Ootheken in zu kalter Umgebung

  • Hallo Zusammen,


    habe es schon über die Suchfunktion versucht aber nicht so richtig was gefunden.


    Mich würde interessieren was mit Ootheken passiert wenn sie zu kalt aufbewahrt werden.


    Im speziellen Fall ist folgendes, ziemlich dämliches passiert. Mein Bruder war kürzlich im Urlaub. Er hat seine Sybilla dolosa Ootheken im Terrarium belassen und über eine Zeitschaltuhr die Lampe gesteuert.
    Während er weg war fiel allerdings in dem Raum die Heizung aus und die Temperaturen sanken über mehrere Tage auf 11-12 Grad.
    Unser Vater hat natürlich in dem Moment nicht an die Ootheken gedacht und sie in dem kalten Raum gelassen.
    Als mein Bruder dann kürzlich wieder heim kam hat er sich erstmal geärgert.:-/


    Jetzt sind die Ootheken wieder bei den Wunschbedingungen inkubiert, aber die Frage ist natürlich ob da jetzt überhaupt noch was schlüpfen wird.


    Wie wirkt sich das aus, komplett alle "tot"? Oder vielleicht verringerte Schlupfrate, längere Zeit bis zum Schlupf? Vielleicht auch Artabhängig?


    Kenne es nur von meinen Stabschrecken dass da auch noch nach Kühlschranklagerung was schlüpft - aber das ist ja was anderes als bei Mantiden.:-D


    Und wo wir schonmal beim Thema sind würde mich auch interessieren ob es sich sagen lässt was es für Auswirkungen hat wenn man eine Oothek die zb 28-30Grad haben soll nur bei zb 25Grad zeitigen würde.
    Schlüpft da trotzdem was?


    Schonmal danke für eure Hilfe.


    Liebe Grüße, Lorchen

  • Hey,


    wie du's schon angesprochen hast ist das auch artabhängig inwieweit im Habitat auch solche Extreme erreicht werden. Innerhalb von wenigen Tagen stirbt da zwar so schnell nichts ab bei zweistelligen Plusgraden, zumal die Tageswerte durch die Zeitschaltuhr ja geregelt waren, aber verzögern wird es sich dadurch allemal.


    Würde das auch bei Phasmiden nicht pauschalisieren. Was bei Ramulus artemis klappt muss nicht unbedingt auch bei Achrioptera fallax (als Beispiel) hinhauen.


    Zu deiner Frage ob selbst bei dauerhaft kühlerer Inkubation was schlüpft muss man wiederum auf die Artabhängigkeit verweisen und selbst dann ist es kein Garant fürs Schlüpfen ode Nichtschlüpfen. Müsstest ausprobieren aber auch mit Ootheken von verschiedenen Weibchen.


    Liebe Grüße
    Tobias

  • Okay, danke.


    Wollte es auch nicht für Phasmiden pauschalisieren sondern es nur als Beispiel anführen damit nachvollziehbar ist wie ich drauf komme.;-)


    Die Oothek war zum Zeitpunkt bei dem sie so abgekühlt wurde ungefähr 6 Wochen alt, also möglicherweise kurz vorm schlüpfen!? Bei der Art sind glaub ich 5-7Wochen die Regel wenn ich mich jetzt nicht täusche, zumindest ist die letzte nach 6 1/2 Wochen geschlüpft.


    LG, Lorchen

  • Guten Abend,


    ich habe diese Art bis vor kurzem über mehrere Jahre gehalten (und werde es auch wieder, sobald ich die Möglichkeit habe!).


    Prinzipiell hat bei mir die Art bis zum Schlupf selten deutlich länger als 4Wochen gebraucht. 6Wochen würde ich eher als die Ausnahme, als die Regel sehen. Leider habe ich mein Büchchen nicht dabei, da habe ich über mehrere Generationen die Ablage und Schlupfdaten notiert, dann könnte ich's dir genauer sagen...
    Meine Vermutung also, da hat schon vorher was nicht gestimmt...


    Generell gibt es Arten, die stecken eine "kühlere Zeit" besser weg, als andere. Ob da Sibylla dolosa dazu zählt? Hier hab ich dir mal ein Klimadiagramm der Art. Im Winter, wenn Regenzeit ist und die Biester schlüpfen, ist die Temperatur eher noch konstanter als über den Rest des Jahres. Das erklärt auch recht eindeutig, weshalb die Tiere ab etwa L3 keine Mucken mehr machen...


    Wichtig ist bei den Ootheken aber aus meiner Sicht vorallem, dass sie nicht austrocknen. Ich habe sie immer recht bald nach der Ablage aus dem Becken raus und in eine "Schlupfdose". Da verwende ich schon seit Jahren die gleiche verranzte, weil ich da einfach weiß, dass es klappt... 27°C sind bei weitem ausreichend.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hey Regina,


    die Nachwerte tragen da auch nicht ganz unwesentlich zur kürzerer Inkubationszeit bei. Wo lagen sie bei dir durchschnittlich ?


    liebe Grüße
    Tobias

  • Nabend *gähn*,


    so genau weiß ich das nicht. Aber da das Ganze in zwei unterschiedlichen Räumen (Umzug dazwischen) geklappt hat und ich den Ersten bei den ersten zwei Generation nicht übermäßig hochgeheizt habe, dürfte dass nun nicht den übermäßigen Unterschied machen, ob man nachts 20°C oder 24°C hat. Wie gesagt... Klimatabelle anschauen, dann sollte klar sein, dass sie vorallem im Winter über Nacht keinen kalten Hintern haben wollen.
    Da stellt sich dann auch nichtmehr die Frage, ob es schneller oder weniger schnell geht, sondern ob's überhaupt klappt oder nicht!


    Grüßle,
    Regina


    P.S.: @Lorchen: beobachtet es noch 1 oder 2Wochen, aber wenn dann nix kommt, könnt ihr sicher sein, dass es nix mehr wird.

    "Jetzt koch ich Mama"

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  • Hallo zusammen,


    ich hoffe ihr hattet alle schöne Feiertage.


    Ich wollte nur nochmal berichten, dass aus der Oothek am Heilig Abend tatsächlich noch 16 Kleine "Weihnachtsmantiden" geschlüpft sind. :D :)


    Regina kann sicher durch ihre Erfahrung mehr dazu sagen wieviele sonst so durchschnittlich schlüpfen (!?), bei uns waren es die letzten Male aber über 30 Kleine, also vermute ich mal dass die Schlupfrate durch die Temperatur doch stark verringert wurde.
    Bin aber einfach froh dass überhaupt noch was geschlüpft ist.


    Liebe Grüße, Lorchen

  • Gratuliere!
    Wow, dass wäre dann aber die so ziemlich längste Zeitspanne bei dieser Art, von der ich weiß ;)
    Die Schlupfzahlen sind da doch recht variabel, abhängig von Größe, Alter des Weibchens, Zeitspanne zur letzten Verpaarung, "Bauart" der Oothek, ... Im Idealfall können es schon mal 40-50 sein, dass ist aber eher die Ausnahme, als die Regel. 30 bis 40 sind wohl eher die Norm, wenn das Weibchen noch jünger ist. Meine Weibchen legen meist im Abstand von 7-10Tagen ihre Ootheken, da müssen sie dann aber wirklich immer ordentlich wohlgenährte Fliegen zur Verfügung haben. Nach etwa der 4ten Oothek sinkt dann aber auch die Zahl der Schlüpflinge auf um die +/- 20.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

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