• Hallo ihr lieben,


    Meine Pseudacanthops lobipes Dame hat Probleme, ihre erste Oothek zu hängen. Sie hat in den letzten Tagen mehrfach angesetzt und schafft hin und wieder auch die "Aufhängung", also diesen dünnen Faden, danach kommt sie aber irgendwie nicht weiter. Ich vermute, entweder, sie kann keinen vernünftigen haltbaren Schaum produzieren oder bringt die Eier net raus. Sie ist echt in Not, auf Tageszeit legt sie keinen Wert mehr, sie versucht es wirklich rund um die Uhr. Es bricht mir das Herz, kann ich irgendwas tun, um ihr zu helfen? Habe noch zwei weitere Damen, die ohne Probleme bauen, die Bedingungen sind bei allen ähnlich: ca 80% LF und 24-28°C, gefüttert werden Fliegen und Schokoschaben.


    Danke und viele Grüße,

    Saskia

  • Moin...


    Wärs ein Vogel oder eine Schlange könnt ich Dir bezüglich der Eier helfen... Vielleicht kann dazu ja aber wer anders was sagen.


    Ich versuch stattdessen kurz etwas Ursachenforschung zu betreiben... damit man den Umstand evtl. beim nächsten Tier verhindern kann.


    Bei welchen Parametern wird das Tier gehalten (geschätzt oder gemessen)?

    Was bekommt das Tier üblicherweise zu fressen?

    Mit was werden die Futtertiere gefüttert?


    -Kraehe

  • Hi Kraehe,

    Die Bedingungen und Futter sind wie oben beschrieben, gemessen. Die Fliegen werden mit Honigwasser gefüttert, die Schaben mit Haferflocken, Gemüse, Obst.

    Da es nur eins von mehreren Tieren unter gleichen Bedingungen betrifft, weiß ich auch nicht, ob die jetzt primäre Ursache sein können.

    Viele Grüße,

    Saskia

  • Wie schon gesagt, nicht alle Tiere bekommen es auch hin. Möglich das es am Mikroklima liegt oder am Stamm oder oder oder.


    Hinsichtlich Temperaturen sind wir zumeist eh dem ausgeliefert was die Räume an Grundtemperatur über das Jahr bieten. Kühle Kellerräume hat auch kaum noch wer und Klimatisierte wohl noch weniger. Nach oben heizen geht schnell, aber auch schnell mal zuviel. Nach unten wird’s schwieriger

  • Wie schon gesagt, nicht alle Tiere bekommen es auch hin. Möglich das es am Mikroklima liegt oder am Stamm oder oder oder.


    Hinsichtlich Temperaturen sind wir zumeist eh dem ausgeliefert was die Räume an Grundtemperatur über das Jahr bieten. Kühle Kellerräume hat auch kaum noch wer und Klimatisierte wohl noch weniger. Nach oben heizen geht schnell, aber auch schnell mal zuviel. Nach unten wird’s schwieriger

    Wie meinst du das?

    In der Regel ist es für Mantiden doch eher zu kalt als zu warm?


    Wenn man es für ein Tier kühler braucht, könnte man wohl Kühlakkus aufs Terra legen, die dann dazu führen würden, dass die kalte Luft nach unten absinkt. So wurde es mir zumindest bezüglich der Haltung von Bergchamäleons mal empfohlen 🤷


    Saskia : ich kann dir leider nicht helfen. Alles gute.


    Liebe Grüße,

    O.

  • Hi Gabriel,

    Kühler könnt ich sie schon stellen, indem ich ne andere Wattzahl drüber schraube. Ich weiß nicht, wies im Rest von Deutschland aussieht, aber hier ist es mit tagsüber 16-18° und nachts 6-8° C lächerlich kalt für Juni, ich heize jetzt hier seit September durch, um auf Temperatur zu kommen 🙄. Habe für den "Sommer" schon vorgesorgt und die Fenster mit Spiegelfolie beklebt, was zumindest an den einzigen 2 Sonnentagen, die wir bislang dies Jahr hatten, echt spürbar Unterschied gemacht hat.

    Othopi , danke dir, ich bete einfach erstmal 🤷🏼‍♀️


    Viele Grüße,

    Saskia

  • Moin..


    Ich mein, ich hatte die Art noch nie und daher nicht wirklich Ahnung von den Tieren aber sie sehen mir laut Google Bildersuche aus wie Tiere die eigentlich eher auf Fluginsekten spezialisiert sind.

    Kann das wer bestätigen oder dementieren?


    Bei Arten die sich eher auf Fluginsekten spezialisiert haben, konnten wir schon Verbesserungen in der Oothekenablage feststellen, wenn die Futtertiere der Mantiden zuvor mit reichlich Blütenpollen ("Bienenbrot") gefüttert wurden, und/oder jede 2te bis 3te Fütterung mal eine Honigbiene dazwischen geworfen wurde.

    Ob das bei einem Tier, das schon Probleme hat, noch helfen würde kann ich aber nicht sagen.


    -Kraehe

  • Hi Kraehe,

    Das ist super interessant und werde ich sicher bei einigen mal mit einführen. Hatte gestern noch eine Ausarbeitung gefunden, wo Oothekenqualität und Schlupf bei Pseudocreobotra wahlbergii mit Zufütterung von Obst markant verbessert worden sein soll. Das wollte ich bei dem Citharomantis mal bei 2-3 Mädels testen.

    Was meine Pseudacanthops Dame angeht, lege ich mich mal auf meine Theorie mit dem Schaum fest20240605_102702.jpg

    Geile Farbe, aber das wird wohl nix. Bin aber froh, dass sie nicht mehr in Not ist.

    Dazu aber die Frage: liegts am Futter, daß manche Mädels kein Schaum produzieren können? Oder ist das nicht zu beeinflussen?


    LG,

    Saskia

  • Moin..


    Ob oder ob nicht es an irgendwelchen bestimmten Einflüssen liegt wenn Tiere Ootheken ablegen oder nicht schwappt leider im Bereich der unerforschten Mysterien herum. Ich wüsste ad hoc auch gar nicht, wo oder wie man mit so einer Studie ansetzen könnte.


    Fakt ist, es gibt in allen (Tier-)Arten immer wieder Weibchen wie auch Männchen die nicht fortpflanzungsfähig sind.

    Ist jetzt nicht 1:1 abbildbar, aber zur Veranschaulichung dessen was ich meine, sollt es passen:

    Es gibt z.B. beim Menschen ja auch Frauen die zwar ihre Regelblutung bekommen und trotzdem keine eigenen, befruchtungsfähigen Eier produzieren - genauso wie auch Frauen die einfach generell steril sind und auch gar nicht bluten...sowie auch Frauen, die keine Regelblutung haben und trotzdem befruchtungsfähige Eier produzieren (und auch Kinder austragen können), sowie noch ca. dreimillionen Facetten dazwischen.


    Ich bin mir sicher, bei Gottesanbeterinnen gibts auch so ein großes, grobes Durcheinander an Gründen. Bei manchen Tieren wird man mit der Futterauswahl bestimmt was ausrichten können....mit Sicherheit aber nicht bei Allen.


    -Kraehe

  • Hallo Saskia,

    gut, dass sie die Eier noch ablegen konnte 🍀👍


    Ich kenne die Art nicht wirklich. Ich habe gerade 4 Halbstarke von denen zur Urlaubsbetreuung.

    Aber ich kann zur Zucht nichts sagen...


    Allerdings haben mir schon Asseln bei meinen Hymenopus coronatus den weißen Schaum und die erste Lage Eier aufgefressen, aber die zweite Lage, obwohl die so nackig war, wie die im Bild sind trotzdem geschlüpft.

    Deswegen gib die Eier Mal nicht so schnell auf.

    Allerdings würde ich mit denen, wenn was kommt nicht weiterzüchten - eher was für Todhalter.


    Bei den Polyspilotas habe ich immer Mal Weibchen, die keine guten Ootheken bauen, einzelne Nymphen kommen meist trotzdem.


    Ich habe immer wieder Weibchen, da kommt wenig oder sogar gar nichts.

    Ich glaube, es ist "erblich" ich kriege es zwar nicht ganz raus, aber inzwischen kommen von einzelnen Tieren auch Ootheken mit 200 Larven...

    Ich züchte schon ein paar Generationen nur mit den Weibchen, die viele Larven machen weiter...

    Füttern tue ich alle gleich, idR sogar am gleichen Tag...

    Ich glaube nicht, dass das Futter so einen Einfluss hat. Klar, ich füttere ja keinem Weibchen dasselbe Futtertier. Aber das ist ja Zufall.

    Es müsste ja dann von Oothek zu Oothek und nicht von Weibchen zu Weibchen einen Unterschied machen 🤷


    Aber sicherlich, je hochwertiger das Futter, desto besser fürs Tier.


    Liebe Grüße,

    O.

  • Hi,


    Kraehe Da hast du vollkommen Recht, so hab ich es noch gar nicht betrachtet👍


    Othopi danke fürs Teilen deiner Erfahrungen! Ich tu mich auch eher schwer, so Eier aufzugeben, zumal die Häsin sich echt abgemüht hat. Mal sehen, was draus wird, ich werde wohl berichten.

    Ansonsten verläuft die Zucht bei denen sehr reibungslos, alle sehr paarungswillig, die erste Oothek ist nach nur 4 Wochen geschlüpft.

    Ich finde vor allem die adulten Jungs optisch gigantisch mit ihren riesigen fast schwarzen Flügeln 🥰

  • Das Temperaturthema ist eine Nummer für sich. Die meisten Arten mögen es garnicht mal so extrem warm. Citharomantis oder der Helvia Stamm aus Tanah Rata hier mal als Beispiel bei denen 26C schon fast zu warm ist. Hingegen andere Arten kann man im Vergleich zu fast braten. Da in der Regel die Herkunftsangaben selten genau sind und Werte aus den Regionen nicht immer repräsentativ sind ist’s immer eine Glückssache auch.


    Kühlpads würden nur kurzweilig die Temperatur absenken und vermutlich dann auch sehr stark. Für dauerhafte Kühlung in Kombi mit Vollzeit Berufen nicht umsetzbar. Die Extremchamäleonhalter sind da auch schon weiter und haben eigene Kühlsysteme für einzelne Becken nach Bedarf. In warmen Räumen aber unsinnig zu betreiben. Quasi einem offenem Kühlschrank gleichkommend.


    Das Thema Einfluss von Futter wurde sogar schon wissenschaftlich belegt. Siehe dazu auch das Buch Orchideenmantiden von Thomas.


    Und genetisch vererbbar sind schlechtere Schlupfraten nicht umbedingt. So legten meine majusculas vergangenes Jahr (im Sommer) so richtig mies und auch schief. Genau gesagt wurde total 1 Oothek bei 4 verpaarten Weibchen nur geschäumt und die wie gesagt absolut verkorkst. Daraus schlüpften rund 20 Larven, was für die Art auch nicht viel sind. Die Generation vermehrte sich wieder wie im Bilderbuch nur halt kühler gesetzt bei rund 25/26C. Ähnliches konnte ich auch bei Citharomantis, Pachymantis. Haania und einigen weiteren Arten über den Jahresverlauf beobachten. Seither ziele ich eine Temperatur, für die von mir gehaltenen Arten, von 26 C Maximum an, wobei mir auch eine Weile 23 C keine Sorgen machen. Im Winter wird einfach geheizt, aber im Sommer wird’s richtig spaßig. Wenn Raumtemperatur = Beckentemperatur und die Lüftung nahe Null ist. In der Hinsicht kann ich Sommer und Hitze nicht ab

  • Hi Gabriel,

    Das beruhigt mich etwas, denn bei mir läuft die aktuelle Generation Brancsikia freyi alles andere als rund und ich hab mich da mental schon fast von verabschiedet... Aber dann kann ich vllt doch noch Hoffnung haben, wenn ich zumindest ein paar adult bekomme.

    Auf den Sommer bin ich gespannt, hab ja so viele Becken wie noch nie hier stehen und jetzt auch das Maximum erreicht. In den vergangenen Jahren blieb es hier drin recht gemäßigt, Stadthäuserschluchten sei Dank. Plus die Spiegelfolie bin ich da noch recht zuversichtlich.

    LG,

    Saskia

  • Hi alle,

    Ich wollte kurz berichten, vllt findet's ja der ein oder andere interessant. Die Madame hat eine Woche später nochmal den gleichen Eiersalat hingehängt, unmittelbar neben den ersten. Es ist vermutlich nur Zufall, aber es kommt mir vor, als wüsste sie, wie ungeschützt die Eier sind, denn sie weicht keinen mm davon ab und wenn ich sprühe, klettert sie sogar so drauf, als wollte sie möglichst viel Fläche davon bedecken. Vermutlich interpretier ich das über, aber es wirkt, als wollt sie die Eier schützen.

    Ich finds wirklich süß und ihr geht's soweit gut :)

    LG,

    Saskia