Beiträge von Atlantis-Mantis

    Ich muss auch sagen, dass man die nicht wieder los wird, solange Lebendiges vorhanden ist, weil schon entlaufene Drosos eine Spinne füttern können. Es hilft nur regelmäßiges Absuchen und nicht zu unübersichtliche Becken. Mit ein Grund, keine Rückwände und große Wurzeln zu verwenden, die taugen für Mantiden eh nicht. Ausnahme sind Rindenläufer und so Dumpfbacken wie Idolomantis, und auch die brauchen eher flache Laufflächen, die gut zu kontrollieren sind. Ein Problem sind Metti-Becken, denn die abstehenden Korkstücke sind ziemlich gute Verstecke für Kugelspinnen.


    Meiner Erfahrung nach ist die Hauptpopulation immer außerhalb der Terrarien, deren NZen besiedeln dann die Becken. Daher lohnt es sich, beim Staubsaugen sehr gründlich zu sein, und alle Unterseiten von Regalen etc. möglichst flächendeckend abzuarbeiten. Ist die 'Prädationsrate' auf Dauer hoch genug, kann man die Population auf ein Minimum reduzieren.

    Bei neuen Stämmen ist das immer anzuraten, aber H. membranacea ist zum einen weitverbreitet (wenn es denn alles dasselbe ist, aber das ist eine andere Geschichte) und dementsprechend tolerant, was klimatische Bedingungen angeht (für die Sparer: immer im Rahmen dessen, dass es eine TROPISCHE Art ist), zweitens ist diese Art schon sehr lange in Zucht und längst an unsere Terrarienbedingungen angepasst. Wegen dieser Art würde ich mir daher keinen Kopf machen.


    Generell ist es wichtig, wenn man sich schonmal mit sowas beschäftigt, die Klimaparameter am Fundort zu untersuchen, nicht irgendwelche aus der Nähe. Es gibt nämlich Regionen mit einer oder zwei Trocken- und Regenzeiten, außerdem kann die Trockenzeit, je nachdem, ob am betreffenden Standort Südwest- oder Nordostmonsun vorherrscht, zu verschiedenen Zeiten des Jahres liegen. Die Höhenlage sowie die Luv- oder Leeseite von Gebirgen spielen auch eine Rolle.


    Die meisten Arten aus Asien benötigen den bisherigen Erfahrungen nach keine strikte Trennung der Jahreszeiten.

    Klingt wie das "Verhärtetes-Abdomen-Syndrom". Das kann verschiedene Ursachen haben, meist sind es Haltungsfehler. Z. B. zu viel Füttern bei gleichzeitig zu niedrigen Temperaturen; Kotzeritis; innere Verletzungen, wenn sie etwa auf den Boden gefallen und der Darm geplatzt ist; Kopulationsverletzungen; um nur mal die wichtigsten zu nennen.

    Ganz tolle Antwort...

    Zunächst mal macht es dem Tier nichts, wenn es sich mal genötigt sieht, zu drohen. Man darf es natürlich nicht jeden Tag drauf anlegen, weil sich das Tier sonst an den Reiz gewöhnt und nicht mehr droht. Am besten ist es, bei solchen Tieren, die einzeln aufgezogen wurden, einfach ein zweites Weibchen der gleichen Art in sicherem Abstand dazuzusetzen - natürlich unter Beobachtung. Hat man kein zweites Weibchen, kann man eine andere, ähnlich große Art verwenden. Manchmal gehen auch andere Hausgenossen, man setzt also die Gottesanbeterin neben den entsprechenden Käfig (nicht hinein!). Profis bekommen es auch hin, indem sie strategisch günstige Stellen des Tieres entsprechend reizen. Weiter ins Detail gehe ich hier aber zum Wohl des Tieres nicht. Wer nicht weiß, wie's geht, ist eh nicht soweit, sowas zu probieren, denn die, die es können, brauchen keine Tipps mehr.

    Selbst dann. Mantodeen sind recht unempfindlich gegen Pflanzen- und Tiergifte, und fressen selbst Marienkäfer, Milchkrautwanzen und für Vertebraten absolut tödliche, tetrodotoxinhaltige Molche. Und die Gifte, die sie nicht mögen, etwa Abwehrsekrete mancher Bärenspinner und Heliconiiden, merken sie sofort und werfen die betreffende Beute weg. Das harmlose Araceen- und Ficuszeugs juckt die gar nicht, im Zweifelsfall fressen sie um den Darm herum.

    Ich will damit nur sagen, dass von allen Möglichkeiten, eine Mantide durch Fehler um die Ecke zu bringen, Vergiften durch sekundäre Pflanzenstoffe üblicher Terrarienpflanzen am aller-unwahrscheinlichsten ist.

    Vorsicht mit zu starkem Temperaturgefälle, viele Mantiden ckecken das nicht wirklich. Horizontale Gefälle sind absolut zu vermeiden, kleine vertikale sind anzustreben. Es sollten aber nicht mehr als 3-4° sein.

    Was die Lüfter angeht, so muss man unterscheiden zwischen Frischluftbeschaffern und Umlüftern. Frischluftlüfter ziehen die Luft aus dem Becken raus, unterstützen also den Luftaustausch über die Lüftungsflächen. Will man aber einen Umwälzer, also "Wind", muss der Lüfter, wenn er oben angebracht ist, die Luft entgegen dem natürlichen Kamineffekt, also ins Becken, blasen. In großen Terrarien werden oft beide gleoichzeitig eingesetzt, Umlüfter oft sogar im Becken selbst. Ist der Umlüfter oben, sollte er in einer Ecke befestigt sein. Ich benutze z.Z. nur 220 V Entlüfter, aber pro Regalfläche und nicht pro Becken. Bei größeren Terrarien würde ich die Lüfter aber an die Becken montieren, so wie Seek es hat.

    Ok, ausreichend Licht ist schon vonnöten, Speziallampen für Pflanzen sind aber unnötig. Giftig sind viele unserer Zimmer- und Terrarienpflanzen, aber negative Effekte auf karnivore Terrarienbewohner dürtften zu vernachlässigen sein. Eher krepieren sie an den in den Gärtnereien verwendeten Kontakt-Insektiziden.

    Ja, das scheint irgendwie orts- oder personenabhängig zu sein. Meine jetzige Postfiliale macht da überhaupt keine Probleme, da schicke ich regelmäßig weiße oder graue Styroboxen los, die nur am Deckel zugeklebt sind. Wo ich aber früher gewohnt habe war es problematischer, die bescheuerten Bayern machen aus allem ein Problem. Da musste ich Styroporboxen kaschieren.

    Jene Arbeit ist nicht mehr aktuell, weil es noch etliche unbeschriebene Arten gibt, eine davon auch auf Borneo. Die Weibchen von H. borneana und der neuen sind recht schwierig zuzuordnen, weil von ersterer auch nur Männchen bekannt sind. Die zweite Art hat auch sehr lange Loben.

    Ja, da wurde mal wieder kräftig übertrieben. Nicht, dass die Daten falsch wären, aber wegen nicht mal 200 dokumentierten Fällen in 200 Jahren 8gibt ja noch paar Fälle mehr) gleich eine Bedrohung für die Vogelwelt heraufzubeschwören ist schon etwas dreist. Aber diese Arbeit hatte eh einige Mängel.

    Übrigens, das mit dem "Entwicklung verlangsamen" machen auch viele falsch. Da müssen dann Männchen die meiste Zeit ihres Lebens unter suboptimalen Bedingungen dahinvegetieren, und dann wundert man sich, dass keine Paarung zustande kommt. Und natürlich liegt es dann an ingezüchteten Tieren statt an den Haltungsbedingungen, dass nichts funktioniert. Bekanntes Beispiel: Hymenopus coronatus.


    Was man oft vergisst, ist, dass man beide Geschlechter im optimalen Bereich halten muss, wenn man sowas schon praktizieren möchte, die Männchen an der unteren, die Weibchen an der oberen Grenze der Halteparameter, aber nicht darunter oder darüber. Alles unter 25° am Tag ist für tropische Tiere einfach zu wenig, und nur weil es einige Allerwelts-Arten vertragen, muss das nicht heißen, dass das für jede Art gilt. Wie groß die Nachtabsenkung sein darf, hängt davon ab, aus welcher Höhenlage die Tiere kommen. Aber mit der Herkunft oder der richtigen Anzahl an Starttieren beschäftigt man sich ja am allerwenigsten, nicht wahr? Wichtiger ist es ja, möglichst billig wegzukommen, zur Not auf Kosten der Tiere.


    Die letzten Posts, die ich hier gelesen habe, schlagen alle irgendwie in die gleiche Bresche, und ehrlich gesagt ist es mir zu blöd, darauf zu antworten, ich komme mir dann immer so vor, das Leid dieser Tiere noch unnötig zu verlängern, wenn ich helfe. So beißen sie wenigstens schnell ins Gras und haben's hinter sich.