Inzucht verpaart oder Aufzucht fehler?

  • Hallo,


    Nach einiger Zeit habe ich auch mal wieder eine Frage.
    Ich hatte Anfang des Jahres das erste mal Nachzuchten von meinen Hierodula membranacea, beim kauf hatte ich extra darum gebeten Tiere mit verschiedenen Eltern zu bekommen da ich vorab schon geplant hatte diese zu verpaaren.
    Die Händlerin sagte mir das dies bei den Tieren der Fall ist und meinte außerdem das Inzucht über 1-2 Generationen bei Mantiden auch kein Problem darstellen würde.


    Nun zu meinen Problem: Das Weibchen legte insgesamt 3 Ootheken( ist das der korrekte plural?) dabei ist nur aus einen Nachwuchs geschlüpft, bei der Aufzucht hatte ich extrem viele Ausfälle so das ich bei L3 nur noch 6 Exemplare übrig hatte die ich ab da separiert habe bei den 6 hatte ich dann relativ viele häutungs Fehler, so das nur noch 2 Männchen übrig geblieben sind von denen eines auf einem Auge Blind zu sein scheint (Dunkelrote Trübung). Außerdem sind die beiden im Vergleich zu den Eltern Tieren relativ klein geblieben und meiner Meinung nach sehr langsam gewachsen, das erste Männchen ist heute erst Adult geworden, wie gesagt geschlüpft sind sie Anfang des Jahres.


    Ich hatte gelesen das es bei Inzucht verpaarung häufig zu Wachstums Problemen kommt darum drängt sich mir nun der Verdacht auf das die Verkäuferin mich auf gut deutsch gesagt beschissen hat oder ich alternativ bei der Aufzucht irgend einen groben Fehler gemacht habe und hoffe das hier Klarheit zu finden damit ich weiß ob ich den Stamm besser nicht mehr weiter verpaaren soll und mir ein neues Pärchen wo anders besorge oder nur meine Methoden ändern muss.


    Die beiden werden bei Durchschnittlich 28° gehalten die Luftfeuchtigkeit beträgt 55-60% als Futter gibt es Fliegen, Motten und Heuschrecken ca. alle 3 Tage öfter haben sie es meistens nicht angenommen.

  • Inzucht wird überbewertet. Die meisten Leute, die ihre Ausfälle auf Inzucht schieben, haben einfach nur Fehler bei der Haltung gemacht. Nun müssen diese aber nicht unbedingt im Leichtsinn begründet sein. Jede Zucht, vor allem längerlaufende, erfolgreiche, selektieren zugunsten der Tiere, die mit den ganz speziellen Bedingungen beim betreffenden Züchter am besten zurechtkommen. Der gleiche Stamm kann aber Probleme machen, wenn beim neuen Besitzer die Bedingungen relativ signifakant von den "gewohnten" Bedingungen abweichen. Das ist nicht die Schuld des Züchters, von dem man die Tiere hat, sondern das Versäumnis des Käufers, nach den speziellen Bedingungen zu fragen, bei denen er die Tiere zu halten hat. Beratungsresistenz und Besserwisserei sind auch oft gesehene und gelegentlich grassierende Charaktereigenschaften, die meist zum Nachteil der erworbenen Tiere sind. Ich behaupte nicht, dass Du so bist, aber prinzipiell sollte man bei derartigen Totalausfällen eigentlich gut laufender Arten die Probleme zuallererst bei sich selbst suchen anstatt sich immer mit Inzucht und Fremdverschulden rauszureden.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Hallo Atlantis-Mantis,


    Danke für die schnelle Antwort.
    Wie oben beschrieben habe ich Fehler von mir ja nicht ausgeschlossen :)
    Nur bin ich bei meiner Subjektiven Bewertung nicht zu einem Ergebnis gekommen wo der Fehler genau liegen könnte und bin bei der Internet Recherche dann öfter auf die Vermutung gestoßen das Inzucht ein Faktor sein kann.
    Habe eigentlich auch mehr Hilfe bei der Frage gesucht ob ich den Stamm nun besser absondere oder mir eventuell jemand schon mal ein ähnliches Problem hatte und mir sagen kann was bei der Aufzucht schief gelaufen sein kann.

  • Wie gesagt, da wird dir kaum einer helfen können, selbst wenn du mehr Details bekanntmachen solltest. Denn es geht ja auch um die Unterschiede zu den Bedingungen des Züchters, von dem du die hast. Obwohl, bei derartigen Ausfällen bei so einer Allerwelts-Art beschleicht mich der Verdacht, dass deine Haltung ziemlich daneben war.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Hallo,


    intressanter Züchter, die Antwort hätte ich jetzt vlt bei einem Echsenzüchter usw erwartet. Da wird gern mal ausgetauscht bzw soll Ausgetauscht werden...meines Wissens.
    Viele hier züchten über 6- 7 Jahre und länger mit ihren " eigenen Nachzuchten" weiter. Ich selber habe es bei einer Art mal erlebt, dass die Nachzuchten nach viele Jahren weniger wurden und " schwächlicher" aussahen. Kein Plan was da verkehrt lief ... Mit andern Elterntieren hat's dann wieder geklappt.


    Zwei Fragen, seien mir gestattet
    1. Hast du deine Messwerte geschätzt oder an einem funktionstüchtigem Thermometer abgelesen?
    2. was von deiner Futtertierliste bekamen die ganz kleinen Larven zu fressen? Fliegen, Motten oder Heuschrecken? Haben die Larven einfach nur gefehlt oder lagen sie Tod am Boden?


    Gruß Carmen

  • Hab irgendwann in der Zeit mal das Bodensubstrat ausgetauscht, aber die Aufzucht Becken vorher waren nur mit Holzwolle ausgestattet daran kann es ja eigentlich auch nicht liegen oder?, ansonsten haben die so ziemlich die selben Bedingungen gehabt unter denen ich auch die Eltern Tiere aufgezogen habe.

  • Naja wenns nicht grad was behandeltes aus ner Umverpackung ist.


    wobei es ja nicht nur die umgekippten Larven sind. Drei Ootheken, nur eine geschlüpft, Fehlhäutungen und zu klein geratene adulte Tiere...richtig?


    Oben genannte Hierodula habe ich nicht, dafür ein paar andere. Kann schon mal sein, dass da Tiere fehlen, aber, dass man vermehrt Leichen hat. Kenne ich nicht... müssen die Grad vertrocknen oder überfluten, zum Fressen hätte sie auch bei falschen Futter ihre Geschwister.


    Anhand von sechs übrig geblieben Tieren vermehrte Fehlhäutungen eine Statistik überhaupt aufzumachen, hmm. Vereinzelt kann ja immer mal was sein. Ich würde Inkubation und Larvenaufzuchtzeit überdenken.


    neuer Versuch, neues Glück

  • 3 Ootheken, nur eine ist geschlüpft?


    vermutlich ist bei der Inkubation schon etwas schief gegangen. Wie man das bei Hierodula membranacea schafft ist mir allerdings auch schleierhaft :)


    Poste doch mal Bilder deiner Terrarien/Boxen/Aufzuchtsstation etc..


    gruss

  • Moin,


    ich kann mir nur vorstellen, dass die Elterntiere da schon einen Schlag ab hatten. Nicht unbedingt bedingt durch Inzucht, aber es mag ja schon reichen, wenn die Tiere beim Vorbesitzer schon unter "schlechten" Bedingungen gehalten wurden. Sei es unter miesen Haltungsbedingungen gehalten oder zu einseitig gefüttert. Womöglich über Generationen immer nur suboptimal...
    Hierodula membranacea ist so eine Art... da kannst du die Ootheken hinter den Schrank werfen und es schlüpft noch genug.


    Grüße,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten