Morgen,
hab' fast das Gefühl hier liegt ein grundsätzliches Verständigungsproblem vor. Mir ist schon klar, dass ich zum Teil andere Sichtweisen als Andere habe, aber in diesem Fall sollte meine Ansicht gar nicht mal so falsch sein, da sie sich kaum von denen vieler, vieler anderer Halter/Züchter unterscheidet.
In diesem Sinne ein letzter Versuch:
Du solltest Dir unter Anderem bewusst machen, was für Strecken eine (sub)adulte Heuschrecke springen (oder fliegen) kann. Ein Terrarium mit einer Grundfläche von 80x50 ist keine Herausforderung, da reicht ein 'halber' Sprung um von einer Scheibe zur Nächsten zu kommen. Die Mantide kann sich in dem Sinne hinsetzen wo sie will, mit VIER (fast) ausgewachsenen Heuschrecken im selben Becken hat sie nahezu immer eines der anderen Tiere in ihrer Nähe. Egal wo sie hingeht. Hinzu kommt dass sie nicht (wie sie es draussen hätte) unbegrenzt Platz hat, sonst würde sie eher den Standort wechseln als bleiben - männliche Hierodula sind nämlich im Gegensatz zu den Weibchen oft nicht Standorttreu.
Insofern nenne ich den Platz im Terrarium, egal wie gross, keine echte Ausweichmöglichkeit. Und wenn sich das Tier bedrängt fühlt, was bei Heuschrecken (aus eigenen Erfahrungen - ich halte und züchte die Biester seit etlichen Jahren und beobachte immer wieder wie die sich stapeln...) leicht passiert weil sie sehr gesellig und furchtbar aufdringlich und dumm sind, wird eben zugeschlagen. Man kann ja hinlaufen wo man will die Heuschrecke taucht immer wieder auf und will schmusen. Klar, ist ja auch auf den selben, begrenzten Raum gesperrt wie man selbst... Verstehst Du was ich meine?
Nebenbei sollte man eventuell erwähnen, dass Heuschrecken auch für Mantiden gefährlich werden können, sei es durch Appetit (denn Veganer sind die nicht!) oder einfach durch einen Abwehrschlag mit den Sprungbeinen.
Davon abgesehen ist es allerdings in der Tat deine Sache, wie Du mit den Tieren umgehst, und ob Du gut gemeinte Ratschläge annimmst oder ob Du lieber deinen "Forscherdrang" auslebst, und dein Tier damit eventuell uneinschätzbarer Gefahr aussetzt. Ratschläge wie "diese Tiere nehmen bevorzugt (Futtertier XY)" und "sie meiden (Futtertier YZ) eher" kommen gerade bei Arten, die bereits so lange in Haltung/Zucht sind wie die Hierodula membranacea, nicht von ungefähr.
Mein Wort zum Donnerstag.
-Kraehe