Futtertiere A-Z


  • gentav : Was für Heuschrecken waren das und was wurde ihnen als Futter angeboten?


    Sonst bringen Fütterungsempfehlungen mitunter sehr wenig. :P


    Das waren damals Wanderheuschrecken. Ich gehe davon aus, dass die Art Locusta migratoria war.
    Das ist nun schon einige Zeit her, aber ich denke, ich habe ihnen Möhren und evtl. Kohl u. a. gegeben.
    Die Heizmatte (seitlich angebracht) hatte eine Leistung von 16 Watt. Ich habe sie später entfernt, da keine merkbare Veränderung spürbar war, wenn sie angeschaltet war (Vorher/Nachher-Vergleich).
    Auffällig war, dass ein paar davon nach einiger Zeit teilweise weiß (schimmlig?) waren. Bin damals ne Woche weggefahren und hatte sie vergessen, wobei ein paar noch gelebt haben, als ich wiederkam. Nun ja, die hatte ich damals auch zu früh bestellt, denn die Mantis war für ausgewachsene Heuschrecken noch viel zu klein.
    Ob ich gespritzt habe für die Luftfeuchtigkeit, weiß ich jetzt nicht mehr.


    Die Heuschrecken hatten's wohl nicht gut bei mir…

    Hierodula membranacea, weiblich, adult, Zimmerhaltung auf einer Birkenfeige
    2012-2013 ebenfalls

  • Moin...


    Luftfeuchtigkeit brauchen Futterheuschrecken nicht zwingend hoch, so um die 30% reicht in aller Regel solange Frischfutter vorhanden ist.
    Wanderheuschrecken mögens gar nicht kühl, wenn man sie aber nur "aufbewahren" will bis sie verfüttert werden ist Zimmertemperatur vertretbar. Zur Zucht könnte man sie so nicht nutzen.


    Kohl ist gar nicht gut für Heuschrecken (Schaben sollte man btw auch nicht mit Kohl füttern!).
    Bei den Karotten ist es so eine Sache. Wurden die irgendwie angeschnitten? Die Schale ist Heuschrecken oft zu hart und sie fressen deshalb nichts. Bei Anderen liegt es schlicht daran, dass sie keine Karotten gewöhnt sind, und sie deswegen mehr schlecht als recht annehmen.
    Meine Startempfehlung für Heuschrecken wäre immer, sich Weizen ein paar CM hochzuziehen und den zu verfüttern (minimaler Aufwand = bestes Futter, ich habe noch keine Locusta/Schistocerca erlebt, die keine Weizenkeimlinge gefressen hätte). Ich habe davon abgesehen aber auch mit Brombeer/Himbeer (auch frische Triebe) und Katzengras (da ohnehin als Futter gedacht, nicht mit Pestiziden behandelt) beste Erfahrungen gemacht.


    Mit den weissen Flecken ist natürlich komisch, aber unmöglich zu sagen was das war, ohne es gesehen zu haben. Sorry. Schimmel am lebenden Tier (bei vermutlich sehr niedriger Luftfeuchte) halte ich für unwahrscheinlich.
    Bei Einzeltieren hatte ich schon immer mal wieder das Phänomen, dass sie sich im Alter verfärbt und helle oder dunkle Flecken bekommen haben. Aber ob das bei deinen ehemaligen Tieren dann auch zutrifft... :hmm:


    Grütze,
    -Kraehe


    PS: So schlecht ging's den Tieren nicht, wenn sie bei dir ein paar Wochen gelebt haben. Andere stopfen die in der Heimchendose ohne Futter & Wasser in den Kühlschrank und wundern sich dann, warum die alle so schnell sterben. Insofern..

  • Hey,


    Löwenzahn wird auch sehr gut genommen und ist so ziemlich überall zu bekommen ;)


    @Merle : Katzengras gibt es zwar berschiedenes, aber das, was man am häufigsten bekommt, mit den dicken geraden Halmen ist auch Weizen ;)


    liebe Grüße
    Tobias


  • @Merle : Katzengras gibt es zwar berschiedenes, aber das, was man am häufigsten bekommt, mit den dicken geraden Halmen ist auch Weizen ;)


    Hey Tobi,
    ich meinte mit "Katzengras" nun speziell die Zypergrasart Cyperus zumula. Deswegen auch extra erwähnt und nicht genauer ausgeführt, ich hab nämlich noch nie Weizen im Katzengrastopf gesehen :S


    Grütze,
    -Kraehe

  • Scheint sowas in Österreich nicht mehr zugeben :D


    Ne Quatsch. Das Zeugs bekommst bei uns an jeder Ecke und meist ist es eben der billigere Weizen.

  • Ööööhm, ich mach da gar kein Theater: ich rupf einfach auf unserem meistens schlecht gemähten Rasen ein paar Handvoll ab. Das ist dann normales Gras, Löwenzahn, Klee und Gänseblümchen. Das wird eigentlich alles gefressen. Diese anderen Heuschrecken (diese dunkleren - mir fällt grad der Name nicht ein) nehme ich nicht gern, die sind wählerischer. Die kann man um diese Jahreszeit mit Maisblättern füttern, ist mir aber umständlich und ich habe immer Angst, daß die Bauern gespritzt haben.


    Viele Grüße, Andrea

  • Kann aus meinem Bestand berichten, dass die Viecher ihrerseits nicht schleckig sind...war dieses Jahr eeeetwas überfordert mit andern Aufgaben. Heuschrecken grozügig in den Becken verteilt. sie labten sich an Bromelien, Orchideen, Farnen, Ranken schitt egal in manchen Becken gabs Totalausfall an allem was auch nur grün aussah.
    fühlte mich an Reilgionsunterricht vierte Klasse erinnert :( ich glaub wirklich nicht, dass es eine wissenschaftliche Abhandlung braucht um die satt zubekommen :)


    Gruss Carmen

  • Hallu


    Ich hab da mal ne Frage, ich verfüttere meinen Deroplatys lobata Wustenheuschrecken. Sind diese Fleischfresser? Habe jetzt seid ich sie gekauft habe jedes mal beobachtet das sie sich an die Deroplaten ranschleichen (von hinten) und direkt auf die Beine der Mantide gehen. (Greifen und zubeißen) Bis jetzt haben die Mantiden jedes mal schnell reagiert aber trotz allem beunruhigt mich das. Mein Männchen hätte fast ein fangbein verloren wegen diesen stumpfböcken..habe die schuldige Heuschrecke kurzerhand eliminiert, musste dann wie gesagt feststellen das alle aus der Packung so ticken. Was geht mit diesen Dingern ab hat da jemand selbe Erfahrungen oder so?

  • Die Wanderheuschrecken sowie Wüstenheuschrecken sind beide leicht kannibalisch. Das heißt , sie fressen ab und zu mal einen Artgenossen auf , aber bei den Mantiden konnte ich das noch nie feststellen.
    Wie lange hast du die Packung Heuschrecken schon? Vielleicht solltest du deine Tiere erst mal eine Weile in " Quarantäne" mit anderen Futter unterbringen. Wenn du den Kannibalismus senken willst und damit warscheinlich auch die Gefahr ,dass die Tiere deine Mantide anknabbern möchten dann solltest du mal Hundefutter verwenden. Also das saftige wie zum Beispiel Frolic. Ich habe mal gelesen , dass dadurch der Kannibalismus sinken soll.
    Aber das Zeug riecht meist recht unangenehm.

  • Hey,


    Heuschrecken haben auch einen gewissen Proteinbedarf. Wenn sie diesen nicht decken können nagen sie so ziemlich alles an. Daher am besten auch Heuschrecken nur von der Pinzette oder eben unter Beobachtung verfüttern. Wenn eine Mantide Interesse hat ist es meist nur eine Frage von Minuten und das Jagdverhalten zeigt es noch früher das der Hopser keine Chance hat.


    Der Allrounder um bei allen Industriefuttertieren den Proteinheißhunger zu verringern ist Flockenfischfutter ;)
    Stinkt nicht und bringt auchnnicht so schnell Milben mit sich wie Hundefutter. Sollte aber nicht feucht werden da es sonst direkt anfängt zu schimmeln.


    Liebe Grüße
    Tobias

  • Panchlora nivea sp. giant


    Hallo zusammen!

    Ich hoffe, das hier ist der richtige Thread für diesen Post, auch wenn er schon etwas älter ist.

    Wie oben schon geschrieben geht es um Panchlora nivea sp. giant, das ist eine etwas größere Form der Grünen Bananenschabe Panchlora nivea. Wie genau die Arten abgegrenzt sind kann ich leider nicht sagen. So nun mal zum eigentlichen Thema.


    tl;dr am Ende des Beitrages.


    Neben dem Post in der Mantopedia möchte ich hier kurz meine Erfahrungen teilen.

    Der einzig mir bekannte Unterschied zwischen sp. giant und der Normalform liegt lediglich in der Größe.

    Eins der größten Tiere welches ich bislang gesehen habe war knapp 3 cm lang (siehe Bild).IMG_20180329_181119.jpgIMG_20180329_180919.jpg
    Diese recht ansehnlichen Schaben sind hervorragende Flieger und recht flink unterwegs. Daher ist es umsobesser, dass sich diese Art in der Wohnung nicht vermehren kann. Sie sind lebendgebärend und benötigen höhere Temperaturen und eine hohe Luftfeuchtigkeit um sich zu vermehren bzw. um zu leben. Ich hatte mal über schätzungsweise einen Monat lang ein Loch in meiner Zuchtbox, in diesen Wochen sah ich gelegentlich mal einzelne tote Tiere irgendwo rumliegen, sie vertrocknen mit der Zeit einfach.

    Soweit ich weiß sind die Larven Allesfresser und sie sehen den adulten Tieren nicht ähnlich. IMG_20180329_181218.jpg

    Im Gegensatz zu den adulten Tieren sind die Larven keine Scheibenläufer und somit im handling deutlich angenehmer, da sie auch noch nicht fliegen können.

    Füttern tue ich meine Tiere nur mit Biobananen und Karotten, die ich vorher gewaschen und geschält habe. Schaut diesbezüglich am besten mal in den Beitrag der Mantopedia.


    Mein Aufzuchtbehälter ist recht einfach aufgebaut, eine Heizmatte an der Seite und in den Deckel habe ich ein großes Loch geschnitten welches ich mit Gaze abgedichtet habe. Als Einrichtung habe ich lediglich ~ 15 cm Kokoshumus mit einer circa 6 cm hohen Laubschicht. Zum einen dient das Laub als Versteck und zur Vergrößerung des Raums aber auch als Futter. Eine Wasserschale oder ähnliches ist nicht von nöten da es im inneren feucht genug sein sollte. Sprühen tue ich den Behälter auch nicht, ich gieße lediglich alle paar Monate das Substrat.

    IMG_20180329_180643.jpgIMG_20180329_181250.jpg

    Neben den Schaben habe ich dort auch noch Springschwänze drinnen um eventuellen Schimmel und andere unerwünschte "Reste" zu beseitigen. Tote Tiere werden zum Teil von den Larven aufgefressen.


    Diese Zucht dient eigentlich nur als "Nahrungsbackup" da ich die Schaben an sich sehr interessant und ansehnlich finde. Ein kleines Problem beim Verfüttern ist, dass sich die Schaben direkt verbuddeln, wenn sie die Möglichkeit dazu haben. Daher verfüttere ich sie an meine Gottesanbeterinnen nur mit einer Pinzette. Seitdem ich auch Vogelspinnen halte wurden diese Schaben das Hauptfuttermittel für kleine Spiderlinge. Da diese Schabenart sich verhältnismäßig langsam vermehrt ist eine Verwendung als Hauptfuttermittel schwierig.


    Grüße

    Fabian


    tl;dr: Tiere sind einfach zu Züchten, es dauert aber etwas. Sie werden gerne angenommen, jedoch habe ich sie bislang nur mit einer Pinzette verfüttert, da sich die Tiere bei Möglichkeit sofort vergraben. Beschwerden gab es bislang keine.

  • Hallo!
    Zwischendurch gibt es zur Abwechslung mal eine Grille, mal eine Heuschrecke und selbstgefangene Wespen oder was man halt so erwischt.

    Hallo Maddin,

    Das ist hier mein erster Eintrag im Forum. Ich lese seit kurzer Zeit fleissig diverse Posts durch (wenn es die Zeit zwischen Arbeit und Familie erlaubt).


    Du fütterst sogar Wespen oder war das ironisch gemeint? An Wespen hätte ich mich nicht rangetraut. Aber ich bin extrem offen von erfahrenen Leuten um dazu lernen zu können was alles den Mantis angeboten werden kann.

  • Hallo zusammen


    Die Vielfalt der Futtertiere ist enorm! Und wurde von vielen Usern super erläutert.


    Mich würde jetzt noch interessieren (köpft mich wenn es schon irgendwo steht) WIE ihr diese Tiere füttert.


    Frei im Terri fliegen oder loskrabbeln lassen, was reicht ihr mit der Pincette, und welche anderen raffinierten Varianten habt ihr um eure Tiere zu füttern?


    Im speziellen würde mich die Fütterung von fliegenden Tieren (die man nicht gerne in der Wohnung jagen möchte weil einfach nervig) für Tricks hat.


    Vielen Dank im Voraus

    marcelino

  • Mantiden im Terrarien füttere ich meist nur mit Pinzette

    In Aufzuchtbehältern lasse ich Blattläuse, Fruchtfliegen oder Ofenfischchen frei herumlaufen weil diese Behälter sind nicht groß und die kleinen Mantiden darin sind manchmal schreckhaft bei Pinzetten

    Zu den Wespen erstmal: habe auf Anrat anderer User seit ein paar Wochen immer Wespen in den Futterplan genommen (bei mir sind’s Feldwespen) die sind fast unkaputtbar aber werden mit nem Kescher gefangen und mit einer Pinzette am Flügel gepackt. Fluginsektspezialisten (Blütenmantiden, H. Coronatus und Empusiden) juckt das Gift sogar wie gar nicht und der Stachel kommt manchmal nicht mal durch den Panzer

    Allgemein bei Fliegen immer in den Kühlschrank und dann werden sie langsamer

    Bei Faltern nie die Flügel anpacken sondern immer das Abdomen
    jegliche Krabbeltiere lasse ich nicht im Terrarium rumlaufen weil die fast nie gegangen wurden und sich vergraben

    Die Fluginsekten kann man aber im Notfall ruhig frei dadrin rumlaufen/fliegen lassen

    Am besten sind für mich da Fliegen jeglicher Art, Wachsmotten und Falter, Schnaken, Wespen und aus dem Garten zB Wanzen

  • Mantiden im Terrarien füttere ich meist nur mit Pinzette


    Zu den Wespen erstmal: Fluginsektspezialisten (Blütenmantiden, H. Coronatus und Empusiden) juckt das Gift sogar wie gar nicht und der Stachel kommt manchmal nicht mal durch den Panzer

    Vielen Dank für die ausführliche Antwort.


    Ab welchem L Stadium sind Wespen geeignet um verfüttert zu werden?

    Deine Khuli und z.b. die indische Riesengottesanbeterin sind auch Kandidaten um Wespen zu verfüttern?

  • ich kann dir da nicht 100% die richtige Größe sagen aber im Vergleich sollte das verhältnismäßig größer sein als die Wespe wenn man auf der sicheren Seite sein will

    Meine Kuhlii wäre prinzipiell auch ein Kanidat aber erst wenn sie subadult/adult ist denn sie ist gerade noch relativ klein

    Eine Indische Riesengottesanbeterin kann zB eine Wespe schon problemlos ab L4 oder L5 schnappen

    Ich persönlich mache mir den Aufwand beim Wespen fangen aber nur für meine Idolomantis Diabolica weil die anderen vertragen auch hin und wieder Krabbelviecher wie schaben

    Ich empfehle dir aber die Wespen wenn möglich per Pinzette zu verfüttern also an den Flügeln festhalten

  • Ich empfehle dir aber die Wespen wenn möglich per Pinzette zu verfüttern also an den Flügeln festhalten

    Werde ich so umsetzen wie von dir geschildert. Wespen hats bei mir in Hülle und Fülle... da ist es quasi "Home-Delivery Service" ;-)


    Wie sieht es mit Juni-Käfern, Holzbock oder Ohrwürmern aus? Kann auch alles verfüttert werden?


    Bislang hab ich wirklich sehr konservativ gefüttert aber möchte gerne etwas mehr Abwechslung (da jetzt ja Saison ist) anbieten.

  • Das mit den Spinnen würde ich an dieser Stelle gerne nochmals in die Runde fragen? Ist das unproblematisch?