Gesammelte Aussagen von nemesis09 zu Idolomantis diabolica

  • Hallo,


    vorübergehend reichen sicher 26° C (1-2 Tage). Im Lebensraum kommt es auch gelegentlich zu "Untertemperatur". Die Jungen sollten aber schnellst möglich bei 30-35° C gehalten werden (darunter stellen sie das Wachstum ein was nicht gut ist !). Erst die älteren Subadultis oder Adultis sollten es nicht wärmer als 32° C bekommen (da sie sich im Normalfall zu Anfang der Regenzeit Imaginalhäuten und zu diesen Zeiten kühler ist).
    Viel Lüftungsfläche! Idolos sind Frischluftfanatiker und wie Kornelia schon schrieb umbedingt Textilgaze.


    Zum Futter : Idolomantis fressen zu Anfang auch Heimchen und Co. sollten aber, aus Gründen ihrer Anfälligkeit hinsichtlich der Kotzeritis, diese nicht bekommen. Fliegen, Motten, Falter, Bienen und Wespen (je Größe angepasst) sind besser geeignet. Als ältere Larve und Adulti werden nur noch flugfähige Beute angenommen.


    Die Schreckhaftigkeit der Tiere (typische Abwehrstellung, bei jüngeren Tieren noch seitlich, später erst über den Kopf) ist ja schon durch ihr immer wieder angewandtes Abwehr- bzw. Drohverhalten bestens zu erahnen. Bei Häutungen (besomnderst der Imaginal) verlasse ich den Raum und schließe die Tür hinter mir. Keine Bewegungen und keine Vibrationen ! Die Art reagiert sehr extrem auf visuelle Reize.


    Bezüglich der Beleuchtung verwende ich Halogenstrahler (gut und günstig). Hinsichtlich der Notwendigkeit von UV-anteiligen Beleuchtungselementen bin ich überfragt. Hab ich selbst nicht und höre bzw. lese ich zum ersten Mal.


    Gruß
    Tobias

  • Hallo,


    ich füttere meine mit allen Arten an Fliegen, Wespen, Bienen, Faltern, etc. Wenn du deine Fliegen noch etwas mit Honig anfütterst (ernährst) bekommt es der Kleinen noch besser.


    Kornelia, ich versuche mal, deinen Wunsch zu erfüllen (unter Vorbehalt auf die meinigen Erfahrungen):


    Idolomantis diabolica scheint im kompletten Südosten Afrikas verbreitet zu sein. Im Augenblick befinden sich jedoch (nach meinem Wissen) nur zwei Zuchtstämme dieser Art in Europa. Der stabilere (wahrscheinlich auch Deine angehörend) Tansania-Stamm und der wesentlich labilere Kenia-Stamm. Keine Ahnung aus was für Regionen mittlerweile Privatimporte alles kommen.


    Beide Herkunfstländer haben ein, zwei Trocken- bzw Regenzeiten (Tansania nur je eine).
    Die Teufelsblumen häuten sich größtenteils zur Beginn der Regenzeit imaginal. Sie verfügen sogar über die Fähigkeit die Häutung solange hinauszuzögern bis diese Eintritt. Somit synchronisieren sich die Tiere alle auf eine Fresshaut.
    Die Ootheken werden noch in der Regenzeit abgesetzt schlüpfen jedoch erst an deren Ende oder am Anfang der Trockenzeit (daher auch von L1 bis kurz vor Ende des Subadult-Stadiums furz trocken halten).


    Die Temperaturen in diesen Gegenden erreichen Tags über 30°C (Optimum für die Jungen ist um die 35° C, wobei ein Ausweichen auf kühlere Bereiche gewährleistet sein sollte). Nachts fällt diese auf bis unter 20°C (möglichst aber nicht in der Terraristik / hier bitte knapp 20°C Raumtemperatur). Es gibt auch einen Hochlandstamm in Zucht, welcher diese Extremunterschiede nicht benötigt.
    Noch eines zur Generationsfolge: in freier Wildbahn können es je nach Herkunftsgebiet 1-2 Generation pro Jahr sein in der Terraristik durchaus mehr.


    Gruß
    Tobias

  • Hallo,


    eine wichtige Ergänzung zu oben :


    da Idolomantis voll ausgebildete Flügel in beiden Geschlechtern nach der Imaginalhäutung haben, müssen sie diese auch entfalten können. Empusiden an sich scheinen hierbei Faulpelze zu sein. Sollten sie die Möglichkeit haben sich an die Decke zu hängen, kommen sie zwar aus der alten Haut müssen aber einen Stellungswechsel durchführen (Kopf nach oben sodas die Flügel nach hinten runter "wachsen" können). Hierzu versuchen sie sich mit den Fangbeinen festzuhalten und den Körper gerade hängen zu lassen. Problem: ihr Gewicht. Sie sind zu schwer und stürzen meist ab.
    Abhilfe schafft hier, ihnen die Möglichkeit des Deckenhängens durch glatte Oberflächen zu nehmen und sie somit auf Äste ausweichen müssen oder ihnen die Möglichkeit des Stellungswechsels durch eine geeignete Oberfläche zu bieten (z.B.: eine Korkröhre welche bis hoch zur Decke reicht).
    Leider scheinen gerade die Empusiden teils sehr faul zu sein und ziehen sich zu früh wieder an die Decke. Folge: die Flügel entfalten sich zwar nach unten, aber leider im 90° Winkel zum Tier! Sogenannte Korkenzieherflügel sind die Folge. Solche Tiere sind kaum verpaarbar und sehen auch nicht gerade sehr schön aus.


    Beste Abhilfe für das Problem ist es, ihnen also die Möglichkeit des Deckenhäutens zu nehmen (und genug Äste einbringen). Gilt natürlich nur bei den Imaginalhäutungen.


    Gruß
    Tobias

  • Hier stelle ich mal die Beiträge von Tobias als Kopien zusammen, es ist schade, dass sie im ganzen Forum verteilt sind.


    Öhmmm ... mein Beitrag ist frischer, wie bekomme ich das nun in die richtige Reihenfolge?

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Hi,
    das war eine gute Idee, der weis ja echt super viel über Tiere!
    Auf die Aussagen von ihm kann man sich echt immer verlassen!
    Wo ist eigentlich Tobias abgeblieben?


    Liebe Grüße Fabian

    Liebe Grüße, euer Fabian


    Meinen aktuellen Bestand findet man in meinem Profil!

  • Tobias steckt grad im Prüfungsstress, ich denke, wir können abwarten, bis er den Kopf wieder frei hat. Geduld .... !

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Tobias steckt grad im Prüfungsstress, ich denke, wir können abwarten, bis er den Kopf wieder frei hat. Geduld .... !

    Ohja... kenn ich... hab ich ab Ende diese Woche jetzt auch! Werd mich wohl auch eine Weile zurückhalten müssen...


    Wie lang hält Tobias schon Idolomantis diabolica? (Nur rein interessehalber...)
    Ich find diese Tiere ja echt toll, aber ich hab immer noch nicht sorecht verstanden wo da der "Truckss" dabei ist...
    Ich lese ja öfters mal, dass das Haltungsparameter von anderen (bei denen es cheinbar gut funktioniert hat) übernommen wurden und bei denen funktioniert dass dann nicht sooo dolle...
    Ich habe auch einmal gelesen, dass es da zwei verschiedene Stämme gibt... haben die dann verschiedene Parameter?


    Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hi Kornelia


    Unter Bilder (Titel, "meine Idolomantis diabolica" )sind auch einige Diskussionen über die Idolomantis diabolica drin, könnte man die vielleicht auch hierher übertragen, dann wäre alles zusammen oder?


    Liebe Grüße Gina :D


  • Ich habe auch einmal gelesen, dass es da zwei verschiedene Stämme gibt... haben die dann verschiedene Parameter?



    Hi,



    Ja ich meine es gibt einmal den Hochlandsstamm und den Tieflandsstamm und einer der beiden Stämme braucht in der Nacht höhere Temperaturen!



    Liebe Grüße Fabian

    Liebe Grüße, euer Fabian


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  • Das mit dem Hoch- und Tieflandstamm ist eher ein Gerücht. Desweiteren kam es schon zu hybridisierung beider Stämme ohne Folgen für die Nachkommen.



    Die 2 Stämme bezog ich eher auf Tanzania und Kenia. Die Kenianer sind deutlich schwieriger in der Haltung als ihre Nachbarn. In wieweit der Keniastamm überhaupt noch in Zucht ist bleibt offen (einige bieten ihn noch an, aber da es keinen äußerlichen Unteschied zum Tanzaniastamm gibt ...).



    Der Tanzaniastamm ist mittlerweile schon mit mehreren IGM-Nummern belegt (je nach Fundort) von der Haltung her aber identisch.



    Ich habe nun auch die Nachzucht von Idolomantis der "alten Linie" eingestellt und imoprtiere mir gerade Wildfangootheken aus Tanzania.



    Gruß


    Tobias