• Moin...


    Ich glaub Du verstehst an ihm vorbei. Er verfüttert Überschuss, das hat nix mit dem ursprünglich angefragten Wort "Tothalten" zu tun.


    Beispiel:

    Wir haben Hierodula quinquepatellata.

    Bei dieser Art schlüpfen pro Oothek ca. 200 Jungtiere.

    von diesen 200 Jungtieren brauchen wir: zum Arterhalt 20 - sowie X Tiere zur Weitergabe.


    Angenommen wir benötigen zum Arterhalt/zur Weiterzucht 20 Tiere, und geben 80 Tiere ab (was schon eher am optimistischen Ende ist):

    Bleiben also 100 Tiere die wir behalten und aufziehen, und 100 die als "Überschuss" verfüttert werden.


    Da die Art aber trotzdem in Haltung & Zucht bleibt - mit 20 der Tiere zieht er immerhin noch nach, und hat in nächster Generation dann wieder deutlich mehr Tiere als er benötigt und vermittelt bekommt - hat das Verfüttern von "Überschuss" keine Auswirkung auf den Arterhalt.


    "Tothalter" im Wortsinn wie es hier verwendet wird/wurde bedeutet, dass man Einzeltiere hält, ganz ohne nachzuziehen (oder überhaupt Nachzuchtabsichten zu haben).


    -Kraehe

  • Ich zieh ja gerade meine 1. Babys auf, was eine wunderschöne Erfahrung ist :love:


    Aber, selbst wenn ich pro verkauften Baby 10 Euro bekomme, dann deckt das NICHT den Aufwand ab...

    Will sagen, dass das mehr Hobby/Freude an den Tieren ist, als dass man damit wirklich Geld verdienen könnte


    Was sagt ihr Experten dazu??


    Durch den Verkauf kann man ja höchstens das Geld für Futter etc abdecken, aber nicht die vielen vielen Stunden, die man investiert...


    LG

    Maja

  • Hi,

    Geld verdienen funktioniert nur bedingt. Im kleinem Format garnicht.


    Bei uns ist das Ziel das sich das Hobby selbst trägt, soll heissen Ausgaben wie Neuanschaffungen, Standgebühren usw. werden von den Einnahmen gedeckt.

    Arbeitsstunden usw. sind da natürlich garkeine reinberechnet.


    Wenn man mit Mantiden möglichst Gewinn machen möchte braucht man 3 Arten.

    Hierodula membranacea

    Phyllocrania paradoxa

    Hymenopus coronatus


    Jede weitere Art ist vermutlich nicht lukrativ.

    Von diesen 3 Arten braucht man dann hunderte Tiere in möglichst jedem Stadium welche man dann an Zoohändler und Onlineshops verkauft.

    Bleiben dann noch Tiere über kann man noch auf die paar größeren Börsen fahren damit.


    Einzeln die Tiere an den Mann bringen zahlt sich mit Mantiden nicht aus wenn mans nachziehen muss usw.


    Aber ob man davon leben kann/möchte ist die andre Frage.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Hab ich mir gedacht ^^


    Hierodula membranacea hätte ich nicht gedacht - schätze deshalb, da sie quasi "das Anfängertier" ist und sehr viel Nachwuchs pro Oothek liefert....


    Aber es ist soo schön, die Babys aufwachsen zu sehen - das ist mir die investierte Zeit wirklich wert <3


    Schönen Abend noch,

    LG

    Maja

  • Hi,

    Ja alle 3 sind halt die klassischen Arten die man in ner Zoohandlung erwarten würde.

    Andere sind Liebhaberei und nur in kleinen Mengen an den Mann zu bringen.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Hallo allerseits, ich bin neu hier und informiere mich gerade über die Mantidenhaltung in diesem Forum. Eine Vorstellung meinerseits wird noch heute oder morgen folgen.

    Tut mir leid dieses ältere Thema hochzuholen, aber ich werde ein Tothalter werden, ein Verbraucher. Eigentlich etwas was ich selber immer verabscheut habe. Meine Frau und ich sind seit über 20 Jahren in der Terraristik aktiv, alles mögliche wurde nachgezüchtet.

    Wir haben aktuell noch 0.2 Axolotl, gekauft als unbestimmt haben sie sich als Weibchen rausgestellt. Wenn es ein Pärchen gewesen wäre und es wäre zur Eiablage gekommen, so what, wir hätten alles dafür getan die Scheißer groß zu bekommen. Aber wir sind nicht böse drum das es nicht klappen wird, der Markt ist satt an Axolotl.

    Ich kenne den Markt von Mantiden nicht, aber wenn ich einen Überschuss von 50% habe, ist der Markt dann da oder nicht?

    Wir haben unsere Zucht aufgegeben weil wir es satt hatten Tiere für Verbraucher zu züchten. Jetzt werde ich selber ein Verbraucher, aber mit fast 50 Jahren habe ich keine Lust mehr irgendwas zu züchten und zu vermehren. Sondern nur noch alles dafür zu tun dass es dem Bestand, 0.1 Königspython, 0.2 Axolotl, 0.1 Hund, 2.0 Kindern gut geht.

    Das ist meine Einstellung und es wird sich auch nicht mehr ändern. Ich könnte hier so vieles schreiben warum ich dieses Züchten nicht mehr will und tun werde. Und dennoch :


    Ich kann verstehen warum hier von einigen Züchtern den Tothaltern kein Verständnis entgegen gebracht wird. Denn auch ich war mal Züchter, und Verbraucher sind das Letzte.


    Vorstellung folgt....

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Hi,

    Grundsätzlich ists nicht schlimm wenn jemand nur wenige Einzeltiere hält und sich bemüht sie bestmöglich zu beherbergen.


    Problem ists meiner Meinung nur dann wenn sie seltene Arten für sich beanspruchen welche noch unter Menschen mit Zuchtabsichten begehrt sind.

    Oder wenn sie andren Tipps geben nur weil bei ihnen ein Tier überraschend lange überlebt hatt bei fragwürdigen Bedingungen.


    Wenn man sich Mühe gibt und sich mit "Überschuss" zufrieden gibt ist das ja ok.


    Der "Markt" alle überschüssigen Tiere abzugeben ist absolut nicht da, aber durch die kurze Generationsfolge und Lebenserwartung muss man fast Nachziehen wenn man die Art über eine längere Zeit beherbergen möchte.

    Und überzählige Tiere können bei den Meisten Arten ja verfüttert werden.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Danke für deine Antwort Simon, für mich, der aus dem reinen Reptilienspektrum kommt, liest es sich komisch die Nachzuchten die man eigentlich abgeben könnte zu verfüttern.

    Klar, auf die Kurzlebigkeit betrachtet macht es natürlich Sinn was du schreibst. Grundsätzlich bin ich ja deiner Meinung, man sollte zum Halten auch Vermehren. Wir für uns wollen es einfach nicht mehr.

    Was die seltenen Arten angeht bin ich voll und ganz bei dir. Zumal bei ordentlichem Angebot an Tieren auch weniger auf WF zurückgegriffen werden muss.

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Moin..


    Kommt immer drauf an welches Reptilienspektrum man sich "antut".


    Was willst z.B. mit einem oder mehreren Gelegen wildfarbener Kornnattern?

    Die einen wollen die Biester nicht weil sie Farbzuchtgene haben, die Anderen nehmen sie höchstens wegen der het's aber nicht zum Farbzuchtpreis. Der nächste Weg würde mich(!) da auch zum Kobrahalter führen, bevor ich das Viehzeug aufziehe das dann eh keiner haben will - der freut sich über Futterschlangen :pardon:


    Wenn wir aber über Warane reden, wo halbwüchsige Nachzuchttiere für 1.800€ per Stück übern Tisch gehen würd ich da auch nix verfüttern ;)


    Dasselbe gibts in Kleiner halt auch bei Mantiden :P


    -Kraehe

  • Hi,

    Ausserdem sind Mantiden auch "nur" Insekten.

    Die Heuschrecken oder Fliegen die sie fressen sind ja nicht weniger bedeutend als ihre Artgenossen die keiner will (und sie sind natürlich super bekömmlich).


    Wie gesagt du hast den Luxus nicht wie bei langlebigen Tieren das du ja immer noch in einem Jahr nachziehen kannst. Wenn du bei adulten Mantiden ein paar Wochen nicht nachziehst ists vorbei und das Becken steht wieder leer, egal ob dir die Jungen aus der Hand gerissen werden oder nicht ;)


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Ich weiß um die Schicksale von Wildfarbenen Schlangen. Ganz ehrlich, das Thema hatte ich wohl verdrängt. :pardon:

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Hi,

    Ich find immer lustig den Vergleich der Werte zu sehen, vor allem da viele nicht im Kopf haben das diese rein persönlich sind.

    (Ich mein nicht dich Sascha sondern die "Allgemeinheit", deine Werte kenn ich nicht)


    Zum Beispiel für mich wären Schlangen, Echsen, Vögel und Co. deutlich besser als Futtertiere geeignet in einer "ethischen" Rangordnung da ich ihnen eine niedrigere "Entwicklung" unterstelle als Säugetieren (der Gemütlichkeit halber nehm ich trotzdem Mäuse und Ratten und kann gut damit leben).

    Sozusagen ich hätt weniger Mitleid einen Leopardgecko oder ein Chamäleon an unsre Schlangen zu verfüttern als ne Maus, da ich der mehr Leid zutraue(mit Sicherheit nur weil sie uns Menschen ähnlicher sind).


    Andererseits seh ich persönlich auch den Unterschied nicht ob man jetzt einen Hund oder ein Schwein isst, das eine ist (zumindest in Ö) verboten und dem anderen gesteht man nichtmal zu das sie sich umdrehen können.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Ja mit den Werten ist es so eine Sache. Ich wollte mir mal eine Eierschlange zulegen und hatte einen Kollegen der Wellensittiche züchtet. Dieser hat mir erzählt dass er Eier wegwirft wenn er zu viele Gelege hat. Als ich ihm vorschlug die Eier zu nehmen bzw abzukaufen meinte er OK kannst du ja dann inkubieren, ich sagte nein ich brauche die für meine Eierschlange die ich mir zulegen möchte. Er hat die Eier lieber weggeworfen, mir wollte er sie nicht geben. Auch nicht verkaufen, denn die Eier seien nicht für eine Schlange.

    Er wird sicher seinen Grund dafür gehabt haben, erklären konnte er es mir nicht. :pinch:


    Aber es stimmt schon, lustig sind manchmal die Wertigkeiten.

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Jap,

    Werte sind gänzlich emotional, Logik muss da nicht mithalten können.


    Das ist manchmal frustrierend aber solang beide Seiten das verstehn ist das einfach Teil des Lebens.

    Mühsam/Problematisch/Unfair ist nur wenn Werte mit Fakten gleichgesetzt werden, da kommt selten was gutes raus.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Hallo in die Runde,

    eine sehr interessante Diskussion hier ☺️


    Das mit den Werten ist schwierig. Nicht nur zwischenmenschlich, sondern auch persönlich, um das mit dich selbst auszumachen.

    Ich habe mit drei Blues angefangen - ich wollte nicht züchten, hatte Angst um die Männchen. Dann habe ich es doch gemacht und es war genau richtig. Ich hab die meisten Ootheken verkauft. Zum Teil hab ich nichts mehr groß gehört, wo ich auch froh drum bin. Also klar, Rückmeldung, sie seien geschlüpft, mehr nicht. Gut! Dann bei einer aber kam die Beschwerde es würde nix schlüpfen, dann irgendwann sei was geschlüpft aber weil das im Urlaub passiert ist, waren dann nur wenige Tiere übrig. Das fand ich schon traurig. Meine hier, die ich aufgezogen habe, da gab's auch Einzelne die gefressen wurden oder angefressen und zum Teil ins TK-Reich mussten. Irgendwie macht mich das je nach Beziehung zu dem Tier auch Mal mehr oder weniger betroffen. Aber es rührt mich.

    Und wenn ich dann die Fliegen im Todeskampf brummen höre, dann bin ich auch betroffen. Aber Mantiden fressen halt keinen Salat. Und ja, irgendwie versuche ich Kompromisse zu finden, meine Tiere gut zu halten, egal ob Mantide, Grille oder Fliege. Aber ist nicht immer ganz einfach.


    Und irgendwie bei den Mantiden tut es mir auch so Leid, wenn die Weibchen schöne Ootheken legen, aber vorher kein Männchen hatten. Und deswegen züchte ich. Sie sollen natürlich leben können. Auf der anderen Seite habe ich hier jetzt 20 adulte Blues sitzen. Ich kann die nicht alle verpaaren, was soll ich denn mit so vielen?

    Irgendwie tue ich mir aber auch schwer welche abzugeben. Da gibt's welche, die etwas mehr Aufmerksamkeit brauchen, weil die nicht so gut Beute machen können. Also zum Beispiel Onar wurde beim Häuten angeknabbert. Meine Schuld, ich habe sie nicht früh genug vereinzelt und keinen eigenen Wald, dass genug Platz gewesen wäre. Sie ist ein nettes Tier und ich bringe es nicht übers Herz sie ins TK-Reich zu schicken, also wird sie von Hand gefüttert, so ein Tier kann man aber auch nicht verkaufen und irgendwie weiß ich noch nicht, ob ich mit ihr züchten will - eher nicht.

    Im Augenblick lebt sie als Pflanzen-Mantide, sie ist sich durch ihre Einschränkungen auch selbst genug und froh wenn sie einfach nur irgendwo sitzen kann. Sie frisst gut und ist so auch vermutlich nicht wirklich unglücklich, aber ist sie glücklich? Keine Ahnung 🤷

    Ich finde das immer sehr schwierig.

    Irgendwie, gibt's da wirklich nichts logisches dran, nur Gefühl und irgendwie egal wie man es macht, es hat Gutes und Schlechtes.


    Ich muss gestehen, ich mache mir auch eher weniger Gedanken um die Art als solches. Ich habe aber auch keine seltenen Arten und wollte diese Verantwortung gar nicht. Mir geht's um das Tier, das ich halte. Ich versuche sie so gut ich kann zu halten. Da gehört für mich die Möglichkeit zur Paarung irgendwie dazu. Aber ich werde mir was einfallen lassen müssen, denn ich kann eben nicht mit 20 Hierodulas und 80 Ghostis weiterzüchten...

    Irgendwie ist es am besten für mich direkt L3 abzugeben, weil je größer sie werden desto schwerer fällt es mir 🙈

    Aber bei diesen Dingen kann einem auch keiner helfen 🤷


    Liebe Grüße,

    O.

  • […] Sondern nur noch alles dafür zu tun dass es dem Bestand, 0.1 Königspython, 0.2 Axolotl, 0.1 Hund, 2.0 Kindern gut geht. […]


    Wie du die Einteilung auf deine anderen Tiere und Kinder ausweitest, fand ich zu gut, muss ich mal sagen. :P Auf die Idee bin ja ich noch nichtmal gekommen.


    Ja, ich find es auch extrem schade, Tiere nicht zu verpaaren wenn man die Möglichkeit dazu hat.

    Aktuell versuche ich, alle meine 20+ Polyspilota Weibchen unter die Haube zu kriegen – 12 hab ich schon durch. Nur, was mache ich mit den Ootheken? Die Art ist nicht grade beliebt (wohl wegen dem "spec", weil die genaue Art nicht bekannt ist und man sie so nicht mit irgendwas Dazugekauftem verpaaren kann), für mich besteht darin irgendwie erst der Reiz.


    Mir geht es da auch wie Othopi – je größer die Tiere, desto schwerer kann ich mich davon trennen. Dann haben sie ja alle schon ihre (Leidens)geschichten, die Handgefütterten kann ich besonders schwer abgeben. Einem Blepharopsis mendica wurde in der Gruppenhaltung der Fangarm abgeknabbert, den hab ich eine ganze Häutung per Hand füttern müssen, bevor er wieder einen neuen bekam. Ein Sphodromantis aurea hab ich mit Hand gefüttert, nur dass es die Adulthäutung nicht geschafft hat. Eine Hymenopus coronatus habe ich sogar 5 Häutungen lang gefüttert, weil sie sich immer wieder fehlgehäutet hat, habe sie aus der subadulten Haut geschält, nur um sie dann einzufrieren, weil sie in ihrem Zustand an Legenot gestorben wäre irgendwann und sie mir leid getan hat…


    Man wird auch irgendwann abgehärtet. Nymphen sind nunmal sterblicher als adulte. Adulte halten einfach extrem viel aus. Ich hab mal meinen ganzen Bestand unabsichtlich mit Insektizid vergiftet (zum Glück ist keiner direkt daran gestorben) und sie gesund gepflegt und jeden Tag um ihr Leben gebangt…


    Bei mir leben 4 Mantiden in Freihaltung, eine läuft durch die ganze Wohnung weil sie nicht standorttreu ist. Immer wenn ich sie mal sehe, geb ich ihr was zu essen, ansonsten kann sie tun was sie will (solange sie meinem Hund nicht ins Maul fliegt. :P)

    Beim Füttern der anderen bekommt meine Hierodula am Tisch auch immer wieder was ab und freut sich.


    Wenn man so eng mit den Tieren zusammen lebt, will man auch, dass sie ein normales Leben führen… sie geben sich so viel Mühe mit dem Ootheken-Bau, dass es einfach Verschwendung ist, wenn nichts schlüpft. Und wenn es nur Futter für andere ist… ja, sie sind letzten Endes nicht besser als die Heuschrecken die wir ihnen geben, aber Fichte schon sagte – wir machen auch Unterschiede zwischen Hunden und Schweinen. Warum sollten wir sie nicht zwischen Heuschrecken und Mantiden machen, auch wenn es vielleicht nicht richtig ist? Mir fällt es einfach leichter, Heuschrecken zu verfüttern als Mantiden, ganz ehrlich. Würde ich Mantiden in einer 50-Stück-Packung um 10€ kaufen, wäre das vielleicht auch anders. Aber man kauft eine Mantide um 10€ (mindestens), dadurch bekommt sie Seltenheitswert und es fällt einem schwerer, sich davon zu trennen. Man kauft auch ein Steak um 5€ und einen Hund um 1000€. Natürlich schade, wenn letzten Endes der schnöde Mammon über den Wert eines Lebens entscheidet… darüber kann man sicherlich ewig philosophieren. Das regt einen auch zum Nachdenken an.


    Aber zurück zum Thema: Eigentlich ist nichts verkehrt am Tothalten, wenn, wie Fichte sagt, es nicht gerade seltene Arten sind die dann in der Haltung aussterben! Ich weiß, dass sicher 90% der Tiere, die ich verkauft habe, nicht weitergezüchtet werden, und das stört mich auch nicht. Warum? Zum einen sind es häufige Arten, zum anderen züchte ich sie ja selbst weiter; zum einen leben unbefruchtete Weibchen in der Regel länger, und zum anderen haben sie es bei einem Tothalter in einem liebevoll eingerichteten Terrarium mit Sicherheit besser als bei mir in einer kleinen Box oder im Magen einer anderen Mantide. :P

  • Hi,

    ..., ganz ehrlich. Würde ich Mantiden in einer 50-Stück-Packung um 10€ kaufen, wäre das vielleicht auch anders. Aber man kauft eine Mantide um 10€ (mindestens), dadurch bekommt sie Seltenheitswert und es fällt einem schwerer, sich davon zu trennen. Man kauft auch ein Steak um 5€ und einen Hund um 1000€...

    Den Punkt versteh ich nicht ganz, der Logik nach müsstest du die Mantiden ja lieber verfüttern, die Heuschrecken kaufst du die Nachzuchten kosten nichts ;)

    Aber wie schon gesagt, wir Menschen sind nicht logisch und das is auch ok.

    Ich persönlich verpaare nicht alles, pro Art so 5 Weibchen sind für mich perfekt da kann was schiefgehn und man hat trotzdem noch etwas Spazi.
    Bei unnötig verpaarten Weibchen hätt ich Mitleid, da verfütter ich lieber die potenzielle Mutter :evil: (üblicherweise sterben die Junggesellen aber den Alterstod)


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Wie du die Einteilung auf deine anderen Tiere und Kinder ausweitest, fand ich zu gut, muss ich mal sagen. :P Auf die Idee bin ja ich noch nichtmal gekommen.

    Die Reihenfolge sagt aber nichts über den Stellenwert aus, muss ich nochmal klarstellen :)

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!

  • Hi,

    Den Punkt versteh ich nicht ganz, der Logik nach müsstest du die Mantiden ja lieber verfüttern, die Heuschrecken kaufst du die Nachzuchten kosten nichts ;)

    Aber wie schon gesagt, wir Menschen sind nicht logisch und das is auch ok.

    Das stimmt, Menschen sind nicht unbedingt logisch, man kann nur seine Ansichten und Gefühle ausdrücken!
    Daran hab ich auch schon gedacht – aber dann denke ich wiederum, die Nachzucht ist mehr wert weil sie ja von den teuren Elterntieren entstammt. Ist schwer zu erklären. :P Man muss sich ja auch irgendwie überreden, andere Tiere zu verfüttern, und jeder hat da sicher seine eigene Strategie, oder er hält keine Mantiden. Ich kenne einige, die das gar nicht hinbekommen (meine Freundin schaffte es anfangs auch nicht). :P
    Übrigens, einfrieren (für den "sanften" Tod), dann auftauen und verfüttern funktioniert auch – meine Hierodulas essen auch "Frostfutter" – nur fraglich wie gesund das ist. :P


    Donar Das hab ich auch nicht angenommen. :)

  • Wo du gerade erwähnst sich zum verfüttern überreden... vor Jahren kamen diese Micesausages raus, also Würstchen für Schlangen. Ich hatte die im Katalog im Zooladen entdeckt und wollte die damals mal ausprobieren an unsere Schlangen zu verfüttern. Der Verkäufer erklärte mir wie schrecklich das doch sei Mäuse zu Wurst zu verarbeiten. Ich habe ihn dann gefragt was er denn so auf seiner Knifte isst, na Salami, aha. Also eine Kuh oder Schwein oder Huhn oder Pute zu zerhäckseln und aufs Brot zu legen ist ok, das ganze dann aus Maus für die Schlange ist schrecklich?

    Da ist wieder Simons Hund Schwein Vergleich.

    Ich war gestern bei meinem Therapeuten, er hat viel geweint!