Rhombodera magert ab

  • Hallo!


    Was meine Rhombodera kirbyi gerade macht, habe ich bisher bei keiner meiner Mantiden erlebt. Ich habe sie heute erst das zweite Mal im Adultstadium live fressen sehen und das obwohl sie schon seit über zwei Monaten adult ist. Zuletzt fand ich immer nur leicht angenagte Heuschrecken auf dem Boden, die Fliegen in seinem Terrarium starben wie mir schien fast alle einen Alterstod. Fliegenmaden, die ich ihm in den Mund legen will, nimmt er nicht. Immer wieder habe ich ihm dann Honigwasser in den Mund geschoben bis er anfing zu meckern. Aber zumindest hat er das zu sich genommen. Heute konnte ich es gar nicht glauben ihn jagen zu sehen und mit einem gezielten Sprung die gerade hineingesetzte Heuschrecken fangen zu sehen! Und dann… fraß er etwas mühselig und als der Kopf so 3/4 weg war, ließ er sie wieder fallen… Meine Asseln freuen sich! Aber er ist immer noch superdünn.
    ich habe bereits im Forum gelesen, dass die Männchen nur für die Paarung existieren und manchmal auch so leben und wenig essen, aber so??! Das ist ja schon Nahrungsaufnahmeverweigerung.


    Gibt es noch etwas, was man tun kann oder ist das jetzt einfach so sein Ding in Miniportiönchen zu überleben?

    Und obligatorisch natürlich:

    Temperatur 25-30 Grad

    Luftfeuchte: 50-60%


    Danke euch schonmal für den Austausch!

  • Hallo Lady Silvia,

    wie groß sind die Heuschrecken denn?


    Männchen brauchen kleine Beute. Der Magen darf nicht zu voll sein.


    Meine Männchen, auch dir Kirbyis, versorge ich nur mit dicken Fliegen.

    Goldfliegen sind zu anstrengend und werden schlechter genommen. Auch Mantiden machen anscheinend Kosten-Nutzen-Rechnungen 😉


    Die Fliegen leben gut einen Monat. Also sterben sie wohl bei dir nicht an Altersschwäche, sondern eher Hunger.

    Stell den Fliegen einen Honigbar ins Terra und Wasser in einer Insektentränke - da gibts ganz tolle magnetische bei Insektenliebe.

    Für die Honigbar schneide ich den Boden eines Tetrapaks ab und lasse ca 2cm Rand stehen. Darein falte ich Küchenrolle, in die ich Honig gebe. Wasser drauf, bis die Küchenrolle ganz feucht ist.

    Darauf können Fliegen (auch Drosos bei Jungtieren) landen und trinken. Der Honig ist wichtig und hat ggü z.B. Zucker den Vorteil, dass er nicht verhärtet.

    Zuckerrübensirup geht auch, macht aber mehr Dreck beim Kot und die Fliegen leben nicht ganz so lange.

    Zucker oder Honig in die Insektentränke macht Alkohol und das ist auch nicht so gut.

    Das extra Wasser ist sinnvoll um zu überbrücken.

    Die Honigbars haben ja relativ wenig Wasser. Ist das aufgebraucht, sterben die Fliegen wie die Fliegen - auch über Nacht.

    Mit extra Wasser nicht.

    Ist die Honigbar trocken, gibst du wieder etwas Wasser drauf bis die Küchenrolle wieder nahezu weiß ist, reicht einfach nachgießen von Wasser.


    So leben die Fliegen lang genug. Dein Männchen nimmt sich, wenn er braucht und wird irgendwann an Altersschwäche sterben.


    Wenn er ein sehr duldsames Tier ist (und du öfter Männchen halten willst), organisiere die eine Mehlwurmzucht.

    Hast du das Gefühl das Männchen fällt ein, nimmst du einen Mehlwurm, ziehst Kopf samt Darm an. Dann quetschat du das weiße Fleisch aus und hältst es auf einer (am besten Fein-)Pinzette zum schlürfen vor sein Maul.

    Das ist kein Alleinfutter, kann aber zu den Fliegen lebensverlängernd bei schwachen Tieren wirken oder müde Männer für die Zucht wieder flott machen.


    Männchen können ein schönes Leben haben. Sie leiden nur oft unter Platzmangel, also das Terra für ein Männchen ist am besten so groß, dass er fliegen oder flattern kann. Das ust wichtig fürs Gemüt.

    So vermeidest du auch, dass das Männchen sich an der Glasscheibe aufarbeitet bis zur Erschöpfung.

    Dann adäquate Futtertiere, sprich leicht zu erbeutende, die genug Energie liefern, aber keine Gefahr darstellen.


    Du könntest kleine Heuschrecken verfüttere. Dann müsstest du aber züchten oder mikro aufziehen. Denn die gekauften sind oft in einem schlechten Futterzustand und Heuschrecken nehmen nur langsam zu. Dazu brauchen sie auch Wärme und viel frisches Grün und Weizenkleie.

    Grillen sind einfacher im Management. Kauf dir kleine, füttere sie zwei Wochen mit Haferflocken und Gemüse, am besten Fischfutter mit viel Protein oder Hundetrockenfutter oder Gammerus. Kannst auch alles zusammen verfüttere. Kleine Grillen nehmen auch gerne Bierhefe, große nicht.

    Dann hast du mittlere Grillen, die wahre Energiebomben sind und die verfüttert du deinem Männchen.

    Geköpft, entdarmt von Pizette musst du dir keine Sorgen machen, dass die Grille an ihn geht und er wird sie gerne nehmen.


    Das sind zumindest die Tricks, wie ich bei mir Problemfresser und meine Futtertiere manage.

    Ist natürlich Aufwand, aber ja so ist das halt 🤷


    Liebe Grüße

    O.