Hierodula frisch geschlüpft , was nun??

  • He ihr,


    also meine Hierodula sind endlich nach fast 7 Wochen geschlüpft , hatte die schon abgeschrieben , aber heute morgen siehe da.... fast 300 stück würd ich sagen , unfassbar viele. Habe sie bisher in drei kleinen Plastikboxen mit Gaze im Deckel , wie oft brauchen die Wasser, und wie viele sollte ich pro Box maximal einsetzen??? Damit sie sich nicht gegenseitig alle auffressen..??


    Also, die Boxen sind die Standard Futterboxen aus der Zoohandlung, wenn man ein paar Heimchen, Grillen etc kauft...
    Klettermöglichkeiten sind drinnen, und Moos ist auf dem Boden festgeschnürt, und in der nächsten Woche schlüpfen hoffe ich nochmal zig kleine Racker..


    Bin im moment mittelstandslos und kann mir keine neuen Hygrometer kaufen, bisher spritze ich einmal morgens und einmal abends Wasser hinein, reicht das, will sie ja auch nicht ersaufen lassen??


    Sollte ich lieber andere, grössere Boxen nehmen???


    Ich füttere sie bisher mit Drosos, sind immer genügend drinnen...


    Was vergessen???


    Gruß Krishan

  • Hallo Krishan,


    hatte heute selbst einen Schlupf Hierodulas (zwar weitaus weniger, aber es war auch die letzte Ootheke des Mädels).
    Grundsätzlich fressen die Kleinen die ersten 1-3 Tage nichts. In dieser Zeit musst du sie unbedingt mit Flüssigkeit versorgen. Keine Ahnung wie schnell diese bei dir abtrocknet, aber 2 mal tägl. reicht vollkommen.
    Die Häutung zur L1 aus der Primär- oder Prälarve (das kleine Häufchen was sich aus der Ootheke abseilt) ist halt nun mal eine Steigerung der Fresshaut. Sie ist die ersten Stunden/Tage sehr anfällig. Ausfälle sind aber normal (wirst sicher noch bekommen wenn sie noch nicht eingetreten sind).
    Bei der Größe besteht noch kein Kannibalismusdrang. Erst ab L2 aufwärts kommt es gelegentlich dazu (was du bei der Menge wohl begrüßen wirst, weil soviele bekommt man nicht los). Hab sie selbst immer 30-50 auf einmal in einer 5 L Box mit Strumpfhosen-Decke damit die Drosos drin bleiben. Gefüttert werden die Kleinen mit Drosophila melongaster. Drosophila hydei und Co. wird gelegentlich erbeutet, das wird aber nicht zum Ãœberleben der Kleinen reichen. Sie sind sehr zurückhaltend gegenüber großer Beute. Daher auch der nicht so starke Kannibalismus, welcher oft beschrieben wird. Z.B. war ich diesen Sommer 10 Tage in Andalusien. In dieser Zeit reduzierte sich der Bestand von ehemalig 45 Tieren auf 40 (Größe L3). Sie saßen je in 10 ner Gruppen (bzw. eine 5er) in 2 L Boxen.


    Die Art ist unkaputtbar also keine Angst wenn die Eine oder Andere sich verabschiedet


    Gruß
    Tobias

  • Hallo Krishan,


    erstmal herzlichen Glückwunsch zu dem großen Schlupf.


    "Oothek" schrieb:


    Also, die Boxen sind die Standard Futterboxen aus der Zoohandlung, wenn man ein paar Heimchen, Grillen etc kauft...


    Was mir nicht ganz klar ist: Hälst du sie nun in Heimchendosen oder in den etwas größeren Faunaboxen?
    Wenn es die kleinen Heimchendosen sind, ist es mir ein Rätsel, wie du ca. 100 Tiere in einer Heimchendose hälst.
    Besser wäre natürlich eine größere Box.


    Der Bestand wird sich durch die natürliche Auslese und Kannibalismus noch ca. um die Hälfte reduzieren.
    Danach ist die Frage, was du mit den Kleinen machen möchtest.
    Möchtest du nur für dich Nachzuchten großziehen, oder auch welche im Marktplatz anbieten.
    Davon hängt es ab wie du sie halten solltest.
    Wenn du nur für dich welche haben möchtest, lässt du sie zusammen, wenn nicht, mußt du früh anfangen sie zu trennen.


    @ Tobias

    "nemesis09" schrieb:


    Die Häutung zur L1 aus der Primär- oder Prälarve (das kleine Häufchen was sich aus der Ootheke abseilt) ist halt nun mal eine Steigerung der Fresshaut. Sie ist die ersten Stunden/Tage sehr anfällig.


    Mich interessiert besonders das farblich markierte. Ich habe es mir immer wieder durchgelesen, komme aber nicht dahinter, was du damit meinnst.

    War da evtl. wieder der "Tee" oder vielleicht das "Epoxidharz" schuld, wie bei deinem Beitrag in "Do it Yourself" :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
    Der Beitrag war übrigens klasse. Hab mir fast "Pipi" in die Hosen gemacht, als ich das mit dem Tee und Epoxidharz gelesen habe.


    Immer noch lachende Grüße Sunshine

    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf

  • Hallo,


    stimmt. Etwas komisch geschrieben von mir. Gemeint ist : es ist eine Häutung durch welche der neue Chitinpanzer noch nicht sofort ausgehärtet ist. Daher das Futterverweigern und auch hohe Ausfälle in zu kleinen Boxen (oder nach antatschen von jungen Larven).


    Freut mich das mein Beitrag in do it yourself so richtig zum lachen bringt. Zum Einen war es der Sinn der Sache und zum Anderen passierte mir das wirklich (an dieser Stelle noch mals : nicht nachahmen !).


    Gruß
    Tobias

  • Hey,


    ich würde auch sagen, sei froh, wenn einige gefressen werden, denn so viele wirst du auf einmal nicht los und könntest auch nicht mehr Herr der Lage zu Hause werden....
    Daher sei froh, wenn es weniger werden ;)


    LG
    Micha

  • Niemals werde ich froh drum sein, wenn auch nur ein einziges Lebewesen diese Welt verlässt, außer wenn's meine bescheuerte Mitbewohnerin ist!!


    Naja, und ich glaube, ich habe hier bestimmt Abnehmer für ca 100 Kleine, und dann hier noch und ein paar will ich ja auch behalten ^^ und Selektion....



    Wird schon werden...

  • Wie jetzt? Das ist der ganz normale und vorgesehene Kreislauf der Natur? Würden alle Lebewesen bleiben, gäbe es für keins davon mehr ein Stück Lebensraum?


    Nachdenklich, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Huhu,


    ja ich sehe das genau so wie du Kornelia....
    Fressen und gefressen werden, dass ist ein natürlicher "Vorgang"....


    Das wird man NIE unterbinden können und ich persönlich glaube, man sollte es auch nicht....


    Gruß
    Micha

  • Das habe ich ja auch nie behauptet, dass man das aufhalten sollte, aber ich bin eben nicht zum Freudentanz bewegt, wenn hier ein Lebewesen aufhört, sein dasein zu fristen, egal welcher natur.

  • Leben heißt Kreislauf, genau betrachtet ist es eine große Runde, die wieder dort beginnt, wo sie anfängt. Und in der ganzen großen Runde lebt ein Wesen vom anderen. Anders gibt es kein Leben.


    Bei mir beginnt diese Runde übrigens mit der Pflanze. Und wenn ich mir betrachte, wie wir Menschen mit Pflanzen umgehen, dann müsste ich mich ständig in die Ecke setzen und weinen ...


    Gruß, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Ja, das mit der Pflanze ist ein gutes Beispiel....


    Oder wir essen Fleisch.... Da werden die Tiere auch getötet, damit wir Sie essen können. Und Tiere werden nicht immer auf humaner Weise geschlachtet!
    Davon können WIR uns auch nicht freisprechen.


    Und, dass die Kleinen sich gegenseitig auffressen ist ein natürlicher Prozess, ohne das WIR dort eingreifen. Das passiert bei Dir, bei mir und auch in der Natur!


    Gruß
    Micha

  • Bevor nun der Aufschrei ertönt: "Ich bin aber Veganer", möchte ich den Faden gern noch etwas weiterspinnen ....


    Wir nehmen Zweige und Moos aus der Natur, um unseren Mantiden (und anderen Terrarientieren) ein angenehemes Zuhause zu schaffen. Damit nehmen wir Kleinstlebewesen das Dach über dem Kopf weg, tragen den Boden unter den Füßen fort ... und stecken das Ganze dann schlimmstenfalls erst einmal daheim in den Backofen?! Dabei würden diese Kleinstlebewesen eher zum besseren Millieu im Becken beitragen, als etwas zu stören. Uns stören sie ... vielleicht ... :?


    Wo fängt es an, wo hört es auf? Wir greifen ständig und ununterbrochen in alle Abläufe der Natur ein, in dem Wahn, wir könnten sie regulieren? Und haben noch nicht einmal die Akzeptanz gegeüber ihren Abläufen? WIR wollen betimmen, wer oder was überlebt, wer oder was nicht? Wie vermessen sind wir Menschlein eigentlich?


    In diesem Zusammenhang möchte ich mal wieder auf den genialen Beitrag zum Thema Impaction von Ingo hinweisen, einfach zum Nachdenken, es geht ja schließlich hier ums Thema Terrarien/Terrarientiere.


    Will ich meinem eingesperrten Tier einen natürlichen Lebensraum schaffen, dann muss ich etwas aus der Natur entnehmen ... oder etwas entnommenes kaufen, das bleibt sich gleich! Schaffe ich meinem gefangenen Lebewesen keinen angemessenen Lebensraum, ist das dann nicht genauso frevelhaft?


    Ich hoffe mal, es kommt rüber, was ich sagen will ... wir können nicht selektiv eingreifen, ohne "Schaden" anzurichten. Wir wollen Mantidenlarven erhalten, verfüttern aber eiskalt Fliegen? Die "gehören" uns ja, haben wir ja selbst gezüchtet? Oder wie jetzt?


    Irritierte Grüße, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • "nemesis09" schrieb:

    In dieser Zeit musst du sie unbedingt mit Flüssigkeit versorgen.


    Brauchen Mantiden dann auch eine Dochttränke bzw Wassergel oder ist damit die Luftfeuchtigkeit gemeint ?

  • Hallo Arsat,


    hatte es eigendlich noch nie ausprobiert ob Mantiden auch an das Gelee gehen. Denbar wäre es, aber gerade die L1-er verdursten eher als das sie eine große "Wanderung" zu den Behältern machen. Sie müssen es als Wasser registrieren sonst nehmen sies nicht an.
    Selbiges gilt auch für den Docht.


    Einfach die ersten Tage 2-3 mal tägl. sprühen und schon können sie sich bedienen. Einfacher gehts nicht.


    Gruß
    Tobias

  • Hi Tobias,


    ich habe durchaus schon kleine Larven an den Dochttränken gesehen ... ;) ... aber eben nur die Kleinsten, später nicht mehr.


    Gruß, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Mich würde mal interessieren: Bei sagen wir 300 Larven, wie viel Ausfall muss man provozieren? Ich gehe davon aus, dass mindestens die Hälfte der Tiere gar nicht die Voraussetzung (Stärke) erfüllen, um auch nur die erste Häutung zu schaffen? Oder ist das ne fehlannahme? Ich meine, Arten, bei denen viele Eier gelegt werden, ist das so, weil von Natur aus ein großer Ausfall zu erwarten ist.


    Gruß,
    Michael

    Zur Zeit im Glaskasten:


    Hierodula Membranacea (L4)


    Limicolaria Flamera


    Spirostreptus brachycerus

  • Hallo Michael,


    Bei sagen wir 300 Larven, wie viel Ausfall muss man provozieren?


    Meinst du, mit wieviel Ausfall du rechnen mußt?
    So genau kann man das nicht sagen. In freier Natur gibt es Fressfeinde, in einem Terrarium nicht.
    Klar, es werden nicht alle durchkommen!
    Doch hängt viel auch von der Größe des Terrariums, den Versteckmöglichkeiten und vom Futterangebot ab.
    Wenn du also alle 300 Larven in einzelnen Terrarien aufziehen könntest, würdest du mehr durchbringen.
    Die würde ich aber nicht füttern wollen.


    Liebe Grüße, Tanja

    Die ganze Kunst des Redens besteht darin, zu wissen, was man nicht sagen darf

  • Eigentlich meinte ich damit: Für wie viel Ausfall sollte man "sorgen", inden man sie zusammen lässt, damit die, sagen wir mal schwächeren aussortiert werde?

    Zur Zeit im Glaskasten:


    Hierodula Membranacea (L4)


    Limicolaria Flamera


    Spirostreptus brachycerus

  • Im Zweifelsfall lässt Du sie so lange zusammen, bis nur noch die von Dir gewünschte Anzahl übrig ist!


    Ich versteh Sinn und Zweck Deiner Frage auch nicht ganz ... :roll:


    Gruß, Kornelia

    Unterstützende Mitarbeiterin im Sinne eines funktionierenden Forums ... ich danke für gute Zusammenarbeit ... ;)

  • Nagh.


    Ganz einfach: Es geht mir darum, wie viele man mindestens "aussortieren" müsste, um eine gesunde, möglichst stabile Erblinie zu erhalten. Die Tierchen sollen groß und stark werden, deshalb sollten die Schwächsten möglichst weg sein. Ganz einfach eigentlich, darum ging es mir.


    Wichtig ist es mir auch zu wissen, wann man damit aufhören sollte, ich will die Linie ja nur stärken und nicht ausdünnen. O_o

    Zur Zeit im Glaskasten:


    Hierodula Membranacea (L4)


    Limicolaria Flamera


    Spirostreptus brachycerus