Füttern für völlig Unfähige?

  • Hallo,
    ich bin noch ziemlich frischer, aber bereits furchtbar stolzer Gottesanbetrinnenhalter. Leider stellt sich für mich schon sehr früh heraus, dass ich mit Heimchen oder Grillen nach den Informationen, dass diese "zurückfressen" können definitiv nicht weitermachen möchte. Weitermachen, weil: ratet mal, was man natürlich als "Standard-Futter" empfohlen bzw. mitgegeben bekam... ;)


    Noch dazu stelle ich fest, dass ich wohl nicht in der Lage bin mit einer solchen "aktiven" Art von Lebendfutter adäquat umzugehen. (Nein, auch nicht aus dem Kühl- oder Gefrierschrank, es sei denn ich friere die stocksteif/tot, dann brauch ich die aber bestimmt nicht mehr verfüttern.) Ich bekomme jedesmal die Krise wenn ich die einzeln füttern will, ob mit Pinzette oder Fingern ist dabei egal (siehe meinem Forumsnamen), dann fallen sie doch ins Terrarium und sind auch noch eine Gefahr für die Gottesanbetrin wenn ich Pech habe.


    Meine Befürchtung ist, nachdem ich jetzt in verschiedenen Foren etc immer nur auf Fliegen, Grillen und Heuschrecken stoße, dass das Tier leider nicht lange in meiner Obhut bleiben kann, wenn ich kein für mich wirklich einfach zu handhabendes Futter finde welches mir nicht ständig weglaufen/wegfliegen/wegspringen kann. Im "Praxisratgeber Mantiden" steht eher beiläufig "...Wachs- oder Mehlmotten UND DEREN RAUPEN..." unter möglichem Futter. Bitte sagt mir, dass eine "normale" Indische Gottesanbetrin auch sowas irgendwie als aktives Lebendfutter erkennt und zu sich nimmt und wie ich es am besten "attraktiv" füttern kann. Raupen sind von den beschriebenen Futtertieren anscheinen das einzige, was ich versuchen könnte wenn ich nicht das arme Tierchen verhungern lassen oder der Gefahr des angeknabbert werdens aussetzen möchte.


    In letzter Konsequenz müsste ich es sonst leider wieder abgeben, da ich meine Wohnung nicht mit Futtertieren aller Art teilen möchte, so toll die das vielleicht finden würden. Bitte ratet mir jetzt nicht dazu mehr/besser fangen zu üben, das wird ziemlich sicher nicht besser. Zu Maden habe ich bisher nur gefunden, dass diese von den Haltern gekauft und in Fliegen "umgewandelt" werden. Das erscheint mir in meinem Fall aber leider auch nicht besonders praktikabel, würde es aber natürlich "zur Not" auch versuchen.


    Viele Grüße
    Jens

  • Hey Jens,


    herzlich willkommen hier!


    Also bei mir läuft das so: Ich stelle die Fliegen vor dem Füttern ein paar Stunden ins Dunkle und dann fliegen die Entkommenden zu 95% sofort an die Fensterscheibe und kapieren nicht, dass es da nicht weiter geht (funktioniert natürlich nur bei Tageslicht). Da kann man sie dann toll absammeln.


    Noch einfacher ist die Methode, die verpuppten Maden ins Terrarium zu legen und dort schlüpfen zu lassen. Irgendwo an einen Ast oder die Gaze oder so ein wenig Honig schmieren oder ein Stück Obst ins Terrarium damit wenigstens ein Teil der Fliegen angereichert gefressen wird und darauf achten, dass du um der Mantide Stress zu ersparen nicht zu viele Puppen reinwirfst (Maden im Kühlschrank aufbewahren und alle paar Tage einige rausholen).


    Mit Wachsmotten habe ich noch keine Erfahrungen gemacht (soll heißen, die sind nicht geschlüpft). Die maden werden sie nicht finden auf dem Boden, können also nur mit Pinzette gefüttert werden. Aber ich glaube die sollen auch nicht so geeignet sein, da sie ziemlich fett sind.


    Was soll am Fliegen schlüpfen lassen nicht praktikabel sein?;)



    Gruß, Joel

    Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er
    sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.

  • Hallo Jens,


    auch von mir ein herzliches Willkommen! Ich habe mir am Anfang auch sehr schwer getan mit dem Verfüttern. Habe allerdings langsam den Bogen raus, dank einiger Tipps hier aus dem Forum. Kommt jetzt nur noch selten vor, dass so eine Goldfliege ausbüchst. Wenn dann doch einmal eine entfleucht, ist sie relativ schnell gefangen. Die sind nicht soi flink wie Stubenfliegen.


    Ich möchte Dir meine bescheidene Erfahrung mitteilen:


    Nehme kleine Marmeladengläser von ca. 8 cm Höhe. Kleine Gläser sind praktischer, da man sie abstellen kann, die Großen muss man ggf. immer schräg halten. Fülle in jedes Glas nicht mehr als zwei Esslöffel Maden (liegen sonst nacher übereinander beim Schlüpfen und kommen nicht richt aus der Puppe heraus... verenden dann zum Teil). Dann nimmst Du von ALDI die Perlon-/Nylonstrümpfe aus der Damenabteilung. Kosten 3 Paar - glaube ich - unter 1 €. Du schneidest bei den Strümpfen die Spitzen ab und halbiert jeden Strumpf. So hast Du mit einer Packung Strümpfe 6 Abdeckungen für Marmeladengläser. Diese befestigst Du mit einem FESTEN bzw. stabilen Gummiband, dass sie sich nicht vom Glas lösen können bei der Verfütterung (das war mal ein riesen schweinkram, als mir das ganze Glas mit Drosophilas heruntergeafflen war!).
    Das andere, offene Ende verschließt Du mit so einem Plastik-Klipp für Plastiktüten. Wenn die Maden alle verpuppt sind und kurz vor dem Schlupf stehen, nimmst Du einen Tetrapack-Saftkarton oder Milchkartondeckel um packst da so ein Futtergelee für Rosenkäfer oder Reptilien rein (mit Honig ist immer schlecht bei dem Gewusel, da bleiben einige dran kleben und verenden). Wenn die Fliegen geschlüpft sind haben sie gleich Nahrung und können verfüttert werden.


    Zum Verfüttern besorgst Du dir einen kleinen Trichter, der etwas größer als die Öffnung vom Marmeladenglas ist. Hat er einen Aufhänger, dann muss dieser vorsichtig entfernt werden. Bei GESCHLOSSENEM (!) Klipp steckst Du den Trichter in den Strumpf und fixierst den Strumpf mit einem strammen Gummiband. Auf die Tülle vom Trichter kommt ein AQ-Schlauch. Dann nimmst Du ein Stück festen Schaumstoff, schneidest den auf die Breite deiner Terrarium-Tür, machst ein Loch hinein, steckst den Schlauch durch, läßt die Falltür auf das Schaumgummi (Schiebetür?) und öffnest den Klipp. Die Fliegen kriechen nach oben durch den Trichter ins terra. Wenn die entsprechende Menge Fliegen drin ist, Klipp schließen, durch den Strumpf in den Trichter pusten bis alle Fliegen raus sind, dann schnell entfernen aus der Tür und Klappe zu. Die Fliegen fliegen i.d.R. zum Licht nach oben, bis sie sich umorientieren.


    Du füllst nicht alle Marmeladengläser gleichzeitig, sondern holst alle paar Tage wieder Maden aus dem Kühlschrank. Wenn die Fliegen länger im Terra überleben, kannst du auch Futtergelee ins Terra packen, da bleibt keine mantide / Fliege dran kleben.


    Muss mal sehen ob ich nacher noch ein Foto machen kann, da sind momentan noch genug Fliegen drin...

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    Phyllocrania paradoxa 4 / 1 / 0

  • Hi!


    Hab das mit dem Fliegenfüttern für mich so gelöst, daß ich die vorm Füttern ´ne Stunde im Kühlschrank hab,
    in einer Dose bei der man einen kleinen Teil des Deckels extra aufklappen kann, da hol ich dann mit ´nem
    alten grossen Esslöffel(weil mit der Pinzette oder den Fingern erwisch auch ich die nicht) einfach ein paar raus
    (direkt vor der hochgeschobenen Terrarientür) und beförder die ins Terrarium.
    Funktioniert prima.
    Und Heuschrecken sollte man ja wohl mit der Futterpinzette am Bein packen können.


    Gruß Jürgen

  • Hi Jens,


    eine Alternative zum aktiv herumspringenden und wuseligen Heuschrecken- und Fliegengedöns sind auch Schaben. Hier zum Beispiel Blaptica dubia (argentinische Waldschaben) oder Blaberus craniifer (Totenkopfschaben). Über beide Arten lassen sich im WWW viele Informationen zur Haltung und Vermehrung finden, sie sind ausserdem recht einfach zu handhaben da sie nur krabbeln und nicht (oder nur verdammt selten, ich hab's noch nie erlebt) fliegen.
    Mit einer Pinzette kann man die adulten Tiere recht leicht an den Flügeln (jüngere Tiere, da die noch keine Flügel haben, auch an den Beinen) hochnehmen und der Mantide anbieten. Gegen eventuelle Flüchtlinge kann man pauschal einfach einige Klebefallen verteilen, die man in jedem gut sortierten Baumarkt oder Zoofachhandel bekommt. Aber keine Angst, beide Arten sind keine Scheibenläufer und in einer handelsüblichen Faunabox (oft als "Plastikterrarium" oder "Tiertransportbox" angeboten) sind die sicher verpackt. Flüchtlinge sind hier recht selten wenn man nicht gerade die Schabenbox umkippt. Zurückfressen tun die in aller Regel auch nicht, und zumindest für "Standardarten" die nicht auf fliegendes Futter spezialisiert sind eignen die sich bestens als Futter.


    Um eine Pinzette und eventuell etwas "herumwackeln" vor der Mantide wirst Du hier aber wahrscheinlich nicht drumrum kommen, da gerade die B.dubia sich recht schnell vergraben, werden sie im Terrarium frei gelassen. Der grösste Aufwand dabei ist aber ehrlich, die Schabe zu fangen. Danach nur noch die Pinzette fest zudrücken, sollte einem Grobmotoriker ja leicht fallen ;).


    Leider hast Du nicht aufgeschrieben wie gross/alt dein Tier ist, bei "indische Gottesanbeterin" denke ich aber, Du meinst eine Hierodula membranacea (quasi DIE "Standardmantide" und gern empfohlenes/genommenes Einsteigertier). Die nehmen in allen Stadien problemlos Schaben an - natürlich angepasst auf die Grösse des zu fütternden Tieres.


    Viele Grüsse,
    -Kraehe

  • Wow, ich wusste erst nicht, welches Forum wohl ein gutes für meine Frage sein sollte und hatte auch die ersten 2-5 Posts eher flaming in der Art "... warum hast du dann so ein Tier..." oder "...nimm die Suche..." erwartet. Nichts dergleichen. Hier bin ich anscheinend direkt beim ersten Versuch richtig. Vielen Dank für die guten und ausführlichen Antworten. (Lese ja schon seit 2 Tagen im Netz rum und komme ohne andere Hilfe halt nicht weiter, daher hätte die Verweise mir auch nicht geholfen.)


    Primär ist mir eigentlich wichtig, dass ich nicht irgendwann viel mehr als nur mein eines gewolltes Haustier nebst seiner eher begrenzten Anzahl Futtertiere hier rumlaufen habe. Obwohl ich über die Fliegen bereits was von "Geruch" gelesen habe, klingt das mit Euren Beschreibungen eigentlich wirklich machbar. Im Terrarium schlüpfen lassen wäre zwar vom Fluchtaspekt am besten, zusätzlich Nahrung (Banane) in das Terrarium legen für die Fliegen hatte ich dann auch eher nicht vor. IchJetztAuch/Oliver hat sich da ja anscheinend eine tolle "Apparatur" gebaut. Einklemmen in die Scheibe (ist bei mir eine Falltür) etc. klingt erstmal sehr sicher. Wenn ich das vielleicht mal im Bild sehen dürfte könnte ich es bestimmt einfacher nachbauen, klingt aber so wie ich mir das bisher vorstelle nicht schlecht. Spurte dann morgen gerne direkt zum Hornbach fürs Material. Das sind also "Goldfliegen", die du damit verfütterst, wären die derzeit größenbedingt das Richtige bei mir? Wieviel Vorlaufzeit braucht das mit dem Fliegen selbermachen, meine ca. 14 Tage gelesen zu haben, ist das in etwa richtig? (Klar, kommt auch auf die "Frische" der Maden an, ich wills nur zum vorabplanen schonmal eingrenzen, wenn ich früher Fliegennachwuchs habe ist ja um so besser. Bloß weg von den Grillen.) Kühle Fliegen löffeln klingt natürlich auch gut, aber die Heimchen bekomme ich z. B. bisher nicht "langsam gekühlt", vielleicht bin ich aber kühlschranktechnisch auch nicht hart genug zu ihnen. ;)


    Ich habe mal 2 Bilder angefügt, Tipps zu Terrariumeinrichtung nehme ich gerne entgegen. Das liebe Tierchen ist vielleicht 5 cm groß (von Kopf bis Rumpfende), in welchem Stadium es sich derzeit befindet ist mir leider unbekannt, auch hier wäre ich für eine Schätzung dankbar. Und damit auch für eine Fliegenempfehlung, ich nehme mal an mit der Marmeladen/Trichter/Strumpfmethode werde ich immer in der Lage sein die derzeit benötigte Fliegengröße "auszubrüten" und anzubieten, oder? (Dass mir mal ein Glas hinfallen könnte blende ich jetzt mal komplett aus... uhhh.. :wacko: )


    Zu den Schaben: Da denke ich dann direkt eher an "echtes" Ungeziefer (Kakerlaken sind doch Schaben, nicht?), dass ich noch ungerner in meiner Wohnung hätte als Grillen. Außerdem sind die doch bestimmt recht hart gepanzert, ich weiß nicht ob meine "Kleine" das schon bewältigen kann (s. Bilder), allerding kann ich da bestimmt etwas besser zudrücken mit der Pinzette, bei den Heimchen habe ich auch immer Angst die zu Totfutter zu zerquetschen. Ah, sehe grade Du schreibst, gehen in jedem Stadium. Vor ihr "herumwackeln" fänd ich eigentlich sogar reizvoll, dann bekomme ich 1. mit, wie sie frisst und 2. wieviele. Bisher habe ich gestern und heute ein kleines Heimchen reingetan, zu sehen sind sie nicht mehr, aber das heißt ja wahrscheinlich garnichts.


    Ach ja, sollte "Hierodula membranacea" sein. Ich hole mir doch für den Anfang nichts schwierigeres als "nötig". Hab ja jetzt schon Probleme (die sich durch Eure Hilfe allerdings grade anscheinen schrittweise verringern).


    Danke an alle die mich schon bis hierher mit guten Tipps betreut haben. :)
    Jens

  • Hey, hey....


    Wenn ich mich nicht vergucke sollte dein Tier präsub- oder subadult sein. Ich glaube, Flügelscheiden (längliche Knubbel direkt über den Schreitbeinen) erkennen zu können.. Da wäre eine Draufsicht (also von oben) aber besser geeignet. Jedenfalls ist das Tier relativ schlank, ein kleines Stück dicker füttern dürftest Du sie schon.


    Das Terrarium würde noch einige Kletteräste vertragen. Korkenzieherhasel bietet sich hier an, da die Äste sehr schön verschnörkelt sind und gute Lauf- und Kletterfläche bieten. Benutz hierzu einfach einmal die Suchfunktion oder sieh dir die Themen aus dem Terrarien-Vorstellungsteil an, um Dir ein paar Anregungen zu holen. ;)


    Zu den Schaben nochmal:
    Natürlich sind's in dem Sinne Schädlinge, allerdings verbreiten sich geflüchtete Waldschaben in der Wohnung nur relativ schwer. Natürlich gibt's Schabenarten, die sich auch in der Wohnung problemlos vermehren (zB die Schokoschabe oder die amerikanische Küchenschabe), das trifft auf die genannten Argentinier allerdings nicht zu. Das Pestpotential ist insofern recht gering bis gar nicht gegeben, zumal sie nicht die Scheiben hochlaufen und so fliehen könnten. Zusätzliche Sicherheit kann man sich dann noch mit aufgestellten Schabenfallen geben, aber solche habe ich zum Beispiel gar nicht in Gebrauch. Und bei mir steht die Schabenbox sogar in der Küche :D
    Die Panzerung der erwähnten Waldschaben ist ausserdem weniger/weicher als die von Grillen, und selbst mit denen kommen Mantiden gut klar ;). Dass man einer kleinen Nymphe mit 3cm keine adulte Schabe geben kann versteht sich von selbst, aber jüngere Schaben sind natürlicherweise kleiner und so kann man die Futtertiergrösse gut anpassen.
    Wenn Du nicht selbst züchten möchtest, kann man die für Gewöhnlich auch in verschiedenen Grössen Heimchendosenweise kaufen. Zumindest in meiner lokalen Tierhandlung funktioniert das tadellos.


    -Kraehe

  • Hallo Jens,


    die Maden der Goldfliege bekommst Du im Angelgeschäft als Pinkis, sie sind Mittelgroß nach dem Schlupf und grün. Eine Nummer kleiner sind dieTerrflys (Stubenfliegn mit Krüppelflügeln).Die kann man auch Züchten,ist aber auch nicht mein Ding. Die Fliegenmaden aus dem Angelgeschäft kosten nicht die Welt und riechen eigentlich kaum. Wenn Du normale Maden aus dem Angelgeschäft holst (Fleischmaden), werden das die großen, dunkelblauen Brummer (ich glaube Fleischfliegen).


    Ein paar Fotos reiche ich nach, die Mantiden sind gerade wieder in Häutungsvorbereitung bzw. haben sich eben gehäutet und haben deshalb derzeit keinen Appetit. Die eine, die jetzt fertig ist, sollte morgen Abend alle Fliegen verspeißt haben, dann kann ich Fotos machen.


    Bei der Schlupfdauer liegst Du mit 14 Tagen ungefähr richtig. Kommt natürlich auf die Temperatur an. Je höher die Temperatur, desto eher schlüpfen die. Schlüpfen auch noch bei 13 Grad, allerdings brauchen die dann länger. Näheres hier, musst ein bischen runterscrollen.

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    Phyllocrania paradoxa 4 / 1 / 0

  • Hi!
    Laß die Heimchen und Grillen am besten gleich weg sobald du vernünftige Futtertiere hast.
    Heuschrecken gibt es in klein, mittel, subadult + adult zu kaufen, wobei du die kleinen bei ´ner Hierodula
    problemlos ab spätestens L5 füttern kannst. Heuschrecken vermehren sich nicht bei Raumtemperatur
    (zudem sie entsprechenden Bodengrundund zur Eiablage brauchen) und sterben nach relativ kurzer Zeit
    wegen zu niedrigen Temperaturen, geben auch nur leise Geräusche von sich, sind aber relativ teuer(ca. 20
    kleine um 3€).
    Für die Goldfliegen mußt du im Angelgeschäft Pinkies(sehr kleine Maden) kaufen, für die dicken
    Schmeißfliegen normale Angelmaden(die Pinkies brauchen bei mir ca.6-7 Tage, die Angelmaden
    eher 10+ Tage bis zum Schlupf).
    Zu den Schaben hat Kraehe ja schon ausführlich geantwortet.


    Gruß Jürgen


    P.S: Sehe grade Doppelpost zum Thema..., zu spät

  • Hi nochmal.
    Ich wusel schon in der Mantopedia rum. :)


    Ok Kraehe, ich gucke mir "deine" Schaben mal genauer an (die sind in der Mantopedia leider noch nicht beschrieben, aber Infos sollten sich ja mit den genannten lat. Namen leicht finden lassen), vielleicht bekomme ich die ja hier in der Gegend auch. Züchten mag ich sie eher nicht. ;) Hätte nicht gedacht, dass diese weicher sind, aber nehme das gerne zur Kenntnis. Haupsache ich muss mir keine Sorgen um angefressene Beine oder Fangarme machen.


    Dann bekommt sie gleich nochmal ein paar (2-3) Heimchen. Habe halt derzeit nichts anderes, aber "unterernährt" soll sie ja auch nicht sein. Ein besseres Foto versuche ich heute oder morgen nachzureichen, derzeit hängt sie dafür völlig ungeeignet rum.


    Mit präsub- und subadult stelle ich mich grade etwas schwer an. Also alles bis sie ausgewachsen ist, ist ein Larvenstadium, in etwa 7-9 gibt es insgesamt bis das Tierchen adult ist? Und wo stehe ich nun? Von einer Gewichtszunahme je Häutung von bis zu 100% habe ich gelesen, da leite ich mal von ab, dass sie jetzt irgendwo bei der Hälfte (L4-5 ?) ist. Bis zu einem ca. 10 cm großen Tier ist es ja noch etwas hin. Zwei länglich Knubbel an den Schreitbeinen sollte ich aber bestätigen können. Die sind auch etwas heller, als der Rest drumherum meine ich.


    Korkenzieherhasel zu besorgen ist kein Problem, ich weiß wo eine steht. Sollte ich die vorher entblättern oder später nur die vertrockneten Blätter absammeln?


    IchJetztAuch / Alexander
    Ich versuche mir morgen erstmal Maden zu besorgen (hoffe das kleine Angelgeschäft bei uns in der Stadt ist nicht in den letzten Jahren pleite gegangen ;) ) und baue schonmal soweit ich die Anleitung verstehe die Madenproduktionsgläser und Zubehör. Welche Maden sollten es denn nun für meine Tierchen sein, wenn du mal meine Fotos anschaust? Ruhig schon die Pinkies, oder?


    Heuschrecken hören sich super an als Abwechslung zu den Fliegen, der Preis würde mich da nicht unbedingt abschrecken. Oder könnte ich bis ich die Fliegen habe auch mit einer Packung von z. B. 20 Stück Heuschrecken alle 1-2 tage eine füttern und komme damit hin? Das wäre dann morgen schon die Alternative zu den Heimchen... :)


    Wie erkennt man eigentlich, ob eine Häutung bevorsteht? Bei finaler Häutung sollen diese Knubbel oder Lappen (lt. Buch) heller und glasiger
    werden - heller sind sie schon, aber ausgewachsen kann sie ja noch nicht sein. (Irgendwie ist mein Fachbuch vielleicht etwas zu fachlich, die
    simplen aber wesentlichen Dinge und Abläufe hätten da wohl ruhig etwas einsteigerfreundlicher aufgelistet werden können statt mir ein mittleres Biologiestudium für Mantiden zu vermitteln. Zwar auch interessant, aber erstmal habe ich andere, dringendere Fragen.)


    Danke Euch,
    Jens


    Tolle Community hier. :thumbsup:

  • Meist bekommt man im "normalen" Zoofachhandel Blaptica dubia als "Futterschabe" angeboten. Aber auch wenn es andere Schaben sein sollten ist das zumeist kein Problem. Junge argentinische Waldschaben sehen aus wie zu gross geratene Kellerasseln in braun, so zum Vergleich. Ähnlich sehen auch die Totenkopfschaben (Blaberus craniifer) als Jungtiere aus. Beide eignen sich gut zum Verfüttern, ob's nun also die Eine oder die Andere ist, ist eher zweitrangig wenn Du sie nicht züchten willst.


    Korkenzieherhasel zu besorgen ist kein Problem, ich weiß wo eine steht. Sollte ich die vorher entblättern oder später nur die vertrockneten Blätter absammeln?


    Kannst Du machen wie Du willst. Momentan sollte die aber generell keine Blätter mehr haben, zumindest bei mir sind die Dinger seit Wochen kahl. ;) Ich für meinen Teil entferne die Blätter immer direkt. Gerade bei nicht adulten Tieren könnte es sonst sein, dass sich die Mantide zum Häuten an einem Blatt aufhängt und das Blatt während der Häutung samt Mantide runterfällt.


    Mit präsub- und subadult stelle ich mich grade etwas schwer an.


    Welches Larvenstadium das Tier hat kommt auch etwas darauf an, welches Geschlecht es hat, da die Weibchen sich für Gewöhnlich 1x öfter häuten als die Männchen.
    "Subadult" heisst, dass sich das Tier noch 1x häutet und dann adult ist. "Präsubadult", dass es noch 2 Häutungen vor sich hat. Die Flügelscheiden kann man in beiden Stadien schon gut erkennen, aber dazu können Andere dir sicher genauere Erklärungen geben als ich, hoffentlich kannst Du mit meiner Erklärung trotzdem etwas anfangen.


    Welche Maden sollten es denn nun für meine Tierchen sein, wenn du mal meine Fotos anschaust? Ruhig schon die Pinkies, oder?


    Ob nun Pinkiemaden oder "normale" Maden macht in meinen Augen nicht viel Unterschied. Der Mantide macht es nichts aus wenn sie kleinere, aber dafür mehr Fliegen bekommt. Zudem habe ich die Erfahrung gemacht dass aus "normalen Maden" oft dickere Brummer schlüpfen als aus Pinkiemaden.
    Bei deinem Tier kannst Du jedoch bedenkenlos grössere Futtertiere wie Heuschrecken oder Schaben anbieten.


    Heuschrecken hören sich super an als Abwechslung zu den Fliegen, der Preis würde mich da nicht unbedingt abschrecken. Oder könnte ich bis ich die Fliegen habe auch mit einer Packung von z. B. 20 Stück Heuschrecken alle 1-2 tage eine füttern und komme damit hin?

    Immer langsam, so einfach ist das nicht ;).
    Es gibt keine Regel wieviel man einer Mantide pro Tag füttern sollte. Die Faustregel ist: Ist das Abdomen flach, braucht das Tier Futter. Ist das Abdomen prall, ist es voll.
    Sprich, Du musst beobachten wann dein Tier einen dicken Hintern hat, und dann das Füttern einstellen. Jeden Tag braucht die Mantide kein Futter, wenn sie sich vollgefressen hat, kann es schon einmal 2-3 Tage, eventuell sogar etwas länger, dauern bis sie wieder Futter braucht. Eine präzise Angabe wann wie viel gefüttert werden soll wird Dir keiner geben können.


    -Kraehe

  • Hallo Jens,


    Heuschrecken sind für mich vom Handling her neben Ofenfischen das beste Futtertier überhaupt und super für Hierodula membranacea geeignet. Einfach mit der Pinzette die Sprungbeine nehmen und ab ins Terrarium damit.


    Für Dein Terrarium würde ich Dir übrigens noch ein paar weiter Klettermöglichkeiten empfehlen. Außerdem solltest Du die Terrariendecke unbedingt mit Fliegengaze bespannen, da Mantiden die Decke sehr gern als Lauffläche benutzen und sich an dem Lochblech verletzen können.


    Viele Grüße,
    Tristan

    “Human beings, who are almost unique in having the ability to learn from the experience of others, are also remarkable for their apparent disinclination to do so.”
    ― Douglas Adams, Last Chance to See

  • So, hallo allerseits, hier mal ein Zwischenbericht von mir:


    Nachdem ich heute 4 Stunden unterwegs war habe ich so ziemlich alles für die "professionelle Fliegen-Strumpf-Trichter"-Lösung zusammengeklaubt, nur Gläser wie Marmeladengläser gibt wohl nur bei Muttern, habe bisher nur Halbliter-Madenplastikdöschen. Morgen mal nachfragen...


    Heuschrecken habe ich nun auch 3 geholt (der neue Reptilienladen bei uns gibt die freundlicherweise einzeln ab), aber ich habe da aktuell noch ein Größenproblem. Es sollen mittlere Heuschrecken sein, Gewichtsmäßig bringen die Tiere aber bestimmt mehr auf die Waage als meine Gottesanbeterin und sind vom Körper her fast gleich groß (eben nochmal verglichen, ca. 3 cm lang der Körper), nur deutlich "massiver". Würde ihr jetzt gerne eine geben, aber bin mir nicht sicher ob das auch in ihrem Sinne ist. ;) Da würde ich mich noch über eine zeitnahe Rückmeldung freuen. :hmm:


    Sollte ich die eigentlich unbedingt festhalten und anreichen oder kann ich die Heuschrecke auch einfach ein wenig im Terrarium herumspringen lassen? Wie gesagt, alleine die Größe des Futtertiers macht mich etwas misstrauisch. Neue, kleinere (soll ja jetzt die mittleren haben) gibt es wohl erst in ein paar Tagen, da der Fahrer auf der Autobahn einen Unfall hatte und die Tiere jetzt eingesammeln und neu verpackt werden müssen, naja, das was an Futtertieren noch auf der Straße rumkreucht. Stelle ich mir ja auch sehr toll vor... (Ist kein Witz, das hat die Besitzerin des Ladens grade ihrer Mitarbeiterin gesagt, als ich reinkam. Bevor ich irgendwas außer "Guten Tag" gesagt habe.)


    Fliegengaze bekomme ich ja in dem Reptilienladen bestimmt auch, aber wie soll ich die an der Decke befestigen? Weitere Klettermöglichkeiten (Korkenzieherhasel) besorge ich mir die Tage, will den Baum der Eltern eines Kollegen nicht einfach so beschneiden, da soll er mal dabei sein... Ach ja, es ist ja angeblich "Winter" stimmt, da sollten da wirklich keine Blätter dransein, aber ich weiß ja nun, dass man sie (falls vorhanden) besser sofort entfernen sollte. ;)


    -Jens

  • Danke Carmen. Das solle man aber wohl auch immer, wenn man ein "Haustier" vernünftig pflegen möchte. Ich bin froh hier so gute Hilfe zu finden.


    Zwischenzeitlich habe ich jetzt auch gelesen, dass die Heuschrecken wohl besser nicht frei rumhüpfen sollten, da die einfach alles anfressen. Also wird meine Mantide da wohl keine Ausnahme bilden und das Futter angereicht bekommen. Eine "richtige" Futterpinzette habe ich ja jetzt auch. Nur die Größe des Futters... hmmm..


    Jens

  • Hey,

    Zitat


    Fliegengaze bekomme ich ja in dem Reptilienladen bestimmt auch, aber wie soll ich die an der Decke befestigen?


    Stimmt, allerdings ist diese dort meist etwas teurer als im Baumarkt.
    Zwecks befestigung kannst mal hier..


    Hymenopus coronatus - Terrarium in Ordnung?


    und natürlich auch hier nachschauen.


    http://mantopedia.de/index.php…_eines_Standartterrariums


    Wenn du bei der Fütterung zusiehst oder das Ganze auch etwas im Auge behältst, kannst du die Heuschrecke auch ohne Pinzette verfüttern. Da Mantiden meist an der Decke des Terrariums anzufinden sind, und sich Heuschrecken meist den Lichtkegel an der Decke ansteuern, dauert es für Gewöhnlich nicht all zu lange bis die Heuschrecke keine Gefahr mehr darstellt.


    Mittlere Heuschrecken sollten bei der Größe deines Tieres eigentlich kein Problem mehr darstellen.
    Ansonsten, wie bereits geschrieben, einfach ein Auge drauf werfen und die Heuschrecke zur Not wieder aus dem Terrarium entfernen.


    Gruß,Rene

  • Danke für die Infos Rene. Sooo, dann gibts gleich mal eine (vorerst) freilaufende Heuschrecke, ich bin ja gespannt. :)


    Das mit der Gaze scheint ja wirklich nicht so schwer zu sein. Besorge mir morgen mal ein Stück und versuche das "Mini-Lochblech" dadurch auszutauschen. Bei mir ist das Blech günstigerweise von oben aufgesetzt, daher hoffe ich, das Ganze auch ohne den kompletten "Deckel" abzutrennen gut hinzubekommen. Statt Klettband werde ich dann mal Heißkleber probieren, damit kann ich bestimmt besser arbeiten als Silikon. Über der Gaze wäre dann aber noch die kleine 13 Watt ReptiGlo 2.0 Lampe, da das Lochblech kein Stück warm wird, sollte auch die (Kunststoff)-Gaze wohl nicht "angesengt" werden können oder ähnliches?


    Viele Grüße
    Jens

  • Hi!


    Du kannst auch die Gaze einfach locker von innen über das Lochblech kleben,
    mach am besten gleich die ganze Decke damit.
    Zur Schnellmontage sind auch diese Pattafix oder wie die heißen(Klebepads) geeignet.
    Mit Silikon kannst du nur arbeiten, wenn das Terrarium hinterher ein paar Tage ohne Besatz auslüften kann
    und Heißkleber hält zwar am Metall, aber nicht dauerhaft auf Glas.
    Die Terra-glo Funzel ist aber nicht die einzige Beleuchtung, oder?


    Gruß Jürgen

  • Nabend,


    naja, wenn das Lochblech ohne größeren Aufwand zu entfernen ist, ist das eventuell einfacher, wie sich innen einen ab zu zappeln... zumindest ist das meine Erfahrung :D
    Silikon kann ich dir den FixALL empfehlen. Zwar etwas teurer die Tube, aber riecht überhaupt nicht. Ich habe meine Tiere teilweise recht schnell (nach dem kleben) wieder einsetzen müssen (und hatte keine Probleme damit!), da habe ich gerade gewartet, bis der Silikon ordentlich abgebunden hat. Aber sicher keine 10Stunden ;)
    Heißkleber auf Glas ist so eine Sache... übergangsmäßig OK, auf Dauer blättert's dir den wieder runter.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • hi!


    @regina: Das Fixall ist meines Wissens kein Silikon sondern dauerelastischer Kleber(auf welcher Basis weiss ich nicht mehr,
    hatte den schon in der Hand), aber gut zu wissen daß das Zeug brauchbar ist.
    Normale Silikone sind acetatvernetzt, d.h. die überschüssige Essigsäure muss erst ausdampfen.


    Jürgen