Hymenopus coronatus plötzlich tot

  • Hallo,

    mein adultes Weibchen der Art Hymenopus coronatus ist plötzlich tot, sie hat zwar bereits einige Tage nichts mehr gefressen, aber sie war mit ihrer 2. Ootheke im Verzug, sie ist zwar unverpaart aber 1 Monat nach der ersten gelegten, schien das soweit in Ordnung, da sie sich auch ganz normal verhalten und auch gekotet hat und dazu auch nicht schlanker wurde sondern dicker.

    Nun ist es so, das sie gestern anfing weniger zu reagieren und wirkte abwesend und heute morgen hing sie zwar noch Kopfüber an ihrem Stammplatz, aber tot. Jetzt bin ich etwas verwirrt und überfordert und suche den Fehler und hoffe ihr könnt mir dabei helfen, was auffiel, das ihr sonst weißer Kopf, jetzt einen starken Rotton hatte.


    Die Haltungsparameter sind

    Tags: 26°-28° und ~60%

    Nachts: 20°-21° und 70%-80%


    Gemessen wird digital und der Fühler ist im oberen Bereich des 20x20x30 Terrarium



    IMG-20200508-WA0000.jpg

  • Moin...


    Es wirkt jetzt nicht so als sei das Tier "immer dicker geworden", wenn ich mir das so erlauben darf.

    Rein des Fotos halber (vielleicht täuscht die Perspektive) sieht es aus als sei das Tier ziemlich unterernährt gewesen. Das Futterangebot hat aber schon gepasst - was/wie hast Du gefüttert, und wie/mit was wurde das Futter gefüttert (und ggf. gehalten)?


    Manchmal sterben Insekten einfach ohne dass man etwas grob falsch gemacht hätte. Man steckt einfach nicht drin.


    -Kraehe

  • Ne du hast schon recht, sie war jetzt doch sehr dünn heute morgen, bzw. ist zusammengefallen, gestern und die Tage davor war sie molliger.


    Zu fressen hatte sie immer abgezählte Schmeißfliegen direkt im Terrarium, morgens ein paar reingeworfen und bis zum Abend waren die immer weg, diese wurden mit Honig angefüttert. Die Fliegen und den Honig bekommen auch die anderen Tiere die ich halte, Ameisen wie Gottesanbeterinnen.

    Zudem gab es alle paar Tage eine Schokoschabe angeboten, die mit Katzentrockenfutter und Biogemüse gefüttert werden, auch die bekommen die anderen Tiere, hauptsächlich die Ameisen, sollte da was giftig sein, würde ich es an denen sofort sehen, da die am Tag immer 1-2 Stück bekommen.


    Die Fliegen blieben aber die letzten Tage immer bei der Zahl, wie sie am morgen eingeworfen wurden und die Schokoschaben wurden immer weggeschlagen. Da sie bis einschließlich Mittwoch noch gekotet hat, hab ich mir darüber keine Sorgen gemacht, schließlich kann man nur koten wen was im Magen ist.


    Gestern hatte ich dann zusätzlich versucht, sie direkt zu füttern, da ich mir doch schon Sorgen machte das sie kein Futter annimmt, also habe ich eine Schokoschabe zerteilt und ihr die Schnittstelle direkt vors Maul gehalten und angetippt, auch das wurde vehement aus dem Weg gegangen.

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  • Also ein 20x20x30 Terrarium scheint mir etwas brenzlig von der Größe. In so einem Terrarium hält man maximal 6-7 cm große Mantiden (gibt auch Ausnahmen) aber daran wird’s nicht liegen. Meiner ist was Ähnliches passiert nur mit 8 Tagen Futterverweigerung, keiner abgelegten Oothek und Tod durch Fallen. Wie bei jedem anderen Tier gibt es auch bei Mantiden Individuen und nicht jede H. Coronatus lebt gleich lang. Die Qualität vom Futter scheint ja in Ordnung zu sein ich würde es daher auf ne relativ kurze Lebensspanne schieben

  • Es gibt für alles seine Gründe. Einige lassen sich nur spekulieren alla irgendein Macken am Tier, andere wiederum sind einfacher ersichtlich. Umso größer die Stadien, und wenn das jeweilige Tier gut frisst und sich regelmäßig häutet, ist es unwahrscheinlich das es einfach ohne ersichtliche Gründe zusammenklappt.


    Kleinstbecken müssen nicht immer schlecht sein. Bis heute werden viele Tiere auch in Boxen alla Braplast (5,4 L / etwa 20x20x20cm) gehalten. In letzter Zeit wird das nur weniger gezeigt. Selbst für große Arten nicht zu verteufeln und gerade bei größeren Zuchten mit vielen Arten und vielen Tieren kaum dran vorbeizukommen.


    Nur weil Fliegen mit Honig gefüttert werden und bei anderen Tieren nichts passiert ist deren Qualität nicht gleich als einwandfrei einzuschätzen.

    Goldfliegen können, insoweit sie vorher nicht gefressen werden 😉, etwa 3 Wochen bei ausreichender Fütterung und Wasserversorgung selbst im tropischen Terrariumklima fit bleiben. Überlagerte und/oder anderer Einschränkungen unterworfener Fliegen (= geringere Futterqualität) leben bei weitem nicht so lange. Wenns für sie gut läuft vielleicht ein paar Tage. Irgendwann klappt es dann auch nicht mehr mit dem Fliegen und sie hoppsen selbst frisch geschlüpft nur noch durch die Gegend. Futter nehmen sie natürlich trotzdem an, aber ihre Qualität als Futter ist mehr als fraglich. Auch spielt deren Hälterung eine große Rolle (große Lüftungsflächen und saubere Sitzflächen). Fliegen sind einfach ein Thema für sich ...


    Wie ist das Becken aufgebaut (nach Möglichkeit ein Foto des ganzen Beckens samt Technik von außen) ?


    Wurde erbrochen ?

  • Wie ist das Becken aufgebaut (nach Möglichkeit ein Foto des ganzen Beckens samt Technik von außen) ?


    Wurde erbrochen ?

    Das Terrarium hab ich leider schon zum großteil gesäubert und untersucht, ob ich irgendwas verdächtiges finde, Erbrochenes auf den Pflanzen, andere Tiere etc. Daher kann ich kein aktuelles Bild nachreichen. Aber ich hatte schonmal zur Einrichtung ein Thema erstellt mit einem Bild ->Klick

    Bis auf die Empfehlungen hat sich dort nicht viel getan, außer das halt die Pflanzen gewachsen sind.


    Beleuchtet und Beheizt wird mit einer Lampe als Aufsatz -> Klick für die Glühbirne

    Mehr Technik, bis auf das Thermo/Hydrometer, benutze ich nicht und damit habe ich das Tier auch ohne Probleme von L4 zu Adult bekommen.


    Erbrochen habe ich nicht gesehen, ich kann sie aber auch nicht 24/7 beobachten, da aber der Kopf sauber und auch die Blätter keine Spuren zeigen, vermute ich mal nicht.

    Sehe hier das Foto nicht sehr scharf. Hatte die Verletzungen, äußerlich, die eine Gesichtshälfte sieht (für mich ) deutlich dicker aus. Geht da nicht das Problem am Kopf los, also so siehts doch aus.

    Äußerliche Verletzungen hatte sie keine und das die eine Kopfhälfte dicker ist, hab ich nicht so wahrgenommen. Aber was deutlich auffiel, war die rötliche Färbung, denn sie war zu Lebzeiten nicht rosa gefärbt, nur kurz vor und nach ihrer Häutung zu Adult war eine Färbung vorhanden.

  • Wenn bei mir Mantiden mal gestorben sind, das waren in zwanzig Jahren nicht gerade wenig und sie standen gut im Futter, hat eigentlich das Abdomen nie abgenommen, auch wenn sie anfangen schwarz zu werden. Auf dem gezeigten Foto ist das Abdomen ziemlich flach, ihre beiden Augen sind nicht ganz schwarz, also nicht lange her bis tot aufgefunden. In dieser Phase zucken eigentlich noch die Glieder, oder siecht bewegungslos dahin.


    Um ehrlich zu sein, für mich hatte das Tier zuwenig Proteine, denn ist der Verdauungsapparat mal geschrumpft, für eine gewisse dauer, bleibt der Fressinstinkt down under und wird auch nichts fressen, wenn der Stoffwechsel immer auf demselben Niveau ist,diese Art Nahrungsverweigerung ist auch nicht mehr reparabel.


    Zu den Corona Lockdown kann das mal passieren, was ich hier in Australien so mitbekommen hab und trau mich wetten, so mancher hat ein wenig geschwitzt wo bekomm ich Futter her, falls man keine eigene Zucht hatte.


    Aber nichts für ungut und google mal ein Bild über den Aufbau einer Fliege, dann wirst du feststellen, da is ned wirklich viel dran ausser Chitin, auch wenn du den Fliegen Honig gibst, saugt sie nur soviel wie der Magen groß ist, das ist aber in den Flugmuskeln in drei Minuten rum schwirren verbraucht, oder das Fliegen Weibchen hat Eier intus. Ein Heimchen, Assel usw in der Goldfliegengröße hat da wesentlich mehr zu bieten,sogar die Fliegenmade hat da mehr zu bieten an Eiweißen und Proteinen.

    MfG

    Peter

  • Okay, nehmen wir mal an das es an Nährstoffmangel war, was kann ich dagegen tun? Bzw. was gibt es für Alternativen an Futterinsekten, die ich im Terrarium werfen kann, ohne langfristige Probleme zu bekommen, aka


    -Grillen, Heuschrecken und co. würden auf Dauer die Einrichtung auffressen

    -Schaben und Grillen, wenn die nicht schnell genug gefangen werden, ist das Risiko da, das sie im Terrarium Eier ablegen


    Für mich waren da die Fliegen die einzige Wahl, um Dauerhaft Futter im Terrarium zu haben, welches ich nicht von der Pinzette füttern muss. Schließlich wird nicht immer Futter von der Pinzette angenommen und ich möchte auch nicht, dass der Gesundheitszustand nach der Laune des Tiers abhängig ist, weil es gerade keine Lust auf die Pinzette hat.

  • Hallo,


    du musst ja auch nicht dauerhaft Futter im Terrarium haben. Das ist ja eher kontraproduktiv, weil die auch bei einer Häutung stören können. Klar, eine Heuschrecke knabbert mal an den Pflanzen. Schaben verbuddeln sich auch mal. In der Regel ist eine Mantide aber so schnell, dass die nicht so weit kommen. Du solltest nur darauf achten bei noch nicht adulten Tiere, gerade Heuschrecken und größeren Schaben wieder raus zu holen, wenn sie zu lange nicht gefressen werden. Sonst können sie Mantiden bei der Häutung stören oder anknabbern.

    Sollten Schaben für dich interessant sein: ich finde die Panchlora nivea ganz "charmant". Vertrocknen, wenn sie ausbrechen, vermehren sich eher langsam (dafür muss man bei der Zucht auf ein paar Sachen achten) und die adulten Tiere sind recht aktiv im Terrarium unterwegs und vergraben sich nicht so, im Gegensatz zu den Larven. Da lohnt sich auch eine kleine Zucht bei wenigen Mantiden, man hat immer etwas daheim und ist kurzfristig autark.


    Grüße,

    Regina

    "Jetzt koch ich Mama"

    Satzzeichen können Leben retten