Nachverpaarung und Inkubation von Ootheken bei Hierodula membranacea

  • Häufig so, aber sie enden meist nicht gut und werden mit Fehlberatung weitergegeben.


    Nun ab wieder zurück zum Thema ;)

  • Hi,


    da bislang nichts nachgeschlüpft ist, mal eine Frage: Kann man trotzdem bis zu 2. Häutung Gruppen á 10 aufziehen? Wenn ich 200 Nymphen hätte, könnte ich ja Kannibalismusverluste eher verkraften, aber ich kann nicht einschätzen, wie hoch das Risiko allgemein in dem Stadium ist - meine ersten L1 Tiere habe ich einzeln aufgezogen. Das war aber allein des Fütterns wegen sehr ineffizient, wie man sich vorstellen kann, wenn eine L1 Nymphe pro 20x20x40 Terrarium sitzt. Der allergrößte Teil der Fruchfliegen dürfte an Altersschwäche gestorben sein.
    Ich halte sie nun in besagten 10er Gruppen, wie das wohl auch die meisten machen, da geht das mit dem Füttern schon besser. Gehen die Tiere trotzdem häufig das Rsiko ein, es mit einem gleichgroßen Artgenossen aufzunehmen? So weit ich das bislang sehe, suche die sich schon ihre eigenen Plätze und nehmen bei Begegnungen noch nicht den Kampf auf.
    (Dass man natürlich nie sicher sein kann, ist klar, aber wenn man normal 50% durch Kannibalismus verliert und dann noch ein paar einfach so zu schwach sind, wäre das schon ärgerlich, bei so wenig Nachwuchs)


    Viele Grüße,
    Raphael

  • Bei genug Drosos hast du keine 50% Verlustrate. Einfach ne Box. Holzwolle über den Boden und großzügig Drosos rein und dabei halten. Die Ausfälle auf L1 sind nahe null. Erst später geht's da mit den Tieren durch.

  • Hallo nochmal, kurzer Nachtrag:


    Hat alles gut geklappt, aus einer anderen Oothek sind später noch mal ca. 20 geschlüpft. Verluste hatte ich knapp 25%, wobei ich aber keinen Kannibalismus beobachten konnte, sondern wohl Fehlhäutungen (L1 und L2, die anderen sind nun alle L3), wobei das auch oft schwer zu sagen ist - wenn nachts eine stirbt, lassen die Asseln im Boden ja oft bis zum Morgen nicht mehr viel übrig. Losgeworden bin ich auch ein paar in meinem Umfeld, da ich wieder nur 10 am Ende adult selbst behalten will, um weiterzuzüchten.


    Von daher noch mal Dank an Euch

  • Hi,
    bei deinen Schlupfraten würd ich mal die Inkubationsbedingungen checken.
    Klar ist man erleichtert wenn statt den 200 nur 20 Nymphen rauskommen, aber ungünstige Inkubationsbedingungen schlagen auch auf die Vitalität der Nymphen.


    Bei einer heikleren Art hättest du garkeinen Nachwuchs mehr.

  • Hallo, die stehen irgendwo oben.


    26 Grad tags, ca. 21 Grad nachts, rel. Feuchte 60-70% tags.


    Entspricht an sich genau dem, was ich überall an Angeben zur Inkubation dieser Art gefunden habe. Schimmelbefall, Buckelfliegen o.ä. kann ich ausschließen

  • Ich frage mich woran diese niedrige Schlupfquote liegt. Vielleicht war die Luftfeuchte zwischendurch eine längere Zeit zu niedrig?
    Besonders die ersten Ootheken bringen immer so viele Schlüpflinge... :phat:

  • Hierodula membranacea Ootheken gelten schlichtweg als unkaputtbar. War das nicht hier schon irgendwo geschrieben man kann sie auch hinter den Schrank werfen und sie schlüpfen ?
    Im Grunde können wir nur Mitmaßen was falsch gelaufen ist.

  • Moin...


    Auch wenns nach erneutem Lesen des Einstiegspostings prinzipiell unmöglich erscheint, aber womöglich ist das Weibchen gar nicht befruchtet? Ich hab hier und da schonmal von parthenogenetem Schlupf bei Hierodula membranacea gelesen bzw. gehört - jeweils mit sehr schwachen Schlupfraten von gerade einmal bis zu 30 Tieren... Ob da allerdings was dran ist, kann ich nicht bezeugen.
    Wie Tobi schon sagte, kann man nur mutmaßen was falsch lief - ich will hier weder Pferde scheu machen noch steife Behauptungen aufstellen - aber vielleicht wäre ein Blick auf die Geschlechterverteilung bei den Jungtieren (zu gegebener Zeit) nicht falsch. Wenns nur Mädchen sind, kann man sich den Rest wohl ausrechnen...


    -Kraehe

  • Hallo,


    davon hatte ich auch schon mal gelesen und hatte auch im ersten Moment diese Befürchtung, jedoch hatte ich in dem Kontext auch gelesen, dass diese Nymphen nicht überlebensfähig seien und schon im L1-Stadium sterben. Zur Geschlechterverteilung kann ich noch nicht viel sagen, da ich mir das im L3 Stadium noch nicht zutraue, frühestens ab L4 und das hat erst eine erreicht. (Und auch da ist mein "Bestimmungskriterium" keines, das als allgemeingültig genannt wird: Bei meinen bisherigen älteren Nymphen war es immer so, dass das Abdomen bei Weibchen deutlich anders proportioniert war bzgl. Längen-Breitenverhältnis, es war bei den Weibchen deutlich breiter, eher rautenförmig, bei den Männchen schlank und länglich)


    Viele Grüße,
    Raphael

  • Hallo,


    verpaart wurden die doch? vlt. gibts auch mal die Möglichkeit, dass die Befruchtung nicht sooo effektiv war ?( hört sich jetzt komisch an, aber vlt gibts da ja auch Unterschiede...
    Ich habe adulte Parthotiere gesehen, kann aber Regina mehr zu schreiben.


    Gruß Carmen

  • Hallo,


    ja, eine Kopulation fand auch definitv statt. Was mir noch einfiel, was gegen eine ungeschlechtliche Fortpflanzung spricht: Die Nymphen zeigen unterschiedliche Farbgebungen in einem Spektrum grün-beige-braun. Da Umweltbedingungen und Futter gleich sind, sollte das ja genetische Ursachen haben und bei der Pathenogenese gibt doch das Muttertier seinen diploiden Chromosomensatz 1:1 weiter, oder? Oder findet da erst eine meiotische Teilung und dann eine Verdopplung statt, sodass theoretisch auch rezessiv vererbte Eigenschaften bei einem Nachkommen ausgeprägt sein können? (Mutationen mal außen vor)


    Viele Grüße,
    Raphael

  • Hallo Raphael,


    also meines Wissens ist die Farbvariation bei Mantiden nicht teil des Erbguts; andernfalls wäre es uns ja schon längst gelungen zintronengelbe Hierdoula sp., wie Andrea sie neulich zeigte, durch Selektion rein zuzüchten. Zucht auf Farbmerkmale ist aber bei Mantiden nicht möglich. Bei einem definitiv pathenogenetischen Schlupf meiner Miomantis paykullii gab es auch beige und grüne Tiere.


    Carmen wird mit Ihrer Vermutung richtig liegen! Wie bald nach der Verpaarung wurde denn die Ooethek geschäumt? Und wieviele wurden überhaupt seitdem geschäumt?


    Liebe Grüße
    Frank

  • Hallo,


    ein Weibchen hat 4, das andere 3 Ootheken geschäumt.
    Ich habe die Ootheken später geöffnet, die Eier waren hell orange, falls das ein Indiz für eine nicht erfolgte Befruchtung bzw. nicht begonnene Entwicklung ist.


    Viele Grüße

  • Moin...


    Sowas wollte ich nun eigentlich nicht lostreten ;). Wie gesagt kann ich nicht bezeugen, wieviel an meinem "Verdacht" nun dran ist oder auch nicht (sämtliche meiner "Quellen" sind nunmal Hörensagen, wie ich schon anmerkte. "Jungfernschlupf" bei Hierodula hatte ich selbst noch nie.), zumal ich mir nicht sicher bin, wieviele Männchen an den gelegten Ootheken beteiligt waren (zumindest konnte ich das nicht klar erlesen).
    Trotzdem ist es immer noch möglich dass, wenn es nur ein Männchen war, dieses schlicht nicht fruchtbar (zeugungsunfähig/steril) war, und das Weibchen dann trotz erfolgter Kopula nicht befruchtet. Wenn aus 3 bzw. 4 Ootheken insgesamt nur 20 Nymphen geschlüpft sind, ist diese fixe Überlegung auch keine Unmöglichkeit...


    Womit ich noch immer nicht sagen möchte, dass es unbedingt so sein muss. Mit jedem Männchen, das über das Eine von dem ich ausgehe hinausgeht beteiligt war, schrumpft die Wahrscheinlichkeit dieser Überlegung natürlich.


    Hast Du eine gute Kamera und ein wenig Geduld? Wenn Du dir selbst eine Geschlechtsbestimmung nicht zutraust, werden Dir die geübten Augen hier aus dem Forum sicher gerne helfen. Poppofotos und ab dafür :) Mich würde es jedenfalls schon interessieren...


    -Kraehe

  • Hallo,


    das ist bei keinem passiert. Heimchen oder Grillen habe ich nie verfüttert, diese sollen ja auch Parasiten übertragen können, die den Oothekenbau schädigen.
    Wegen der Frage der Elternzusammensetzung weiter oben: Jedes Weibchen wurde von je einem anderen Männchen befruchtet (Eine Nachverpaarung hat ja leider nie geklappt).


    Viele Grüße,
    Raphael