Ein Auszug aus dem Leben der Nymphen

  • Aus der Gattung Hierodula majascula.

    Wenn sie schlüpfen, dann zuerst die, wo nähe Schlupfloch sind, wichtig ist, eine LF von mindestens 50%, auch bei meiner speziellen Zucht.

    Es ist schön sie zu beobachten, wie sie nach dem abseilen die Schutzhaut abstreifen, die übrigens nicht zur normalen Häutung zählt.


    Wenn alle geschlüpft sind und ausgehärtet, ist es ein Gewusel wie bei den Ameisen.

    Sie sehen auch fast so aus.


    Wenn ich die Ootheken dann unterm Mikroskop zerlege, sind meistens immer noch dicht gepackt 10-30 Nymphen enthalten,die nicht schlüpfen können weil leere Eihüllen den Weg versperren oder zu dicht aneinander liegen. Man siehts an den pumpenden Hinterleibern, sie zu befreien würde sie verletzen.

    Ich lege die Ootheken mit Restnymphen immer ins Eisfach.


    Meine Ootheken schlüpfen stets in großen Terrarien mit viel Ästen vom Korkenzieher Haselnuss, die alle steril Hitzebehandelt sind, denn winzige Pilzsporen sind in der Natur immer vorhanden.


    Zu meinen Anfangszeiten vor zwanzig Jahren, kam es mal vor, das der erste Schlupf mit winzigen Anhängseln auf dem Körper, die wie Antennen aussahen in der Zuchtbox rumliefen. Im Institut stellte es sich heraus das es ein Pilz war,der selbe wie auf den Ästen.

    Überlebt haben dann nur fünf,seitdem steriliesiere ich alles was ich von draußen reinhole ins Terra.


    Nymphen zu beobachten ist durchaus interressant, wie sie an der Glasscheibe flink umher krabbeln,schon im L1 Stadium bilden sie Gruppen, es gibt Einzelgänger, faule und Jäger, starke, ängstliche und schwache.

    Hier kommen wir zu einem Punkt, es ist falsch zu meinen das der Kannibalismus erst ab L2 bis L3 anfängt, nein.... auch wenn genügend Raum vorhanden ist und genügend Futter,sie fressen sich schon nach dem Schlupfstadium,

    In der Regel werden die schwächeren, noch nicht ausgehärtete und vorwiegend Männchen gefressen oder die später schlüpfen, davon hab ich genug Videomaterial.


    Ab L2 fangen einige Weibchen an Stammplätze einzunehmen und diese auch zu verteidigen, sie verlassen den Platz nur zum jagen, auch hier gilt das Recht des stärkeren, sitzt ein schwächerer auf ihren Platz wird er entweder gefressen oder vehement verjagt.

    Es kommt auch vor, das ein stärkerer genau diesen Platz will und ihn auch bekommt, die Gegnerin gezielt weg boxt, wenn sie nicht schnell genug ist ebenso verspeist.


    Manchmal kommt es vor, das alle ausser den ängstlichen im Terrarium herumrennen als gäbe es kein morgen mehr, es hängt nicht an Temperatur oder LF zusammen, auch nicht an Mondphasen, Tageszeit oder Uhrzeit, das kann Minuten dauern oder fast 10 Minuten, danach hat wieder jeder seinen Platz.


    Es gibt geschickte und ungeschickte Jäger, kluge und dumme, fast schon als hätte jeder einzelne einen bestimmten Charakter.


    Die dummen, ungeschickten und ängstliche sterben in der Regel, entweder einsam in ihrem Versteck, verhungern oder werden gefressen wenn sich dann ein größeres, gut genährtes Tier sich nähert.


    Meine drei Aufzucht Terras haben eine Dimension von 40×40x100, jeweils mit Zuführung für Futter und fest installierten Kameras.


    Es ist interressant und Aufschlußreich, seine kleinen Zöglinge auf längeren Zeitraum zu beobachten, man kann seine zukünftige Zuchtpaare dadurch sortieren und bestimmen. Das ist durch vereinzeln gar nicht möglich.

    Lupe, Kamera sind dazu sehr hilfreich.

    MfG

    Peter