was für eine Art ??

  • Zitat

    sowie verschiedene Stämme


    Das hat mit den Stämmen gar nichts zu tun.
    Es gibt auch keine Stämme die nach Farben gehen. Sonst müsste jede
    grüne Hierodula in einem Stamm sein, eine braune ein anderer Stamm. Macht
    aber kein Sinn, weil aus einem Schlupf sowohl braune als auch grüne hervorgehen.
    Nein, auch kein Mischstamm ;) Das gleiche gilt für etliche andere Arten, die Farbmorphen
    (so nennt sich das nämlich) herausbilden. Phyllocrania, Mantis religiosa, Hymenopus, Sphodromantis
    Hierodula, und und und.

    Gruß
    Jenny
    ---------------------------------


    Wie poste ich falsch?
    Nachdem ich Google, das Wiki und die Suche
    erfolgreich ignoriert habe erstelle ich zwei bis fünf neue Themen,
    in den falschen Unterforen, mit kreativem Titel und undeutlichem Text,
    unter dem sich jeder etwas anderes vorstellen kann.

  • Vllt ist Stamm in dem Fall der falsche Ausdruck. Aber was ich sagen wollte, dass ich denke, dass sich das Tier nicht die Farbe durch die Umgebung aneignet, sondern eher durch Zufall eine lila Farbmorphe, also von Schlupf an, ist. Dass die Farbe vllt nicht gleich in der ersten Häutung auftritt oder in den letzten wieder verliert, ist ja für Mantiden nichts außergewöhnliches (z.B. Idolomantis diabolica, die gleich mehrere "Farbstadien" durchgeht).


    Grüße
    Flo

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

    Gongylus gongylodes

    Medauroidea extradentata
    Phyllium phillippinicum
    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Insektenfan_Vorador ()

  • Hallo


    Ich hatte meine Pseudocreobotra wahlbergii immer im gleichen Terrarium mit einer lila Orchidee drinnen.


    Bis zur subadulten Häutung hatte sie eine normale Farbe.Danach war sie lila wie die Orchidee.


    Die Farbe verschwand ca. zwei Wochen nach der Adulthäutung.


    Und alle meine anderen von der gleichen Oothek hatten normale Farbe - Keine lila Orchidee in den Terrarien.


    Gruß Franz

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  • Hallo,
    Welche Farben hatten denn die anderen Orchideen/Pflanzen in den andern Terrarien?
    Wäre ja mal interessant, ob sich die Tiere auch blau färben. Oder was ist mit gelb, gibt es gelbe Farbmorphen?


    Gruß Flo

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

    Gongylus gongylodes

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    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

  • Hallo,


    ich hab mich mal bei meinen Laborkollegen (Insektenbiologen) umgehört und die meinten, dass jetzt unabhängig von der Art oder ob Mantide, Insekten nicht einfach Farbpigmente produzieren können, die sie sehen. Die müssen auf jedenfall schon im Stoffwechsel vorhanden sein, d.h. sie müssen schon den "Bauplan" für ein Farbpigment besitzen (in diesem Fall lila).
    Des Weiteren ist die Farbveränderung davon abhängig ob die Pigmente in die Kutikula eingeladert werden oder irgendwie dadrunter liegen.
    Die Frage ist nun wie kommt die Farbveränderung zustande. Wird es visuell ausgelöst? Es gibt scheinbar auch Möglichkeiten dass der Nektar, der Auslöser sein kann. Grade bei sich tarnenden Blütenmantiden. Die Färbung könnte über den "Geschmack" des Nektars ausgelöst werden.
    Was aber Fakt ist, das sind keine bewussten Entscheidungen, sondern wird unwillkürlich ausgelöst!


    Aber um den Auslöser zu finden, müsste man verschiedene Experimente mit Kontrollgruppen machen ^^.
    Es wäre ja mal interessant, wenn Halter dieser Art das mit verschiedenen Blütenfarben ausprobieren, vllt sogar Kunstblumen als Kontrollgruppe nehmen, um die Sache mit dem Nektar auszuschließen.


    Ich hoffe ich verwirre oder veräger hier keinen damit ^^! Das soll nicht meine Absicht sein, nur steht man solchen Sachen als Biologe sehr kritisch gegenüber. Denn wir müssen mit neuen Erkenntnissen sehr Vorsichtig in der Veröffentlichung sein und alles 10 mal absichern und 20 mal gegenexpperimentieren, um wirklich sicher sein zukönnen, dass gefundene Ergebnisse so sind wie sie sind und nicht eine Art Zufallsprodukt ^^!
    Daher hoffe ich, dass mir meine Fragerei und Skepsis verziehen sei :)!



    Liebe Grüße Flo

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

    Gongylus gongylodes

    Medauroidea extradentata
    Phyllium phillippinicum
    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

  • Hi,
    ich habe ganz in der Anfangszeit mal einen Schlupf Sphodromantis lineola in unterschiedlich eingerichteten und von außen mittels buntem Papier gefärbten Terrarien gehalten. Das Ergebnis war sehr niederschmetternd: irgendwie war in der Färbung der Tiere überhaupt keine Linie drin, d.h., daß in einem grünen Terrarium genausoviele Tiere braun waren wie in einem rot oder braun eingerichteten. Dafür waren auch grüne Tiere in den braunen. In hell bzw. gelb eingerichtete Terrarein waren nicht mehr helle Tiere als in braunen.
    Genauso verhält es sich meiner Meinung nach mit Phyllocrania, ich habe fast immer schwarze Tiere gehabt, wenige braune und manchmal auch grüne. Egal, ob sie nun feuchter oder furztrocken gehalten wurden, ob sie grünbelaubte Äste oder trockene hatten. Hymenopus habe ich im gleichen Terrarium normalweiße und auch pinkfarbene, egal wie die Einrichtung ist.


    Außer eben bei wahlbergiis, die die Lavendelfarbe angenommen hatten, bis einschließlich subadult. leider hatte ich damals noch keine gescheite Kamera, kann das also nicht belegen.



    Viele Grüße, Andrea

  • Hi,


    Zitat

    Was aber Fakt ist, das sind keine bewussten Entscheidungen, sondern wird unwillkürlich ausgelöst!


    Wie hast Du das herausgefunden?


    Also bei Pseudocreobotra wahlbergii ist es bekannt, dass sie die lila Farben gerne/einfacher annehmen.


    Ich vermute, dass Pseudocreobotra wahlbergii in freier Wildbahn häufig auf lila Blüten anzutreffen ist, bzw. Pseudocreobotra wahlbergii hauptsächlich nur lila Blüten antrifft.


    Auf jeden Fall hast Du recht, dass sie im Erbgut bereits den Bauplan für das lila Pigment haben müssen!


    Viele Grüße, Chris

    Haania vitalisi; Theopompa servillei

  • ups, sorry^^ nicht dran gedacht^^


    Aber möglich ist es also, wenn auch nur unter Idealbedingungen mit einem Haufen Glück. Interessant :)

    hierodula membranacea L5 o. L6 Else
    parymenopus davisoni
    Ingeborg
    hierodula keralensis Ingo
    sphodromantis viridis Hildegard

  • Wie hast Du das herausgefunden?


    Das hab nicht ich herausgefunden, sondern das weiß man in der Wissenschaft. Das können nicht mal Chamäleons, die sich in den meisten Fällen nach ihrer Stimmung färben. Insekten haben sehr wahrscheinlich kein Bewusstsein. Das läuft alles mehr oder weniger instiktiv ab. Wenn sie also die Farbe durch das Sehen der Umgebung ändern, dann gibt es wahrscheinlich im Gehirn irgendwo lila-sensitive Neurone, die dann den Pigmentstoffwechsel umstellen. Das mein ich mit unwillkürlich. Sie wird nicht da sitzen und "denken": ach ich hab hier lauter lila Blüten in der Umgebung, dann färb ich mich jetzt mal lila. ;)



    Also bei Pseudocreobotra wahlbergii ist es bekannt, dass sie die lila Farben gerne/einfacher annehmen.
    Ich vermute, dass Pseudocreobotra wahlbergii in freier Wildbahn häufig auf lila Blüten anzutreffen ist, bzw. Pseudocreobotra wahlbergii hauptsächlich nur lila Blüten antrifft.
    Auf jeden Fall hast Du recht, dass sie im Erbgut bereits den Bauplan für das lila Pigment haben müssen!


    Genau, das hab ich mir dabei auch gedacht, ich hab jetzt zwar gesagt dass es lila Stämme gibt, was in dem Fall wohl falsch ausgedrückt ist, aber lila scheint nicht so besonders zu sein, grade aus dem von dir genannten Grund, dass sie in der Natur wahrscheinlich öfter lila Blüten antreffen. Und vllt ist es ja wirklich so, dass es in der Natur wahlbergii Populationen gibt, die mehr zu lila Blüten tendieren und von dort Tiere in Zucht genommen wurden, kreuz und quer gekreuzt mit anderen Population, was heute niemand mehr nachvollziehen kann und heute Mischtiere im Umlauf sind die ab und zu mal lila färbbare Tiere haben. Oder ist es bei allen Pseudocreobotra wahlbergiis so, dass sie sich nach Umgebung färben?


    Das Thema mit den Farbmorphen finde ich persönlich biologisch sehr interessant. Vllt kommen aus einer Oothek verschiedene Farbmorphen raus, damit die Chance größere ist, das wenigstens ein Teil der Nachkommen in der Umgebung getarnt ist. Ist vllt ein Teil der Vermehrungsstrategie, einmal so viele Nachkommen wie möglich, ein paar werden schon durchkommen und zum anderen noch verschiedene Farben, damit Zahl nochmal erhöht wird, weil einige sich noch besser tarnen können.


    Wie man bei Andreas Antwort sehen kann, ist die Farbe bei den meisten Arten wohl wirklich nur ein Zufallsprodukt und vllt kann nur Pseudocreobotra wahlbergii sich umfärben.


    @ Andrea: Kommen/kamen bei deinen Phyllocrania paradoxa Ootheken auch verschiedene Farben raus oder hatte schwarze immer schwarze und braune immer braune Nachkommen?



    Außer eben bei wahlbergiis, die die Lavendelfarbe angenommen hatten, bis einschließlich subadult.


    Interessant ist ja auch, warum sie ab subadult wieder die Farbe verlieren, obwohl, wenn ich es richtig verstanden hab, die einrichtung die gleiche blieb. Vllt brauchen sie die Tarnung ab da an nicht mehr oder es hat was mit der Partnerfindung zu tun? Fragen über Fragen :).


    Grüße Flo

    Phyllocrania paradoxa
    Blepharopsis mendica

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    Sipyloidea sipylus


    Euperipatoides kanangrensis

  • Aber um den Auslöser zu finden, müsste man verschiedene Experimente mit Kontrollgruppen machen ^^.
    Es wäre ja mal interessant, wenn Halter dieser Art das mit verschiedenen Blütenfarben ausprobieren, vllt sogar Kunstblumen als Kontrollgruppe nehmen, um die Sache mit dem Nektar auszuschließen.

    Hey,
    ich habe mal in einem englischsprachigen Portal so etwas in der Art gefunden. Da wurden die Behälter einfach angemalt mit verschiedenen Farben. Ich meine mich erinnern zu können, dass das keinen wirklich großen Einfluss auf die Färbung der Larven gehabt hat, kann mich aber auch irren. Woran ich mich auf jeden Fall erinnere ist, dass die Sterblichkeitsrate in den Gruppen mit den ziemlich intensiv gefärbten Aufzuchtbehältern höher gewesen sein soll und die Tiere sich auch langsamer entwickelt haben. Das ganze ist, wenn es kein Zufall war, also vielleicht auch mit Stress oder erhöhtem Energieverbrauch verbunden.
    Waren natürlich auch keine Blüten, sondern es war eine einfarbig(e) grelle und damit ziemlich unnatürliche Umgebung.
    Grüße, Joel


    EDIT: hier ist der Link: http://www.ukmantisforums.co.u…ii-colour-experiment.html

    Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er
    sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.

  • Hallo Flo,


    Zitat

    @ Andrea: Kommen/kamen bei deinen Phyllocrania paradoxa Ootheken auch verschiedene Farben raus oder hatte schwarze immer schwarze und braune immer braune Nachkommen?

    das war alles durcheinander, ohne erkennbares Muster. Da mir die schwarzen immer am besten gefielen, habe ich die braunen und die grünen meistens abgegeben und immer nur mit den schwarzen weitergezüchtet. Und immer hatte ich ein Verhältnis von ca. 70 % schwarze, 25 % braune und 5 % grüne Weibchen. Die Männer waren immer braun, obwohl es da ja auch mal ab und an mal grüne geben soll. Bei mir nie. Gezüchtet habe ich mit dem Stamm ca. 4 Jahre lang, dann habe ich sie zugunsten anderer Arten aufgegeben.


    Viele Grüße, Andrea

  • Hallo.


    @ Andrea: ah ok, ich hab nämlich auch nur schwarze und find die auch am coolsten :). Mal sehen was bei meinen mal raus kommen wird.


    @ Joel: interessant. Das werd ich mir mal genauer durchlesen, danke für den Link :).


    Liebe Grüße
    Flo

    Phyllocrania paradoxa
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    Gongylus gongylodes

    Medauroidea extradentata
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    Euperipatoides kanangrensis

  • Hallo,


    sehr schöner Artikel :), schon mal danke dafür. Er deutet auch darauf hin, das die einzelnen Pigmentfarben vorhanden sein müssen auch wenn sie in der "Normalfärbung" nicht zum "Einsatz" kommen. Und ebenfalls scheint es so zu sein, dass sich die Tiere wohl eher die Umgebung nach ihrer eigenen Färbung suchen als ihrer Umgebung entsprechend einzufärben. Leider ist dort nichts über Pseudocreobotra wahlbergii drin, doch ist es da bestimmt ähnlich. Vllt hat die Art noch ein paar besondere Eigenschaften, was die Färbung angeht.
    Aber ich denke, dass jetzt in unsere Fragestellung etwas mehr Licht gekommen ist :).


    Grüße Flo

    Phyllocrania paradoxa
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