Wachsmotten züchten

  • Wachsmottenzucht


    Ich möchte mal was über die Wachsmottenzucht loswerden, weil sie doch eine schöne Abwechslung im Speiseplan der Mantodeen darstellt und man meist nur die Larven zu kaufen bekommt. Aber meine Tiere, vor allem Hymenopus coronatus, Phyllocrania paradoxa und Pseudocreobotra wahlbergii stehen total auf die flatternden Falterchen. Für die Zucht habe ich mir das Buch Futtertierzucht, Lebendfutter für Vivarientiere von Ursula Friedrich und Werner Volland (Ulmer Verlag) gekauft. Hieraus stammt das Rezept für den Futterbrei, das bei mir bestens funktioniert. Die Mengenangaben muß jeder natürlich nach seinem Bedarf umrechnen!


    500g flüssiger Honig (auf 35 grad erwärmt)
    500g Glyzerin (Apotheke)
    200g Bierhefe (gekörnt, Reformhaus)
    200g Weizenkeime
    200g Magermilchpulver
    2kg Weizenkleie oder
    1,5kg Weizenkleie + 500g Haferflocken


    Honig und Glyzerin gut mischen und leicht erwärmen, bis das Ganze schön flüssig wird
    trockene Bestandteile miteinander vermischen und nach und nach in die Honig-Glyzerin-Brühe geben
    das Ganze richtig gut verkneten und in den Zuchtbehälter geben (ca.4cm hoch)
    ein paar Wellpappröhrchen (ich nehme Eierpappen, geht auch) reindrücken, fertig!


    Wer die Möglichkeit hat, an alte Bienenwaben zu kommen, kann sich den Futterbrei sparen und diese stattdessen verfüttern.


    Als Behälter benutze ich 5l-Waschmitteldosen mit Gazedeckel versehen. Die Gaze muß extrem engmaschig sein (ich verwende Siebdruckgaze aus Edelstahl), da die kleinen Larven sehr wanderfreudig sind! Zusätzlich habe ich die Behälter mit Pappe zugeklebt, da Wachsmotten die Dunkelheit lieben und sich so am wohlsten fühlen. Ich setze da natürlich keine Motten rein, sondern Kokons aus dem alten Ansatz oder große Raupen! Bei ca. 27 Grad fühlen die sich am wohlsten. Die Generationsfolge liegt bei dieser Temperatur bei etwa 6-7,5 Wochen.


    Es sei hier erwähnt, dass große Raupen dünne Plastikbehälter zernagen können und Schäden in Wohnräumen anrichten können. Frisch geschlüpfte hingegen sind harmlos. Auch entflohene Motten zerstören nichts. Man sollte also Zuchtbehälter sorgfältig auswählen, dass die Viecher bleiben, wo sie hingehören.


    Gruß sodalis