Zivilcourage

  • Hallo,


    War heute mitten im Geschehen mehrerer kleiner Unfälle, sicher kein Thema für ein Mantidenforum ... Oder doch? Möchte hier nur kurz zum Ausdruck bringen, dass 90 Prozent, zumindest heute an dieser Unfallstelle, unsere lieben Mitmenschen nur doof guckenend an umgekippten Autos vorbeifuhren.


    Zivilcourage und Hilfeleistungen ... Begriffe die offenbar verloren gehen. Ich fands beschämend :(


    Gruß

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  • ich glaub, dass sich ganz viele Leute überfordert sehen...in den paar Sekunden des Vorbeifahrns. Zudem kommst auf den Schlag Mensch an, manche sind halt "unterwegs " wie ne Rolle Schlaftablette.


    ansonsten Jupp... Wobei ich in solchen Situationen der absolute Chaot bin ( vlt auch in andern ) mein mitfahrender Sohn, war da flotter und wesentlich geschickter unterwegs.


    doch ab und an, trifft man auf total tolle Leute in allen Alterschichten. Wäre wünschenswert wenn jene mehr Einfluss auf Menschen die nur bei sich sind ... Einfluss hätten.

  • Hehehehe, das kenne ich. Ich wäre auch überfordert. Aber toll das du und dein Sohnemann den Mut haben anzuhalten und zu helfen.
    So ein paar einzelne nette, hilfsbereite und offene Menschen gibt es schon. Der Großteil allerdings ist nur sich selbst nahe. Was drum herum ist, interessiert dann nicht. Eigentlich traurig

  • Hi!
    Ich kam letztens im Oktober (ja, da hatten wir ja schon paar Tage Schnee) auf unserer einspurigen Landstraße um die Kurve, und da lag ein großer Lastwagen umgekippt auf der Seite. Das Führerhaus hing den Abhang runter. Selbstverständlich hab ich angehalten, ging ja gar ja nicht anders. In dem Moment aber nur Stoßgebet zum Himmel geschickt, daß der Fahrer nicht verletzt sein möge. Denn im Ernst: Führerschein mit 18, damals Erste hilfe Kurs und das niemals angewendet und davon im Ernstfall noch im Hirn festsitzend? Der Fahrer jedenfalls war unverletzt, hatte sich auf sein navi verlassen. Er hatte schn selber seinen Spediteur angerufen, irgendwann nachts kam dann großes Gerät, um das Ding wieder flott zu machen.
    Mein mann und ich hatten uns da aber fest vorgenommen, bei nächster Gelegenheit nochmals einen Erstehilfekurs zu machen. Wie das aber so ist - beim guten Vorsatz bliebs.


    Ein anderes Mal fuhr ich nächtens auf einsamer Landstraße und da hielt ein Auto mit warnblinklicht. ich hab angehalten, der Fahrer hatte ein Reh angefahren und hatte schon selber die Polizei verständigt. Zuhause bekam ich dann Schimpfe von meinem Mann: wie kann man als Frau nachts alleine im Wald anhalten und aussteigen?! Das ist dann die andere Seite...


    Grundsätzlich sind wir hier auf dem Land im Großen und Ganzen sehr hilfsbereit. Festgefahren Autos werden von den Bauern ohne viel Federlesens rausgezogen und ich selber mit Panne bekam auch mit dem ersten Fahrer Hilfestellung.
    Anders, wenn ein Unfall passiert ist und schon einige Autos rumstehen. Dann fahr ich weiter, bin ja kein Gaffer. Die Linie zwischen Hilfestellung und Schaulustigkeit ist recht dünn, dann muss jeder selbser entscheiden.


    Viele Grüße, Andrea

  • Bisher bin ich, abgesehen von einer Weile als ich bei der Rettung Praktikum gemacht habe ;) , noch nicht zu "richtigen" Unfällen dazu gekommen.
    Gelegentlich ein Auto, das mit Warnblinker am Straßenrand stand, mal waren die auch zu zweit (Auffahr-Rumpler mit Blechschaden) ... Stehenbleiben tu ich generell, und frage mal nach ob man behilflich sein kann. Ein Mal konnte ich mit einem Handy aushelfen, jemanden anzurufen ("Papa mein Auto ist ausgegangen und macht nix mehr ;( " Gott hatte ich Mitleid...).


    Wenn da schon wer steht und hilft, fahre ich weiter. Brauchen ja nicht fünf Leute auf einen Liegengebliebenen rauftrösten. Wenn was Größeres ist würde ich eventuell trotzdem stehen bleiben, kommt auf die Situation an.


    Ich bin aber auch schonmal vorbei gefahren und hab erst 100m weiter gestoppt, um von dort einen Notruf abzusetzen, weil mir eine Situation suspekt war und ich Angst hatte, auszusteigen. :pardon: Die Jungs in der Rettungsleitstelle fanden es gut, dass ich wenigstens angerufen habe, und haben mir versichert dass ich mich auch nicht der unterlassenen Hilfeleistung schuldig mache, wenn ich mich nicht aussteigen traue.
    Dort stellte sich dann übrigens heraus, dass der Fahrer zwar sowohl harmlos als auch unverletzt, dafür aber auch Hundemüde war...


    Nur so am Rande: Auch einfach vom Auto aus einen Notruf abzusetzen gilt als Hilfeleistung.
    Und jede Erste-Hilfe-Maßnahme, egal wie ungeübt sie sein mag, ist besser als Keine. "Falsch machen" kann mans eigentlich nicht.


    -Kraehe