Indische Riesen Gottesanbeterin frisst nicht mehr

  • aber man sollte dennoch überlegen, wohin mit den ganzen "Viechern" ;-) Ich werde jetzt nicht anfangen, Heuschrecken zu züchten, nur weil Betti ca jede Woche eine frißt.

    Ich kaufe meine als klein im Zooladen, wenn sie frisch geliefert werden und ich habe da auch keine Ausfälle

    Mehr Mantiden anschaffen 😉😂


    Aber ja, der Überschuss ist ein Problem. Ich gebe Tiere dann ab. War aber die ganze Zeit auf h eher müßig. Jetzt habe ich jemanden in der Nähe, der hat viele Reptilien, die einfach auch andere Mengen wegputzen. Der kriegt jetzt meinen Überschuss oder die Tiere, die ich aus anderen Gründen loswerden muss.


    Aber im Grunde habe ich große Freude an der Futtertierzucht. Vielleicht sogar etwas mehr als an einigen meiner Mantiden.

    Ich hab dummerweise inzwischen hauptsächlich fliegenfressende Arten. Aber ich hab nur mit 3 Phyllocrania sonst auch ewig an den Fliegen gefüttert und die meisten entsorgen müssen, weil die Puppen kaputt gegangen sind.


    Und auch mit gekauften Tieren besteht das Problem, was mit den zu vielen Tieren? So kam ich ja zu meinen Zuchten 😉

    Die Grillen hatte ich für die Skorps geholt. Keine Ahnung, die zwei fressen fast nichts. Eine Grille in der Woche, also im Schnitt. Im Grunde läuft es so, dass da Mal 2-3 auf einmal verschwinden und dann wochenlang nichts...

    Also was tun mit der Packung Grillen, die kaum angerührt wurde? Man füttert die Tiere, macht sie sauber und plötzlich sind da kleine Babys.

    Und bei den Heuschrex war's quasi ähnlich.

    Ja klar, ich hätte die Eier immer entsorgen können, dann hätte sich das Problem von selbst erledigt.

    Aber ich finde es schön, dass ich da voll im Saft stehende Futtertiere habe, denen nie was schlechtes widerfahren ist... Der Rest ist dann der natürliche Gang.

    Und diese armen überstressten und ausgezehrten Gestalten im Zoohandel, tun mir nur wahnsinnig Leid. Sind ja auch Tiere.

    Ich mein klar, das Kaufen und wenn man sie dann gut behandelt ist schon gut. Ich musste ja auch irgendwann so arme Knöpfe kaufen. Aber irgendwie, ich wollte das schon um meinetwegen nicht. Als mir tun die einfach Leid. Und wenn ich erst ne wochenlang Futtertiere füttern muss, ehe ich sie verfüttern kann, mir dann trotzdem am Anfang noch zig wegsterben und ich an den übrigen ewig füttere, dann kann ich auch züchten - also so sehe ich das. Das macht Freude und ist schön, außerdem weiß ich was meine Tiere fressen und ist auch ökologisch sinnvoller, in meinen Augen. Denn ich heize ja eh, habe keine Transportwege und muss kein Soja verfüttern. Das ist nämlich der Hauptbestandteil des Industriefutters. Also schon das nicht zu tun, ist ökologisch sehr sinnvoll.


    Aber klar, wenn man keinen Platz hat und keine Lust, dann muss man halt Futtertiere kaufen. Dann sollte man sie gut behandelt und dann ist das ja auch okay. Da muss jeder seinen Weg finden.


    Ich finde es aber schon interessant, dass kommerziell gezüchtete Grillen Probleme bei Mantiden machen und privat gezüchtete nicht. Warum auch immer 🤷


    Liebe Grüße,

    O.

  • Hi,

    Darf ich fragen warum Soja für dich problematisch ist?

    Weil der auch von Menschen gegessen werden könnte? (Ist ein absolut valider Grund)


    Für mich ist am Soja nur die verwendete Menge ein Problem. Wenn wir nur den Soja nutzen würden den wir auch anbauen spricht nicht viel dagegen.


    Soja wird bei uns fast zur Gänze als Viehfutter angebaut und genützt, der Prozentsatz der für den menschlichen Verzehr bestimmt ist ist momentan noch weniger als der "Ernteverlust" (also das was bei Ernte und Verarbeitung von den Maschinen fällt und somit ungenutzt bleibt), einfach weil wir solche gewaltigen Mengen in unsre Schweine, Kühe usw. stecken.


    Importsoja wird im Prinzip zur Gänze als Futtermittel genutzt, davon landet nichts auf unsren Tellern (Importierte Sojaprodukte werden schon verarbeitet zu uns gebracht, und für hier produzierte Proukte wird, im Prinzip gänzlich, bei uns angebauter Soja verwendet).


    Da ist jedes Pferdemüsli, Vogelfutter usw. gleichzusetzen von der Bedenklichkeit.


    Soja ist eine super Feldfrucht wenns um Nährwertbeschaffung geht.

    Klar wärs super wenn Produktionsabfälle recycled werden würden als Primärfuttermittel, aber das ist momentan noch keine valide Lösung.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

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  • Moin...

    aber man sollte dennoch überlegen, wohin mit den ganzen "Viechern" Ich werde jetzt nicht anfangen, Heuschrecken zu züchten, nur weil Betti ca jede Woche eine frißt.

    Als bescheidener Einwurf: Eine eigene Futtertierzucht für ein einzelnes Tier macht nur dann Sinn, wenn man auch Spaß an den Futtertieren hat.


    Da sind der Fantasie im Prinzip dann aber auch keine Grenzen gesetzt, grad "die großen Grünen" sind sehr anpassungsfähig damit, was sie fressen.


    Ich kenn ein paar Leute, die z.B. irgendwelche hübschen Schaben halten und die Nymphen (oder Überschusstiere) derer nebenbei für ihre 1-2 Liebhaber-Mantiden als Futter nutzen. Why not - denn wenn man ehrlich ist, auch 'ne hübsche Schabe ist im Prinzip nicht "wertvoller" als die Futterheuschrecken ausm Zoohandel.


    Aber wenn man gar kein Interesse an einer "Kolonie Nutztiere" hat, würd ich auch nicht damit anfangen.


    -Kraehe

  • Weil Soja in der Regel importiert wird - zumindest hier, also es wird nicht hier in der Nähe angebaut, das mag in Österreich anders sein. Natürlich hauptsächlich als Vieh und ja, auch Pferdefutter. Aber deswegen möchte ich es da auch nicht füttern, wenn ich Alternativen bekommen kann - irgendwie ist das manchmal sehr schwierig 🙈

    Aber ich finde, es einfach problematisch, dass für Soja-Plantagen Regenwald gerodet wird und es dann um den halben Globus transportiert wird.

    Gut, klar, auch wegen Palmöl und tausend anderen Sachen passiert das. Und klar, wenn man sich einmal in der Woche zwanzig Grillen kauft, fällt das nicht ins Gewicht.

    Aber ich finde Kleinvieh macht auch Mist und wenn ich auf alles scheiße, weil andere sich um gar nichts scheren und wird sich nie was verbessern.

    Das Grillen und Heuschrecken Pflanzen und Gemüse fressen, die auch von Menschen gegessen werden, wird durch Eigenzucht nicht besser. Also das ist nicht mein Grund.


    Ich züchte Futtertiere, weil ich die irgendwie auch nett finde. Also ich mag sie einfach. Im Grunde halte ich Mantiden und Kröten hauptsächlich, weil ich meine Grillen und Heuschrecken nicht alleaufziehen und vermehren kann. Zwar fressen die meisten meiner Mantiden inzwischen Fliegen, aber auch dasliegt daran, weil ich sonst zu viele Fliegen sinnlos sterben lassen muss.

    Ich kriege die nur Becherweise und dann schlüpfen 1000-2000 Fliegen. Nur 3 Hierodulas werden damit nicht fertig, auch nur 10 Phyllocranias dazu nicht. Deswegen hat es mich nicht geschockt, mir noch weitere reine Fliegenfresser zuzulegen.

    Also die Skorps hab ich geschenkt bekommen, dazu Grillen gezüchtet und dann mir dazu weitere Fresstiere gesucht. Aber wie es Kraehe schon festgestellt hat, wenn man keinen Spaß an Futtertieren hat, ist die Zucht für wenige Tiere unsinnig. Ich habe halt Spaß dran.

    Aber im Grunde frage ich mich auch, warum ich mir das antue, denn es ist Arbeit und kostet Geld und 4/5 meiner Zucht verschenke ich mehr oder weniger. Luxushobby Futtertiere 😂

    Jeder wie er mag, ich mag meine Futtertier-Zuchten, hab da Spaß dran und weiß auch, was meine Haustiere zu fressen bekommen und das es meine Futtertiere soweit gut hatten - zumindest so gut, wie ich es vertretbar finde. Auch bei meinen tierischen Nahrungsmitteln, versuche ich darauf zu achten, zumindest soweit es geht. Also ist für mich einfach logisch in der Konsequenz.

    Aber da es kaum möglich ist, alles zu bedenken und nicht immer alles so einfach ist, muss jeder da seinen Weg finden. Für mich sind das Gründe, andere Menschen haben andere Gründe, ist auch okay.


    Liebe Grüß,

    O.

  • Hi,

    Alles klar war nur neugierig.


    Bin nur etwas allergisch auf das militante Soja-Bashing das überall momentan betrieben wird.


    Als Beispiel, bei uns hatt die Landwirtschaft (also eine Gruppe von Landwirten) in Gemeindezeitungen Propaganda geschalten gegen "Tofu und anderes Scheinfleisch aus Soja" mit dem Bild vom brennenden Regenwald... das ist doch pervers.


    Nicht der Soja ist das Problem sondern der bodenlose Konsum von eben diesem.


    Aber deinen Grund kann ich verstehn, wobei für n Stück Käse oder n Liter Milch (aus "konventionellen" Betrieben) deutlich mehr Soja verwendet wird als für die Hopser (welche den Soja auch deutlich effizienter Verwerten).


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Ja, es ist schwierig. Ich weiß auch keinen schmerzfreien Weg für die breite Masse und genauso wenig, was für jeden Einzelnen richtig ist.


    Und klar, wenn Landwirte, die ihre Tiere mit Soja mästen, gegen Tofu hetzen, ist das absurd. Ich denke auch militantes Verweigern egal von was, bringt selten den gewünschten Erfolg. Alles was zu extrem ist, ist selten gut, v.a. wenn es nur eine Frage der Überzeugung ist. Also das nur, weil es ja z.B. Allergien und Krankheiten gibt, die durchaus strikte Konsequenz erfordern. Aber allgemein, ist ein bisschen ab- und zugeben in den meisten Fällen sinnvoll.

    Also wenn man sich etwas überlegt, was man tut und was sein muss oder nicht, dann ist doch schon viel getan - so versuche ich zumindest damit klarzukommen.


    Und letzternendes, um nicht zu philosophisch zu werden, ich habe dieses Grillenfutter aus Soja und mit Anreicherung von Mengen-und Spurenelementen gekauft, was im Verhältnis auch teurer als Haferflocken, Weizenkleie, schon vorhandenes Pferdefutter, aber eine Ersparnis zum Hundefutter wäre, was ich sonst als Mischung füttere. Aber die Grillen wollen es nicht fressen. Also selbst wenn es das beste Futter wäre und ökologisch umfragewürdig, würde es mir nicht helfen, denn die Grillen fressen es nur ungern. Und ich mag lieber glückliche, satte und weniger kannibalische Grillen, deswegen füttere ich es nicht mehr.

    Und ob es an dem Futter oder dem Hunger der kommerziell gehandelten Grillen liegt, meine Hierodulas haben noch nie auf meine Grillen mit Verdauungsproblemen reagiert. Und alleine dieser Umstand, macht doch meine Fütterung schon sinnvoll in meinen Augen.


    Andere werden mit anderen Wegen vermutlich auch erfolgreich sein. Ich kann dafür aber nicht sprechen, weil ich es halt so nicht mache, sondern nur so wie ich es mache.

    Und letztenendes müssen wir alle unsere Wege finden, die im besten Fall zu uns, unseren Möglichkeiten und Vorstellungen passen.


    Liebe Grüße,

    O.