Verhaltensstudie Hierodula membranacea: Zitterpartie?

  • Heidiho liebe Leute,


    ich habe festgestellt das meine hübschen etwas seltsam sind...aber auch nur wenige aus meinem Bestand. ^^ Manchmal wenn ich ans Terrarium trete fangen sie an (vorallem mein ruhiger Lieblingbock) zu zittern wie Zitterspinnen nur kürzer und kommen näher. ?( Dann bekommen sie meistens auch noch etwas zu fressen. Aber kann man denn allerernstes behaupten das sie so viel Intelligenz besitzen? Wohl kaum aber was ist das? Angst ist es auf keinen Fall! Aggression oder Vorfreude auf das kommende Futter? Ich weiß es nicht. :dash:


    Zur Information: Die Tiere hängen dabei recht entspannt ab. (bei mir hängen die nur rum :D )


    Würde mich interessieren was ihr dazu sagt. Auf bald! :pleasantry:

    Benenne Deine Schwächen und es werden Deine sein.
    Gib anderen die Schuld an etwas und du gibst ihnen die Macht über Dich!

  • Hallo,


    korrigiert mich wenn es falsch ist, aber soweit ich machen sie das um sich zu tarnen. Sobald eine Bewegung Erschütterung wahrgenommen bewegen sie sich auch, um dann wie ein "Blatt" z.B. zu wirken, das im Baum schwingt und vom Wind bewegt wird.


    Gruß, Maggy

    Hierodula membranacea 1.0
    Hierodula majuscula 0.1
    Rhombodera IGM 196 0.1
    Phyllocrania paradoxa 6/1.5
    Hymenopus coronatus 0.1.1
    Heterochaeta occidentalis 0.1


    (rot=verstorben / [color=#009900]grün=aktuell)

  • Hallo,


    so sehe ich das auch. Das machen meine Pseudocreobotra wahlbergii auch. Das Verhalten kann man bei vielen Insekten und Spinnentieren beobachten wenn sie gestört werden.


    Viele Grüße....

  • Hi,


    das beschriebene Tarnungsverhalten kenne ich nur wenn der Wind weht oder sie sich an Beute ranpirschen aber hier wackeln die einfach nur so.

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  • Naja, einfach nur so ist ja nicht ganz richtig- Du hast doch geschrieben das sie zittern wenn Du ans Terrarium gehst- Da Mantiden Sichtjäger sind verfügen sie über sehr gute Seheigenschaften und nehmen dich und Deine Bewegungen vor dem Terrarium war- um Dich abzulenken fangen sie an zu zittern. Das ist völlig normal. Bei wandelnden Blättern ist es so, dass diese nur dann "schaukeln" wenn der Wind weht, bzw. wenn diese sich von A nach B bewegen, also reine Tarnung. Aber bei Mantiden und auch z.B. bei Stabschrecken kommt das Zittern auch als Abwehr vor. Man kann das auch beobachten wenn sie zu satt zum Jagen sind und von einer aufdringlichen Fliege genervt werden.


    Viele Grüße...

  • Hey FettiBouletti,
    falls du das überhaupt noch liest, machen sie das immer wenn du ans Terrarium gehst oder nur wenn du mit Futter kommst, also zu relativ festen Zeiten? Weil Insekten sind in der Lage zum Belohnungslernen. Bienen gehören zu den besten Lernern.
    Das zittern würd ich allerdings wie oben schon erwähnt, nicht als Vorfreude deuten, das wäre zu viel des Guten, sind ja keine Hunde die mit dem Schwanz wedeln ;).

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

    Gongylus gongylodes

    Medauroidea extradentata
    Phyllium phillippinicum
    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

  • Hallöchen,


    naja, ich denke, so kannst du das nicht vergleichen. Auch wenn beides Insekten sind... Nur weil ein Känguru hüpfen kann, kann's der Elefant noch lange nicht.


    sind ja keine Hunde die mit dem Schwanz wedeln ;).

    Na dann pass aber auf... wenn mein Hund mit dem Schwanz wedelt, dann kannst du die Beine in die Hand nehmen :twisted:
    Hunde wedeln nicht nur "in freudiger Erwartung" mit dem Schwanz... da gibts durchaus unterschiedliche "Wedeltechniken". Selbst Innerartlich :D


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Also was ich damit nur sagen, wollte, auch Mantiden sind zum Lernen befähigt, Bienen sind halt die besten Lerner :) und Drosophila die schlechtesten ;). Und ich hab heut nochmal auf Arbeit ein paar PostDocs gefragt, die alle in der Insektenforschung arbeiten und die meinten auch das Mantiden sehr wahrscheinlich Futtergaben lernen können :).
    Aber deshalb hatte ich ja nochmal die Frage gestellt ob das immer nur beim Füttern auftrat ^^.


    Grüße Flo

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

    Gongylus gongylodes

    Medauroidea extradentata
    Phyllium phillippinicum
    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

  • meine machen das auch .... die Tenodera Sinensis und meine Hierodula G. .....


    Wenn man sie leicht anpustet, wenn sie ein beutetier anvisieren .... gehen se auch langsam auf dieses zu .... ist also wie in
    der natur wenn wind weht .... alles tarnung :P

  • Hey,
    ja wäre mal interessant was man denen so alles beibringen kann ;).


    Grüße

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

    Gongylus gongylodes

    Medauroidea extradentata
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    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

  • Huhu,
    also was das Balzverhalten angeht, kann man Drosophila beispielsweise ganz cool konditionieren. Wenn du zB ein Männchen mit einem bereits verpaarten Weibchen zusammenbringst, wird dieses zunächst balzen wie bescheuert (das sieht ganz lustig aus- sie führen dann ein kleines 'Tänzchen' auf und schlagen wie bekloppt mir einem Flügel). Das bereits verpaarte Weibchen wehrt das verhalten des Männchens i.d.R. ab und kann dabei auch schonmal ganz schön ruppig werden ;)
    irgendwann gibt das Kerlchen auf...
    Packst du den,mittlerweile, im wahrsten Sinne des Wortes demotivierten Kerl dann zu einem noch jungfräulichen Weibchen, wird dieser zunächst kein Balzverhalten zeigen. Gut, irgendwann probiert ers dann doch, aber die Zeit, die bis zum ersten 'Versuch' verstreicht, ist durchschnittlich länger, als bei einem 'unvoreingenommenen' Männchen :-P. Es gibt noch ne Muntante ('dunce-' oder so...) die das zB nicht 'lernen' kann. Unsere Neuroleute machen auch noch andere, ganz witzige Sachen mit Drosophila ^^
    Also, ich gebe dir Recht, Flo- die allerhellsten sind sie nicht, aber son bisschen lernen ist schon drinne ;)


    Grüße,


    Anna

  • Interessant find ich übrigens den Grund für die geringe Intelligenz. man müsste meine eine normale Stubenfliege, die kapiert, dass da eine Scheibe ist hätte nen Vorteil. Das trifft sogar auf das individuum zu. Allerdings benötigt ein größeres Gehirn auch mehr Energie. Das haben Wissenschaftler mal getestet und die Lebensspanne bei Fliegen mit höherer Gedächtnisleistung sank erheblich. Im Endeffekt leben dumme Fliegen länger und das hat alles seinen Sinn. :)

    Gruß,


    Florian

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von kakihara ()

  • Hallo Anna,
    was machst du denn, dass du auch mit Neuro zu tun hast?


    Also ich hab hier grade ein aktuelles Paper liegen, dass sich genau mit dem Thema befasst. Undzwar ist es so, dass die Männchen zu verpaarten Weibchen gesetzt werden, sie balzen und lernen, dass verpaarte Weibchen sich nicht nochmal paaren wollen. Werden sie nun zu unverpaarten, also jungfräulichen Weibchen gesetzt, beginnen fast 100 % der Männchen wieder zu balzen, da Sexualpheromone von den Weibchen abgeben werden. Werden sie jedoch zu anderen vorher verpaarten Weibchen gesetzt, balzen sie nicht, da die Pheromone fehlen und sie gelernt haben, dass balzen dann nichts bringt. ("Keleman et al. Dopamine neurons modulate pheromone responses in Drosophila courtship learning. Nature (2012)").
    Sehr interessanter Artikel :). Ich weiß nicht ob der ohne Uni-Internet-Zugang frei zugänglich ist, aber Interessierte können es ja versuchen :).


    Grüße
    Flo

    Phyllocrania paradoxa
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    Euperipatoides kanangrensis

  • Aber deshalb hatte ich ja nochmal die Frage gestellt ob das immer nur beim Füttern auftrat .


    Hallo Flo,


    jup so ist es. Die Tiere stehen in einem Hobbyraum/Aquarien-,Terrarienzimmer. Also Morgens vor der Arbeit gehe mal rein und erledige da einige Sachen. Dann sind sie total ruhig - vllt. in diesem zusammenhang zu erwähnen das sie noch nie gedroht haben auch wenn eine dicke Hundenase an der Scheibe klebte also extrem relaxte Individuen. Abends ist Futterzeit und meiner Meinung nach sind sie zumindest so lernfähig das sie wissen wenn ich mit der Dose ankomme, das es gleich etwas gibt (schließlich bekommen die ja nicht jeden Tag etwas) und nehmen immer an der Futter-Stelle platz (für die ganz schlauen, nein sie sitzen nicht nur auf ein und der selben Stelle sondern laufen auch mal rum...)


    Ich offne die Futtertierpackung und sie fangen an zu zittern, dann ist etwas vorsicht geboten da die kleinen dann alles packen wollen was auf der Stelle platziert wird. Ich denke das es ein Lernen nach gewohnheit ist. Da wo sie am meisten fressen können kommen sie natürlich immer wieder hin, da es aber nicht jeden Tag Futter regnet gehen sie auch wieder woanders hin. Allerdings war mir bisher nur bekannt das Wirbeltiere zu so einem Verhalten fähig sind.


    Grüße

    Benenne Deine Schwächen und es werden Deine sein.
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