Kuba-Killer gesucht

  • Hallo,


    ich wollte mal in die Runde fragen, ob es irgendeine, in Dtl. erhältliche Mantidenart gibt, die in der Lage ist, kubanischen Asseln den Garaus zu machen?


    Ich hatte sie mir damals angeschafft, weil ich ewig Probleme mit Trauermücken hatte. Dieses Thema gehörte ab diesem Zeitpunkt dann tatsächlich der Vergangenheit an. Die Kubaner fressen auch schön brav alles an totem Getier. Aber leider machen sie sich auch über sämtliche Pflanzen her, die ich so nach und nach versucht habe, im Terrarium anzusiedeln und das geht mir mittlerweile ganz schön auf den Keks. Und was noch viel schlimmer ist, sie vergreifen sich auch an den Ootheken X( Substratwechsel möchte ich vermeiden, weil ich, wie schon geschrieben, Pflanzen drin hab, die im Moment zwar etwas kahl und traurig aussehen, aber ich will jetzt nicht wieder alles umstrukturieren, wenn es evtl. v'leicht doch eine einfachere Lösung gibt.


    Meine Frage: gibt es eine am Boden oder unter Rinden lebende Mantidenart, die mir die Kubaner etwas dezimieren könnte? Es handelt sich um ein Idolomantisbecken, ist also am Boden immer etwas feucht und ca. 28° warm (Temperatur Boden). Ich habe Rindenstücke von Bambus und Röhren mit drin liegen. Die in Frage kommende Art sollte nicht unbedingt "nach Höherem streben", weil sie dort von den Idolomantis gefressen werden würde. Vom Boden bis zur Decke ist aber 1m dazwischen.


    Wäre toll, wenn jemand eine Idee hätte :)

  • Hi Freyja,


    nach Absprache mit @Fichte sind wir uns einig, dass es keine (uns bekannte) Mantidenart gibt, die dem entsprechen was Du suchst... Das ist allgemein sehr schwer, aber wenn überhaupt, dann kämen z.B. Euscorpius sp. in Frage.
    Die leben am Boden, klettern wenig bis gar nicht und fressen die Asseln. Leider nicht en masse, sondern nur bis sie satt sind, und dann ist wieder eine kleine Weile ruhe...
    Dadurch dass es Räuber sind, gehen die dafür sicher nicht an deine Ootheken oder Pflanzen ;-)
    Ansonsten, hm...evtl. absammeln / verkaufen?
    Eine schnelle, "natürliche" Lösung für das Problem wird sich vermutlich nicht so einfach finden, der sicherste Weg die ungeliebten Mitbewohner schnell loszuwerden wärs wahrscheinlich wirklich, das Substrat auszutauschen...


    Grütze,
    -Kraehe

  • Hallo Krähe,


    vielen lieben Dank für deinen Tipp! An nen Skorpion hab ich jetzt noch gar nicht gedacht, bin aber immer offen auch für etwas außergewöhnliche Ideen. Die Frage ist halt, ob der Skorpion sich in dem Terra auch wohlfühlen würde. Ich hab von Skorpionen ehrlich gesagt keinen blassen Schimmer. Wieviel Platz brauchen die? Mein Terrarium hat eine Grundfläche von 120x50cm. Wie hoch sollte der Bodengrund sein? Bei mir ist er zwischen 5-10cm. Aber der Boden is halt immer etwas leicht feucht, bzw. sprüh ich 1-2x am Tag, da is der Boden dann auch mal nass, bis es dann wieder leicht abtrocknet. Wird dem Skorpion das nicht zu nass?
    Ich wäre schon glücklich, wenn der Skorpion die Asseln nur in Schach hält, ganz verschwinden sollen sie ja nicht, sie sind im Prinzip ne tolle Bodenpolizei. Aber im Moment vermehren sie sich wie die Flöhe. Das kann so nicht weitergehen...

  • Hallo Christine,


    ich finde Merles Tipp mit einsammeln o.ä. Eine sehr gute Lösung. Schon mal eine Art Köderdose ausprobiert? Nichts aus der Industrie, auf irgendwas müssen die doch auch stehen...als Lockmittel.
    Ich würds ausprobieren ev wenn die Mantiden ne trockenere Zeit brauchen. Nerven die Schaben glaub ich gern, wer's mir nicht Wert wegen Bischen Bodenpolizei.


    viel Erfolg

  • Um ehrlich zu sein, biologisch wirst die kaum in den Griff bekommen solange das Becken anderweitig besetzt ist. Anstatt dich lange zu ärgern, würde ich einfach alles rausreißen und das Becken neu einrichten. Macht kurz Arbeit, erzielt aber langristig Erfolge. Ich war auch nah dran, mir die Mistbiester zu kaufen, zum Glück wurde ich gewarnt.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Hey,
    sollte Freyja sich wirklich einen Euscorpius als Mitbewohner zulegen, gehe ich davon aus dass sie den Terrarienboden ein wenig dem neuen Bewohner entsprechend anpassen würde, anstatt den Kleinen einfach reinzuwerfen und "viel Glück" zu rufen. Anders als Asseln brauchen und möchten Euscorpius nämlich auch "Felsspalten" (z.b. ein paar gestapelte und aneinander befestigte Schiefersteinplatten) in denen sie sich verstecken können. Und sobald das gegeben ist, sitzen sie ja ohnehin nicht mehr auf dem dauerfeuchten Bodengrund.
    Außer zum Sonnen kommen Euscorpius idR nur Nachts zum jagen raus, und tagsüber sitzen sie in ihren warmen und eher trockenen Verstecken.


    Für die Haltung eines Einzeltieres wird eine Grundfläche von 20x30cm als ausreichend beschrieben (die größeren Euscorpius-Arten werden ja auch nur ca. 4cm groß...).
    Von Gruppenhaltung wird abgeraten ... wobei es bei genügend Versteck- und Ausweichmöglichkeiten sowie in der Aufteilung 1.1 gut gehen kann (hier bitte eine deutliche Betonung auf "kann" - muss aber nicht - ich meine, den Spruch kennt man als Mantidenhalter schon zur Genüge :-P . Skorpione sind einfach keine Gruppentiere und ich als Skorpionsfreund würd ich es nicht drauf anlegen ;-) ).
    5cm Bodengrund sind ausreichend, die Tierchen "scharren" mehr als dass sie wirklich graben (Verstecken tun sie sich, wie gesagt, bevorzugt in Felsspalten - richtig zu graben fangen sie nur an wenn sie sowas nicht finden, dann gehen sie aber auch klettern).
    Und so allgemein weichen die kleinen Kerlchen eher aus als dass sie angreifen...sie wären also auch für den passionierten Mantidenhalter ein relativ einfaches "Beiwerk" (selbst, wenn ich nach wie vor nicht von Vergesellschaftungen überzeugt bin und im Allgemeinen eher abrate.).


    Letztlich ist aber eben die Frage, wie "schlimm" die Asselplage tatsächlich ist, und ob da 1.0/0.1 oder 1.1 Euscorpius wirklich was dran ändern können.
    Als Referenzwert: Ein adulter Euscorpius vertilgt ca. 2 mittelgroße Heimchen die Woche (tendenziell eher weniger als mehr). Und dann ist er wirklich satt.
    Wenn ich mir ansehe, wie so manche Asselbox geradezu an Nachkommen "explodiert" schätze ich den Erfolg zugegebenermaßen recht gering ein.


    Alles in allem bin ich aber auch eher auf der Seite von @Atlantis-Mantis ... ich würde den Bodengrund austauschen. Das ist im Gegensatz zu Experimenten mit "Zusatz-Besatz" immerhin eine sichere und schnelle Lösung.
    Und, sorry wenn ich das so sage ;-) , aber um die sowieso schon zerfressenen Pflanzen ists eh nicht wirklich schade. Wenn da ein anderes Tier dazu kommt das die Asseln reduzieren soll, werden die trotzdem die Wurzeln weiter zerfressen. Wenn da noch was zu retten ist, dann "jetzt", und nicht in einem halben Jahr sollte das "Experiment" doch fehlschlagen.


    Grütze,
    -Kraehe

  • Hi,
    wir, bzw. mein Sohn hält ja auch Skorpione, darunter auch einen Euscorpius italicus. Der mag es lieber trocken, und er liegt bevorzugt unter einem Stück Rinde. einmal pro woche wird eine Ecke des Terrariums angefeuchtet, damit er saufen kann.


    Dein Terrarium ist definitiv zu feucht für diese Art.


    wir haben noch 2 andere kleine Skopione aus Südafrika, vom Habitus ähnlich dem E.italicus. Aber die wollen es zusätzlich zur Trockenheit auch noch nen Tacken wärmer, also detulich über 30 °C.


    Was es an kleineren Skorpionen aus den Tropen gibt - keine Ahnung leider.


    Ich würd ne Scheibe Kartoffel oder Gurke unter ein Rindenstück legen und dann täglich absammeln. mach ich bei meinen Tausendfüsserbecken so, wenn die weißen Asseln überhand nehmen. Geht ganz gut.


    Viele Grüße, Andrea

  • Hallo,


    vielen lieben Dank für eure Tipps.


    Ich seh schon, ich komme wohl um den Substratwechsel nicht drumherum ;(
    Das mit dem Skorpion ist wohl nicht die beste Lösung. Ich hätte aufgrund der Größe des Terrariums schon die Möglichkeit, ein trockenes Eck mit Schieferplatten einzurichten, aber es sind wirklich viele, viele Asseln und das würde der Skorpion wohl eh nicht packen und ich hätte die gefräßigen Asseln immer noch.


    Wegen den Pflanzen ist es jetzt nicht ganz so schlimm. Aber ich habe im Substrat auch weiße Asseln und vor allem um die grünen Schaben, die ich angesiedelt habe, tut es mir etwas leid. So ein Zuchtansatz ist ja auch nicht gerade günstig.
    Aber hilft ja nix, ich will die gefräßigen kleinen Monster ganz raus haben aus den Terrarien. Ich befürchte, so schnell kann ich die gar nicht absammeln, wie die sich vermehren!


    Schöne Grüße
    Christine

  • Du musst das Substrat ja nicht entsorgen, wenn Du die Schaben noch willst: packe es in eine Box, füttere weiter, und sammle die adulten Schaben nach und nach ab.

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  • Huhu.
    Mich wundert es ein wenig das du solche Probleme mit den kubanern hast. Habe die in allen Terrarien als Bodenpolizei im Einsatz. Das einzig was mich nervt, die laufen regelmäßig durch die Wohnung...

  • Wie lange hast du sie schon? Bei mir isses ca. ein Jahr her. Anfangs waren sie auch noch nicht so schlimm.
    Fressen sie bei dir nicht die Pflanzen an?
    Mir büxen auch immer mal wieder welche aus, die vertrocknen (oder verhungern) dann aber ziemlich schnell. Zumindest was das angeht seh ich jetzt kein Pestpotential.

  • Kommt immer drauf an wie entspannt man das halt sieht :) durch die Wohnung laufende Schaben hat's nicht jeder damit.
    @Christine: heute schon an dich gedacht :) eine Ootheke von einer Hierodula komplett leergefuttert entdeckt. So nötig kann die Bodenpolizei garnicht sein, dass man sich so blödes Viehzeugs in Haus holen muss. Meine Meinung nach zig Schabenjahren...die wandern halt auch in andere Becken. Das mag gutgehen in Becken mit aktiven Jägern, Echsrn, Frösche usw machen kurz Prozess. Mantiden, zumindest die ich beobachtet habe ( keine Idolomantis ) greifen eher mal so Zufällig danach. Meine Schaben werden sich erst ausrotten lassen wenn alle Terrarien weg sind, selbst abtrocknen lassen, alle Erde ausgetauscht, die kleinen Terrarien in Schnee gestellt. Eine kleine feuchte Stelle hinter der Kork - Rückwand oder im Xaxim reicht aus.
    Ging dein Plan wenigstens auf, dass die Mantiden auch mal danach greifen? Laufen die Schaben soweit hoch, dein Becken ist ja rechthoch.
    zum Thema Mantiden die ausmärzen...in größeren Mettybecken überleben die auch ;) die Schaben leben in jungen Stadien bevorzugt in der Erde nicht an den Wänden wo die mettys rumturnen.


    viele Grüße Carmen

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von cawi ()

  • Zum einen: Kubanische Asseln sind... nun, Asseln, und keine Schaben. Und sie verhalten sich anders als Schaben. Und werden auch von anderen/weniger Tieren gefressen als Schaben...
    Zum zweiten, als generelle Frage: was ist verkehrt an Weißen Asseln? Haben sich doch auch Jahrzehnte bewährt, wieso muss man immer auf Biegen und Brechen was Neues ausprobieren? Und das gleich immer in den Hauptbecken? Neues probiert man in Nebenbecken oder Boxen aus, gerade weil man es schnell entsorgen kann, wenn es nicht so klappt, wie man es sich vorgestellt hat.

    Die Gottesanbeterin hatte,
    Ihr Männi zum Fressen gern;
    Sie schlang eine Portion Gatte
    Und lobte mit Rülpsen den Herrn.

  • Habe die seit über einem Jahr überall drin.
    Ne, die fressen meine Pflanzen nicht an. Meine Terrarien wuchern regelrecht zu. Stecklinge werden einfach in den Boden gesteckt und wachsen problemlos an. Biete den Boden Tieren(weiße Asseln, kubanische, Springschwänze, Würmer und mit sicherheit auch die ein oder andere Schabe und Schnecke)
    aber auch immer wieder was an. Laub, Karotte etc.

  • @cawi
    Nee, die Idolomantis interessieren sich null für die Asseln, obwohl die tatsächlich bis unter die Gaze klettern. Das wär ja auch zu schön gewesen. :rolleyes: Carmen, ich glaub aber, du verwechselst das mit meinem Grünen-Schaben-Projekt. Die wiederum sind total harmlos und ich seh sie nur vereinzelt. Eine wurde tatsächlich von einer Mantide verputzt, aber so richtig angelaufen is das Ganze nicht. Vermutlich sind die 28° nicht ausreichend für ne ergiebige Zucht.


    @'Atlantis-Mantis
    Ich hatte mir mit der Blumenerde nen riesigen Schwarm Trauermücken ins Terrarium geholt und die haben die Mantiden extrem gestört. Die weißen Asseln hatten dagegen nicht gleich so den durchschlagenden Erfolg, deshalb hab ich mir die Kubaner angeschafft. Leider hatte ich nicht das Glück, vorher gewarnt zu werden, ich hatte keine Ahnung, dass diese Viecher die reinste Pest sind und alles anfressen, was ihnen unterkommt.
    Egal, nun isses schon passiert und jetzt muss ich halt sehen, wie ich sie los krieg.


    Dazu noch ne Frage, vielleicht weiß jemand ne Antwort: wo legen die Biester ihre Eier ab? Hab etwas Angst, dass da welche an den Wurzeln der Pflanzen sein könnten, denn das würde heißen, dass ich die kompletten Pflanzen wegschmeißen müsste :fie:

  • Danke Christine....kommt davon wenn man nicht den ganzen Beitrag liest, habe nur was von Schaben abbsammeln gelesen. Mich spontan an deine ursprüngliche Idee erinnert... sorry. Danke schön fürs freundliche erinnern :red: schön, dass noch ein paar Freundliche unterwegs sind .


    weiterhin viel Erfolg. Jetzt würds mich interessieren warum Stefan dann doch weniger Ärger hat.

  • Huhuu Carmen,
    da brauchst dich doch net bedanken, ich finde, Freundlichkeit sollte selbstverständlich sein, zumal ja niemand angegriffen wurde und es sich doch nur um ein kleines Missverständnis gehandelt hat :) Hätte mir genauso passieren können :D


    Das würde mich jetzt allerdings auch interessieren, wie Stefan die kleinen Monster in Zaum hält :huh: