweit stammt von einem Weibchen ab, dass ich vor ein paar Jahren bekommen habe. Ich habe NULL Probleme mit der Nachzucht. Kaum nennenswerte Ausfälle und sie laufen bei mir einfach "nebenher". Ich könnte jedes Jahr die Biester zu 100erten Abgeben (was ich ja auch mache). Bisher hat sie aber noch niemand nachgezogen.
Ich finde die "Züchter" die immer gleich so laut "Inzucht" schreien machen es sich zu leicht und sollten zuerst mal bei sich selber nach den Problemen suchen!
Zum Thema "Wildfang"... ich finde, es kommt weniger auf die Art an, die man mitbringt, als auf die Menge und natürlich den Zweck.
Beispiel: 90% der Idolomantis die zur Zeit im Umlauf sind, stammen aus Wildfangootheken. Die Händler bestellen sie in rauen Mengen in Afrika, dort werden sie dann in Massen von den Büschen gepflückt und hier werden die Larven möglichst früh nach dem Schlupf verhökert (zu Preisen die sich gewaschen haben!). Die meisten Wildfangarten sind in der ersten Generation noch empfindlicher, als die Art so schon ist. Die Leute, die sich dann die Viecher kaufen versemmeln sie und so hat man einen schönen ewigen Kreislauf.
DAS muss nicht sein. Wer es nicht schafft, die Biester nachzuziehen, der soll dann eben auch keine verkaufen können. Abgesehen davon, dass derjenige dann keine wirklich qualifizierten Informationen mitliefern kann.
Und das ist auch etwas, dass man auf Reptilien und Amphibien übertragen kann (aus meiner Sicht). Da muss man eben unterscheiden: ist die Art bedroht, weil sie abgesammelt wird oder weil der Lebensraum verschwindet? In erstem Fall finde ich Wildfänge sehr problematisch, in letzterem eher noch fördernswert! Wenn der Lebensraum weg ist, ist auch die Art verschwunden. Warum also nicht alles dran setzen um die Art zu erhalten?
Problematisch sind für mich Wildfänge nicht dann (unabhängig von Wirbellose oder Wirbeltier), wenn man rein zum Zuchtaufbau, bzw. VEREINZELT zur Blutauffrischung Tiere einführt, sondern dann, wenn aus reinem kommerziellen Interesse Tiere in Massen abgesammelt werden!
Grüßle,
Regina
P.S.: Adrian, Abkürzungen, egal ob unausgeschriebene Gattungs- und Artnamen oder Verniedlichungen, sind hier nicht erwünscht.