Bitte um Hilfe

  • Hallo zusammen,


    wie in der Vorstellung erzählt habe ich eine angeblich gefundene Gottesanbeterin aufgenommen, die seit dem Fund eine Woche in einem leeren kleinen Pappkarton hausen musste.


    Ich habe euch ein Foto von dem Terrarium hochgeladen, wo ich sie untergebracht habe. Momentan hat sie Zimmertemperatur (ca. 22°C) und eine Luftfeuchtigkeit von ca. 60%. Als Nahrung habe ich ihr eine Packung lebende Wüstenheuschrecken ins Terrarium und sie seitdem in Ruhe gelassen.


    Sie ist aber seit ca. 11:00 Uhr heute früh auf dem Boden sitzen geblieben, dort wo man sie auch auf dem Foto sieht. Soll ich sie auf den Ast setzen oder wird sie da irgendwann von selbst hoch gehen? Gibt es noch irgendwas das ich beachten soll? Irgendwas, das ich vielleicht falsch gemacht habe und ändern muss?


    Ich weiß auch nicht ob ich sie dauerhaft behalten möchte. Mir ging es jetzt erst Mal nur darum das sie aus dem Karton raus kommt, und gut versorgt ist. Die Unterbringung bei einer Fachperson wäre mir langfristig gesehen für das Tier am liebsten.


    Lg Kiki.

  • Hey kiki,


    kannst du Mal versuchen die Innenseite der Fangarme zu fotografieren, oder alternativ Bilder von Mantis religiosa googeln und mit deinem Tier abgleichen. Das ist die einzige in Deutschland beheimatete Art und diese steht unter Schutz. D.h. kein Anfassen,mitnehmen oder Züchten ohne spezielle Genehmigung.

    Davon abgesehen würden die heimischen , feilebenden Tiere Richtung Winter sterben, und falls es ein Männchen iwt, hat es adult sowieso keine besonders Lange Lebenserwartung.


    Long story short: Falls Mantis religiosa, sollte das Tier demnächst leider sowieso sterben.


    Grüße und gewöhne dich nicht zu sehr an es ;)

  • Vielen Dank ello! :)


    Es wäre sowieso kein Tier das ich mir aus eigenem Interesse gekauft hätte, gewöhnen wird kein Thema sein.


    Von der Region könnte es passen, der Finder wohnt im südlichen Baden-Württemberg, ca. 1,5h von Freiburg entfernt und 30min bis zur elsässischen Grenze. Dann wohl ein Fall von "gut gemeint" gewesen das er sie eingesammelt hat? Hab auch gelesen das die von dir genannte Art auf der roten Liste steht.


    Ich guck mal wie ich Bilder hinbekomme. Ist es denn normal, das sie sich nicht vom Fleck bewegt? Sie saß eben immer noch auf dem Boden auf derselben Stelle. (Lebendig ist sie, wenn man sie vorsichtig mit etwas berührt, reagiert sie darauf).


    Somit, morgen wieder draußen aussetzen oder bis zum Frühjahr warten und dann aussetzen?

  • Habe sie mit einem Stöckchen vorsichtig auf den Ast geschoben, da sie auf der Seite auf dem Boden lag. :stick: Dann konnte ich ein Bild von vorne machen, sie war jedenfalls sehr aktiv darin die Kamera angreifen zu wollen.

  • Ich habe jetzt mal selbst etwas recherchiert, da sie es trotz 2-maligem auf den unteren Teil vom Ast setzens wohl bevorzugt sich seitlich liegend auf dem Boden aufzuhalten. Erhofft sie sich dort, eher eine der Wüstenheuschrecken zu erwischen?


    Tote Heuschrecken-Reste habe ich bisher nicht gesehen. Wie man sieht reagiert sie aber sofort mit einer Drohgebärde wenn sie berührt wird, ist also nicht lethargisch oder bewegungslos.


    Was mache ich denn wie gesagt jetzt mit ihr?? Vor dem Winter wieder frei lassen? Bis zum Frühjahr warten? Den Nabu anrufen und dort nachfragen?

  • Hallo,


    Ich kann den Beschützerinstinkt aller Beteiligten durchaus nachvollziehen, ging mir auch so ;)


    Es ist schwierig dir da Tipps zu geben , bei einem Tier das nicht mit nachhause genommen werden darf! Auf der einen Seite kann ich das mitnehmen von Tieren in hilfloser Stituation nachvollziehen ...was sich dann in meinem Kopf schwierig gestaltet, Tiere retten um sie dann in ne Pappschachtel zu stecken und nicht weiter wissen ( wollen/ können) ? Auch nicht gut, finde ich ... sich zuerst zu kümmern und dann wieder aussetzen , die Natur dann wieder regeln lassen. Weil einfacher für das Gewissen...man sieht dann nicht wieTier leidet . Gesetzgeber würde ( denke ich) das aussetzten befürworten.

    bei Tieren die in der großen Liste stehen kann ich wohl kaum sagen " wenn es dem Tier nicht gut geht Erlöse es , ev im Froster , da geht schnell. Da käme ich dann noch mit dem Gesetz in Konflikt.

    Du wirst selbst entscheiden müssen, die Lebzeiten in freier Natur ist bei den Tieren halt wenn's kalt wird ( gegen Ende des Jahres) rum.


    Gute Entscheidung viele Grüsse


    P.S. Bitte nicht das Tierchen den Heuschreckrn überlassen. Heuschrecken fressen gern auch mal die Deckflügel an/ ab. Ich seh keine Chance für das Tier.

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  • Hallo noch Mal,


    Entschuldigung ich war gestern nicht mehr online. Ja, sieht schwer nach Mantis religiosa aus! Damit kannst du sie eigentlich bedenkenlos auf ner schönen Wieso o.ä. aussetzen.

    Wie gesagt sterben die Tiere hier im Winter, d.h. sie hätte so oder so nicht mehr lange zu leben. Die zerflederten Flügel machen es schwer den Hinterleib richtig zu erkennen, sieht auf den neuen Bildern aber recht proper ais, dann ist es doch ein weibchen. So hätte sie vielleicht noch die Chance in der Natur ein paar Ootheken zu bauen.


    Grüße

  • Nein, nicht aussetzen! Wann hört ihr endlich auf, solche Tipps zu geben? Wenn Du nicht weißt, woher das Tier stammt, nicht raussetzen! Es gibt Leute, die arbeiten an der Ausbreitung dieser Art, denen solltet ihr nicht in die Daten pfuschen! Auch wenn die Haltung illegal ist, würde ich vorschlagen, sie jetzt erstmal zu behalten, bis sie das Zeitliche segnet. kannst sie auch irgendwo abgeben, Hauptsache, die setzen sie ebenfalls nicht aus. Ist so das geringste Übel. Wegen einer Mantis wird dir die GSG 9 schon nicht die Tür eintreten.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Der Finder wird mir sicher sagen können wo er sie eingesammelt hat. Wenn, würde ich sie dort aussetzen wo sie gefunden wurde. Beim geringeren Übel denke ich an erster Stelle an das Wohlbefinden des Tieres, nicht an die Daten irgendwelcher Menschen. Mir geht's nur darum was für das Tier das Beste ist. Am Besten erst gar nicht eigenmächtig einsammeln, sehe ich auch so.


    Das Terrarium ist zwar groß genug, aber meine Kenntnisse nicht annähernd ausreichend. Und ich möchte das Tier nicht zum Versuchstier für meine Unkenntnis machen, die Gattung wird wenn man sie halten dürfte vermutlich nichts für Anfänger sein?

  • Was ist denn das für eine Logik?

    Das Tier sterben zu lassen dient der Arterhaltung mehr, als duzende mögliche Nachkommen im nächsten Jahr auf irgend einer Wiese 30km weiter weg von irgendwo?


    Schau, dass du eine Naturwiese etwas abseits der pestizidgetragenen Landwirtschaft findest oder zur Not eine Nutzwiese, die dieses Jahr nicht mehr gemäht wird und dann ab mit ihr.

  • Das hat mit Arterhaltung nichts zu tun, sondern mit Naturschutz. Gebietsfremde Tiere irgendwo auszusetzen ist nicht zu verantworten. Wenn man natürlich weiß, wo es her ist, kann man das Tier im gleichen Gebiet wieder freilassen. Aber mir schien es, als sei die Herkunft unbekannt. Und da die Art auch in Afrika und Asien vorkommt, sollte man keine an die Kälte nicht angepassten Phänotypen in den hiesigen Genpool einbringen.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Ich habe das so verstanden, dass das Tier in Baden-Würrtemberg nähe Freiburg eingesammelt wurde und kiki auch aus der Nähe stammt. Ein Wiederaussetzen unter diesen Bedingungen halte ich daher für Unbedenklich.


    Generell sollten natürlich keine Tiere einfach irgendwo ausgesetzt werden, über deren Ursprung man nicht bescheid weiß, ja.


    Am Schlimmsten finde ich aber die Entnahme der Tiere. Wenn dies Kinder tun sollten spätestens die Eltern im Zeitalter des Internets fähig genug sein den Artenschutz in Erfahrung zu bringen und Verantwortung zeigen.


    Ich hätte auch gesagt, dass ein "Totpflegen" völlig in Ordnung ist, allerdings tue ich mir da mit der Gesetzeslage schwer explizite Anweisungen zu geben. Und Gesetz dem Fall es handelt sich um ein verpaartes Weibchen, welches noch locker flockig 2 Ootheken im Terrarium ableg, wohin mit diesen oder den geschlüpften Nymphen?


    Grüße

  • Ich wohne ca. 20km entfernt vom Finder und bin natürlich bereit dort hin zu fahren und das Tier dort auszusetzen wo er es eingesammelt hat. Ich hoffe der eine Tag mehr im Terrarium heute ist noch zu verkraften. Wenn sich alle einig sind würde ich sie dann morgen aussetzen gehen.


    Bleibt mir dann noch eine Gruppe Wüstenheuschrecken im Terrarium. ^^ Jemand Interesse?

  • Hi,


    die Drohgebärde war von Anfang an das einzige, was sie an Aktivität zeigte.

    Wenn sie auf dem Boden saß, dann saß die da ohne sich wo anders hin zu bewegen. Auf dem Ast blieb sie nicht (kam mir vor als ob sie sich nicht festhalten könne) auch wenn sie auf dem Boden lag anstatt saß, lag sie dort herum. Nahrungsaufnahme stellte ich auch keine fest.


    Sie wird wohl das zeitliche segnen, ich wollte sie eben umsetzen um dann zum Fundort zu fahren. Zwar bewegt sie sich noch selbstständig, aber heute gibt sie nicht Mal mehr eine Drohgebärde von sich wenn man sie berührt oder sich nähert.


    Oder ist das Verhalten anderweitig zu erklären? (Häutung, Eiablage, etc.?)

  • Hey,


    Wo genau wolltest du sie denn hinfahren und wann? Ich wohne in Umkirch unweit von Freiburg und könnte sie mir sonst Mal anschauen.


    Drohgebärde muss nicht immer sein, machen auch kaum. Kann schlichtweg an der Haltung liegen. Du meintest ja sie hauste in einer Schuhbox...


    Grüße

  • Zitat

    Wenn sie auf dem Boden saß, dann saß die da ohne sich wo anders hin zu bewegen. Auf dem Ast blieb sie nicht (kam mir vor als ob sie sich nicht festhalten könne) auch wenn sie auf dem Boden lag anstatt saß, lag sie dort herum. Nahrungsaufnahme stellte ich auch keine fest.

    Zitat

    okay ... So habe ich das auch verstanden. Gut kann man sehen wie man möchte... Wenn man es ganz positiv sieht wird noch ein Vogel satt. Sorry, ich seh halt die Lebenszeit am Ende.