Hymenopus coronatus nicht für Anfänger geeignet?

  • Hallo ihr lieben,

    ich habe vor einigen Tagen meine Begeisterung für Gottesanbeterinnen, speziell die Orchideenmantis, entdeckt. Mein erster Schritt war nun, mich zu informieren und allgemein ins Thema "Haltung von Gottesanbeterinnen" einzusteigen. :search: Dabei habe ich gelesen, dass die Orchideenmantis wohl leider nicht für Anfänger geeignet ist, was ich leider sehr schade finde, da sie mich von allen Arten am meisten fasziniert.


    Nun stellt sich mir die Frage: kann man sich auch als Anfänger, mit genügend Vorwissen, an eine Orchideenmantis als erste Art heranwagen? Ich habe schon viel zwecks Haltung in Erfahrung bringen können (Terrariengröße, Futter, keine Stauluft, etc.), allerdings habe ich noch offene Fragen das Terrarium betreffend (Wann muss die Mantis umgesetzt werden? Wie vermeide ich Stauluft am besten?).

    Ich freue mich sehr auf eure Beiträge :)

  • An sich ist die erfolgreiche Haltung mit passenden Vorkenntnissen nicht sonderlich schwer. Trotzdem vermasseln es überdurchschnittlich viele, ihrer Ansicht nach ausreichend Informierte, gerade bei dieser Art. Fragt man nach waren die Parameter immer in Ordnung und der gescheiterte Halter erkennt nicht wo der Fehler lag. Wir können dazu auch wenig sagen weil die Infos die wir erhalten ja eigentlich passend sind. Und genau da liegt der Hund begraben. Die Vorkenntnisse geben einem die Fähigkeit diese Fehler zu erkennen noch bevor sie eintreten oder sie Schaden verursachen. Rein über Infos, ob nun Geschriebene oder Gesprochene, an diese Erfahrung zu gelangen ist schwer. So vieles Nützliches wie es im Web gibt und unter Haltern kursiert, soviel Unnützes gibt es auch.


    Schließendlich musst du wissen ob du dich für eine Art in der Lage siehst oder nicht. Nur muss dir im Klarem sein das nicht jede Art gleichermaßen Haltungsfehler wegsteckt.

  • Moin...


    Gottesanbeterinnen werden ja nun generell nicht soooo alt... Was spricht dagegen, als Erstes mal ein "Anfängertier" zu nehmen, nur zum testen ob einem die Mantidenhaltung überhaupt liegt - denn auch wenns schön ist, muss man trotzdem damit umgehen (können) - und als zweites oder drittes Tier auf eine Hymenopus zurück zu kommen? :hmm:

    Dann hat man das Handling von Tier und Futtertier jedenfalls schon ein wenig raus, und weiß evtl. auch etwas besser worauf man sich einlässt.


    Grütze,

    -Kraehe


    [edit] Grammatik korrigiert [/edit]

  • Guten Morgen,


    Danke für eure Beiträge. An sich ist es wahrscheinlich wirklich keine schlechte Idee, sich mit einer Anfängerart heran zu tasten. Gibt es denn eine ähnliche Art, die besser geeignet wäre?

    Ansonsten würde ich vermutlich eine Geistermantis nehmen, habe aber gelesen, dass die im Vergleich recht alt werden können. ?

  • Hallo,

    Ich glaube Hymenopus sind einfach nur ziemlich empfindlich. Ich habe immer mal wieder Ausfälle obwohl es den restlichen Tieren gut geht. Ich habe den Eindruck, dass die Tiere sich schnell was einfangen können ( zb über das Futter) und das dann meistens nicht gut wegstecken. Daher ist es vermutlich auch Glückssache ob ein Tier durchkommt oder nicht.


    Viele Grüße

    Achim

  • Futterqualität ist generell ein großes Thema. Das Wissen wie man das Futter anzieht und behandelt muss sich angeeignet und auf die eigene Betriebsweise angepasst werden.


    Was man auch wissen muss ist was unsere Tiere an Temperaturen abhaben können. Durch diese Hitzewelle der letzten Wochen sind auch bei vielen die Bestände an Hymenopus geschrumpft. Selbst ein Herunterstellen von den Regalen in Richtung Boden reichte nicht aus. Auch verschnellert sich durch die hohen Temperaturen ihr Stoffwechsel und die Tiere können relativ schnell verhungern. Der Pflegeintervall muss immer wieder angepasst werden. Zeitweise muss man täglich die Tiere kontrollieren ob genug Futter und Feuchtigkeit vorhanden ist, oh die Tiere sich abnorm Verhalten oder ruhig sind, usw.

    Aber das brauch nicht nur Hymenopus bei der extremen Hitze.

  • Die Hitzewelle haben meine Hymenopus recht gut überstanden und sich sogar massenhaft zu l2 gehäutet :) ( und mein Zuchtraum ist im Dachgeschoss). Ich denke was da auch eine Rolle spielt ist das Verhältnis von Luftfeuchtigkeit und Temperatur und für wie lange das jeweilige Klima herrscht. Da spielen dann natürlich auch Faktoren wie die Raumluft, die sich ja je nach Jahreszeit ändert, die Belüftung der Terrarien, die Bepflanzung, das Substrat usw., eine Rolle. Letztlich muss da wohl jeder etwas rumprobieren, vielleicht den ein oder andere Ausfall in Kauf nehmen und dann selber seine Schlüsse ziehen.


    Was das Futter betrifft hab ich halt manchmal das Gefühl, dass da manchmal eine „faule“ Fliege die nicht vertragen wird und Hymenopus sowas dann nicht so gut wegsteckt wie manch andere Art. Aber vielleicht hab ich da auch den Dreh noch nicht ganz raus. Momentan lasse ich die Fliegen sich mit Honigwasser vollsaugen und bewahre sie im Kühlschrank auf, damit sie länger leben.