Asseln als Futtertiere

  • Servus,

    ich habe im Shop von Insektenliebe einen Asselmix als Futtertiere gefunden. https://insektenliebe.com/shop/assel-mix/

    In der beschreibung steht, dass man diese auch Mantiden füttern kann.

    Habt ihr damit Erfahrungen?

    Würde sie mir aber eher als "notfutter" zulegen um potenziellen Fliegenengpässe zu überstehen, bzw als abwechslung.


    Schonmal Danke für euren Input!!!


    Beste Grüße:)

  • Mahlzeit.

    Persönlich hab ich bis jetzt noch keine Mantide gesehen die freiwillig an eine Asseln gegangen ist.

    Meistens sind die Asseln doch versteckt unter Laub, Moos und Gehölz. Als Bodenpolizei bei großen Terrarien super geeignet aber als Futter würde ich dann eher zu Schaben und Ofenfischchen tendieren.

  • Ich habe bei einigen Arten versucht Asseln zu verfüttern, war aber nicht der Renner. Die haben sie zwar teilweise gegriffen, aber nach dem ersten 'Bissen' wurden sie immer weggeschleudert. Scheinbar nicht sehr schmackhaft.

    Aber ist auch möglich dass manche Arten sie fressen würden, probieren kannst du es ja.

  • Moin...


    Erfahrungshalber werden Asseln eher schlecht als Futter akzeptiert.

    Jungtiere kleinerer Arten, die generell eher laufendes Futter (Springschwänze, Ofenfischchen, Erbsenblattläuse, etc) wollen, machen gelegentlich aktiv Jagd auf weiße Asseln... Aber das lässt sich vermutlich nicht auf größere Arten übertragen.


    Ich muss zugeben wir haben (noch) nicht versucht, unsere Mantiden mit Asseln zu füttern - und es eigentlich auch nicht vor - ich kann mir aber auch nicht vorstellen dass die Tiere dran Freude hätten. Asseln sind im Vergleich ja doch eher "schwer gepanzert". Meiner Meinung nach fährst Du mit Schaben als Futterquelle auf Dauer gesehen sicher besser.


    -Kraehe

  • Wenn Schaben nicht möglich sind würden mir nur noch Ofenfischchen einfallen. Die sind ja von der Größe ähnlich den Asseln aber haben einen recht weichen Körper. Sind auch recht einfach zu züchten, nur brauchen sie es sehr warm zur Fortpflanzung.

  • Musst Dir nur putzige Schaben holen, sowas wie Dominoschaben (Therea sp.) oder Bananenschaben (Panchlora nivea). Die werden von den Meisten für Käfer gehalten, fällt also nicht weiter auf :p


    Spaß beiseite:

    Im Endeffekt wärn die Schaben ja weitere Haustiere mit Nebeneffekt, für Einzeltiere lohnt eine Futtertierzucht nur des Futters halber eigentlich nicht. Du solltest sie, wenn Du dich überhaupt damit weiter beschäftigen möchtest, auch selbst haben wollen.


    Eventuell erfrag mal die Gründe, informier Dich über die gewünschte Schabenart, und halt nochmal ein offenes Gespräch mit deiner Familie darüber.

    Wenns nicht grad amerikanische Küchenschaben werden sollen (die sich echt überall ansiedeln können) geht von den üblichen Futterschaben keinerlei Pestgefahr aus. Auch für die Gesundheit sind sie im großen und ganzen unbedenklich (Allergien mal ausgeschlossen - doch mit der richtigen Allergie kann einen auch 'ne Erdnuss töten, insofern...).


    Wenns allerdings einfach das Thema "Ekel" ist...da helfen leider idR die fachlichsten Gespräche nix.



    Alternativen:

    Im Sommer könntest Du durchaus Beifang von Draußen verfüttern (keine Bienen oder Wespen bitte, die habens auch so schon schwer genug). Alles was flattert/fliegt wird im Regelfall gut genommen, einzig mit Motten haben wir keine guten Fress-erfahrungen machen können.

    Spinnen ausm Keller (der Größe des Jägers angepasst - bitte keine 3cm KL Kellerspinne zur L2er Nymphe :P ) sind im Regelfall auch willkommenes Futter. Bitte nur unter Aufsicht und ggf. die Spinne wieder entfernen, das kann nämlich auch nach hinten losgehen.

    Auch in der Zoohandlung kann man Futtertiere kaufen; wenn man nett nachfrägt kann man bei manchen Händlern auch einzelne Futtertiere kriegen (meist, wenn der Laden selbst Tiere ausstellt die Insekten fressen. Die müssen ja auch gefüttert werden, und angebrochene Futterboxen werden nicht mehr verkauft.) - oder man findet jemanden, der z.B. für größere Abnehmer wie Reptilien einkauft und gewillt wäre seine Dosen zu teilen.


    Mit ganz viel Glück hat man wen in der Nähe, der selber Futtertiere zieht und dem man welche abnehmen kann - solltest Du aus Linz/UU sein könnten wir uns da sicher mal was ausmachen ;)


    -Kraehe

  • Wow erstmal danke für die Mühe!

    Ja eigentlich komme ich ja mit fliegen und für die größeren auch mal grashüpfer gut aus. Ich dachte nur, da es ja unter umständen sein kann das die fliegen ewig brauchen zum schlüpfen.

    Da wäre so ein Stamm Asseln der ja keinen großen Aufwand und vorallem keinen Gestank verursacht praktisch gewesen.


    Komme leider nicht aus Linz aber danke für das Angebot!!

  • Moin...


    Bitte gerne.

    Ich mein, ausprobieren kannst Du's mit den Asseln ja trotzdem. Vielleicht nehmen deine Tiere die ja wenn sie's gewöhnt sind welche zu kriegen :pardon: Außerdem sind die Viecherl selbst auch was Feines, da wuselt immer irgendwas und es macht echt Freude, ihnen zuzusehen ;)


    Die brauchen nur halt auch etwas Fürsorge, also einfach die Dose ins Eck und nur reinschaun wenn Du grad welche brauchst ist da auch nicht drin ;p Erfahrungshalber laufen die am Besten wenn sie eine Kalkquelle (wir geben Sepiaschale, da wir die meiner Schnecken halber ohnehin im Haus haben) zur Verfügung haben und im Prinzip dauerhaft Futter (Futterlaub, etwas weißfaules Holz und irgendwelche Gemüse-/Obststücke die grad abfallen tuns für Unsere bisher ganz gut).


    -Kraehe

  • Ja ich hab auch weiße Asseln hier also hab ich mich schon ganz ok über Asseln informiert.

    Ich muss auch sagen erst fand ich Asseln als "Haustiere" skuril, aber um so mehr ich sie mir anschaue, um so witziger find ich sie xD.

    Werde mir also vermutlich eh mal welche holen und dann kann man ja mal schauen ob ich den futter mix auch mitnehm zum testen. Ich geb dann mal Rückmeldung falls es dazu kommt. Aber das dauert vermulich noch eine Weile.


    Beste Grüße

    Jones

  • Bin zwar noch ganz neu was Terraristik und Mantidenhaltung angeht, aber trotzdem meine Erfahrung mit Asseln als Futtertier: Ich halte eine Hierodula Membranacea (aktuell L8) in einem Terra mit Laubwaldhumus als Bodengrund bevölkert von Porcellio Laevis und tropischen weißen Asseln.


    Die Porcellio Laevis habe ich auch schon 2 mal testweise verfüttert. Handhabung war relativ einfach: Ich lasse die Assel auf einem Holzstäbchen (bei mir Wegwerfessstäbchen aus dem Asia-Restaurant) krabbeln und präsentiere sie der Mantide. Funktioniert für mich bei Asseln einfacher als Pinzette.


    Beliebt sind die Asseln allerdings nicht bei der Hierodula. Sie schnappt sie und fängt an zu fressen, lässt sie aber nach einiger Zeit fallen (wirft sie regelrecht weg). Beide male hatte sie die Assel so erwischt, dass vor allem der Panzer zu fressen war. Ich vermute der ist ihr dann irgendwie doch zu hart. Hing auch nicht mit Sättigung zusammen, in einem Fall hat sie kurz danach eine mittlerer Steppengrille ganz vertilgt.


    Generell werde ich die Asseln also eher nicht als Futtertiere verwenden, nur sollte ich mal in Futtertiernot geraten müssen die Asseln herhalten.