Beiträge von Kraehe

    Moin...


    Pauschal ist's immer etwas schwer zu sagen, es kommt nicht nur auf die Futtertiere an sondern auch auf die gefütterten Tiere. Es gibt (und wir haben immer wieder) durchaus Tiere die "mutiger" sind und schon früh auf großes Futter umsteigen. Da hast dann welche die in L4 schon Schaben fressen und Andere die im selben Stadium noch an ihren Drosophila mümmeln.


    Grob überblickt könnte man das Futter für Sphodromantis und ähnlich große Gattungen ungefähr so aufstaffeln:


    Bis ca. L3/L4

    Drosophila und anderes Kleinfutter, z.B. Blattläuse, Erbsenblattläuse, (gesiebte) Ofis (keine Heimchen.)

    ab ca. L4/L5

    Gold- oder Schmeißfliegen, der Größe nach angepasste Schaben, Heuschrecken, Phasmiden, etc (keine Heimchen.)


    Das ist aber nur eine grobe Richtlinie. Das Futter muss einfach mit dem Tier mitwachsen - das erfordert ein wenig Beobachtung und Einschätzung von Dir, und kann nicht generell pauschalisiert werden. Dafür gibts zu viele Chaosfaktoren, die auch vom Menschen ausgehen und da mit rein spielen. Nicht zuletzt sind Gottesanbeterinnen auch immer noch lebende Tiere, können keinen Kalender und kein Lineal lesen und lassen sich nicht normen. :pardon:



    Bei uns gibts für jüngere Mantiden üblicherweise Drosophila, Ofenfische und Geschwister und für größere Mantiden hauptsächlich Schaben und Phasmiden aus eigener Hobbyzucht. Zukaufen tun wir im Prinzip nix, daher hab ich keinen Überblick was der Markt derzeit so hergibt.


    -Kraehe

    Moin...


    Ich fass mich ein wenig kürzer:


    Die standardmäßigen "groß und grün" wie Hierodula sp. und Sphodromantis sp. sind sehr robust und verzeihen auch mal gröbere Schnitzer. Sie können einigermaßen gut an Glas laufen, haben idR kein Problem damit wenn die Hängemöglichkeiten für Häutungen nicht optimal sind und sind außerdem keine Futterspezialisten (d.h. sie benötigen keine speziellen Futtertiere - manche Arten fressen z.B. ausschließlich Fliegen). Im großen und ganzen sind diese üblichen "Anfängertiere" außerdem sehr fressfreudig und eher entspannt (=wenig Berührungsscheu), weshalb sie gerne als Anfängertiere empfohlen werden.



    Im Prinzip kannst Du meiner Meinung nach mit genug Vorbereitung aber eigentlich alles halten was Dir gefällt.

    Es gibt ein paar wenige Arten, von denen ich einem absoluten Terraristikneuling abraten würde (namentlich u.A. Hymenopus coronatus und Idolomantis diabolica - sowie artunabhängig eigentlich alles, was als Wildfang ins Land kam), wobei selbst eher "kritische" Arten mit genug Feingefühl, Engagement und ausreichend Vorbereitungszeit gut funktionieren können.



    Informier Dich mal ein wenig, was Dir überhaupt so gefallen würde und frag nochmal, wenn Du eine oder zwei Arten ausgesucht hast. Dann kann man auch ein paar artbezogene Ratschläge für nötiges Terrarium oder Einrichtung geben. ;)


    -Kraehe

    Moin...


    Du kannst aber auch Seiten- und Rückwände ins Terrarium einbringen, dann spritzt das Wasser nicht an die Scheiben und es gibt auch keine Kalkflecken. Davon hat außerdem das Tier auch was (zusätzliche Lauffläche) und Du musst kein Wasser kaufen, Kanister schleppen, etc ;)


    -Kraehe

    Moin..


    Du verwechselst da was. Das ist keine Trauer das ist Blutrunst, vielleicht sogar Mordlust. (Fichte ist direkt vor dem Foto von ihr gebissen worden :p )


    -Kraehe

    Moin...


    Wie lange war das Tier denn schon adult und hat es vor der Verpaarung schon eine Oothek abgelegt (wie lange davor)?

    Hast Du gesehen dass sie sich gepaart haben (also, dass sie verbunden waren) oder nimmst Du's nur an weil das Männchen drauf saß? (Ja, ich erinner mich noch an den Thread, leider nicht mehr im Detail.)


    Mit welchen Parametern haltet ihr das Mädel jetzt?


    Sie sieht eigentlich ganz ok aus. Die rötlich-schwarzen Streifen sind die Segmenthäute, das ist normal dass man die bei Weibchen sieht wenn sie sehr vollgefressen sind oder eine Oothek tragen.


    -Kraehe

    Moin...


    noch ein Argument, warum das aussetzen heimischer Tiere in ihren eigentlichen Lebensraum eigentlich gar nicht so die Katastrophe sein sollte, ist das Tierschützer das mitunter sogar mit Arten machen die es gar nicht vor Ort gibt und dann sogar rückgezüchtete Tiere nehmen.

    Das sind dann keine Tierschützer, höchstens "Möchtegerns".


    Das (gezielte) Auswildern von Neozoen ist aus gutem Grund verboten und kann zur Anzeige gebracht werden. Wenn man mitbekommt wie irgendwer irgendwelche Tiere auf Wald und Flur zurücklässt sollte man das wenn möglich dokumentieren, ggf. die zurückgelassenen Tiere sicherstellen und unbedingt den NaBu kontaktieren.


    Wenn es gezielte "Wiederansiedelungs-Projekte" von vor Ort ausgestorbenen Tierarten sind, haben die meistens tausend Auflagen und es werden keine rückgezüchteten Tiere genutzt sofern es irgendwie vermeidbar ist. Im Regelfall steckt da auch ein tieferer Sinn und Plan dahinter.

    Das wird idR aber auch von noch hundert Kontrollorganen streng überwacht und es werden bestimmt nicht willkürlich irgendwelche Neozoen ausgesetzt oder angesiedelt.


    Will sagen, wenn Sissi nicht verhütet haben sollte und ich ihre Kinder wann auch immer raussetzen, dann dürfte die Tat meinen Einflussbereich auf die Natur nicht nennenswert erhöhen. Also nicht mehr als Auto zu fahren, über ne Wiese zu gehen, in nem Haus zu wohnen, ne Regentonne zu haben oder tot umzufallen... Hingegen würde mich persönlich, das Töten von 200 Spinnenbabys schon belasten und das Aufziehen wäre erst Recht ne Zumutung.


    Willst Du die potentiellen Jungtiere nicht haben, gibt's mMn genau 2 Möglichkeiten:


    Setz Mama Spinne wieder aus.

    Ja, auch wenn es schneit. Es hat noch regelmäßig Plusgrade und grad vorgestern haben wir an 'ner Laterne noch eine Spinne weben sehen, zu kalt ist's also nicht. Nachdem Du sie bereits angemästet hast, findet sie auch noch irgendwo eine Spalte wo sie sich einwintern kann.

    Nachdem Du sie offenbar eh nicht wirklich im Haus haben willst, wär das vermutlich die bessere Alternative.


    Oder:


    Du entfernst die (spekulativen) Kokons und legst sie in den Froster/gehst mal mit 'nem Pantoffel drüber. In frisch gelegten Eiern sind keine Slings, nur Schleim. Bedenke bitte dass pro Kokon bis zu 130 Eier enthalten sind. Wenn Du vermeiden willst dass sie sich gegenseitig fressen (was sie ab FH1 tun) müssen sie bis zum Frühjahr vereinzelt und solo gefüttert werden.

    Nachdem Dir das Muttertier bereits Probleme bereitet, und Du das Aufziehen der Slings jetzt schon als Zumutung bezeichnest scheint mir das keine gangbare Alternative zu sein.



    Ich mein, dem Huhn das Ei unterm Hintern wegzuziehen damits nicht schlüpft ist ok, aber mit Spinneneiern dasselbe zu tun wirft einen in ein moralisches Dilemma? Warum, weil das Eine ein Nutztier ist, das für den Zweck gezüchtet wurde, und das Andere ein geliebtes Haustier ein Zufallsfund von vor ein paar Tagen?


    Für mich gibt's da ehrlich gesagt nicht viel zu philosophieren.

    Du musst auch nicht meiner Meinung sein, das ist auch mein Mann nicht immer und ich kann gut damit leben.


    Aber:

    Wenn Du beschließt, Mama Spinne samt (potentieller) Nachzuchten zu behalten, nachdem Dir schon bewusst ist dass Du damit nicht glücklich bist, hast Du auch das Recht verloren drüber zu jammern. Du könntest die Situation immerhin jederzeit ändern und hast selbst beschlossen es nicht zu tun.

    Das ist ungefähr so als würdest Du das Fenster öffnen, dich weigern es wieder zu schließen und gleichzeitig drüber jammern dass es kalt ist.

    My2Cent.



    ist nicht fies, nur sehr direkt,

    -Kraehe

    Moin...

    Also meine ersten zwei Eipakete sind problemlos allein geschlüpft und ich hab sie im Keller laufen lassen. Alle anderen danach hab ich tatsächlicha uch einfach raus getan.

    Aber warum sollte man die Schlüpflinge nicht mehr aussetzen?

    Gut zu wissen, ich wusste nicht dass Winkelspinnen keine Hilfe zum schlüpfen brauchen. :)


    In Gefangenschaft herrschen für den Schlupf (hoffentlich ;p) immer optimale Bedingungen, welche draußen nicht (immer) gegeben sind. Kurz gesagt schlüpfen dadurch in Gefangenschaft auch Jungtiere, die es unter "Naturbedingungen" nicht geschafft hätten (durch entsprechende Futterbereitstellung werden manche Geschwister nicht gefressen die sich ihrer Fressfeindgeschwister sonst nicht hätten erwehren können.... wiederum durch optimale Bedingungen schaffens Manche durch 'ne Haut die sie sonst nicht geschafft hätten.... etc. Terrariennachzuchten sind 'ne echte Wildcard was sowas angeht ;) .).

    Werden zu viele solcher Tiere in den natürlichen Bestand entlassen kann sich das negativ auf die Wildbestände vor Ort auswirken. So, wie wenn man meinetwegen nun Heuschrecken einsammelt die's erst im November geschafft haben adult zu werden, und dann die entstandenen Winter-NZ im Frühjahr aussetzt. Auch wenns die Art vor Ort gibt, solche Tiere produzieren mit erhöhter Wahrscheinlichkeit wieder Junge die erst zum Winter hin adult würden... Wo das im Terrarium egal wäre, ist in unseren Breitengraden sowas für den Wildbestand einfach nicht sinnvoll und unter Umständen halt sogar negativ.


    Wenns nur eine Saison war in der von einer so robusten Vertreterin wie der Hauswinkelspinne ein paar schwächelnde Tiere rauskamen ist das jetzt nicht weiter wild. Nur regelmäßig sollte das halt nicht passieren. (Optimalerweise gar nicht, aber wenn das Kind schon letztes Jahr im Brunnen saß kanns da nun auch drinne bleiben ;p )


    Generell sollte man sich als Privatperson mit dem Auswildern von Tieren etwas zurückhalten. Wenns vor Ort vorkommende Arten sind, um die Wildbestände zu schützen - und wenns ortsfremde Arten sind, um keine invasiven Neozoen einzubringen.

    In den Staaten hat das willkürliche Aussetzen von Haustieren z.B. zu einem absoluten Halteverbot sämtlicher Achatina sp., und einem europaweiten Verbot von Pomacea sp. geführt ;)



    Also gebissen werden oder beschossen werden ist kein Spaß, auf den ich Wert legen würde.

    VS sind eh nicht beißfreudig (keine Spinne ist das).

    Spinnenbisse kommen also wirklich selten vor und sind im Regelfall die Schuld des Gebissenen. ;)


    "Beschossen" werden ist so nicht ganz richtig. Das Abwerfen von Brennhaaren nennt man "Bombardieren" und VS selbst in der Fachliteratur daher öfter mal "Bombardierspinnen". Aber auch das ist eigentlich irreführend.


    Wenn eine VS sich gestört bzw. bedroht fühlt streift sie mit einem Hinterbein über ihr Abdomen und löst damit einige der Haare von dort (ganz wenige Ausnahmen haben die Brennhaare an den Tastern und Chelizeren und lösen sie durch das Aneinanderreiben der Taster).

    Die Brennhaare fliegen dann einfach in die Luft - dadurch dass sie sehr fein und extrem leicht sind folgen sie selbst dem kleinsten Luftzug und werden in Folge auch vom Atem des mutmaßlichen Fressfeindes beeinflusst - dadurch landen sie letztendlich auch in deinem Gesicht. Aktiv entscheiden wohin die Haare sollen kann die Spinne nicht.

    Nach Abwurf der Haare türmt die Spinne im Regelfall auch, mit den Brennhaaren ist der mutmaßliche Feind ja eh beschäftigt genug. Je nach Art sind die Haare schlimmer oder weniger schlimm, bei den Arten die ich bisher hatte hat es sich immer auf ein (schon fieses, aber nicht ernsthaft schlimmes) Hautjucken beschränkt das nach dem Händewaschen vorbei war.


    Brennhaare werden von manchen VS auch benutzt um ihre Wohnhöhle zu sichern, d.h. sie werden gezielt abgestreift und in den Netzteppich 'vor der Haustür' eingewebt um möglichen Fressfeinden den Appetit schon beim Näherkommen zu verderben ;) .


    -Kraehe

    Moin...


    Klar putzen Spinnen selbst. Draußen kommt ja auch keiner vorbei um ihre Netze aufzuräumen ;p

    Manche Spinnen dekorieren ihre Trichter aber auch mit toten Beutetieren (vermute zur Tarnung), das sollte man dann auch nicht wegnehmen.


    Und wenn du von Jungspinnen holen sprichst, dann heißt das du züchtest die nicht selbst? Kriegst du die adulten dann eigentlich los?

    FIndest du es dann nicht hart die kleinen wieder wegzugeben?

    Genau, VS züchten wir nicht. Ich wollte mal, weil ich dachte ich hab mehr Freude an ihnen als ich sie tatsächlich hab. Irgendwo überwiegt aber auch der Respekt - das Männchen muss ja auch zum Weibchen, und später von dort wieder weg... Auch wenn Vogelspinnenbisse nicht gefährlich und selten sind, sind sie schmerzhaft :pardon:


    Wie Fichte schon sagte, adulte VS verkaufen sich sogar leichter als Jungtiere. Sie sind imposant, man braucht keine Fliegen, Ofis oder sonstwas züchten sondern kann einfach ne Dose Heimchen ausm Zoohandel holen und so um die 10+ Jahre können (weibliche) VS noch alt werden.


    Nachdem meine Tiere ohne Rückgrat (außer Mathilda) keine Namen kriegen ist der emotionale Bund da nicht so sehr da. Außerdem hat der neue Besitzer auf lange Sicht sicher mehr Freude damit als ich. ;)


    Wobeis schon mal wieder lustig wär ne Herde Slings aufzuziehen.

    Deine Herde Slings kriegste kommendes Jahr bei den Springern :P für mich Grobmotoriker sind die zu wuselig und klein, da musst Du mir eh helfen. :P




    Bezüglich "die Tiere kommen hier vor der Tür vor, da sind Wildentnahmen kein Drama". Hm.

    Zugegeben sind Fichte und ich uns in dem Punkt zwar in den Grundzügen, aber trotzdem nicht komplett einig ;)

    Wenn mal Einzeltiere über ganze oder halbe Saisonen zur Beobachtung entnommen werden, die dann wieder der Natur zurückgeführt werden (wobei man schon drauf schauen sollte um was für eine Art es sich handelt etc - manche Arten gehören mMn als WF gar nicht ins Terrarium und Andere gehören nachm Einfangen nicht wieder nach draußen.) ist das, insbesondere wenn man es für/mit Kindern macht, nicht weiter wild.


    Wenn man sich aber vornimmt, die Art dauerhaft zu halten, kann das sehr wohl zum Drama werden wenn sich das Ganze komplett auf Wildfänge stützt. Ganz besonders dann, wenn die Art optisch ansprechend genug ist, und alle Leute es so machen ohne sich um NZ zu bemühen.


    Leider hab ich da grad nur Beispiele zu Mollusken im Kopf, und weil das mit den Geweihschnecken schon ausgelutscht ist nehm ich mal was Anderes:

    Die "Bemalte Schnecke", oder "Ornament-Baumschnecke" Polymita picta gehören mMn zu den schönsten Schnecken der Welt (ok es SIND die schönsten....machen wir uns nix vor :p).


    Sie leben endemisch auf Kuba und stehen unter strengem Naturschutz, da sie so gut wie ausgerottet sind. Daran trägt allein der Mensch schuld.

    Einheimische haben hier jahrelang die Tiere gesammelt und getötet, um die bunten Häuschen zu Schmuck zu verarbeiten, oder einfach als Souvenir zu verkaufen. Touristen haben die Tiere von den Bäumen geklaubt und einfach ins Handgepäck gestopft, wo sie elendig verreckt sind, um sich die Häuserl daheim in eine Vitrine zu packen....etc.

    Um Nachzuchten hat sich niemand bemüht denn - sie kommen hier ja eh frei vor.


    Inzwischen werden die Schneckenhäuser aus dem Land geschmuggelt und teuer verkauft, da offiziell keine Entnahmen oder Exporte mehr erlaubt sind [edit: Der Handel, Verkauf und Export der Art ist bereits seit 1943 verboten, die Art gilt immer noch als vom Aussterben bedroht], und wenn man erwischt wird drohen selbst bei einzelnen Häuschen Gefängnisstrafen.

    Es bemühen sich zwar ein paar Insitutionen darum die Tiere nachzuzüchten aber so recht klappen will es nicht. In private Haltung sind die Tiere nie gekommen.


    Gut - Hauswinkelspinnen wird so ein Schicksal vermutlich nicht ereilen, dafür sind sie einfach nicht "schön genug".

    Mit solchen Aussagen wär ich halt trotzdem vorsichtig.


    Sie kann ja die ganzen Babies nicht alle einzeln setzen 😥

    Muss sie auch nicht.


    Bedenke bitte dass die Tiere in der Natur auch keinen "Babyschutz" haben, vereinzelt werden oder sonstwas.


    Es gibt Arten, bei denen manche Schlüpflinge keinen anderen Sinn haben als den, für ihre Geschwister als erstes Futter zu enden - Schlüpflinge die nicht lebensfähig wären, da sie z.B. gar keinen Verdauungstrakt entwickelt haben und so oder so sterben würden.

    Die Tiere werden in der Natur von anderen Räubern (Spinnen, Vögeln, div. Säugern wie Affen, Marderartigen etc) gefressen, von Wind und Wetter beim häuten gestört, von Parasiten dahingerafft und so weiter.


    Im Terrarium fallen ALLE diese äußeren Einflüsse weg, welche die Schlüpflinge reduzieren würden.


    Es geht diesen Tieren so gesehen nirgends so "gut" wie in menschlicher Haltung (gemessen an dauerhafter Futterverfügbarkeit und Schutz vor Gefahren). In menschlicher Hand findet sowieso keine anständige Selektion mehr statt. Schleppt man dann noch dauerhaft alles durch, weil man Mitleid hat, wirkt sich das auf kurz oder lang negativ auf den Stamm aus.


    Tierhaltung ist im Allgemeinen aber ein ewiges "für" und "wider" - und ich maße mir nicht an die einzig richtige Position inne zu haben.

    Wir sollten aber die Umsicht besitzen, um solche Dinge zu berücksichtigen. :pardon:


    Letzten Endes muss das aber eh jeder selbst wissen.


    Und ja, der Hinweis mit den Eipaketen ist gut. Nur was mache ich dann damit? 😱🙈

    Und wie sehen die aus?

    Und passen die Sinnenpabies durch 2mm große Löcher? 😱😱😱

    Spinnenkokons sind kleine, weiße Bällchen die das Weib idR irgendwo im Wohntrichter platziert oder mit den Chelizeren herumträgt. Du erkennst das wenn Du einen siehst, keine Sorge.


    Du kannst die Kokons zerdrücken oder in den TK legen. Ich bin mir nicht sicher, glaube aber dass die Kleinen völlig auf sich gestellt nicht überlebensfähig wären (zumindest bei VS und Springspinnen öffnet entweder die Mutter oder der Halter den Kokon, alleine kämen die Jungtiere nicht heraus - den Kokon entfernen und draußen in den Busch hängen würde also zB nix bringen).


    Solltest Du beschließen die Kokons zu behalten, solltest Du die Schlüpflinge bitte nicht mehr aussetzen (s.o.).


    Ja da passen sie durch ;)


    Uhm... genug Text :wacko:

    -Kraehe

    Moin..


    Schade, geht aber im Moment wieder den meisten Börsen so... Ich rechne auch fest damit dass Prag wieder absagen wird. :(


    Es kommen hoffentlich auch wieder bessere Zeiten.


    -Kraehe

    Moin...


    In deinem Vorstellungsthema hab ich die Fotos sehen können (weiß nicht ob es alle waren), das von der Spinne in Phasmi's Thread aber leider nicht.

    Aber ja, das sollte ein Mädel sein :)


    Klar schaufelt sie grad was geht...es ist Winterzeit, war schonmal kalt und nun doch nochmal warm - also will sie möglichst viel Energie einspeichern eh es wieder kalt wird ;)

    Saubermachen musst Du bei ihr nicht. Wenn sie sich von den toten Fliegen gestört fühlt geht sie selber putzen: Die Spinne rollt alles Material das sie stört zu einem Bällchen, das mit Fäden gestützt wird und schmeißt es irgendwohin wo es sie nicht mehr stört.

    Solche "Abfallbällchen" kann man rausnehmen, alles Andere ist nicht nötig.


    Naja, was das mit der Unruhe von Männchen vs. Ruhe von Weibchen angeht... Ich könnt mir vorstellen dass die "Unruhe" meist so im Frühling anfängt und die Männchen trotz Glaskasten außenrum halt versuchen ein Weib zu finden. Wenn keins da ist werden sie natürlich ein wenig zappelig, das bereits gebildete Sperma möchte ja irgendwo hin.. Ob sie deswegen "unhaltbar" sind? Hm.

    Kornnatter-Männchen werden im Frühling auch etwas "needy" und drücken sich ständig die Nasen an den Scheiben platt. :pardon: Möglicherweise bräuchten sie einfach nur mehr Platz. Terrarienhaltung würde für mich immer mit beinhalten, beide Geschlechter halten um nachziehen zu können - Haltung die ausschließlich auf Wildfängen basiert möchte ich nicht unterstützen - d.h. wenn man die Männchen nicht halten kann, dann halt die Ganze Art nicht.

    Vielleicht bin ich da deppert, ich hab mich aber auch noch nie mit der ernsthaften Terrarienhaltung von einheimischen Spinnen befasst.


    Bezüglich Winterhaltung möcht ich nochmal deutlich machen, dass das meinerseits auch nur Vermutungen sind, da ich noch nie eine Winkelspinne überwintert hab. Nur, damit das nochmal deutlich hier steht, nicht alles was ich dazu von mir gebe ist Gesetz ;p


    Wenn sie im Treppenhaus bei irgendwo zwischen 8-12°C steht brauchst Du mMn keine Wärmetage simulieren, das ist eh wärmer als sie es draußen hätte.

    Es stimmt auch dass Spinnen (genauso wie alle anderen, wirbellosen Jäger) ihren Wasserhaushalt idR über die Futteraufnahme regeln. Im Wintermodus wird sie nicht so viel fressen, daher einfach mittels Angebot drauf achten dass sie nicht dehydriert.

    Mit "Dosiert Wassertropfen anbieten" ist gemeint: ein paar einzelne Wassertropfen auf ihre Fäden (in die Nähe ihres Trichters, falls sie einen baut) fallen lassen. Ich meine damit auch eher 2-3-4 einzelne Tropfen, kein sprühen, und beobachten ob sie angenommen werden. Dann wirds ihr auch nicht zu feucht ;)


    Bezüglich der M.r.:

    Das wär nicht nur interessant zu wissen, das ist sogar genug erforscht dass es mehrere bestimmte Unterarten gibt :p ohne Nachdenken fallen mir M.r.religiosa, M.r.polonica, M.r.macedonica und M.r.major (keine Gewähr auf korrekte Schreibweise) ein.

    Da wüsste Fichte aber definitiv besser Bescheid als ich.


    Derzeit haben wir noch 3 Vogelspinnen. Eine Psalmopoeus cambridgei, eine Pamphobeteus ultramarinus und eine Lasiodora klugii. Die ersten Beiden sind schon steinalt, die gab's Beide schon bevor Fichte und ich uns kennengelernt haben (also sichere Weibchen :p ), die Letzte hab ich mal für Fichte ertauscht. Ein paar andere Slings (L. klugii und G.rosea) haben wir vor 3 Jahren oder so weggegeben. VS sind süß solange sie klein sind aber das aufziehen macht mehr Spaß als die spätere Haltung adulter Tiere (die Biester machen halt nix mehr außer in ihren Löchern hocken...), und immer nur Jungtiere holen, aufziehen & weggeben will ich auch nicht.


    Andere Spinnen haben wir nicht. Nur eben noch die Gruppe Phidippus otiosus ;) wo natürlich auch die Nachzucht in späterer Absicht steht. Aber die kleinen Pupse müssen erstmal adult werden - wobei wir schon die ersten Bulbus-Ansätze gesichtet haben, bisher sinds also sicher 2 Männer in der Gruppe...und ich hoff es werden ein paar mehr, denn 2 Männle auf über 16 Damen wär ein biiiiiisschen wenig :rofl:


    -Kraehe

    Moin..


    Man sieht die Fotos leider nicht wenn Du nur den Link rein kopierst den Dir die Anhang-Option anzeigt. Du müsstest bitte entweder auf "Vorschau einfügen" oder "Original einfügen" klicken, anders wird keiner deine Anhänge öffnen können.



    Selbst überwintert hab ich bisher keine Spinnen.

    Aus dem Gefühl heraus würd ich sagen, stell sie nicht zu warm (8-12°C), und biete gelegentlich weiterhin Futter und ein paar dosierte Tropfen Wasser an. Das Tier wird die Ruhephase vermutlich benötigen um gesund zu bleiben, so wie die meisten Wirbellosen die in dieser Klimazone leben.

    Eine Umgewöhnung von "mit Winter" auf "ohne Winter" kann zwar in Terrarienhaltung/-zucht (oder selbstständiger Übersiedelung/Verschleppung der Tiere in andere Klimazonen) auf lange Sicht oder mit manchen Einzeltieren zwar funktionieren. Generell würd ich WF-Tieren aus Klimazonen mit Diapause auch immer eine Solche simulieren, da sie genetisch drauf eingestellt sind und ggf. einfach nicht mit einer fehlenden Diapause umgehen können.


    Zum Vergleich: Mantis religiosa kommen sowohl in Zonen mit "kaltem Winter", wie bei uns mit Schneefall und allem drum und dran als auch in Zonen mit "warmen Winter" vor, in denen es vlt kühler wird aber wo es nicht mal richtigen Frost gibt.

    Aus Fundorten mit "warmen" Winter kann (....könnte, wenn man dürfte :P ) man die Tiere recht "normal" mit jährlich gleichbleibenden Parametern halten. Aus Fundorten mit "kaltem" Winter müssen die Ootheken jedoch in eine Diapause geschickt werden, da die ausbleibende Kältephase sich ansonsten deutlich merkbar auf die Schlupfzahlen und Vitalität der Nymphen auswirkt.



    Generelles zur Überwinterung von einheimischen Spinnen:

    Spinnen suchen zwischen Oktober und Dezember Winterquartiere auf, die je nach Art etwas unterschiedlich sind. Manche Spinnenarten verkriechen sich z.B. in Baumhöhlen (Bruchspalten, verwinkelte Astgabeln etc) oder verlassenen Vogelnestern. Andere Arten vergraben sich in losem Waldboden oder verkriechen sich im Unterholz (z.B. eben in der Laubschicht, die am Waldboden rumliegt). Dort wirds zwar auch sehr kalt, aber komplett durchfrieren tuts in der Regel nicht.


    In Kälte fallen Spinnen in eine "Kältestarre", während der sie im Prinzip keine Nahrung mehr benötigen.

    Eine Art "Frostschutzmittel" in ihrer Hämolymphe verhindert, dass sie in winterlichen Minusgraden erfrieren. Die Tiere sind also perfekt auf die hiesigen Winter eingestellt und benötigen den Menschen nicht, um zu überleben - im Gegenteil, ohne sterile gepflegte Gärten und Häuser ginge es ihnen vermutlich sogar besser.

    An warmen Sonnentagen "tauen sie auf" und gehen auch auf dem Schnee auf die Jagd - verkriechen sich aber im Regelfall schon deutlich vor Sonnenuntergang wieder.

    (Man korrigiere mich bitte wenn ich was Falsches erzähle.)


    Dass das Tier ruhig sitzt könnte durchaus als "Vorbereitung" auf die Winterruhe verstanden werden - oder einfach damit, dass Spinnen nicht die hektisch durch die Gegend rasenden Rennautos sind, die sich alle immer vorstellen. :p

    Winkelspinnen sitzen üblicherweise reglos in ihren Wohnröhren und warten drauf dass sich irgendwas Essbares im darüber gespannten Netz verheddert. Irgendwo frei herumlaufen sieht man in aller Regel nur Männchen auf "Brautschau", oder beide Geschlechter auf der Suche nach einem Winterplatz bzw. wenn sie grade "auswintern".

    Weibchen bleiben idR die komplette Saison im Netz, außer es wird (zu viel) gestört oder vernichtet.


    -Kraehe

    Moin..


    Ich muss zugeben, der Vergleich mit den Boxhandschuhen ist "geklaut" ;) das wurde mir vor Jahren mal so erklärt und ich fands auch eher goldig - daher hab ich den Vergleich eben beibehalten^^


    Dein Foto zeigt es mir leider nicht an.

    Zugegeben hab ich auch grad keine Vergleichsfotos parat, und zum Skizzieren fehlt mir grad die Muse. Tatsächlich bietet Wikipedia hier aber gutes Fotomaterial: https://de.wikipedia.org/wiki/Pedipalpus

    Rechts am Rand sieht man dort Fotos von diesen Verdickungen. Beim Weibchen ist der Taster einfach gleichmäßig dick bzw. verjüngt er sich zum Ende, so wie die normalen "Schreitbeine" auch - beim Männchen kommt eben so ein dicker Knuffel am Ende raus.


    Klar, im Keller haben heimische Winkelspinnen kein schönes Leben. Diese grässlichen Zitterspinnen können alles Mögliche überwältigen und sind (leider) fast sogar auf andere Spinnen spezialisiert :dead: aber den Winter überleben Winkelspinnen im Haus sowieso meistens nicht, weil sie vertrocknen.

    Wenn, dann gehört das Tier zum überwintern nach draußen! Und das schaffen sie auch, sie verkriechen sich auch nur deshalb in Häusern weil sie nicht wissen dass der Laubhaufen draußen viel besser für sie geeignet wäre. Momentan könntest Du sie auch noch problemlos aussetzen.


    Wenn Du das Tierchen im Eimer überwintern willst ist das aber natürlich auch ok ;)


    -Kraehe

    (...als Fortführung aus dem Thema Hierodula partellifera oder H. membranacea, noch Fragen bitte ;) )

    Und gestern ist eine Winkelspinne plötzlich bin Flur aufgetaucht. Jetzt wohnt Sissi in dem einen Eimer, den ich ursprünglich Mal für die Mantis gedacht hatte... Und hat über Nacht 4-5 Fliegen ausgezutzelt.

    Sissi hatte wohl lang nicht mehr so gut gespeist, bei ihrem Appetit.

    Die Mantis haben jetzt Unterstützung, die Fliegennachzucht einzudämmen 😂


    Liebe Grüße,

    O.

    Moin...


    Sicher dass Sissi nicht eher ein Franz ist? Um diese Jahreszeit aufkreuzende Winkelspinnen in Häusern sind meistens Männchen :p


    Das lässt sich an Spinnen übrigens recht simpel feststellen: Links und rechts neben den Chelizeren sind die Pedipalpen (oder "Taster"). (Palpen sind ursprünglich ein Teil der Mundwerkzeuge, sind bei Arachniden aber umgeformt und entsprechen z.B. bei Skorpionen den Scheren.)

    Bei Spinnenmännchen ist das letzte Glied der Taster in ein Palpenorgan, den "Bulbus", umgeformt und ist auch ohne Hilfsmittel als deutliche Verdickung erkennbar. Man könnte sozusagen behaupten, dass männliche Spinnen kleine Boxhandschuhe an haben!^^ (Auch wenn Du's gewusst hast, lernt vielleicht wer Anders was Neues ;) )


    Aber egal ob Sissi oder Franz, Du kannst das Tier einfach wieder aussetzen. Die können mit dem Wetter umgehen und überwintern auch recht erfolgreich ohne menschliches Eingreifen.

    Wenn Du sie aussetzt, aber bitte nach draußen; im Haus belassen vertrocknen Spinnen im Winter meist, weil es gemessen an den Temperaturen zu wenig Futter (=zu wenig Feuchtigkeit) für die Tiere gibt.


    -Kraehe

    Moin...


    Schwierig. Meine Lieblingsmantiden sind immer die, die wir grad haben - genauso wie der eigene Hund grundsätzlich der Schönste ist - ist das eine faire Aussage?


    Von den Arten die wir haben variiert das Wieso und Weshalb immer ein wenig.

    Von denen die wir grad haben ist ehrlicherweise mein absoluter Favorit aber Deroplatys trigonodera - dicht gefolgt von unseren "Groß & (nicht immer) Grün" Hierodula quinquepatellata.


    Auf ein "Warum" könnt ich bezügl. der Deroplatys auch nur sagen: "Guck doch hin!!"^^ mir gefallen die kleinen Blattnachahmer einfach und Deroplatys fand ich schon immer sauschick.

    Die Hierodula quinquepatellata haben einfach einen besonderen Stellenwert, weil wir eine lange Geschichte mit den Pupsern haben. (Long story short: Unser Fotothread zu den Tieren beginnt mit F1-Tieren und NZ aus 2012/2013! ;) )



    Meine generelle Lieblingsmantide oder Art, keine Ahnung. Darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht, ich komm eigentlich auch ohne Lieblings-"Dinge" gut zurecht. :pardon:


    -Kraehe

    Moin...


    8 Zentimeter:

    8cm_passig_gemacht.jpg

    (Die Häuser der drei Tiere sind alle recht genau 8cm lang (bzw. haben diesen Durchmesser). Aber von oben betrachtet sehen sie trotzdem so unglaublich unterschiedlich aus...)


    Und nochmal als Solist:


    Lissachatina iredalei "Zanzibar"

    lissi_passig_gemacht.jpg


    Archachatina puylaerti "Albino":

    archi_passig_gemacht.jpg


    Caracolus excellens "Dominikanische Republik":

    ufo_passig_gemacht.jpg



    Zu Futtern gibt's da grad getrocknete Gammarus.


    -Kraehe

    Moin...


    Ne, ein Prolaps ist das sicher nicht. Prolaps ist ja im Prinzip das schlaue Wort für einen (Organ-/Eingeweide-)Vorfall. Und das nicht etwa, "weil etwas passiert ist" sondern wortwörtlich weil die betroffenen Organe oder Eingeweide "hervor fallen". Ein Bandscheibenvorfall ist zB auch ein Prolaps und heißt eben so, weil die Bandscheibe zwischen den Wirbeln "rausfällt". Hätte das Tier einen Prolaps, wäre die Stelle also nicht einfach nur verfärbt ;)


    Üblicherweise klettern die Tiere weiter nach oben wenns ihnen kalt ist und runter wenns ihnen zu warm ist, ja.


    Inwiefern das tatsächlich "fühlen" von Temperaturen oder nur blanker Instinkt ist (die Sonne wärmt auch von oben ;)) weiß ich nicht. Ich denk mir, wenn sie's fühlen würden, würden sie ja ausweichen wenns punktuell zu heiß wird? Trotzdem braten sich immer wieder Tiere die Tarsen an Heizmitteln ab, wenn sie diese erreichen können. 🤷‍♀️ In dem Wissen würd ich eher von Instinkten ausgehen, aber da kann ich auch falsch liegen.


    Wärmemittel die heiß werden (also zB Lampen) einfach bestenfalls nie IM Terrarium anbringen...und wenn, bitte nur mit Schutzkorb und den bitte nochmal extra abdichten. (Ich hab schon Schlangen gesehen die in Schutzkörben den Hitzetod gefunden haben...die Dinger sind net halb so dicht wie man glaubt...)


    -Kraehe