Ameisen als Futter für Hierodula membranacea L1?

  • Hallo,
    bei mir ist gestern die erste Oothek der oben genannten Art hochgegangen. Da habe ich gleich mit Blattläusen gefüttert , welche dann nach einer Stunde etwa angenommen wurden. Sobald das erste Tier eine Laus gefangen hatte , haben die anderen gleich nachgezogen.


    Heute habe ich einen Ameisenbau bei uns im Garten geplündert. Die sind bei uns weit verbreitet. Die Größe dürfte so bei 2-4mm liegen , jedoch schlanker als Drosophila.Aber meine Jungtiere nehmen das Fressen nicht an. Die Ameisen sind doch wesentlich agiler und schneller als Läuse , das heißt , die Jungtiere müssten doch noch besser als auf die Läuse anspringen oder?


    Ab Mittwoch gebe ich übrigens auch Tiere ab und werde ein paar Kleinanzeigen erstellen.



    vielen Dank für eure Antworten!

  • Hallo,


    ich würde lieber keine Ameisen verfüttern. Ameisen haben eine Säure.
    Könnte eventuell übel für deine Hierodula Membranacea ausgehen.
    Vielleicht gehen deine kleinen vielleicht deshalb nicht auf die Ameisen los ;)
    Bei mir haben Ameisen mal eine Ladung Heuschrecken getötet.


    Gruß Patrick

  • Hey,


    viele einheimische Ameisenarten jagen auch aktiv Beute. Darunter auch die weiterarbeitete Lasius niger ;)
    Letztes Jahr haben die in den Käfigen im Gewächshaus die Fliegen geschnappt welche ihre Flügel nicht hinbekamen.


    Liebe Grüße
    Tobias

  • Hi,
    in der Not kann man auch Ameisen verfüttern, nur muss das dann in Einzelhaltung unter Aufsicht geschehen: pro Tier im Extra-Behälter jeweils 1 Ameise.
    Du kannst jetzt nicht ins Aufzucht/Schlupfbecken 2 Handvoll Ameisen schmeißen - das geht schief.


    ich würde bis zur Ankunft von Drosophila weiter auf Blattläuse zurückgreifen.


    Viele Grüße, Andrea

  • Die sind schon im Aufzuchtsbecken drinnen :(
    Ich werd mal sehen , dass der größte Teil der Ameisen raus geht. Ich habe es auch schon gestern und heute mit einzelnen Mantiden und einzelnen Ameisen versucht , aber die Ameisen sterben bevor sie gefressen werden.

  • Habe die meisten Ameisen raus schmeißen können.
    Diese Mistviecher haben wirklich einige Mantiden gekidnappt. Es sind etwa 10 Stück innerhalb von 1-2 Stunden gewesen!
    Habe jetzt erst mal wieder ein paar Läuse rein.


    Ich wusste zwar , dass die Ameisen auch Raubinsekten sind , aber ich dachte , dass die Gottesanbeterinnen deutlich überlegen sind , alleine schon weil selbst jetzt im 1. Larvenstadium schon die Fangarme etwa so groß wie die Ameisen sind.

  • Gestern geschlüpft und dann Ameisen rein?


    Also erstmal fressen die kleinen erst so 24h nach dem Schlupf, so richtig hungrig sind die meisten Arten eher nach 48h.


    Blattläuse werden eigentlich gut genommen, einfach einen ganzen Zweig mit starkem Lausbefall ins Becken werfen, wenn der Zweig langsam trocken wird krabbeln sogar Blattläuse durchs ganze Becken.


    Ameisen würd ich wirklich nicht verfüttern, Mantodeen sind zwar starke Jäger aber im der Abwehr gegen Agressive Insekten unglaublich verwundbar, vorallem wenn durch das Becken keine Fluchtmöglichkeit besteht.


    Grüsse

  • Schön zu erfahren , dass die meisten Tiere in den ersten 48h nichts fressen. Das habe ich mich gestern auch gefragt nachdem die solange gebraucht haben um das Futter anzunehmen. Jedoch habe ich dazu nichts im Forum oder anderen Seiten gefunden. Also dann werde ich im L1 auf jeden Fall keine Ameisen mehr verfüttern.


    Vielleicht probier ich es nochmal im L2 mit ein paar wenigen Exemplaren aus , da sind die Tiere ja schon deutlich größer und stärker.

  • Nicht ohne Grund hat die MS13 (Mara Salvatrucha), eine der gewalttätigsten und aggressivsten Gangs als Namesgeber eine Ameise genommen ;)

    Zitat

    Der Name setzt sich zusammen aus Mara, wobei das Wort „Mara“ umgangssprachlich für Bande oder Gang benutzt wird und ursprünglich von der Ameisenart Marabunta (Wanderameisen) der Gattung Ecitonae stammt - diese Ameisenart fällt schlagartig in ein Gebiet ein und vernichtet alles, was auf ihrem Weg liegt;


    http://de.wikipedia.org/wiki/Mara_Salvatrucha#Name



    Ehrlich gesagt hatte ich aber Anfangs auch mit solch einem Gedanken gespielt, dann schossen mir aber wieder die Bilder von etwaigen Dokus über Ameisen in den Kopf wo sie Körperteile von Tieren rumtragen die um ein vielfaches größer sind als sie... ;)


    Schöne Grüße,


    Andy

  • Ja das ist schon wahnsinn was diese Tierchen alles schaffen.
    Aber ich dachte nicht , dass auch unsere einheimischen Ameisen so aggressiv gegenüber den deutlich größeren Gottesanbeterinnen sind.

  • Noch ein kurzer Bericht zu dem Verfüttern von normalen Läusen. Ich meine damit die schwarzen aus dem Garten.


    Für all diejenigen die sich denken (wie ich es tat) in unserem Garten sind doch so viele Läuse , da kann ich die Tiere bis L3 locker ernähren , die irren sich. Die Läuse bewegen sich kaum und fallen auch nur schwer vom Grünzeug ab , da zerquescht man schon fast die Hälfte. Außerdem werden sie von den meisten kleinen Mantiden erst sehr spät oder gar nicht als Beutespektrum anerkannt.


    Mit den Erbsenblattläusen funktioniert das ganze aber super . Jedoch muss dann da die Zucht schon eine ganze Weile gut laufen , damit man die Tiere satt bekommt. Die krabbeln schneller , werden durch ihre Geschwindigkeit und grüne Färbung sofort als Beutespektrum anerkannt und werden auch gefressen.

  • Jetzt muss ich nochmal etwas hinzufügen ;)


    Ich habe jetzt schon mal den größten Teil in kleine Gruppen von 5 Tieren in jeweils 500ml Becher.
    In jeden Becher habe ich jetz von draußen nochmal die normalen Läuse dazu gegeben und in den kleinen Bechern funktioniert es doch ganz gut. Man muss zwar wesentlich mehr Läuse in den Becher geben als die Mantiden fressen , jedoch klappt es dann eben doch.
    Aber im großen Terrarium wo alle Jungtiere zusammen sind ist die Fütterung von normalen Läusen aus dem Garten nicht empfehlenswert.


    Der Großteil der Läuse überlebt übrigens noch etwa 2 Tage wenn die Futterpflanze ausgetrocknet ist.