Fütterung der frisch Geschlüpften

  • Guten Abend,


    eine kleine Frage, wenn ihr frisch geschlüpfte Gottesanbeterinnen habt und diese füttern wollt, wie genau macht ihr das?

    Alle Nympfen in einem Terrarium? Alle in kleinen Dosen verteilt und dann gefüttert? Und wie macht ihr das, damit die Fruchtfliegen nicht alle gleich im Zimmer verteilt sind? Schmeißt ihr einfach einen Becher Fruchtfliegen ins Terrarium, wie bei einem Buffet? :D

    ich weis dass es Allgemein immer etwas schwer zu sagen ist, aber ich hoffe ihr könnt mir trotzdem helfen :)

    Habe schon länger Mantiden aber mit Aufzuchten habe ich noch keine Ahnung, auf jeden Fall noch keine Praxis.


    LG Rene

  • Hallo Rene,


    Mantodeen sind in der Aufzucht extrem Zeitintensiv, wenn man so viele wie möglich durchbringen will. Ich habe schon Leute gesehen, die jede Nymphe in L1 vereinzeln. Ich persönlich tue das nicht. Für meine Rhombodera megaeras z.B. habe ich Aufzuchtbehälter geeigneter Größe mit drosodichter Gaze und Löchern, welche ich einfach mit einem Schwamm o.ä. verschließen kann angefertigt. So kann man einem Trichter anschließen und ordentlich Drosos reinwerfen ( angelehnt an Carmens Thema "Inkubationsdosen Schlupf - und Aufzuchtdosen" ) So 100% keine drosos im Zimmer gehen fast nicht, man kann sie aber vorher "annestesieren", in dem du sie für 3-4 min in die Gefriere stellst.

  • In den ersten 2 Tagen nach dem Schlupf fressen die Nymphen noch nicht.

    Putzig, wenn frisch geschlüpfte Creobroter, Pseudocreobotra oder Phyllocrania vor den "bedrohlichen" kleinen Drosophila wegrennen... :D

    Ab dem 3. Tag haben sie bei mir dann zugegriffen als hätten sie nie Angst davor gehabt. :D


    Bei den oben genannten Arten sind die Oootheken relativ klein, d.h. du hast nicht so viel Nachwuchs auf einmal und benötigst auch nicht solchen Unmengen von Futter, das kann man notfalls auch noch kurzfristig besorgen.

    Im Sommer, wenn es ohnehin mehr als genug "wilde" Fruchtfliegen gibt, locke ich sie auch einfach an.

    Wenn man Gaze verwendet, durch die die kleinen (D. melanogaster) durchschlüpfen können (z.B. einfachen Tüll) braucht man dazu nur ein Stückchen Obst in die Box zu legen - und darauf zu achten ob die Futterversorgung so ausreicht.

    Bei Arten, bei denen du mit 200 Nymphen pro Oothek rechnen musst, lohnt es sich rechtzeitig vor dem Schlupf mit einer eigenen Drosophila-Zucht anzufangen.

    In den ersten Stadien ziehe ich die Nymphen in gut belüfteten Braplast-Boxen auf (und überlege mir bald wie viele ich selbst behalten möchte ;) ).

    Die weitere Aufzucht hängt von der Aggressivität der Art ab.


    Wenn du eine einfache, preiswerte Drosophila-Zucht ohne Schimmel und Funghizide möchtest, nimm den billigsten Rotwein (am besten mit Schraubverschluss) oder Hefeweißbier und feine Haferflocken aus dem Discounter. Alles andere ist erfahrungsgemäß überflüssig bis unsinnig - Hefe ist z.B. nicht erforderlich, Apfelmus oder Milchbreie schimmeln schnell, und Funghizide möchte ich keinesfalls verwenden, wenn sie ohnehin unnötig sind.


    Ich hoffe das hilft dir etwas weiter. :)

    Man kann so vieles einwenden gegen eine Frau wie mich, und auf all dies gibt es nur eine Antwort, nämlich meinen Verstand und meine Seele - aber was ist dies für eine Antwort für die meisten Menschen...

  • Hallöchen,


    ganz so einfach ist das nicht! Der Zeitpunkt, ab wann frisch geschlüpfte Larven an Futter gehen, hängt stark von der Art und dem Futter ab. Manche sehr kleinen Arten könnten am dritten Tag im Zweifel schon verhungert sein.
    Wenn Larven nicht an große Drosophila (Drosophila hydei) gehen, dann sollte man auf kleine Drosophila (Drosophila melanogaster) umsteigen oder wenn möglich, gesiebte, frisch geschlüpfte Ofenfischchen anbieten. Letztere werden eigentlich von allen Arten, egal wie klein oder groß, als Erstfutter akzeptiert.


    Nach Möglichkeit weiß man schon vorher, was die L1er fressen. Im Zweifel eben nochmal beim Züchter nachfragen. Dieses Futter sollte man dann natürlich auch zur Verfügung haben, wenn die Larven schlüpfen.


    Grüße,

    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Wissen sollte man das natürlich schon, und nach Möglichkeit auch ausreichend zur Verfügung haben.

    Sollten die Larven früher schlüpfen als erwartet oder die Zeitplanung bei der Futtertierzucht noch nicht so perfekt klappen muss man aber auch nicht unbedingt gleich in Panik geraten. ;)


    Regina, dein Einwand ist natürlich begründet.

    Ich bin jetzt - ohne nachzufragen - davon ausgegangen dass beim ersten Zuchtversuch die Wahl nicht gerade auf sehr kleine Arten fällt.

    Mein Fehler, sorry. ;)

    Man kann so vieles einwenden gegen eine Frau wie mich, und auf all dies gibt es nur eine Antwort, nämlich meinen Verstand und meine Seele - aber was ist dies für eine Antwort für die meisten Menschen...

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