Präparation

  • Guten Morgen!


    Vielleicht findet sich ja noch jemand der Erfahrung damit hat, dass in diesem Thread fortzuführen ist auch insgesamt ein guter Gedanke. Ich störte mich eher etwas an der direkten Frage an den Themenstarter.


    Liebe Grüße,
    Marco

  • Falls es jemanden interessiert, oder jemand nur mal wissen mag wie sowas dann aussehen kann, schreibe ich noch einmal :)


    Ich habe jetzt mal bewusst auf das Ausnehmen des Tieres verzichtet und es einfach so genadelt und trocknen lassen, bisher kann ich keine Anzeichen von Schimmel oder ähnlichem erkennen, scheint also auch zu gehen. Vielleicht liegt es aber auch an dem Kampfer im Insektenkasten, das kann ich leider nicht beurteilen.


    Auf jeden Fall hier mal das Ergebnis:


    20170222_215919.jpg


    Gruß, Tobi

  • So, jetzt noch mal paar Tipps vom Fachmann:

    1. Mantodeen werden durch den Mesothorax genadelt! Auf keinen Fall durch den Prothorax ("Halsschild"), wie bei der Hierodula in obiger Aufnahme. Das war nun eine Larve, aber wenn man adulte Weibchen hat, dann ist eine Nadel durch den Prothorax so weit vom Schwerpunkt weg, dass sich das Tier unweigerlich auf der Nadel zu drehen beginnt, nicht selten bricht auch die hintere Hälfte irgendwann ab. Manche Leute nadeln durch den Metathorax, was zwar noch näher am Schwerpunkt ist, aber das ventrale Ohr wird so meist zerstört, und das ist eine für manche Zwecke wichtige Struktur, die frei bleiben sollte. Durch den Mesothorax zu nadeln umgeht das. Hat sich bei mir seit Jahren bewährt.

    2. Die Beine werden seitlich ausgebreitet, aber nicht ganz ausgestreckt, sondern angewinkelt. Spart Platz und man bleibt beim Umsetzen des Tieres nirgendwo hängen. Antennen nach hinten.

    3. Man spannt nur ein Flügelpaar, wenn man denn Flügel zum Spannen hat. Spart auch Platz und das nicht gespannte Flügelpaar zeigt einem, welches Abdominalsegment sie erreichen.

    4. Ausnehmen muss man nur ganz dicke Weibchen. Man muss aber nichts reinstopfen. hat man vor, eines seiner Tiere zu präparieren, so kann man es etwa eine Woche vorher noch hungern lassen. Es dauert etwa 5 Tage, bis der Darm entleert ist. Dem Tier selbst macht das nichts (na ja, außer dem nachfolgenden Killen, das macht ihm schon was...), man muss aber regelmäßig sprühen.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Hallo,


    kann man seine verstorbenen Tiere nicht auch in Harz eingießen?

    Hat das schon mal jemand gemacht und kann man das gut selbst machen?


    Grüße

    Grüße von Noa

    _____________________________________________


    In Gedenken an:

    Hierodula membranacea Khaleesi

    Hierodula membranacea Ramsay

    Creobroter gemmatus Nymeria

    Polyspilota cf. aeruginosa Grauwind

    Hierodula membranacea Hodor

    Chloroharpax modesta Sommer

    Hierodula membranacea Ronnie

    Creobroter gemmatus Blood Rain

  • Hallo Atlantis,

    sehr interessant wie du präparierst.

    Was meinst Du genau mit?:

    "Dem Tier selbst macht das nichts (na ja, außer dem nachfolgenden Killen,
    das macht ihm schon was...), man muss aber regelmäßig sprühen."


    Tötest Du die Mantide wenn Du Sie präparierenwillst? Ich dachte das macht man von Verstorbenen.

    Wenn ja, wie tötest Du Sie dann, oder nadelst Du Sie lebend?

    Wenn sprühst Du an? Das lebende oder das tote Tier?


    Viele Grüße

    Stephan


  • Ich sammle auch, also töte ich regelmäßig auch lebende Tiere, ob nun selbst gefangen oder aus irgendeiner Zucht. Die Betonung liegt hier auf töten, denn mal sollte keine lebenden Tiere nadeln. Was immer man mit dem Tier vorhat, man sollte es vorher schnell und effektiv töten (Äther, Alkohol, Einfrieren etc.). Es sei denn natürlich, es ist von selber gestorben. Wobei sich herausgestellt hat, dass noch dicke Weibchen, die eines natürlichen Todes sterben, sehr schnell zu verwesen beginnen und nachdunkeln, auch wenn man sie ordnungsgemäß präpariert, weil sich der Darminhalt und die darin lebenden Bakterien in die Körperhöhle ergießen. Man kann dem zuvorkommen, indem man, sobald man merkt, das das Tier bald das Zeitliche segnet, da selber nachhilft.


    Das mit dem Sprühen bezieht sich aufs lebende Tier. Wenn man es eine Weile nicht füttert, muss man auf jeden Fall Wasser geben. Ohne Futter halten es adulte Weibchen wochenlang aus, aber man muss sie trinken lassen, damit es keine Tierquälerei ist. Gottesanbeterinnen sind auf lange Hungerstrecken eingestellt und zehren vom Fettkörper und den Ovarien, wenn eine Zeitlang keine Nahrung verfügbar ist. Generell füttern die meisten zu viel, aber das ist eine andere Geschichte.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Für Noooa,


    Ich sag mal ganz keck, bei entsprechender Vorbereitung... Müsste das gehen.


    Ich habe dir mal ein paar Fotos angehängt, die Tierische Exmplare sind ca 40 Jahre alt. Da wurde das Giesharz gern noch dunkel, soll mit den neuen nicht mehr passieren. Leute die das sauber hinbekommen, haben damit ne wunderschöne Art und Weise Tote Tierchen aufzubewahren. Finde ich schöner als auf Nadeln...hat natürlich keinen wissenschaftlichen Wert so.

    Grüße Carmen ( hoffe das Bild läd mit hoch)


    P.S. Das Gussteil mit meinem Namen war übrigends die Tischkarte von unserer Hochzeit :) also auch schon fast 30 Jahre alt. Tiere mag nicht gern jeder am Teller haben :))


    Bei Pflanzen gehen die Farben...

  • Hallo,


    gibt es hier zufällig jemanden der mit Harz umgehen kann?

    Meine Mantis ist heute gestorben und ich wollte sie eigentlich als erinnerung behalten.

    Selbst traue ich mich nicht.


    Liebe Grüße

    Grüße von Noa

    _____________________________________________


    In Gedenken an:

    Hierodula membranacea Khaleesi

    Hierodula membranacea Ramsay

    Creobroter gemmatus Nymeria

    Polyspilota cf. aeruginosa Grauwind

    Hierodula membranacea Hodor

    Chloroharpax modesta Sommer

    Hierodula membranacea Ronnie

    Creobroter gemmatus Blood Rain