Aufzucht von Haania vitalisi

  • Moin Moin, hätte eine Frage zu Haania. Hat jemand Erfahrung mit der Aufzucht? Habe 3 Ootheken von Haania vitalisi und sie sollten nächste Woche schlüpfen, wenn 4 Wochen Inkubationszeit stimmen.

    Meine Frage: Wie wahrscheinlich ist es die Nymphen zu übersehen wenn sie schlüpfen?

    Ich habe nämlich keine Futtertiere im Behälter, sondern nur Holzwolle und Küchenpapier. Habe da leider ein wenig Angst weil ich vor über einem Jahr eine Miomantis Paykullii Oothek hatte, die aber unbegattet war. Jedenfalls ist da dann ein kleines Ding raus geschlüpft. Als ich es gesehen hatte, habe ichs sofort rausgenommen und mit allem kleinen versorgt was ich so da hatte. Trauermücken und weiße Asseln. Am nächsten Tag war es tot :( Es hat einfach nicht gefressen


  • Hallo Wanderklo, wenn die Kleinen schlüpfen sind sie ca. 3mm lang. Ich hatte in meinem Inkubationsbecher gar nichts drin nur ein feuchtes Wattepad. Sie haben sich alle am Deckel aufgehalten so konnte keine übersehen werden (waren aber auch nur 5 Stück). Ich hab sie in Spiderlingaufzuchtsbechern 1 Tag später vereinzelt in dem 1 Streifen Küchenpapier drin ist der feucht gehalten wird und vereinzelte Grashalme. Bodengrund ist noch keiner drin. Gefüttert wurden sie bis jetzt mit Springschwänze. Jetzt sind sie L2 und bekommen kleine Drosophila melanogaster.

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  • Folgende Erfahrungswerte stützen sich auf Haania orlovi. Nach meinem letzten Wissensstand ist vitalisi nicht bestimmt worden und vermutlich ebenfalls orlovi (korrigiert mich wenn es da einen neuen Stand zu gibt).


    Die Tiere schlüpfen an den unmöglichsten Stellen wobei nicht unbedingt jede Ootheken vollständig schlüpfen muss. Zur Inkubation hatte ich die besten Ergebnisse bei hoher Luftfeuchte. Die Ootheken dürfen dann jedoch nicht dauerfeucht und bei guter Lüftung hängen sonst schimmeln sie.


    Die kleinen Larven fressen am ehesten Springschwänze (und ausgesiebte Ofenfische // die Springschwänze sind aber einfacher und leben und vermehren sich bei den selben Bedingungen wie die Haanias) wobei sie einer bestehenden und gut laufenden Population kaum Schaden verursachen können. Ein gut laufendes Terrarium mit viel Leben ist perfekt für die Aufzucht der meisten Mantiden. Es funktioniert aber auch einfach 1-2 große und starke Springschwanzansätze in eine Braplast zu füllen und darüber locker ein paar Sitzmöglichkeiten zu schaffen (ich hab da auch schon Brombeerreste aus den Phasmidenbecken reingeworfen). Was gerne angenommen wird sind kleine Korkröhren und Rindenstücke welche hochkant gestellt werden. Sie Springschwänze gehen gerne an die Innenseite der Rindenstücke und die Haanias folgen. Es werden auch andere Kleinsttiere erbeutet. So werden auch Milben schnell ein Opfer.


    In Sachen Gruppenaufzucht brauchst zumindest bei dieser Art keine Bedenken haben. Kannibalismus ist eher die Ausnahme und kommt eher nur bei starken Größenunterschieden vor (3-4 Fresshäute und mehr). Zuletzt erwischte es mal ein adultes Männchen nach der Fütterung von Ofenfischen. Vermutlich hatte er sich einen geschnappt und das Nachbartier schlug auch zu. Ist aber eher selten der Fall und generell ein Risiko bei der Gruppenhaltung jeglicher Mantide egal wie friedlich sie auch sind.


    Die Einzelaufzucht in Kleinstbehälter ist eher müßig und es kann eher was schieflaufen als bei der Aufzucht in großen Boxen und Terrarien.


    Kleiner Insidertipp 😉

    Große Mantiden ignorieren die kleinen Larven der Haanias zumeist. So können Sie als Beisatz zur Aufzucht in laufende Becken eingesetzt werden. Habe sie so auch bei einem adulten Zoolea Weibchen und einer adulten Rießenspringspinne der Gattung Phidippus sitzen.