Meine Käferzucht

  • Hallo Zusammen,


    Ich wollte die Gelegenheit mal nutzen um meine "kleine" Käferzucht vorzustellen.:phat:

    Ich werde zu jeder Art ein paar Bilder hochladen und kurz etwas schreiben...


    Also beginne ich einfach mal...

    Mein "Setup" besteht aus unterschiedlich großen "SAMLA" Boxen von IKEA und verschiedenen Terrarien, wobei meine "Hauptbecken" die Maße 80x60x40 (HxBxT) haben. Die große Substrathöhe wird zur Eiablage benötigt...


    Nun zur ersten Art, die ich vorstellen möchte: Dicronorhina derbyana derbyana.


    Dicronorhina derbyana derbyana ist eine Art afrikanischer Rosenkäfer, die im zentralen Osten Afrikas verbreitet ist.

    Sie werden für mitteleuropäische Verhältnisse mit bis zu 5,5 cm recht groß und besticht, durch ihre hübsche Färbung und das ankerförmige Horn der Männchen. Manchmal gibt es auch eine rote Farbform.
    Wenn es um Futter oder Partner geht, kämpfen die Männchen äußerst wild.
    Daher lässt sich auch der Name ableiten. Meistens verletzen sie sich jedoch nicht.


    Ich werde demnächst zu den anderen Arten hochladen...;)

    LG,

    Leo

  • Die Zweite Art ist Mecynorrhina torquata ugandensis.

    Mecynorrhina Tirquata ugandensis gehört zu den Goliathkäfern und kann eine Länge von bis zu 80mm erreichen. Dennoch können sie, wie alle Rosen- und Goliathkäfer äußerst gut fliegen!=O
    Die Entwicklungsdauer beläuft sich auf 12-14 Monate, wovon 2,5 Monate allein auf die Metamorphose Fallen...
    Auch die Männchen dieser Art tragen ein Horn, kämpfen aber bei weitem nicht zu wild, wie die "Dicros".

    Kaum ein Tier gleicht dem Anderen, es gibt schier unendlich viele Farb und Zeichnungskombinationen.
    Wie der Name vermuten lässt, kommt die Art in Uganda vor.


    Auf dem vorletzten Bild ist die Farbvariabilität sehr schön zu erkennen... [Blockierte Grafik: https://kaeferforum.com/wbb/wcf/images/smilies/biggrin.png]

  • Als nächstes und als letztes für Afrika möchte ich über Stephanorrhina julia reden/schreiben.

    Stephanorrhina julia ist die wohl agilste und aktivste Art der afrikanischen Rosenkäfer, die ich kenne.
    Mit nur 2.5 cm bleibt sie recht klein.
    Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über weite Teile der afrikanischen Savanne, in der sie sich aufgrund ihrer Fähigkeit unglaublich ausdauernd, schnell und präzise (wenn man das für einen überhaupt Käfer sagen kann...) zu fliegen, problemlos vortbewegen können.

    Alle bisher vorgestellten Arten, sowie diese lassen sich im Terrarium im sehr reifer Banane Füttern.

    Es ist im Bild kaum zu erkennen, aber je nach Lichteinfall verändert sich ihre Aussehen zu und in verschiedenste Farbtöne. [Blockierte Grafik: https://kaeferforum.com/wbb/wcf/images/smilies/biggrin.png
    Mit einer recht kurzen Generationsdauer von unter einem Jahr ist Stephanorrhina julia eine äußerst lohnenswerte Art.

  • So,

    weiter geht es in Asien...
    Genauer gesagt auf Neuguinea.
    Dort lebt der indonesische (Zwerg) Regenbogenhirschkäfer Lamprima adolphinae.


    Lamprima adolphinae ist meiner Meinung nach einer der schönsten Hirschkäfer die es gibt. [Blockierte Grafik: https://kaeferforum.com/wbb/wcf/images/smilies/biggrin.png
    Die Männchen erreichen in der Natur Größen von bis zu 50mm und tragen lange, geschwungene Mandibeln. Die Weibchen bleiben mit max. 2,5cm kleiner und sind im Gegensatz zu den matten Männchen sehr schillernd gefärbt.

    Die Tiere können die Unterschiedlichsten Farben aufweisen, was ihnen auch den Trivialnamen "Regebogenhirschkäfer" einbrachte. Besonders selten sind rot-Gold und bläuliche Männchen.
    Im Larvenstadium leben sie in und von Holz, das von einem Weißfäulepilz befallen wurde.


    Jedoch ist Lamprima adolphinae nicht mit dem australischen Regenbogenhirschkäfer Phalacrognathus muelleri zu verwechselt,da sie trotz Verwandschaft als unterschiedliche Arten gelten.

  • Eine etwas weiter verbreitete Art, die ich nachziehe, ist Dorcus parryi.
    Es gibt viele Unterarten, die zahlreiche Inseln Südost Asiens bewohnen.

    Die Tiere weisen einen massiven Geschlechtsdimorphismus auf.

    So sind die Weibchen mit ca. 3cm recht klein, die Männchen hingegen erreichen Größen um 60mm und tragen massive, mittig gezahnte Mandibeln.
    Diese werden aktiv zum Kampf genutzt, weshalb ich die Tiere nur einzeln halte und man die Paarung überwachen muss.
    Andernfalls könnte das Männchen das Weibchen einfach halbiere, wenn es nicht macht, was er will...:pinch:


    Ansonsten sind sie recht problemlos.

    Die Larven ernähren sie wie Lamprima adolphinae von weißfaulem Holz undbenötingen knapp 15 Monate vom Ei zum Käfer.

  • Ich habe noch eine Weitere Art, die in Asien heimisch ist, aber da sich die Tiere noch nicht fertig entwickelt haben gibt es die erst später... [Blockierte Grafik: https://kaeferforum.com/wbb/wcf/images/smilies/biggrin.png]


    Die letzte Art ist zwar auch noch nicht fertig entwickelt, aber bei einer Entwicklungsdauer von teils mehr als drei Jahren ist es wohl kaum verwunderlich, dass ich meine "Babys" auch mit euch teilen möchte.

    Sie sind zwar momentan nicht wirklich hübsch, aber das wird noch...:phat:


    Es geht um Megasoma actaeon, einen Elefantenkäfer, dessen Verbreitungsgebiet sich über weite Teile Südamerikas erstreckt.
    Wie der Name Megasoma (griech. "großer Körper") vermuten lässt, sind die Tierchen sowohl als Imagines, als auch als Larven recht groß.
    Die männlichen Käfer sind sehr wuchtig, matt kastanienbraun und tragen ein langes, sehr massives Kopfhorn, das an der Spitze gegabelt ist und links und rechts am Pronotum ein leicht nach innen gebogenes Brusthorn. Sie erreichen eine Länge von bis zu 13 cm und ein max. Larvengewicht von über 180 Gramm. (Meine Tiere auf den Fotos waren damals gerade erst bei 120g)
    Dies brachte ihnen den Titel "schwerstes Insekt" ein.:stick:
    Die Weibchen sind nicht weniger wuchtig, jedoch fehlen ihnen alle Hörner und die Flügeldecken sind grob "granuliert". Sie erreichen eine Länge von max. 8cm.
    Die Larven brauchen wie gesagt sehr lange zur Entwicklung, was mit der Ernährung durch Holzmulm zusammenhängt.
    Diesen stelle ich selbst künstlich her, das heißt dann "Flake Soil" (Engl. "Flocken Erde").


    Sobald die Tiere geschlüpft sind kann ich ja mal Bilder hochladen; solange müsst ihr euch mit den "Würmern" begnügen oder einfach mal Google fragen... ;)


    Sollte noch irgendwas (Käfer) weltbewegendes passieren, werde ich hier ab und an mal updaten...


    Bisdahin war das alles zu meinen sonstigen Tierchen...

    Ich hoffe das Interesse des einen oder anderen geweckt zu haben.


    LG,

    Leo

  • Tolle Tiere!

    Hatte mich auch eine Zeit lang mit den Krabblern beschäftigt.

    Zu den MTU´s hatte ich noch die immaculicolis....von denen ich fast sicher bin das man sie oben in grün sehen kann!? 8o

    Ansonsten fand ich die chlorocala´s noch toll.

    Leider habe ich nicht die Geduld für diese Tiere.........habe meine Dynastes zwar noch aduld bekommen,danach aber das Hobby aufgegeben.

    Aber sie sind ohne zweifel sehr interessant.

  • Vielen Dank,

    Wie man in dem Käferkasten sehen kann hatte ich auch mal Chlorocala a. africana (die kleinen grünen i. d. Mitte), aber die habe ich dann irgendwann "gestoppt"... es wurden einfach zu schnell zu viele...:D


    Die "Mecys" sehen zwar wie imaculicollis aus, aber ich kann dir versichern es sind ugandensis, die Mutter war rotbraun und der Stamm kommt von Paul kaefer, der weiß was er hat.;)


    Und du hast recht, es beansprucht echt Unmengen an Geduld und dazu kommt noch, dass zu allem Überfluss kaum ein Käfer länger als drei bis vier Monate lebt.
    Aber ich finde das Resultat lohnt sich doch um so mehr.


    LG,

    Leo

    "Auge um Auge und die Welt wird blind."

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von insectum ()

  • Hallo zusammen,


    Vor einer Woche war ich nun auf der 120. internationalen Insektenbörse in Frankfurt am Main und ich muss festhalten, dass sie dieses Jahr am besten bisher besucht war.
    Es waren viele Aussteller und noch viel mehr Besucher da und wie erwartet gab es ein großes Angebot an allerlei Gliederfüßern mit Schwerpunkt auf Faltern und Käfern (aber auch vielen Mantis).;)


    Da ist es nicht verwunderlich, dass auch ich nicht widerstehen konnte.
    Da meine Neuanschaffungen keine Fangschrecken, sondern Kafer sind, stelle ich sie mal hier vor...


    Es handelt sich um den japanischen Nashornkäfer Trypoxylus (Allomyrhina) dichotoma, auch genannt "kabuto-mushi".
    Dieser Name kommt aus dem Japanischen und bedeutet in etwa "Samurai-Helm-Insekt".
    Die Art bekam ihn aufgrund des an einen Helm erinnernden Aufbau und dem Horn des Pronotum und ist in Japan sehr beliebt bei jungen Züchtern..


    Sie waren schon lange weit oben auf meiner Wunschliste und in Frankfurt bat sich mir endlich die Chance 6 L2-L3 Larven zu einem guten Preis zu erwerben.:phat:
    Die Gesamte Entwicklungszeit ist knapp mehr als ein Jahr, also werde ich sobald sie geschlüpft mal ein paar Bilder einstellen.


    Das Tier im Anhang ist die Vietnamesische Unterart Trypoxylus (Allomyrhina) dichotomus politus.
    Ich hoffe es gefällt...


    LG,

    Leo