Blepharopsis mendica mendica

  • Hallo,


    Name: Blepharopsis mendica mendica / Kleine Teufelsblume


    Herkunft: Nord Afrika, kanarische Inseln


    Farbmorphe: Verschiedene Grün- und Brauntöne


    Beschreibung: Die Männchen und Weibchen werden ungefähr 5-6 cm groß, wobei die Tiere der kanarischen Inseln etwas größer als die, der Afrikanischen werden. Als adulte Tiere besitzen sie auf den Flügeldecken ein gestreiftes Rautenmuster, welches an die Blüte einiger Distelarten erinnert. Am Abdomen befinden sich, ähnlich wie bei Pseudocreobotra whalbergii Anhängsel zwischen den Abdominalsegmenten. Die Männchen besitzen 6 Abdominalanhängsel, die Weibchen 5. Eine Geschlechtsbestimmung ist relativ gut ab den Larvenstadien L3/L4 möglich.


    Haltung:
    Bei der Haltung müssen einige Dinge beachtet werden, erfüllt man diese jedoch hat man genügsame Tiere die verhältnismäßig wenig Zeitaufwand benötigen. Die Tiere beziehen ihre gesamte Flüssigkeit aus den Beutetieren, es genügt demnach einmal pro Woche zu sprühen. Wie auch bei anderen Vertretern der Empusen, kann sich die Art Blepharopsis mendica mendica aufgrund ihrer Tarsenbeschaffenheit nicht an Glasscheiben festhalten. Die Decke und mindestens eine Wand sollte also mit Gaze, Kork oder Ähnlichem ausgekleidet sein. Die Tiere haben hohe Temperaturansprüche, welche durch Halogen-Spots oder anderen wärmeabgebenden Leuchtmittel leicht erreicht werden können. Bei Temperaturen zwischen 30° und 40°C fühlen sich die Kleinen wohl. Die Tiere sollten meiner Erfahrung nach ab dem Larvenstadium 3 getrennt werden, da es ansonsten zu interspezifisch bedingten Ausfällen kommen kann. Die Haltung in Gruppen ist möglich, wenn man eine permanente Futterverfügbarkeit gewährleisten kann.


    Ernährung: Larven bis zum Larvenstadium 3 erhalten bei mir Drosophilas, ab dem Larvenstadium 3 bekommen sie dann Fliegen. Diese sind die kostengünstigste und ungefährlichste Variante. Alternative sind Heuschrecken, wovon ich allerdings aus Erfahrung auch abraten würde.


    Zucht: Die Männchen sind 1 Woche, die Weibchen 2 Wochen nach der Imaginalhäutung geschlechtsreif. Weibchen fett füttern, Männchen reinsetzen und ein Paar Fliegen ins Terrarium geben. Die Ootheke bei ca 30°C zeitigen, 2-3 mal pro Woche sprühen hat hier auch noch nicht geschadet.


    Falls ich etwas vergessen habe, könnt ihr das ja noch nachtragen/ verbessern


    Liebe Grüße
    Sebastian

  • Hallo,


    ich würde vielleicht noch hinzufügen das Temperaturen unter 23°C wirklich vermieden werden sollten. Mir sind zwei Tiere weggekippt weil sie nur einmal in einer Nacht ein paar Stunden lang leider knapp unter 20°C abbekommen haben :(



    Schöne Grüße,


    Andy

  • Hallo,
    schöner Haltungsbericht!


    ich habe acht Tiere von den Kanaren in einem 80x50x80 Becken, welches mit Gaze in der Mitte getrennt ist. Auf der anderen Seite wohnen Sibylla dolosa, weshalb es immer mindestens 50% Luftfeuchtigkeit hat. Die Tiere sind zwischen subadult und drei Häutungen darunter (etwa L5), und ich hatte noch keinen Ausfall!

  • Hi!
    wirklich ein guter Haltungsbericht :thumbup:


    Allerdings: Tiere von den Kanaren vertragen problemlos niedrigere Nachttemperaturen, darum sollte man auch immer angeben, woher die Tiere stammen.


    Viele Grüße, Andrea

  • Hey ihr Lieben,


    Danke für euer Lob :)


    @ Mad Mantis: also das halte ich für ein Gerücht, dass dir die Tiere wegen der Temperatur hops gegangen sind! Ich bezweifel dass es in meiner letzten Wohnung nachts immer mindestens 20° hatte. In Ägypten kann die Temperatur auch mal über Nacht unter 20°C fallen. Da die Tiere poikilotherm sind schrauben die ihren Stoffwechsel runter, aber sie überleben auch sicher, wenn die Temperatur mal für eine Woche lang Nachts bei 18°C liegt.


    @ Afromantis: Die Aggressivität der kanarischen Tiere ist auch soweit ich das bis jetzt beurteilen kann geringer als bei den ägyptischen Tieren. Ich habe die Ägyptischen jetzt auch erst in der 3ten, die Kanarischen in der 2ten Generation. Der Züchter meines Vertrauens hat die Kanarischen auch problemlos in Gruppen. Ich mache da aber aufgrund der Erfahrung mit den Ägyptischen keine Experimente und trenne sie schnellst möglich, da ich zeitweise keine kontinuierliche Futterverfügbarkeit gewährleisten kann.


    @ Carmen: Sehr gerne! ich habe auch noch ein paar richtig coole Makrobilder am Start die ein Kumpel mit seiner Spiegelreflex gemacht hat.



    Der Haltungsbericht bezieht sich hauptsächlich auf die Erfahrung mit den ägyptischen Blepharopsis mendica mendica. Die Unterschiede zwischen den ägyptischen und den kanarischen Tiere sind bis jetzt nicht sonderlich groß (soweit ich das beurteilen kann) was Haltungsansprüche angeht. Die kanarischen brauchen etwas länger für ihre Entwicklung. Der Züchter meines Vertrauens hält diese auch bei sehr hohen Temperaturen und "grillt" diese förmlich.


    Was die Diapause angeht kann man bis jetzt zu diesen Stämmen auch noch nichts 100%ig genaues sagen (verbessert mich bitte, wenn ich mich irre). Wird man dann in ein paar Jahren sehen ob die Stämme stabil bleiben.. optimal wäre natürlich auch, wenn man die Temperaturverhältnisse genau zur passenden Jahreszeit dem Ursprungsland anpasst, aber das ist auch leichter gesagt als getan..


    ich wollte eigentlich auch Bilder hinzufügen, das hat aber irgendwie nicht funktioniert (an der Größe kann es nicht liegen)


    Viele Liebe Grüße
    Sebastian

  • Hey,


    ich wüsste nicht woran es sonst gelegen haben sollte :/ Luftfeuchtigkeit war wie immer zwischen 30-40% wie auch bei meinen anderen Blepharopsis mendica, zu futtern haben sie auch nichts anderen bekommen als meine anderen vier. Die einzigen beiden Unterschiede waren das größere Lüftungsflächen als bei den anderen vorhanden waren, wodurch die Terrarien schneller auskühlen konnte, und die beiden wurden nicht mit einem Halogenspot beleuchtet, sondern mit Halogen in Tropfenform mit einem Reflektor drüber, wodurch die Steine etc. darin nicht so sehr aufgeheizt wurden und in der Nacht nicht so viel Wärme abgeben konnten. Meine Terrarien mit Spot-Beleuchtung kühlen in der Nacht nicht so schnell aus wie die beiden. Und es war das einzige mal das vergessen wurde das Fenster nicht auf Kipp offen zu lassen und das einzige und erste mal das es um 20°C am Morgen war, sonst liegt die Temperatur in dem Raum nie unter 22/23°C.


    Also ich möchte nicht behaupten das ich mir zu 100% sicher bin, aber ich wüsste nicht warum nur ausgerechnet die beiden deren Terrarium am meisten auskühlt zeitgleich vom Ast fallen an dem einzigen Abend wo es kühler als sonst wurde.


    Wie Tobias schonmal an anderer Stelle zur Haltung von Hierodula Majuscula sagte:


    Hey Hugo,die Aufzucht und Haltung bei 20C kann zwar möglich sein, aber wenn dann wieder Threads auftauchen alla "Meine majuscula stirbt" aufgrund von Stoffwechselproblemen brauch man sich nicht wundern.
    [...]
    Liebe GrüßeTobias


    Vor allem dadurch das es eben den afrikanischen und den kanarischen Stamm gibt, die sicherlich auch mit etwas unterschiedlichen Parametern zurecht kommen, würde ich es nicht unbedingt drauf ankommen lassen.
    Ich habe an mehreren Stellen gelesen, sowohl in Literatur und im Internet, das Temperaturen unter 23°C vermiedern werden sollte, und nach eigenen Beobachtungen kann ich das nur bestätigen.
    Kann sicherlich auch gutgehen, aber man muss die Tiere ja nicht unbedingt am Grenzbereich halten, nur um zu sehen ob das auch klappt ;)



    Schöne Grüße,


    Andy

  • Hallo Andy,


    ich weiß jetzt gerade nicht aus welchem Thread zu das Zitat hast und sehe den Kontext drum rum nicht. Aber ich denke, da geht es eher um die Tagestemperaturen und die Haltung von Hierodula majuscula (Gattung groß geschrieben, Art klein ;) ) bei Zimmertemperatur.


    Deinen Einwand sollte man sicher beachten und als mögliche Ursache in betracht ziehen. Trotzdem könnte das Sterben deiner Tiere auch noch andere Ursachen gehabt haben, die man so vielleicht nicht sofort erkennen kann und müsste da eben weiter beobachten, ob andere Tiere (des gleichen Stamms) ähnlich empfindlich reagieren.


    Grüßle,
    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten

  • Hi,

    Na dann musst du das Tier zurück in die Volksschule schicken und ihm das lesen beibringen.


    Das kommt hin und wieder vor, hatte ich auch bei andren Arten schon.

    Bei mir haben die Mädls aber beide male keine schlüpfenden Ootheken zusammengebracht trotz Verpaarung.


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.

  • Hi,

    Du nur weils bei meinen Hierodula so ist heist das ja nicht das deine Blepharopsis nichts zusammenbringen, einfach versuchen dann wird ma schon sehn.


    Viel Erfolg!


    Glg Simon :P

    Mantiden sind doch auch nur missgebildete Schaben.

    :twisted:

    Die Kultur von Honigbienen ist kein Naturschutz.