Anfänger hat Fragen zu Milben bei Futtertieren

  • Hallo zusammen,


    ich bin Einsteiger in der Mantidenhaltung und neu hier. Hallo! :) Ich halte eine Hierodula membranacea.


    Es gab bei mir eine Verkettung von unglücklichen Ereignissen. Das wichtige an dieser Stelle:


    Ich habe mir beim nächstgelegenen Geschäft eines "deutschen Franchiseunternehmens für Heimtiernahrung" ;) eine Box Terflys gekauft.

    Die Box ist leider (wie scheinbar sehr häufig der Fall) völlig milbendurchsetzt gewesen.

    Die Box stand mehrere Stunden in der Küche.

    Das Entmilben der Fliegen habe ich mit Mehl versucht. Die Fliegen wirkten dabei aber sehr beeinträchtigt. Ich habe es daher abgebrochen, bevor ich gar am Ende gar nichts mehr habe. Ich habe dennoch alle Fliegen in neue Behälter überführt und den alten samt restlichem Inhalt entsorgt.


    Meine Fragen:

    1. Muss ich in der Küche dramatische Konsequenzen fürchten?

    2. Kann ich die Fliegen verfüttern, obwohl sehr sehr wahrscheinlich noch Milben daran sitzen?

    3. Empfehlt mir gern einen zuverlässigen Online-Lieferanten. Ich werde mich aber während ich auf eure Antworten warte, hier im Forum und dem Wiki umschauen :)


    Beste Grüße.

  • Kommt auf die Terflys an. Ich hatte die auch mal selbst gezogen und dabei die Sorte Milben abbekommen die man nicht möchte, sprich die sich parasitär vom Tier ernähren. Zumeist gehen sie denen an die Augen und Schreitbeinansätze, also den Stellen welche relativ dünnhäutig sind.

    Aber Hierodulen bekommst auch einfacher ernährt als mit Terflys. Schaben, Heuschrecken, Ofenfische usw. wird alles, passend der Größe, genommen. Ein Allrounder sind Schaben passender Endgröße wie Argentinische Waldschaben aber auch Schokoschaben. Die kleinen Larven sind super für die Aufzucht und den Rest kannst dir denken 😉

    Braucht nicht viel Platz und kostet wenig. Musst nur angepasst an die Anzahl deiner Pfleglinge die Zucht aufbauen, sonst wirst du schnell überlaufen.

    Rein über den Onlinehandel führt immer mal wieder zu Engpässen. Sommer und Winter sind schlechte Zeiten für den Versand und man muss immer mal wieder mit Ausfällen rechnen selbst wenn die Paketdienstler nicht streiken. Mit eigenen Zuchten bist du abgesichert und es macht ordentlich Laune, wenn es läuft 😊

  • Terfly verfüttere ich aus dem Grund nur sehr ungern, zumal sie teuer sind und wenig ergiebig. Ich steige gleich von Drosos auf Goldfliegen um, oder sogar kleine Mehlwürmer. Hierodula fressen auch schon bald kleinste Heuschrecken. Von Terfly sind die ohnehin nicht lang satt.


    Es kommt auf die Milbenart an. Ich würde die Dosen in ein Wasserbad mit Spülmittel stellen um die schlimmste Ausbreitung zu vermeiden. Und den Lieferanten wechseln. Leider kann ich da krinen empfehlen, da ich lokal im Laden meines Vertrauens kaufe und hatte dort noch nie so grosse Probleme.

  • Ich habe ebenfalls die Erfahrung gemacht und Milben in einem per online bestellten Fruchtfliegenbächer mit nachause eingeschleppt, habe die Dose blöderweise bei wärme im Schlafzimmer in einem Karton auf den Tisch gehabt und innerhalb von zwei Tagen war der Tisch voller Milben 😱 Ich habe mich erschrocken, nicht wegen den Milben allein sondern, weil mein Terra daneben stand und Angst gehabt habe, den Terra in Quarantäne zu setzen. Seitdem kaufte ich die Dosen bei Fressnapf und bisher keine schlechten Erfahrungen gemacht. Zusätzlich legte ich mir einen Minikühlschrank wo ich die Bächer aufbewahre. Die Milben (keine Ahnung welche Art das war) starben letztendlich sehr schnell und kamen nicht so weit, anscheinend, weil sie sehr von Feuchtigkeit abhängen und daher habe ich die, die ich finden konnte mit einem feuchten Taschentuch einzeln entfernt und bei dem Rest habe ich nur abgewartet bis sie starben (habe danach überall leblose Milben gefunden und einfach staubgesaugt).

    In der Küche würde ich auf jeden Fall gucken, dass du kein Essen in der Nähe gehabt hast.

    Was dem lebendigen Futter angeht bin ich auch umgestiegen, von Drosos und Terflys auf Mehlwürmer (habe ich immer zur Not und auch zur Abwechslung) indem ich Mehlkäfer diese im Terrarium meiner Mantide produzieren lasse 😃 aber die Hauptspeiße sind Wüstenheuschrecken. Ich bin gerade dabei diese zu süchten, klappt einfacher als vermuttet, halten viel länger, stinken nicht wie die Fliegen und brauchen nicht sehr viel an Pflege. Werde mir bald extra ein Nano Terra holen extra für die Heuschrecken, züchte diese und somit habe ich sie später in allen Größen zur Verfügung.

  • Die meisten Milben sind eher unbedenklich für Mantiden. In der Regel sind es Futtermilben und/oder Raubmilben welche nur an anderen Milben, Springschwänzen und anderem Kleinkram interessiert sind. Früher oder später hat man sich Raubmilben aber auch so eingeschleppt und wird sie nie wieder los 😉


    Einen komplett Milbenfreien Drosoansatz bekommt man nur unter Laborbedingungen hin. Außerhalb dieser bleibt es einem nur übrig die Anzahl so lange wie möglich gering zu halten. Gerade im Sommer ein schweres Unterfangen weil die Ansätze gerne austrocknen

  • Hallo zusammen,

    ich wollte mich noch für eure Antworten bedanken und ein Update geben (auch für eventuell zukünftige Lesende) :)


    Ich hatte keine Milbenepidemie in der Küche und meiner Hierodula membranacea geht es gut, obwohl ich ein paar der "Milben-infizierten" Fliegen verfüttert habe.

    Ich bin dann auch wie empfohlen auf Wüstenheuschrecken als Futtertiere umgestiegen und bin damit sehr zufrieden. Diese werden in verschiedenen Größen angeboten und ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die kleinen und selbst mittleren Heuschrecken an eine "noch junge/kleine" Hierodula membranacea zu verfüttern.


    Vielen Dank nochmal und beste Grüße