Hierodula membranacea Gruppenhaltung

  • Moin! Ich habe ja seit etwa 2 Stunden meine Scheiben für das neue Terrarium...und die Erde auch heute Abend gegen 22 Uhr. Da ich noch ne ganze Oothek habe, dachte ich mir, ich könnte es ja mal versuchen mit der Gruppenhaltung. Das Terrarium ist 70cm x 40cm x 60cm (B x T x H) - genuf Futter hätte ich vermutlich immer. Ich habe auch noch 2 je 10l-Boxen zur Not. Kann ich in dem großen Terrarium Hierodulas vergesellschaften? Und wenn ja, wie viele etwa?

    Viele Grüße,
    Dennis


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

  • Hey,


    die ersten 2-3Stadien wirst du sie ohne große Ausfälle zusammen halten können. Spätestens ab L4 werden sie sich dann gegenseitig dezimieren.
    Wenn man bei Hierodula membranacea von "Gruppenhaltung" spricht, so sind zu 99% die ersten paar Larvenstadien oder (adulte) Männchen gemeint.
    Was du machen könntest, wäre die Oothek in dem großen Becken schlüpfen zu lassen.


    Liebe Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Abend,


    Gruppenhaltung kannst du bei den wenigsten Arten machen und auch bei denen gibt es ab und an die Ausnahme, dass mal ein Tier gefressen wird.
    Und die Art Hierodula membranacea ist dafür nicht geeignet, außer es handelt sich eben wie schon gesagt um die ersten Larvenstadien.


    Gruß, Jasmin

  • Hallo,


    Meik hat zu dem Thema mal ein Experiment gemacht (allerdings mit einem viel größeren Becken):
    Erster Versuch der Gruppenhaltung von Hierodula membranacea


    Das schien unter gewissen Vorraussetzungen zu funktionieren.


    Trotzdem würde ich Dir davon abraten.


    Gruß,
    Tristan

    “Human beings, who are almost unique in having the ability to learn from the experience of others, are also remarkable for their apparent disinclination to do so.”
    ― Douglas Adams, Last Chance to See

  • Hey,


    es ist bekannt, dass sich bei den meisten Arten (auch denen, die als aggressiv gelten) die Männchen in Gruppen halten lassen. Einige Beispiele sind nur Hierodula membranacea, Sphodromantis viridis, Hymenopus coronatus, Pseudocreobotra wahlbergii, ...
    Das liegt einfach daran, dass die Männchen auch weniger verfressen sind.


    Liebe Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

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  • Naja, das ist schlecht. Es gibt für mich leider keine Möglichkeit, andere Terrarien hinzustellen. Demzufolge müsste ich die eine Terrarienseite mit Weibchen, die andere mit Männchen vollstopfen...das Problem dabei: In der anderen sind Riesentausendfüßer und Rosenkäfer...


    ---> Kann ich denn die Gottesanbeterinnen (die Männchen, da die ja nich soo aggressiv sind) mit Pachnoda marginata peregrina und Archispirostreptus gigas zusammenhalten? Ich meine...Haltungsparameter stimmen überein, am Tage 26-28, nachts 20-22°C, RLF 70%...
    Ich mache das nicht sehr gerne, ich bin nich so begeistert von vielen Arten in einem Terrarium...andererseits will ich weder die Mantidenzucht, noch die Rosenkäfer- und Riesentausendfüßerzucht einstellen...letztere halte ich schon seit 4 Jahren, ich will mich nicht von ihnen trennen.....was meint ihr dazu?

    Viele Grüße,
    Dennis


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

  • Hi Scorpino,


    ich fürchte, da hast du gerade nicht zu ende gedacht.

    Demzufolge müsste ich die eine Terrarienseite mit Weibchen, die andere mit Männchen vollstopfen...

    Die Weibchen werden sich gegenseitig dezimieren, bis nur ein Tier übrig bleibt. Die kannst du einfach nicht zusammen halten.
    Ich sehe nur zwei Möglichkeiten. Entweder mehr Terrarien aufstellen oder den Bestand verringern.


    Freundliche Grüße
    Max

  • Das mit den Weibchen ist mir schon klar, mir reicht ja auch eine davon...wenn die erstmal 3 oder mehr Ootheken gebaut hat, ist für Nachwuchs gesorgt...


    Aber bitte sagt mal was zu der Haltung mit den anderen Tieren...mir ist dabei wirklich nicht ganz wohl. Ich bin mir aber auf jeden Fall sicher, dass die Mantiden die anderen Tiere nicht angreifen sollten, nen Tausendfüßer können die sicherlich nicht festhalten, nen Rosenkäfer wahrscheinlich auch nicht...und wenn, werden sie durch 2mm Chitin niemals durchkommen - vor Allem nicht die Männer...

    Viele Grüße,
    Dennis


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  • Verstehe ich das jetzt richtig? Natürliche Auslese im Terrarium, das stärkste Weibchen überlebt?
    Also damit hätte ich ein Problem!
    Schon klar, dass schwächere Tiere verenden, alle bekommt man wohl nie durch. Aber ansonsten werden die Tiere aufgezogen und gepflegt. Abnehmer findet man immer. Dann lieber die Ootheken nicht entwickeln lassen, als die Tiere zusammengepfercht halten, bis sie sich gegenseitig aufgefressen haben.
    Na ja, ist sicher Ansichtssache.



    Freundliche Grüße
    Max

  • nen Tausendfüßer können die sicherlich nicht festhalten


    Hast du dir schonmal diverse Videos auf youtube angeschaut? Vielleicht schaffen sie keinen erwachsenen, aber selbst da würde ich den "Biestern" zutrauen, dass sie es mal versuchen...
    Zu den Käfern... ich würde es nicht probieren, wenn ich die Tiere behalten will...


    Ernsthaft: Überleg dir, ob du diese Art wirklich züchten willst und musst. Du könntest auch einfach 1Weibchen in einem Terrarium halten. Dann ist danach eben Schluss und du hast keinen Nachwuchs. Diese Art bekommst du auch wieder! Oder du holst dir Tiere, die du in Gruppen halten kannst...


    Liebe Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

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  • Okay...ich hab mich mal bei Mantisonline umgeschaut - es gibt 2 einfach zu haltende Arten die gering aggressiv sind. Oxyopsis gracilis gefällt mir da besonders...sieht ja aus wie eine kleine Hierodula membranacea...


    Ich schau mich mal in der Umgebung nach Züchtern um...ich weiß, dass hier irgendwo ein Ziemlich großer Mantiden- und Phasmidenzüchter ist, wo genau kriege ich noch heraus.


    Und Max: Ich habe das letztes mal eigentlich auch so gemacht, damit die stärksten Tiere überleben - und ich bei einem Weibchen nach der Paarung gute Chancen habe, dass sie überlebt und fleißig Ootheken baut....so hat es mir ein anderer Züchter gesagt. Natürliche Auslese eben...und so qualvoll ist es ja eigentlich nicht, denn die Tiere haben einerseits kein Schmerzempfinden, andererseits kommt der Kopf so oder so fast immer zuerst auf die Speisekarte...



    PS: Die andere Art, die einfach zu halten und nicht aggressiv ist, ist Phyllocrania paradoxa....gefällt mir aber nicht so gut, weil ich grün und offensichtlich schöner als vertrocknetes Laub finde ^^

    Viele Grüße,
    Dennis


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

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  • Mein Senf dazu:

    Oxyopsis gracilis gefällt mir da besonders...

    Stimmt, nette Art. Normaltypus, grün, kleiner als Hierodula und gruppenverträglich. Die Nymphen fressen sofort kleine Drosos. Auch positiv ist dass die Nymphenzahl pro Oothek im Rahmen bleibt, falls du nur deine eigene Nachzucht betreiben willst sind 300 Oxyopsis besser als 1000 kleine Hierodula´s pro Generation.
    Haltungsbedingungen sind ähnlich. Wenn du jemanden hast der die züchtet aus meiner Sicht eine gute Wahl.

    S: Die andere Art, die einfach zu halten und nicht aggressiv ist, ist Phyllocrania paradoxa....gefällt mir aber nicht so gut, weil ich grün und offensichtlich schöner als vertrocknetes Laub finde ^^

    Wenn einem eine Art nicht gefällt ist das eben so, grüne Tiere erreichst du aber auch hier per höherer Luftfeuchtigkeit. Dann sehen sie aus wie Laub frisch vom Baum :P


    Gruppenhaltung ist immer so ne Sache, gerade zwischengeschlechtlich. Bei Kerlen gehts ja (fast) immer.
    Es ist zwar auf keinen Fall eine Anfängerart, aber da du ja bereits Erfahrung mit Terraristik hast würde ich dir noch Gongylus gongylodes empfehlen können. Groß, friedlich allerdings sehr wärmeliebend. Die würde sich in deinem Terrarium nicht so verlieren wie Oxyopsis :geek:

    Die Weibchen werden sich gegenseitig dezimieren, bis nur ein Tier übrig bleibt.

    Naja,... das schon aber dass das eine dann völlig ohne Verletzungen da rauskommt ist auch Glückssache. Kann ich gerade bei größeren Arten aus meiner Erfahrung nicht empfehlen.


    Gruß


    Sascha

    Phyllocrania paradoxa
    Theopropus elegans
    Hymenopus coronatus
    Gongylus gongylodes
    Acontista multicolor
    Stagmomantis limbata
    Pseudoempusa pinnapavonis
    Acromantis formosana
    Oxyopsis cf. gracilis

  • Zumal das auch recht wenig mit "Überleben des Stärksten" zu tun hat, sondern eher mit überleben des Aggressivsten und Hungrigsten.
    Und ich bin der Meinung, dass solange man noch nicht im Körper eines Insekts saß, man nicht das Recht hat einem Tier das Schmerzempfinden abzusprechen. Vielleicht empfinden sie anders als wir Schmerzen, vielleicht empfinden sie wirklich keine Schmerzen, aber es deswegen darauf ankommen lassen... Wieso züchtest du dann nach? Dann kauf dir, wie schon gesagt, EIN Tier und wenn das dann halt gestorben ist, ein Neues.
    Im Übrigen haben Mantiden in jedem Körperabschnitt ein "eigenes" Nervensystem. Die Aussage "andererseits kommt der Kopf so oder so fast immer zuerst auf die Speisekarte..." ist also nur eine rein menschliche Ansichtssache vom Tod. Wenn man es genau nimmt, leben die restlichen Körperhälften (unabhängig vom Kopf) weiter.
    Züchter von Oxyopsis gracilis gibt es wenige in Deutschland, aber mit etwas suchen, wirst du sicher welche finden. Aber auch da kannst du nicht unbegrenzt Tiere zusammen stopfen. Irgendwann wirst du halt mal welche abgeben müssen. Wenn du das nicht willst, gilt auch da: Nur Tiere eines Geschlechts holen, damit du nicht unkontrolliert Nachwuchs hast.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

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  • Hmmm....laut Mantisonline sind Gongylus gongylodes sehr schwer zu haltende Tiere...


    Nun gut, dann werde ich das Recht des Stärkeren eben nicht mehr machen. Man lernt immer was dazu...Leider gibts da echt wenige Züchter...aber ich habe schon eine Idee: Ein Bekannter von mir arbeitet im Senckenberg Institut, die haben ja auch Museen mit Vivarien - ich kriege da vielleicht was her. Zur Not geht ja auch noch das Internet...

    Viele Grüße,
    Dennis


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  • Hmmm....laut Mantisonline sind Gongylus gongylodes sehr schwer zu haltende Tiere...

    Habe den Ratschlag deshalb ja auch ausdrücklich eingeschränkt. Für Anfänger sind die Guten nichts. Man muss schon die Haltungsbedingungen in Terrarien kontrollieren und 35´C bei 50% Luftfeuchtigkeit halten können. Die Schwierigkeit liegt bei dieser Art aber hauptsächlich in Licht und Wärme und das kann man vor Anschaffung testen und wenn es einmal läuft muss man nur noch auf die passende Luftfeuchtigkeit achten.


    Da du bereits andere Terrarientiere hältst bzw. gehalten hast habe ich dich als nicht mehr reinen Anfänger eingestuft.


    Deine Seite "Mantisonline.de" sagt bei Agressivität dieser Art "nahezu nicht vorhanden" und das kann ich nur unterstützen, die sitzen teilweise sogar auf den Beinen anderer und fressen gemeinsam eine Fleischfliege -> daher super Rudeltier.


    Ich wollte dich nicht auf Ideen bringen die du (noch) nicht umsetzen kannst, war nur eine Alternative, möglicherweise dann für die Zukunft.


    Grüße


    Sascha

    Phyllocrania paradoxa
    Theopropus elegans
    Hymenopus coronatus
    Gongylus gongylodes
    Acontista multicolor
    Stagmomantis limbata
    Pseudoempusa pinnapavonis
    Acromantis formosana
    Oxyopsis cf. gracilis

  • Eine Herausforderung wäre es in der tat mal. Aber auf 35°C komme ich leider nicht, gleich garnicht im Winter. Das hefitgste was ich je in nem Terrarium hatte waren 33°C. Gut, das war aber ganz ohne Beleuchtung im Sommer vor 2 Jahren (oder 3 oder so), als draußen nahezu 40°C im Schatten waren ^^


    Ich suche mir am besten mal alle Tiere bei Mantisonline raus, die kaum aggressiv sind...


    So, habe mal geschaut. Sind ja eine ganze Reihe, aber die meisten sind eben von den Bedingungen her nicht so toll. 30-40°C schaffe ich nicht. Andere gefallen mir wiederum nicht...so blieben nur Odontomantis micans und Oxyopsis gracilis übrig. Das Problem bei ersteren ist, dass die echt winzig sind...und ob es denen in nem 180l-Becken so passt? Sicherlich kommt es gut, wenn viel Platz ist --> Ist ja Naturgetreuer. Die andere Sache ist dann das Futter...Ausgewachsene Tiere fressen Drosis, und die ganz kleinen? Da muss ich dann Springschwänze nehmen, die mag ich gar nicht ^^


    Also bleibe ich bei Oxyopsis gracilis...
    Hat vielleicht noch jemand mit anderen Tieren Erfahrung, die sich sehr selten anfressen und eine Temperatur von so 20-30 °C brauchen?

    Viele Grüße,
    Dennis


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  • Tja, da hilft nur googlen, bei Züchtern anfragen und hoffen, dass jemand welche zur Abgabe hat, der sie dir verschickt.
    Irgendwo habe ich letztens welche gesehen... wo, weiß ich aber nichtmehr!


    Grüßle,
    Regina


    Edit: Schau mal bei terraristic.com...

    "Jetzt koch ich Mama"

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  • Ja, dem Richard Meyer habe ich schon ne Mail geschrieben. Olli hat mich drauf gebracht =)

    Viele Grüße,
    Dennis


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.

  • Yeah, er hat mir schon geantwortet und noch L2 Tiere da :D Bin überglücklich! Dazu noch ein recht preiswertes Angebot...Herrlich! Wenn das Paket am Montag losfährt, kommt es ja wahrscheinlich Dienstag bereits an...ich kaufe 3 Pärchen. Ich melde mich dann wieder!

    Viele Grüße,
    Dennis


    Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken.