Fehlhäutung bei Omomantis zebrata?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich mache mir Sorgen um meine O.zebrata. Vor einigen Tagen war es so, dass er noch fleissig gefuttert hat. Nachdem Shy dann vor ca. 3 Tagen angefangen hat auf Futter zu verzichten und auch kräftig mit dem Abdomen gepumpt hat, dachte ich, dass er sich bald häutet. Das ist wohl aber bisher nicht passiert, zumindest war nirgends eine alte Haut zu finden.

    Nun ist es so, dass heute morgen am Hinterleib eine kleine grüne Blase zu sehen ist (siehe Bilder). Er pumpt noch immer kräftig.

    Heute Abend habe ich ihn mal vorsichtig rausgenommen und auf meine Hand gesetzt. Er klettert auch an den Fingern nach oben, allerdings "schleift" er sein Abdomen auf dem Bauch und es schaut aus, als wenn er partiell gelähmt ist. Auch schaut sein "Rückenschild" seltsam aus, als wenn er sich nicht vollständig gehäutet hätte (siehe Bilder).

    Habt Ihr einen Rat, was ich tun kann, bzw ob ich mir unnötig Sorgen mache?


    Grüsse Manuela


    Art (wissenschaftlicher Name): Omomantis zebrata
    Larvenstadium: L6
    falls bekannt Geschlecht: männlich
    letzte Häutung: 10.12.21


    Temperatur tags: 25-26°C
    Temperatur nachts: ca. 23°C
    Luftfeuchtigkeit tags: 50%
    Luftfeuchtigkeit nachts: ca. 60%


    was wird gefüttert: Goldfliegen
    was wurde zuletzt gefüttert: Goldfliege
    wann wurde zuletzt gefüttert: 23.12.2120211228_091117.jpg20211228_091117.jpg20211228_210356.jpg20211228_205327.jpg20211228_205626.jpg20211228_205640.jpg20211228_205708.jpg


  • Moin...


    Das Tier steht kurz vor der Adulthäutung, hantier bitte nicht mehr damit herum. Mit genug Dusel hast Du es nun nicht von seinem Häutungsplatz genommen und es kann sich noch neu positionieren.


    Die grüne Blase könnte jetzt Hämolymphe sein oder ein Prolaps. Ich erkenns leider nicht gut genug, Beides könnte bei der Häutung zum Problem werden (und von den niedrigen Temperaturen kommen). Omomantis zebrata hält man bei 28-30°C, 25°C sind ohne Kompromiss zu kalt für diese Art. Dreh ihm also bitte sofort die Heizung hoch.


    Ich drück dem Tier die Daumen.


    -Kraehe

  • Hallo Kraehe,


    Danke für die schnelle Antwort.


    Dass die Temperatur zu niedrig ist, erschreckt mich nun, da man überall liest, dass Tagestemperaturen zwischen 20 und 28°C für diese Mantidenart ausreichend sind. Bisher gabs mit den 25°C auch noch keine Probleme bei der Häutung. Aber ja, ich werds dem Kerlchen wärmer machen.

    Er ist auch wieder zurück im Terra und hängt an seinem letzten Platz und pumpt weiterhin.


    Grüsse, Manuela

  • Hi,

    Das Problem mit der Temperatur hatte ich leider auch anfangs, da viele Seiten mit den Temperaturen lügen oder es falsch darstellen. Perfektes Beispiel ist dafür, dass bei Seiten wie M&m oder Home of insects, bei der Hierodula membranacea, 20-30°C steht und dazu noch geschrieben wird, dass man die Art ohne Probleme, ohne Wärmelampe oder Ähnliches, auf Raumtemperatur halten kann, was im Nachhinein ziemlich offensichtlich Schwachsinn ist.

    Ich finde, dass die Seite "Mantidenzimmer" eher richtige Haltungsbedingungen zeigt. Auf der Seite steht zu der Omomantis zebrata, dass 26°C die unterste Grenze sein sollte. Das gleiche gilt für Hierodula membranacea, Sphodromantis aurea/lineola/gastrica/viridis. Bei diesen Arten hört man ja häufiger, dass man sie ja so super ohne Wärmelampe, bzw. Mit schwacher Wärmelampe halten kann.

    Ich denke, dass so etwas immer geschrieben wird, um Leute zu locken, die keinen Bock haben, Geld für eine Wärmelampe auszugeben. Ich frag mich, wie viele Mantiden (und andere Tiere) schon, aufgrund von diesen Temperaturangaben auf solchen Seiten, sterben mussten...


    LG

    Till

  • Guten Morgen.



    Letzte Nacht hat er sich gehäutet. Das lief bis auf die Flügel gut. Ein Deckflügel schaut normal aus, der andere und die beiden Unterflügel sind nichts geworden. Man kann auch Hämolymphe sehen (siehe Bilder).


    Was soll ich tun? Abwarten und hoffen, dass das noch was wird?

    20211229_085904.jpg20211229_085935.jpg

  • Ich ärgere mich, dass man grad auf solchen Seite so falsche Angaben bekommt - DAS hätte verhindert werden können. Das arme Tier...

  • Hi,

    das sieht nach einem Prolaps aus.

    Es kann sein das das Tier recht alt wird damit, kann aber auch sein das es nicht kacken kann.


    Meist/oft liegt es an zu viel Futter bei zu niedriger Temperatur.

    25 Grad sind zwar meiner Meinung nach für die Art noch ok, aber man darf halt nicht überfüttern.

    Für Anfänger würd ich auch 28/30°C empfehlen.


    Die niedrigen angegebenen Temperaturen können funktionieren, aber man muss echt aufpassen das nicht zu viel gefüttert wird.
    Und selbst dann kanns leicht schief gehn.

    Es werden halt deutlich mehr Tiere verkauft wenn man schreibt das 22°C funktioniert, und wenns der eine Shop mit 28°C anschreibt wird halt bei dem mit Zimmertemperatur gekauft.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Hi Fichte ,


    nach der Häutung letzte Nacht ist die grüne Blase weg. Dafür sehen die Flügel nicht gut aus. Siehe Bilder oben. Wahrscheinlich auch das Resultat der zu niedrigen Temperatur?!

    Die Mantiden bekommen alle ein bis zwei Tage eine Goldfliege. Soll ich die Abstände vergrößern?


    Grüsse Manuela

  • Hi,

    20211229_085935.jpg


    Ich kann mir nicht vorstellen das sich die Innereien zurück in den Körper gezogen haben. Wenn doch wär das natürlich super.


    Das mit den Flügeln liegt vermutlich eher an Kraftmangel, die Häutung lief ja gut nur die Flügel haben sich nicht angelegt.


    Wie oft du füttern sollst kann dir keiner sagen, ich fütter nach Abdomendicke. Das ist das einfachste.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Moin..


    Schön dass ers noch aus der Haut geschafft hat ;)


    Verknitterte Flügel sind verknittert, das wird sich nicht mehr ändern. Das Tier wird sich an den schiefen Flügeln aber nicht stören. In der Natur hätt er damit zwar keine großen Chancen, im Terrarium ists höchstens ein optischer Mangel.

    Nur falls Du züchten möchtest würde ich lieber auf ein anderes Tier ausweichen.


    Die paar Kleckse Hämolymphe werden trocknen und irgendwann runterkrümeln. Solange das Tier nicht weiter "blutet" ist auch das zu vernachlässigen.


    Wie Fichte schon sagte würde mir der womögliche Prolaps da mehr Sorgen machen. Behalt den Hintern des Tiers mal im Auge, wirklich so 'wie es aussehen soll' tut es das meiner Meinung nach nämlich nicht.


    Das mit den Temperaturangaben ist immer so ein Ding. Viele Händler wissens einfach nicht besser oder schreiben selber nur ab was ihnen hingelegt wird. Und die, die es besser wissen könnten, halten sich mit ihren Angaben oftmals absichtlich vage.

    Solche Angaben wie "20-28°C Tagestemperatur" empfehle ich immer als Angabe "von kühlster zu wärmster Stelle" zu lesen. Oder, noch besser, sich zusätzlich zu informieren wo die Tiere ursprünglich mal herkamen und ein paar Klimadiagramme zu wälzen. Optimalerweise orientiert man sich dann...nicht am Winterklima ;) sondern eher so am späten Frühling bis frühen Sommer - dann landet man bei den meisten gängigen Arten irgendwo in einem Bereich zwischen 26-32°C.


    -Kraehe

  • Hi Kraehe , hi Fichte ,


    Danke nochmal für eure Infos und Hilfe.


    Als ich nach Hause kam hing der junge Mann an seinem Lieblingsplätzchen. Er pumpt noch immer mit dem Hinterleib, der Prolaps hat sich nicht verändert. Er ist zumindest nicht grösser geworden. Ausserdem reckt und streckt sich Shy so wie bei der Häutung.


    Gibts ne Möglichkeit ihm bei dem Prolaps zu helfen? Ich mein, bringt es z.B. was Honig zur Desinfektion oder Backpulver (hab ich hier im Forum gelesen) drauf zu machen oder soll ich ihn einfach in Ruhe lassen?


    Und wann darf er wieder essen? Logischerweise ist das Abdomen nun ziemlich dünn. Ich möchte nun nichts mehr falsch machen, deshalb löchere ich euch mit Fragen...20211229_193604.jpg


    Grüsse Manuela

  • Hi,

    also Fliegen kannst ihr schon jederzeit anbieten, mit Schaben, Heuschrecken usw. würd ich bis morgen warten.

    Behandeln würd ich nix.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Moin...


    Kurz nach der Häutung "räkeln" und strecken sich Mantiden und andere Wirbellose, das ist normal. Das Exoskelett ist ja trotzdem unbeweglich sobald es ausgehärtet ist, mit den Bewegungen vermeidet das Tier letzten Endes starre Gelenke und schiefe Gliedmaßen.

    Ich nenn das übrigens Yoga ;)


    Füttern kannst du im Prinzip gleich wenns eh Fliegen gibt. Die können der Mantide nix mehr anhaben sobald sie sich nach der Häutung wieder nach oben gezogen hat, und bevor er selbst nicht will frisst er eh nix.


    Was den Prolaps angeht, hm. Ich hab zugegeben keine Ahnung ob da eine "Behandlung" was bringt, kanns mir aber kaum vorstellen. Wenn ich mich richtig erinnere warn die Tipps mit dem Honig zur Desinfektion vor Allem bei Verletzungen wie verlorenen Beinen....das hier ist aber keine Verletzung, da haben sich Eingeweide nach außen gestülpt. Ich würde da eher befürchten dass Honig oder Staubzucker dazu führen, dass der Prolaps austrocknet, und das überlebt das Tier recht sicher nicht...


    -Kraehe

  • Moin...


    Die Ausstülpung wirkt auf den letzten Fotos eh relativ klein. Solange das Tier Kot absetzen kann sollte das keine zu großen Auswirkungen haben.

    Wir hatten grad letztes Jahr ein Weibchen einer anderen Art hier sitzen das einen leichten Prolaps hatte, trotzdem steinalt wurde und sogar Ootheken gebaut hat ;)


    Ich drück die Daumen dass er das gut wegsteckt und noch ein paar Wochen bei Dir hat.


    btw: Allzu alt werden adulte Omomantis zebrata-Männer ihrer Natur halber ohnehin nicht mehr. Man liest zwar oft von "bis zu 9 Monaten", das ist aber deutlich übertrieben, bzw. zumindest nicht als Standard anzusehen.


    Bis zu einem halben Jahr nach Adulthäutung ist realistisch, der Durchschnitt lebt noch irgendwas zwischen 2-4 Monaten nach Adulthäutung. (Selbstverständlich gibts da auch Ausreisser, wie Tiere die nach 2 Wochen schon sterben und Andere die dafür 10 Monate knacken, aber ein Groß aller Tiere in Haltung landet irgendwo in der Mitte davon.)


    -Kraehe